Zum Inhalt wechseln

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Foto

Die irren Lehren in der "Gemeinde auf dem Weg"


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
7 Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34224 Beiträge
  • Land: Country Flag

Wolfhard Margies, der Hauptpastor der "Gemeinde auf dem Weg" in Berlin
gehört zu den Hauptverantwortlichen in der extremcharismatischen Bewegung, die nachfolgende Irrlehren in der deutschen Pfingstbewegung gesellschaftsfähig gemacht haben. Datrüber hinaus verkündigt er weitere abenteurliche Behauptungen, die mit der Bibel aus meiner Sicht unvereinbar sind. Immer wieder bekomme ich Briefe von betroffenen, die an den schlimmen Folgen einer abstrusen Dämonenlehre leiden und sogar erkranken.



Please Login HERE or Register HERE to see this link!

in the Spirit (Ruhen im Geist





Die irren Lehren in der "Gemeinde auf dem Weg"





Eine problemanzeige zu Entwicklungen innerhalb der letzten Jahrzehnte



von

Helge Stadelmann
und
Alexander Seibel







Vor einiger Zeit hat McConnell, selbst Absolvent der Oral Roberts Universität und Befürworter der charismatischen Bewegung, darauf hingewiesen, daß sich keine Bewegung so vielen Irrlehren geöffnet hat, wie gerade die Charismatische. In seinem Buch „Ein anderes Evangelium?" schreibt er: „Von ihren Anfängen bis in die Gegenwart hat die charismatische Bewegung eine fehlerhafte Offenbarungslehre vertreten ... Solange wir uns nicht ernsthaft dem Prinzip verpflichten, daß Lehre und Praxis einer hermeneutisch sauberen Auslegung des Wortes Gottes entstammen muß, wird unsere Bewegung für eine endlose Serie prophetischer Offenbarer und ihrer bizarren Lehren ein willfähriges Opfer sein."1

Die Bewegung hat immer neue Phänomene hervorgebracht. Diese stellen sich teils als eigentümliche Betonungen biblischer Sachverhalte dar, teils aber auch als neue, der Bibel nicht bekannte Praktiken. Es fällt auf, daß diese Praktiken (zusammen mit der pfingstlichen Betonung von Geistestaufe, Zungenrede, Prophetie und Heilung) oft gerade als das Besondere der Bewegung betont werden. Aber gerade das Sondergut der pfingstlich-charismatischen Bewegung erweist sich als hochgradig bedenklich.

Angesichts des Schulterschlusses zwischen Deutscher Evangelischer Allianz und charismatischer Bewegung wird es gut sein, wenn diese Praktiken beachtet und geprüft werden. Charismatiker, die in der Evangelischen Allianz mitarbeiten wollen, sind zu fragen ob sie :

(a) sich von unbiblischen Praktiken distanzieren und
( B) bereit sind, Sonderbetonungen aus dem Kontext der Allianz herauszuhalten.


Unbiblische Praktiken und Lehren

1. Slain in the Spirit (Ruhen im Geist)

Menschen werden bei Versammlungen, sehr oft nach Berührung des „charismatisch“ begabten Verkündigers, von einer Kraft erfaßt und zu Boden geworfen.

Problemanzeige: Paulus gibt als Kennzeichen eines falschen Geistes in 1Kor 12,2 den Hinweis, daß man unwiderstehlich weggerissen wird zu den stummen Götzen. In den meisten Fällen sinken die Menschen rücklings zu Boden, was der Bibel fremd ist, bzw. nur im Zusammenhang mit Gericht erwähnt ist (Jes 28,13). Auch ist dies Rücklingsfallen bzw. Hinstürzen ein bekanntes Phänomen im Heidentum.

Dokumentation: Das Phänomen des „Slain in the Spirit" (Ruhen im Geist) begleitet zwar streckenweise von Anfang an die pfingstlichen Manifestationen, erfährt aber durch Kathryn Kuhlman weltweite Publizität innerhalb der Christenheit.2 Allmählich gewöhnt man sich daran, daß unter Krafteinwirkung die Teilnehmer auf den Rücken fallen und bei solchen Veranstaltungen eigens Auffänger anwesend sind. Auch dies war der Christenheit in fast 2000jähriger Geschichte fremd. Im Hinduismus nennt man dieses Phänomen Shakti Pat.3 Im Mesmerismus ließen die Mesmeristen ihre Schüler rücklings fallen. Sie nannten dies „Experimente der magnetischen Anziehungskraft".4



2. Lachen im Geist

Ein oft unnatürliches bzw. übernatürliches Lachen wird als Lachen des Heiligen Geistes interpretiert.

Problemanzeige: Das Neue Testament kennt dies nicht als eine Wirkung des Heiligen Geistes. Tatsache ist, daß die Bibel das Lachen Gottes ausnahmslos nur in Verbindung mit Gericht erwähnt (Ps 2,4; 59,9; Spr 1,26).

