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Gedanken zum Schöpfungsbericht


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30 Antworten in diesem Thema

#21
1Joh1V9

1Joh1V9

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Mich interessiert auch bei Vers 3 eigentlich auch gar nicht so sehr die Physik, sondern eher der Bezug zur Licht-"Mystik". Zur weiteren Verdeutlichung führe ich mal den Prolog vom Johannes-Evangelium an:

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. (1. Mose 1.1) (Johannes 17.5) (1. Johannes 1.1-2) (Offenbarung 19.13)
2 Dasselbe war im Anfang bei Gott.
3 Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. (1. Korinther 8.6) (Kolosser 1.16-17) (Hebräer 1.2)
4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. (Johannes 8.12)
5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht begriffen. (Johannes 3.19)
6 Es ward ein Mensch von Gott gesandt, der hieß Johannes. (Matthäus 3.1) (Markus 1.4)
7 Dieser kam zum Zeugnis, daß er von dem Licht zeugte, auf daß sie alle durch ihn glaubten. (Apostelgeschichte 19.4)
8 Er war nicht das Licht, sondern daß er zeugte von dem Licht.
9 Das war das wahrhaftige Licht, welches alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.


Hier ist unheimlich viel von Licht die Rede und damit ist nie das Sonnenlicht gemeint, sondern ein geistliches Licht. Und im Schöpfungsbericht ist es auch nicht das Sonnenlicht, sondern meiner Meinung nach ein vor allem geistlich zu verstehender Lichtbegriff.
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#22
Guest_Pierre3_*

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Nun ist das Joannesevangelium in einer Sprache abgefasst, die der der Gnosis nahe steht. Man hat ja im 20. Jahrhundert sogar darüber diskutiert, ob das Joannesevangelium gnostisch sei. Siehe Luise Schottroff. Die Diskussion ging "zu Gunsten" des Joannesevangeliums aus. Die Sprache und die Vorstellungswelt der Gnosis ist aber historisch nicht in Verbindung zu bringen mit der Sprache, die bei der Abfassung der Genesis verwendet wurde.

Man sollte sich auch hüten vor einer zu weit gehend allegorisierenden Auslegung des Alten Testaments. Dabei sollte man auch an Auslegungsentwürfe wie den anthroposophischen denken, bei dem alles zunächst geistig statt fand, und der strikt abzulehnen ist.
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#23
1Joh1V9

1Joh1V9

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Komisch, dann lehnst du diese Auslegung ab, selbst wenn sie im Neuen Testament explizit drin steht?

Kannst du natürlich machen, aber ich sehe in dem Licht mehr als nur das, was aus der Lampe kommt. Und weißt du was, in der Offenbarung kommt dieses Licht Gottes ebenfalls vor und es ist so beschaffen, dass es keinen Schatten wirft. Sonne und Sterne, die Träger natürlichen Lichts, werden erst später geschaffen. Also steht das Licht, das Gott erschuf, zumindest über dem natürlichen Licht. Mag sein, dass man sich da auf theologisches Glatteis begibt und das irgendwie ziemlich "mystisch" rüberkommt, aber ich wollte auch ein bißchen weg von der rein naturwissenschaftlich motivierten Betrachtung des Schöpfungsberichts.

Hebräer83 kann mit seinen Sprachkenntnissen glänzen. Das kann ich nicht. Aber ich kann widergeben, was mich an dem Text anspricht und fasziniert. Ich sehe nicht, das ich zu dem Licht etwas Irrtümliches geschrieben habe. Mir scheint dies eine zwar neutestamentliche aber dennoch biblische Sicht zu sein.
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#24
Guest_Pierre3_*

Guest_Pierre3_*
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Ich wollte Dich nicht angreifen. Entschuldige, wenn es so ankam. Welche Auslegung genau, meinst Du, lehne ich ab? Ich habe nur zur Vorsicht raten wollen.
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#25
1Joh1V9

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Nein, ich nehme das nicht persönlich.
Es ist natürlich so, dass der Schöpfungsbericht in Genesis 1 ja bereits in der Bibel ausgelegt wird, z.B. im Prolog vom Johannesevangelium und an einigen Stellen in den Briefen. Und da geht es nicht nur um physikalisches Licht.
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#26
Guest_Pierre3_*

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God, Genesis and the big bang

