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Christl. Gruppen dürfen zu Sexualmissbrauch nicht schweigen


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Rolf

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"Christliche Gruppen dürfen zu Sexualmissbrauch nicht schweigen"

Dr. Franz Ebner, Oberarzt auf der Traumastation der Klinik Hohe Mark referierte auf der Fachanhörung "Sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen" des CVJM Gesamtverband in Deutschland/Kassel zu medizinischen Fragen der Traumatisierung. Verantwortlich geplant und vorbereitet wurde diese Veranstaltung durch den Referenten für Öffentlichkeitsarbeit der Klinik Hohe Mark, Herrn Gottfried Cramer.

Pressemeldung vom 18.2.2000, Neville Williamson Evangelischer Pressedienst (epd), Landesdienst Kurhessen-Waldeck

Kassel (epd). In christlichen Familien werden Kinder vermutlich ebenso häufig sexuell missbraucht wie in anderen Familien. Wer den Missbrauch in christlichen Gemeinden und Gruppen tabuisiert und verschweigt, schützt die Täter und zwingt die Opfer dazu, ihre Not zu verheimlichen, sagten Psychologen und Seelsorger am Donnerstag bei einer Anhörung des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM) in Kassel. Zum ersten Mal hatte das CVJM-Kolleg leitende Mitarbeiter aus allen deutschen Mitgliedsverbänden eingeladen, um Experten zu einem aktuellen Thema zu befragen.
Gerade die Freizeitorganisationen für Jugendliche sind ein beliebtes Feld für Sexualtäter, betonte der frühere Zentralsekretär des CVJM in der Schweiz, Urs Hofmann (Zürich), der jetzt ein Präventionsprojekt dort leitet. "Wenn bei Ihnen sexuelle Ausbeutung bekannt wird, sorgen Sie sich nicht um den Ruf Ihres Verbandes. Sorgen Sie sich um die Betroffenen", rief er den Verantwortlichen aus den Orts- und Regionalverbänden zu. Auch wenn die Schuld des Täters nicht juristisch einwandfrei geklärt sei, sollte Hilfe und Schutz für das Opfer an erster Stelle stehen, betonte Hofmann.
Unter den Menschen, die in christlichen Einrichtungen professionelle Seelsorge und Therapie suchen, ist die Zahl der ehemals sexuell Misshandelten enorm hoch, berichteten Praktiker. Das gelte beispielsweise für Suchtkranke oder schwer Erziehbare. Bei allen Seminarveranstaltungen in Kirchengemeinden zu diesem Thema habe sich bisher mindestens eine Frau mit solchen Erfahrungen gemeldet, sagte Gerda Krüger, Leiterin des Seelsorgevereins "Surrexit" in Ludwigsburg. In Familien mit einem christlich-autoritären Erziehungsstil schützt kaum eine Mutter ihre Töchter wenn sie vom Vater misshandelt werden, so Krüger, besonders wenn der Täter an leitender Stelle in der Kirchengemeinde steht. Sie forderte dazu auf, Pfarrer und Gemeindeleiter zu motivieren, "aus der schweigenden christlichen Nächstenliebe zur aktiven christlichen Zivilcourage den Weg zu finden". Die traumatischen Folgen des sexuellen Missbrauchs schilderten zwei Psychotherapeuten der diakonischen Fachklinik Hohe Mark (Oberursel). Das Geschehen, das zu schweren seelischen Störungen bis hin zur Entwicklung einer multiplen Persönlichkeit führt, wird dabei häufiger verdrängt als alle anderen Traumata; mehr als 40 Prozent der Opfer haben den Missbrauch teilweise oder vollständig vergessen, so Dr. Franz Ebner. Der organisierte Missbrauch von Kindern, etwa im Zuge von satanistischen Ritualien, nimmt nach Auskunft von Dr. Erwin Scharrer (Frankfurt/Main) deutlich zu. Er plädierte dafür, dass der CVM auch politisch gegen die "Übersexualisierung" der Medien und der Gesellschaft vorgehen sollte. (ks000217/18.2.00)
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