Dokumentation: Unter dem bemerkenswerten Titel „Darüber kann man lachen", schildert der Neuseeländer Murray Robertson seine Ausrüstung für den Heilungsdienst bei einem Treffen mit John Wimber: ..Alle, die der Herr zum Dienst der Heilung beruft, werden an ihrem Körper dies merken, dann kommen Sie nach vorne, und wir werden für Sie beten." ... Da begann meine rechte Hand plötzlich stark zu zittern, so als ob sie einen Preßluftbohrer festhalten würde. ... Darum ging ich nach vorne. Für alle, die nach vorne gekommen waren, wurde gebetet. ...In mir stieg ein Lachen auf, doch da der Augenblick dafür völlig unpassend war, unterdrückte ich es. ,Der Geist wird in Wellen kommen', sagte Wimber, ‚jede neue Welle wird mehr Menschen mit hineinnehmen als die vorherige!‘ In den ersten Reihen fingen einige Menschen an zu lachen ... Diejenigen, die gelacht hatten, wurden still — bis auf mich. Ich konnte einfach nicht aufhören. Und schließlich konnte ich auch nicht mehr stehen! Ich fiel zuerst nach vorne, dann nach hinten, und zum Schluß lag ich auf dem Boden, rollte hin und her und hielt mir vor Lachen die Seite. Inzwischen war ich umringt von Zuschauern, ich lieferte eine gute Unterhaltungsshow! ... Ich lachte etwa eine dreiviertel Stunde lang. Als ich schließlich aufhörte, kam ein Kollege, ein sehr guter Freund von mir, legte mir die Hand auf den Kopf und sagte: „Herr, gib ihm noch mehr davon" — und ich mußte noch einmal eine dreiviertel Stunde lang lachen! Dann flehte ich ihn an, nicht mehr für mich zu beten, meine Rippen schmerzten schon von all dem Lachen!"5 — Siehe auch idea Spektrum 20/92 über den Kongreß mit John Wimber in Hamburg unter der Überschrift „Das Lachen Gottes".



3. „Toronto-Segen“

Anfangs 1994 brach wie ein Wirbelwind sogenannte „Toronto-Segen“ über die charismatischen Gemeinden im besonderen und eine erstaunte evangelikale Welt im allgemeinen herein. Lachen trat streckenweise so zwanghaft und ansteckend auf, daß dieser „Segen“ auch „Die lachende Erweckung“ genannt wurde. Zudem traten höchst ungewöhnliche Manifestationen in Form von Tierlauten auf.

Problemanzeige: Auch bei größtem Wunschdenken ist es biblisch nicht nachzuvollziehen, daß vernunftbegabte Wesen auf einmal Laute wie Tiere von sich geben. Gerade in 1.Kor. 14,6-19 liegt die Hauptargumentation des Apostels Paulus auf der Darlegung, warum die Äußerungen der Redenden verstanden werden müssen (Vers 9).

Dokumentation: Der Grund für den Besuch (von Toronto, Anm.) ist, „Es“ zu bekommen...Einige der Manifestationen von „Es“ sind Leute, die wie Löwen oder Bären brüllen, einer schrie sogar wie ein Esel, was eine Pastorin...veranlaßte anzukündigen, wie wunderbar es sei, daß Gott Jesus wiederum auf dem Rücken eines Esels kommend offenbaren würde.6

Eine wachsende Zahl von Ohnmachts- und Hysterieanfällen in Gottesdiensten beunruhigt die anglikanische "Kirche von England". In der charismatisch geprägten Londoner Gemeinde "Heilige Dreieinigkeit" mußte ein Gottesdienst nach Zeitungsberichten wegen "chaotischer Zustände" beendet werden. Besucher seien in hysterisches Lachen und in Weinkrämpfe ausgebrochen, hätten in fremden Sprachen gesprochen und seien reihenweise umgefallen...Pastor Sandy Miller, sieht in den Vorkommnissen ein "Wirken des Heiligen Geistes". Sie seien Vorboten einer weltweiten "religiösen Erweckung." 7

Auch der sich immer größerer Beliebtheit erfreuende und Konfessionen übergreifende „Alpha-Kurs“ hat seine Wurzel zum großen Teil in diesem Aufbruch. Nicky Gumbel, Verantwortlicher für diesen Kurs, ist ordinierter Pastor eben dieser Londoner Gemeinde, die als erste den Toronto-Segen hier in Europa aufgegriffen hat. Als Wimber ihm die Hände auflegte, war es Gumbel, als würde „so etwas wie eine zehntausend Volt starke elektrische Spannung“ durch seinen Körper fließen.

Im Juni 1995 begann in der Brownsville Assembly of God in Florida die sogenannte „Pensacola-Erweckung“. Sie ist eine Neuauflage des Toronto-Segens in streckenweise ansprechenderer Verpackung. Manches erscheint biblischer, anderes ist dafür bald noch bizarrer. Leute erlebten heftigste Zuck und Schüttelanfälle. Geistliche Landkarten der Umgebung wurden erstellt, um die „territorialen Geister“ zu identifizieren und zu binden. Vor jeder Veranstaltung wurde der Gemeinderaum durchkämmt, um Dämonen von jedem Sitz und jeder Ecke auszutreiben. Der Erfolg der „Erweckung“ sei davon abhängig.8

Verteter: Rodney Howard-Browne, Benny Hinn, Claudio Freidzon, Randy Clark, Walter Heidenreich, Ingolf Ellßel, Peter Wenz, Jobst Bittner, Geri & Lilo Keller, Ortwin Schweitzer, JMEM, Hanspeter Nüesch. Pensacola: Stephen Hill, Michael Brown, John Kilpatrick



4. Tanzen im Geist

Ähnlich dem Lachen wird auch das Tanzen als eine besondere Wirkung des Geistes interpretiert, das zum Lobpreis Gottes geschehen soll. Man spricht sogar vom „Prophetischen Tanz.“ 9

Problemanzeige: Tanzen im Geist ist dem Neuen Testament unbekannt. Die wahrhaftigen Anbeter beten im Geist und der Wahrheit an. Tanzen und Körperbewußtsein sind starke Betonungen der New-Age-Bewegung bzw. im Heidentum bekannt zur Ehre der Götter.