Understanding Genesis Chapter 1

Before the big bang nothing of our universe existed, not even time or space. It truly was in the beginning when God caused the universe to explode out of nothing. One of the laws of physics is the law of causality which paraphrased says an effect can not be part of it's cause. Translation - nothing cannot produce something anyway you look at it unless acted on by an outside force - in this case God. Space, time, matter, and energy spread out like a curtain at God's command. Why didn't the universe collapse immediately back upon itself due to the immense affects of gravity as physics tells us it could have? Obviously there was enough force to overcome gravity, but this would just as likely have resulted in no matter heavier than hydrogen ever forming in the universe. In the words of the philosopher why is there something instead of nothing (but hydrogen)? Genesis 1:2 tells us it is because the Spirit of God was hovering over creation and He chose to overcome the laws of physics which He set in motion by perfectly balancing the big bang event. In the big bang model of creation it is expected that photons would have been the first recognizable particles of matter to form. A photon is a particle of light. Imagine that! Many billions of years pass with stars forming and collecting into swirling galaxies. The newly forming sun condenses until the nuclear furnace ignites, light fills the solar system. - +15 billion to 5 billion years ago.

Gott, Genesis und der Urknall.

Genesis, Kapitel 1 verstehen.

Vor dem Urknall existierte nichts von unserem Universum, nicht einmal Zeit oder Raum. Es war wahrlich der Anfang, als Gott veranlasste, dass das Universum aus Nichts explodierte. ...

Auf der Seite Gott, Genesis und der Urknallhttp://www.hpcisp.com/~kls/links.html denkt man über das richtige Verständnis von Genesis 1 nach.
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#27
1Joh1V9

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Ich hatte in dem anderen Thread sogar in Frage gestellt, ob der Text überhaupt naturwissenschaftlich interpretierbar ist. In gewisser Weise kann man das schon, wie die ersten Verse zeigen.
Das von Lemaitre postulierte Urknallmodell ist vom Schöpfungsbericht inspiriert, also ein Beispiel für eine naturwissenschaftliche Theorie, die vom Schöpfungsbericht her kommt und die sich durchgesetzt hat.
Die Theorie selber widerspricht allerdings einer 7-Tage-Schöpfung. Und ich persönlich denke, das darf sie auch, ohne dass Gott dadurch beleidigt wird.

Eigene Auslegungen von usern sind bislang hier nicht angekommen. Vielleicht mag man sich doch lieber hinter "Autoritäten" verstecken.
Naja, dann machen wir es vielleicht zusammen.

Also. Ich kann natürlich nicht mit euch den Urtext betrachten und eine Übersetzung anfertigen. Das wäre eigentlich auch ein Teil der Exegese. Aber den überspringen wir als Sprachunkundige erst mal lieber. Für Details zum "Urtext" kann man ja dann noch mal bei strittigen Punkten schauen bzw. Hebräer83 hat das teilweise schon gemacht in dem anderen Thread "Kurz-Lang"

Bevor man einen Text auslegt, muss man ihn erst mal lesen und sich darauf einlassen.
Was sind Besonderheiten an dem Text?
Was springt einem ins Auge?

Genesis 1,1-2,3

Besonderheiten des Textes:
*Es gibt einen Prolog.
* Einteilung in 7 Sinneinheiten, die Tage genannt werden
* Wir haben deshalb stets die einrahmenden Kehrverse
"Und Gott sprach: ...." sowie
"Und es war Abend und es ward Morgen: Der ...-te Tag.
* Die Wortgruppe "Und Gott sprach:..." kommt jedoch öfter als 6-mal vor. Insgesamt 9-mal, oft gefolgt von "Und es geschah also."
* Die Phrase "Und Gott sah, daß es gut war." kommt am 1. und vom 3. bis 6. Tag vor. Zum Abschluß des 6. Tages wird sie noch ein letztes Mal gebraucht und aus dem "gut" wird dann ein "sehr gut."
*Die Schöpfung ist eigentlich nach 6 Tagen schon fertig. Der 7. Tag nimmt eine Sonderstellung ein, da an ihm nichts geschaffen, aber der Tag selbst gesegnet wird.