Dokumentation: Sogar David Wilkerson hat darüber geklagt, daß, seitdem die Charismatiker den Tanz im Gottesdienst eingeführt haben, die sexuellen Sünden in diesen Kreisen schwunghaft zunahmen. Eine sehr gute Betrachtung dieser Thematik ist Brian Edwards, „Shall we Dance?", Evangelical Press 1984.



5. Wohlstandsevangelium

Nach dieser Überzeugung bewirkt der angeblich volle Glaube nicht nur Befreiung von der Schuld der Sünde, sondern auch Sieg über alle Krankheiten und Armut.

Problemanzeige: Es war dies die „Theologie" der Freunde Hiobs. Paulus wäre nach dieser Lehre weniger als Apostel sondern als Versager ein Beispiel (1Kor 4,8-10; 2Kor 6,10). Der unbedingte Glaube an Gesundheit hat schon viele Menschen in Gewissensnöte geführt, wenn die Heilung ausblieb. Nicht selten sind Christen an ihrem Glauben buchstäblich gestorben. Die Bibel lehrt, daß wir auf die Erlösung des Leibes warten (Röm 8,23).

Dokumentation: Der Sieg Jesu wird nicht nur für Sünde und Krankheit in Anspruch genommen, sondern wirkt sich auch auf Wohlstand und Erfolg aus. Dieses Denken hat sich besonders in den letzten Jahren stark verbreitet.

Wesentlich zur Ausbreitung dieses Gedankenguts haben wieder Kenneth Hagin und Kenneth Copeland beigetragen. Copeland als engster Mitarbeiter Hagins behauptet sogar, daß der Mensch ein Gott ist, jedoch mit einem kleinen g geschrieben. Auch Dr. Wolfhard Margies ist ein entschiedener Verfechter dieses „Prosperity-Evangeliums". In seinem Buch „Das Kreuz der Gesegneten" geht er in der Beurteilung des sichtbaren Segens und Wohlstands so weit, daß er die verfolgten Christen in Rußland als Opfer ihrer eigenen nicht ausgelebten Glaubensüberzeugung bezeichnet, weil sie diese Gesetze des Glaubens, die ja Gesundheit und Erfolg garantieren, nicht angewendet haben. Sie „... haben durch ihre unbiblischen, dem Willen Jesu zuwider laufenden Leidensprioritäten die Obrigkeit indirekt in die jahrhundertelangen antigöttlichen Herrschaftsformen getrieben. Mit ihrem verkehrten Verständnis haben sie dann schließlich das geerntet, was sie gesät haben."10

Sehr stark auf dieser Ebene des Erfolgsdenkens liegt auch Yonggi Cho. Da man neue oder größere Dimensionen erkannt zu haben meint, tragen solche Bewegungen bzw. Kirchen sehr oft die Bezeichnung „Volles Evangelium". Cho spricht von einer fünffältigen Auswirkung des Evangeliums. Dazu gehört nicht nur die Befreiung von Krankheit, sondern auch die Befreiung vom Fluch der Armut. Wohlstand und Erfolg sind gemäß dieser Überzeugung der sichtbare Beweis für Gottes Wohlgefallen. „lch glaube, daß es Gottes Wille ist, daß wir geistlich, leiblich und finanziell im Wohlstand leben."11 Siegfried Müller in Karlsruhe, der sehr stark von Yonggi Cho geprägt ist, erklärte in einer Predigt vom 19.10.86, daß wir Gott verunehren, wenn wir ein rostiges Auto fahren. In derselben Botschaft bezeichnet er sich als „König von Karlsruhe."12

Vertreter: Oral Roberts, T.L. Osborn, Robert Schuller; Yonggi Cho, Kenneth Hagin, Kenneth Copeland, Wolfhard Margies, Siegfried Müller, John Angelina, Terry D. Jones, Volkhard Spitzer u.a.



6. Visualisierung

Besonders durch Yonggi Cho verbreitet. Durch eine aktive Vorstellung und lebendige Phantasie produziert man die Ergebnisse. Das innerlich visualisierte bzw. lebhaft vorgestellte Bild wird im Glauben für die Wirklichkeit genommen. So muß ein kranker Mensch sich einfach vorstellen, wie er gesund ist und dies nur fest genug glauben, um zu genesen.

Problemanzeige: Es erinnert an Techniken der Autosuggestion und Selbsthypnose, wo man versucht, sich das gewünschte Resultat einzureden. Selbstsuggestion wird mit Glaube verwechselt. Die Methode der Visualisierung ist eine magische Technik, in der der Mensch sein eigenes Universum erdenkt bzw. erschafft oder „erglaubt" und somit selber zu Gott wird.

Dokumentation: Durch Agnes Sanford und Camp Farthest Out kommen diese Vorstellungen bereits Ende der 40er Jahre auf, erzielen aber erst durch Pastor Yonggi Cho großen Einfluß und globale Verbreitung.13 Diese Methoden der Visualisierung sind sehr stark im Heidentum verbreitet, besonders bei den Schamanen und im Hexentum.14

Vertreter: Agnes Sanford, Morton Kelsey, Dennis und Rita Bennett, John und Paula Sandford, Yonggi Cho, Wolfhard Margies.



7. JDS (Jesus died spiritually)

Nach dieser Lehre starb Jesus nicht nur physisch, sondern auch geistlich. Er sei in der Hölle angeblich vom Teufel drei Tage und Nächte lang gequält worden und habe so unsere Erlösung bewirkt.

Problemanzeige: Diese Lehre schmälert das vollbrachte Werk Christi und stilisiert den Teufel ungewollt zum Miterlöser. Außerdem war diese Lehre der Christenheit jahrtausendelang unbekannt.

Dokumentation: In den 80er Jahren wird die Faith Movement der Positive Confession Movement zur größten charismatischen Streitfrage, besonders wegen dieser Sonderlehre JDS.15

Vertreter: Kenneth Hagin, Kenneth Copeland, Paul E. Billheimer, Wolfhard Margies.



8. Shepherd-Discipleship-Bewegung

In den 70er Jahren formiert sich durch den übergroßen Einfluß von Bob Mumford, Derek Prince, Charles Simpson, Don Basham und Ern Baxter, die auch als die „Fort Lauderdale's" Five bezeichnet werden, die sogenannte Shepherding-Discipleship-Bewegung. Jeder Gläubige ist einer Person über ihm, gewöhnlichen Hirte genannt, besonders verantwortlich.

Problemanzeige: Dies führte zu solch einer Hörigkeit und Abhängigkeit von dem jeweiligen „Hirten“, daß der Manipulation und Knechtschaft durch andere „geistliche“ Menschen Tür und Tor geöffnet wurde (1Kor 7,23).

Dokumentation: Die Hörigkeit und Abhängigkeit des jeweiligen Gläubigen von seinem „Hirten“ ging so weit, daß Charismatiker selbst von Gehirnwäsche und Behexung sprachen (Pat Robertson). Es ergab sich daraus in den Jahren 1975 und 1976 die größte Kontroverse innerhalb der charismatischen Bewegung.16 Derek Prince hat sich später öffentlich von dieser Lehre distanziert und über seine Gesetzlichkeit Buße getan (Vortrag im August 1991, OstWest-Konferenz, Karlsruhe).



9. Königreichs-Theologie (Dominion Theology)

Eine neue Generation von Gläubigen, die mit übernatürlichen Kräften ausgestattet ist, wird allen Widerstand gegen das Evangelium überwinden und schließlich alle Nationen unterwerfen. Auf den Schultern dieser Elite wird die Herrschaft ruhen und wenn sie sich alle Regierungen untertan gemacht haben, wird Christus wiederkommen und sie werden ihm das Königreich übergeben.

Problemanzeige: Diese triumphalistische Vorstellung widerspricht der biblischen Eschatologie. Die Bibel spricht am Ende der Tage vom großen Abfall und schildert die Kräfte der Zeichen und Wunder im Kontext der Verführung.

Dokumentation: Durch den Einfluß von Paul Caine vertrat John Wimber eine Zeitlang die Lehre von der „Armee Joels". Es sei dies ein neues Geschlecht von Gläubigen, das mit übernatürlichen Kräften und besonderen Charismen ausgerüstet sei. Diese „Überwinder" würden alle Opposition gegen das Evangelium beseitigen und schließlich alle Nationen unter ihre Herrschaft bringen. Diese Lehre ist Teil der genannten Königreichs-Theologie.17 — Bemerkenswert ist nur, daß diese Armee, auf die sich Wimber bei Joel beruft, wie Clifford Hill zurecht anmerkt, keine Armee des Herrn, sondern eine Armee der Zerstörung ist.18



10. Gabentransfer

Durch Charismatiker wie John Wimber verbreitet sich die Überzeugung, es sei möglich, Gaben an andere per Zuspruch weiterzugeben und erlernen lassen zu können. So werden beispielsweise Kongresse abgehalten, auf denen die Gläubigen die Gabe der Heilung erlernen sollen bzw. aufgefordert werden, sich zu melden, um die dann gewünschte Gabe zugesprochen zu bekommen.

Problemanzeige: Dieses Machbarkeitsdenken widerspricht der Souveränität Gottes, der bekanntlich die Gaben austeilt, wie er will (1Kor 12,7). Bei göttlicher Heilung handelt es sich um ein freies Eingreifen Gottes. Wenn es erlernbar wäre, führte dies in die Machbarkeit und letztlich Magie, wo der Mensch über Gott verfügen kann.

Dokumentation: Ein Beispiel ist der John-Wimber-Kongress in Frankfurt 1987. McClure fordert dort alle Teilnehmer, die die Gabe der Evangelisation empfangen wollen, auf, die Hand zu heben: „Empfangt die Gabe der Evangelisation!" Es folgt ein Sprachengebet, dessen Auslegung versichert, daß Gottes Geist jetzt diese Gabe schenkt. Dann geht es um Handzeichen für die Gabe der Weissagung. Bei der Frage nach der Gabe der Heilung melden sich mehr als die Hälfte der Anwesenden. McCIure: „Ich sage Dir an Christi Statt: Heile die Kranken, treibe die Dämonen aus, predige das Evangelium. Empfangt diese Gabe von Christus!" (Applaus des Publikums).19



11. Geistliche Kampfführung

Diese Lehre, die in den letzten Jahren immer einflußreicher geworden ist, befaßt sich in besonderer Weise mit der Wirklichkeit territorialer Geister. Um eine Erweckung zu ermöglichen, müsse man über spezielle Eingebungen die Namen der dämonischen Hierarchie des jeweiligen Ortes, der erweckt werden soll, erfahren. Diese Mächte könnten dann von besonders begnadeten Kämpfern gestellt und vertrieben werden, worauf die Erweckung einsetzt.