Was gibt es noch so an sprachlichen und formalen Besonderheiten?
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#28
1.Kor.1,30

1.Kor.1,30

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Schreibt da wieder jemand via USA? Anonymisierungssoftware?
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#29
Rolf

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Kommt darauf an, wen Du meinst. Pierre4, alias Kleemann benutzt diese Anonymisierung. Ich habe ihn immer wieder gesperrt, aber irgendwie hat er einen Narren an diesem forum gefressen. Nun ist er wieder so verärgert, dass er andere Forenteilnehmer anschreibt um sich unqualifiziert über mich zu beschweren.

Das beschwert mich aber nicht. *gg**


Herzliche Grüße


Rolf
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#30
1Joh1V9

1Joh1V9

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Wir waren bei formalen Besonderheiten des ersten Schöpfungsberichtes stehengeblieben.

Hierzu fällt mir z.B. noch ein, dass fast alle Sätze mit "Und" anfangen.
Wäre der Text prosaisch, so wäre die Sprache eine ganz schlechte. Denn sie ist sehr schlicht und eintönig. Allerdings sieht der Schöpfungsbericht mehr nach einem lyrischen Werk aus.
Die formalen Besonderheiten können wir daher gut und gerne als Stilmittel sehen und nicht als Unfähigkeit des Autors, sich gewählt auszudrücken.
Dies ist wichtig, denn ein lyrisches Werk ist in der Regel nicht dazu geschrieben, um wortwörtlich aufgefasst zu werden, sondern bedient sich in aller Regel sprachlicher Bilder, Allegorien etc.

Nun zum Inhalt:

Interessant sind zum Beispiel die Tätigkeiten Gottes. Es sind insgesamt 8:
Gott schuf, sprach, sah, nannte, machte, setzte, segnete, ruhte.

Einteilung der Tage nach geschaffenen Dingen:

Prolog: Himmel, Erde, Wasser
1. Tag: Licht, Finsternis --> Tag, Nacht
2. Tag: Himmel
3. Tag: Land/Meer, Pflanzen
4. Tag: Gestirne
5. Tag: Wasserbewohner, Vögel
6. Tag: Landbewohner, Mensch

Hieraus erkennt man schon ein System. Die Reihenfolge ist ziemlich befremdlich, zumindest aus heutiger Sicht. Warum in aller Welt gibt es Pflanzen bevor es Gestirne gibt? Warum gibt es die Erde, bevor es den Rest des Universums gibt. Es macht einfach keinen Sinn.
Und deshalb ist es aus meiner Sicht sehr fragwürdig, hier eine Chronologie hineinzuinterpretieren. Die 7 Tage sind auf jeden Fall 7 voneinander getrennte Sinneinheiten.
Aber sie können meiner Auffassung nach wohl kaum wortwörtliche Tage sein und die Reihenfolge kann auch nicht so gewesen sein. Es wäre meiner Meinung sogar eine Beleidigung Gottes, dies so anzunehmen, denn Gott macht keine krummen Sachen, sondern ich denke, er hat die Welt in einer Weise geschaffen (und schafft immer noch!), die nicht so widernatürlich ist.
Die 7 Sinneinheiten sind wichtige Aspekte der Natur, wie sie die Menschen wahrgenommen haben. Sie sind so scharf voneinander getrennt, dass die Erschaffung eines Einzelnen von ihnen sowohl an einem Tag als auch in Millionen von Jahren keinen Sinn macht. Deshalb halt ich auch eine evolutionistische Deutung des Schöpfungsberichtes für wenig sinnig.
Hier wird keine Zeitleiste angegeben, sondern die Reichhaltigkeit der Schöpfung gepriesen und auf den Urheber aller Dinge verwiesen.
Die 7 Tage sind nur ein literarisches Mittel. Wir wissen nicht, wie die Anfänge waren und die Menschen damals wußten es erst Recht nicht. Und wer diesen Text als rückwärtige Prophetie deutet, macht meines Erachtens einen groben Fehler.
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#31
1Joh1V9

1Joh1V9

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Sorry, ich merke, dass ich mich im Ton vergriffen haben und verurteilend war. Zwar hat mir keiner widersprochen, aber ich möchte klarstellen:
Man kann den Schöpfungsbericht als Zeitleiste sehen und als rückwärtige Prophetie. Aber man kämpft dann natürlich immer mit Verständnisproblemen.

Ich wollte jetzt auch kein neues Dogma aufstellen, wie man den Text zu lesen hat. Mir ist bloß aufgefallen, dass es andere Auslegungsmöglichkeiten gibt. Und vielleicht habt ihr ja auch ganz andere Ideen dazu.
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