Problemanzeige: Für diese Art geistlicher Kampfführung gibt es keinen Hinweis im Neuen Testament. Es führt zu einer ungesunden Beschäftigung mit dämonischen Mächten, die teils sogar an spiritistische Praktiken und heidnische Weltbilder erinnert.

Dokumentation: Einflußreichster Vertreter und Verbreiter dieser Lehre ist Peter Wagner. So berichtet er beispielsweise von dem argentinischen Pastor Omar Cabrera, der „Erfahrungen im Umgang mit örtlich begrenzt wirksamen Dämonen hat", die er auch in körperlicher Form zu sehen bekommt, deren Namen er erkundet, um ihre Macht über ein Territorium zu brechen. Gemeinsam mit anderen „hervorstechenden christlichen Leitern in Argentinien" fordern sie ..Satan direkt heraus und verfluchen ihn."20 — Ein Buch von Peter Wagner trägt bezeichnenderweise den Titel „Territoriale Mächte".21

Auch die nun propagierten Jesus-Märsche sind als Strategie im Rahmen dieser „Geistlichen Kampfführung" zu sehen. Durch solche Märsche werden die Gegenwart bzw. der Sieg Jesu in den jeweiligen Ort buchstäblich hineingetragen. Als kirchengeschichtlicher Beleg für solche „Kampfführung" werden in der Zeitschrift „Gemeinde-Erneuerung" u.a. die katholischen Bittprozessionen angeführt: „Seit dem 4. Jahrhundert kennt die Kirche den Zug von Christen durch Land und Stadt unter Gebet und Gesang; seit dem 13. Jahrhundert auch mit der Darbietung der Hostie — die Prozession in ihrer vielfältigen, geschichtlich gewachsenen Ausprägung. In ihrer eigentlichen Form ist die (katholische) Prozession „ein feierlicher Bittgang, ... Daß die Kirche die Prozession sehr wohl auch als Mittel im geistlichen Kampf eingesetzt hat, zeigen die sog. Lustrationsprozessionen, bei denen man im allgemeinen durch Räume (Häuser oder Gebiete) zieht, die exorziert, also von Dämonen befreit — oder geheiligt — also Gottes Herrschaft übereignet — werden sollen. Sollte Gott derzeit wieder Schätze der Kirche heben, die im Zusammenhang mit dem Gebet um Einheit, Erweckung, Evangelisation und Wiedereroberung von Stadt und Land für Jesus wichtig werden? Es sieht ganz so aus!"22

Vertreter: Peter Wagner, Carlos Anacondia, Omar Carbrera, George Otis Jr., Wolfhard Margies, John Wimber; Vertreter der Jesus-Märsche: Graham Kendrick, Reinhard Bonnke, Peter Wenz, Walter Heidenreich, Keith Warrington.



12. Stellvertretende identifizierende Buße

Die letzten Jahre haben weitere Entwicklungen im Zusammenhang mit dieser besonderen Form der “Kampfführung” gebracht: Dazu gehören Praktiken wie das Erstellen geistlicher Landkarten, Einschlagen von Pfählen, um Städte für Gott zu beanspruchen, Versöhnungsmärsche und in jüngster Zeit auch „stellvetretende identifizierende Buße”. Damit ist die symbolische Anerkennung und Buße wegen der Sünden unserer Vorfahren gegenüber den Nachfahren der Leute gemeint, die unsere Vorväter unterdrückt haben. C. Peter Wagner stellt in einem Artikel der amerikanischen Zeitschrift „Charisma” zu diesem Thema fest, daß es die Vollmacht der Kirche sei, die „Vergangenheit zu ändern.”23 Auch „Gebetsberge“ werden seit neuestem eingeweiht. Zum Teil wird stellvertretende Buße für Ereignisse getan, die 2500 Jahre zurückliegen!

Problemanzeige: Diese das Dämonische in unbiblischer Weise betonenden Sonderlehren erinnern an das in 1. Tim. 4,1 angesprochene “Achten auf Verführungsgeister und Lehren von Dämonen.” Bill Randles, selbst Pfingstpastor, fragt in diesem Zusammenhang: Sind wir die erste Generation, die „geistliches Kartrographieren”, „identifizierende Buße” erfunden hat und dem Geist gebietet, zu uns zu kommen?24 Man sollte sich Charles Spurgeons berühmtes Zitat in Erinnerung rufen: „Es gibt nichts Neues in der Theologie, außer dem, was falsch ist.”

Dokumentation: Etwa 200 Menschen füllen das Zelt. Sie sind...gekommen, um gemeinsam für schuldhafte Ereignisse in der Geschichte Deutschlands Buße zu tun...Margies gibt nach Vorstellung der geschichtlichen Fakten einzelne Gebets- und Bußimpulse....„Wir tragen hier nicht selbst die schwere Last der Schuld und Sünde, die wir hier benennen. Wir legen sie nur am Kreuz ab.“....„Wenn ihr ein leises Lächeln auf eurem Gesicht findet darüber, dass ihr für etwas betet, das 2500 Jahre zurückliegt, schiebt es beiseite“...Den theologischen Hintergrund der stellvertretenden Buße für die Schuld der Vorfahren erläutert unter anderem auch das „Deutsche Geschichtsbuch für Beter.“ 25

Vertreter: Wolfhard Margies, Walter Heidenreich, Christoph Häselbarth, Ortwin Schweitzer, Peter Wenz, John Mulinde.



Eigentümliche Ansichten und Betonungen



13. Die Geist-Betonung

Ein tatsächlich universelles Kennzeichen all dieser vielfältigen Strömungen ist die starke Betonung des Heiligen Geistes auf Kosten der Person Jesu Christi. Oft genug wird auch zum Heiligen Geist gebetet oder derselbe angebetet.



Problemanzeige: Der Heilige Geist bewirkt, daß der Herr Jesus im Mittelpunkt steht, Er verherrlicht wird und nicht umgekehrt (Joh. 16,13-14). Für ein Gebet zum Heiligen Geist gibt es im Neuen Testament kein Beispiel.



14. Charismatische Spiritualität und Ökumene

David du Plessis, genannt Mr. Pentecost, berichtet: „Im Jahre 1951 sprach der Herr zu mir und sagte mit deutlich, zu den Leitern des Weltkirchenrats zu gehen und ihnen Zeugnis zu geben ... denn in der Pfingstbewegung und im modernistischen Weltkirchenrat finden wir die gewaltigsten Kundgebungen des Geistes."

Problemanzeige: Der Geist Gottes ist ein Geist der Wahrheit. Von daher ergeben sich Anfragen an das häufig vertretene Motto: „Lehre trennt — Charisma eint!" Die Beobachtug dessen, was unter dem Schirm der charismatischen Bewegungen zusammengebracht werden soll, verleiht den diversen „Schulterschlüssen“ mit pfingstlich-charismatischen Bewegung ihre besondere Brisanz.

Dokumentation: Nicht nur David du Plessis26, auch der Vater der charismatischen Bewegung, Dennis Bennett, erlebt nach seiner Geistestaufe ähnliche ökumenische Impulse: „Wieder erlebten wir, wie der Heilige Geist die Mauern der Konfessionen abbrach und die Christen zur Einigkeit der Herzen führte ... Auf einer Reise nach Berkeley, Kalifornien, im Jahre 1970, empfingen auf einer überkonfessionellen Versammlung allein fünf römisch-katholische Priester die Taufe im Heiligen Geist. Es schien, als werde das Gebet des verstorbenen Papstes Johannes aufs lebhafteste erhört, nämlich, daß die römisch-katholischen Christen ein neues Pfingsten erleben möchten!"27

Bei dem Kongreß für Erweckung und Gemeindeaufbau in Nürnberg 1991 wurde der Schulterschluß zwischen Charismatikern und Evangelikalen gefordert, der dann mit der „Kasseler Erklärung“ zwischen der Deutschen Evangelischen Allianz und dem Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden zumindest im Grundsatz 1995 vollzogen wird. Inzwischen fordert C.P. Wagner den Schulterschluß zwischen Charismatikern, Evangelikalen und Liberalen.



15. Propheten-Bewegung

Von Rick Joyner und John Wimber wurde die Wiederherstellung des Dienstes und des Amts der Propheten vorausgesagt. Diese angekündigte Prophetenbewegung begann Ende der 80er Jahre in Kansas City, USA, hat danach England erreicht und durchdringt seit 1990 auch die charismatische Szene in Deutschland.28

Problemanzeige: Die Bibel warnt am Ende der Tage vor den falschen Propheten (Mt. 24,11). Außerdem treten im Zusammenhang mit diesen “Offenbarungen” Phänomene auf, die typisch sind für Geistheiler und Hellseher bzw. Wahrsager. Auch wird die eigene Wunschvorstellung “übergeistlich” überhöht. Ständig ist in diesen Kreisen von der großen weltweiten Erweckung, Erweckung in England, Erweckung in Deutschland usw. geweissagt worden. “Gott habe einen Fuß auf London und den anderen auf Berlin gesetzt und diese beiden Nationen würden die Leiterschaft für die große kommende Erweckung hervorbringen.”29 Dies widerspricht nicht nur dem eschatologischen Gesamtbild der Heiligen Schrift, spricht doch Gottes Wort von Abfall und lügenhaften Zeichen und Wundern (2. Thess 2,3 u. 9-11) am Ende der Tage, sondern gerade die rapiden Entwicklungen der letzten Jahre haben diese Prophezeiungen als wunschhafte Illusionen offenbart. Gemäß 5. Mose 18,22 ist dies aber der klassische Test für den Falschpropheten. Auch werden diese Weissagungen nur zu oft mit dem Ausspruch, “so spricht der Herr”, eingeleitet. Eine Formulierung, die dem Neuen Testament unbekannt ist.

Dokumentation: Bei dem Seminar zum Thema „Der prophetische Dienst“ unter der Leitung von Friedrich Aschoff beim Gemeindekongreß 1993 in Nürnberg forderte Phil Elsten von den „Cansas City Propheten“ das anwesende Publikum auf, man möge ihm die Handflächen zeigen. Gott würde dadurch besondere Einsichten geben. Auch der Leiter dieser Propheten, Mike Bickle, war anwesend. Er berichtete, wie er ein Brennen in der Magengegend und ein Heißwerden seiner Hände spürte. Dies war für ihn das Zeichen, daß das „Feuer Gottes“ unter den Seminarteilnehmern wirken werde30. John Paul Jackson, ebenfalls auf diesem Seminar und „bewährter“ Prophet, erklärte der Los Angeles Times ohne mit der Wimper zu zucken, wie er die Fähigkeit habe, Gott zu riechen. „Gott duftet nach Rosen.“31

Paul Cain galt lange Zeit als der „vollmächtigste“ Prophet dieser Bewegung, dessen Weissagungen angeblich immer pünktlich eintrafen. Es wird berichtet, daß er am 2. 11. 92 einen „prophetischen“ Traum wegen der Präsidentenwahl hatte. „Das erstaunlichste an Paul Cains Traum war, daß er sah, wie Gottes Geist auf Bill Clinton kam und er dadurch zu einem anderen Mann wurde, wie einst König Saul im Alten Israel (1 Sam 10). Clinton soll der beste Präsident werden seit Eisenhower!...Er wird Amerika eine neue Vision vermitteln. Eine göttliche Salbung wird auf ihm ruhen, um sein Volk zu einer größeren Einheit zu führen.“32



16. Innere Heilung

Innere Heilung ist eine Form der Seelsorge, in der man versucht, die schädlichen Erinnerungen der Vergangenheit zu korrigieren, indem man sie in der Gegenwart durch Visualisierung oder andere Techniken neu durchlebt, wobei man Jesus öfters als einen „inneren Ratgeber" oder „inneren Führer" verwendet.

Problemanzeige: Es ist eine Methode, die größtenteils auf den Theorien von Freud und Jung und oft auf den Praktiken des religiösen Mystizismus basiert.

Dokumentation: Zu dem Thema Innere Heilung schrieben John Ankerberg und John Weldon: „Innere Heilung ist eine Form der Seelsorge, wo man versucht, die schädlichen Erinnerungen der Vergangenheit zu korrigieren, indem man sie in der Gegenwart durch Visualisierung oder andere Techniken neu durchlebt, wobei man Jesus öfters als einen ‚inneren Ratgeber‘ oder ‚inneren Führer‘ verwendet". Diese religiös-mystische Adaption tiefenpsychologischer Ansätze ist „in die Gemeinden eingedrungen durch Jungsche Therapeuten, durch Laien wie Agnes Sanford, den Episkopalen Priester Morton Kelsey, ... Dennis und Rita Bennett, Paul Yonggi Cho, Pater Francis MacNutt und Ruth Carter Stapleton. ... Das Problem der Inneren Heilung besteht darin, daß sie auf der unbewiesenen Annahme eines unbewußten Geistes (mind) beruht, der in besonderer Weise funktioniert, da er in einer angeblich natürlichen Verbindung mit Gott stehen, oder ein Teil von Gott sein soll. Dieser unbewußte Geist ist das Mittel, Jesus zu begegnen und geheiligt zu werden. Abgesehen davon, daß man Christen für die okkulten Theorien von Jung öffnet, kann Innere Heilung für das Okkulte selbst via innerer Führer, die in Wirklichkeit Dämonen sind, öffnen."33 In dem Buch „Innere Heilung" schreibt Betty Tapscott: „Innere Heilung ist Psychotherapie plus Gott."34 - Angereichert durch Vorstellungen, die einer biblischen Anthropologie nicht entsprechen.

Vertreter: Agnes Sanford, Dennis und Rita Bennett, John und Paula Sandford, Betty Tapscott, Ruth Stapleton Carter.



17. Befreiungsdienste

Teil einer über die Schrift hinausgehenden Dämonolgie ist die oft übertriebene Exorzismusbetonung. Gläubige sind angeblich von allen Arten von Dämonen besessen. Oft werden schon kleinere Gesundheitsprobleme, seelische Nöte oder Heiligungsprobleme auf Besessenheit zurückgeführt und sollen dann durch Exorzismus, gewöhnlich mit Handauflegung und begleitet von Zungenreden, behoben werden.

Problemanzeige: Eine solche dämonenzentrierte Seelsorge führt weg von dem theo-und christozentrischen Akzent des Neuen Testaments. In dieser Power-Encounter-Seelsorge wird das Okkulte überbetont und gewinnt ungebührliche Beachtung. Die Gefahr, auf diesem Wege Schaden bei Notleidenden anzurichten, ist erheblich. Die Bibel lehrt nicht „Kraft-Befreiung“ sondern Befreiung durch die Erkenntnis der Wahrheit (Joh 8,32).

Dokumentation: Zur Gefahr einer dämonenzugewandten Seelsorge, die man aller-dings auch von Nichtcharismatikern kennt, vgl. H. Stadelmann, „Das Okkulte", 2. Aufl., Brunnen Verlag, 1984.



18. Segnungsdienste

Eine starke Betonung erfährt in der charismatischen Bewe-gung das gegenseitige Segnen durch körperliche Berührung, besonders durch Hand-auflegung. Solche Segnungen können gegenseitig zu jeder Art von Anlässen erteilt werden. Teils werden besondere Segnungsgottesdienste eingerichtet, teils charis-matische Zusammenkünfte durch gegenseitige Handauflegung abgeschlossen.

Problemanzeige: Es liegt die Auffassung einer freien Verfügbarkeit über Segen und Segnung zugrunde. Es fragt sich, ob dies der Bedeutung des Segens in der Bibel sowie der biblischen Mahnung, niemandem die Hände schnell aufzulegen (1Tim 5,22), gerecht wird. Es segnet in der Bibel auch nicht jeder jeden, sondern gesegnet wird im Rahmen einer bestimmten Ordnung (Hebr. 7,7), und nur in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes kann Gottes Segen zugesprochen werden.

Dokumentation: Ein Beispiel, daß solchen Segnungen besondere Bedeutung zuge-messen wird: Anläßlich eines Segnungsdienstes in Schloß Craheim hat der jetzige 1. Vorsitzende der Geistlichen Gemeinde-Erneuerung in der Ev. Kirche, Pfr. Frie-drich Aschoff, einen besonderen „Segen“ erfahren. „Es war Mitte der 70er Jahre in Craheim auf einer Leitertagung ... Die persönliche Segnung durch einen katholi-schen Priester und das Segenswort, das ich damals empfing, hat meinen Dienst nachhaltig verändert.“35



19. Funktionalisierung des Lobpreises

Zu Recht haben Charismatiker auf die Ge-fahr der Vernachlässigung der Anbetung Gottes hingewiesen. Inzwischen zeigt sich aber die Gefahr, daß sie gewissermaßen ,auf der anderen Seite vom Pferd herun-terfallen': Organisierter Lobpreis soll die Gegenwart des Geistes hervorrufen und z.B. zu Gemeindewachstum oder Krankenheilungen führen.

Problemanzeige: Es besteht die Gefahr, den Heiligen Geist zu instrumentalisieren. Auch wird oft genug eine seelisch und durch Musik emotional aufgeheizte Atmo-sphäre als Wirkung des Heiligen Geistes angesehen. Psychisches wird mit Pneu-matischem verwechselt. Gerade die Anbetung, die Gott allein zum Ziel haben soll, wird aber mißbraucht, wenn sie — vielleicht nur als Nebenprodukt verharmlost — letztlich doch als Endziel wieder menschlichen Zwecken dienen soll.

Dokumentation: Vergleiche den Bericht von John Wimber, wie er zu Heilungserfahrungen in seiner Gemeinde kam. Zunächst predigte er 20 Wo-chen lang über Heilung, aber nichts geschah. Seine Reaktion: „Ich warf mich auf den Fußboden und weinte und schrie und betete, bis ich nicht mehr konnte. Hatte ich nicht alles getan? Hände aufgelegt, geglaubt, gefleht. Ich war ärgerlich über Gott... Aber ich ließ nicht locker. Ich wollte den christlichen Glauben besitzen, der stark ist, funktioniert und Resultate bringt. Wenn ich ihn nicht erlangte, dann wollte ich kein Pastor mehr sein." Dann entdeckte er den Wert der Anbetung und des Lobpreises und erfuhr infolgedessen ab Mai 1979, daß nun die Kraft Got-tes zu wirken begann und Heilungen geschahen: „All das ist aus dem gemeinsa-men Lobpreis zur Ehre Gottes geboren."36 Kevin Prosch, ehemaliger Anbetungsleiter von John Wimber, erklärte: „Ich habe gemerkt, daß bestimmte Wirkungen des Heiligen Geistes nur eintreten, wenn ich mit dem Schlagzeuger zusammen spiele, also nicht singe....Bestimmte Noten und Harmonien bringen den Geist Gottes in Bewegung.“37 Dies ist ein altbekanntes Phänomen im Heidentum und im Spiritismus (Macumba, Umbanda u.a.) Durch bestimmte Tonfolgen werden die Geister gerufen.



20. Trunkenheit im Geist

Mit Berufung auf Apostelgeschichte 2,13 versucht man den Zustand einer ekstatischen Berauschung zu rechtfertigen, bei dem die Betroffenen mit offensichtlich reduzierter Selbstkontrolle sich wie betrunken verhalten. Dies ist besonders im Zuge des „Toronto-Segens“ und der nachfolgenden „Pensacola-Erweckung“ aufgetreten, wird aber auch außerhalb dieser „Wogen“ im pfingstlich-charismatischen Bereich vertreten.

Problemanzeige: Die Bibel sagt an mindestens neun Stellen, daß man nüchtern sein soll (1 Thess 5,6 u. 8; 1 Tim 3,2: 1 Petr 4,7; 5,8 u.a.). Weil sie die Gefahr der Berauschung kennt (Eph. 5,18), deswegen wird so oft diese Warnung ausgesprochen. Außerdem heißt es in der so stark mißbrauchten Stelle in Apostelgeschichte 2, daß es Spötter waren, die behaupteten, die Jünger seien betrunken. Es ist nicht weise, Lehren auf Aussagen von Spöttern zu gründen.

Gerhard Bially, Chefredakteur der einflußreichen Zeitschrift „Charisma“, spricht in dem Versuch, solche Berauschungen trotz der vielen biblischen Ermahnungen dennoch zu rechtfertigen, von „Nüchterner Trunkenheit.“38 Es wird die Quadratur des Kreises versucht.

Dokumentation: Martin Bühlmann, Leiter der in der Schweiz einflußreichen Basileia-Gemeinde in Bern, schreibt über die 10 Symptome des Toronto-Segens zum Thema Betrunkenheit: Mehrstündige Trunkenheit, die in der Wirkung mit alkoholischer Trunkenheit vergleichbar ist. Die Gedanken sind klar, Bewegungsabläufe und Sprache scheinen behindert.39

Von demselben Autor stammt auch das Zitat: Der Rock ‚n‘ Roll hat der Welt eine Sprache gegeben, die alle verstehen. Gott wird diese Sprachen nehmen, um den Völkern das Heil zu vermitteln40. Hier kommt sehr deutlich zum Ausdruck, wie man in diesen erfolgreichen Strömungen Seele und Geist, Psyche und Pneuma, Geist Gottes und Gerichtsgeist verwechselt (1. Petr 4,17).


  • 0

#2
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Topic Starter
  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34224 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!








DÄMONEN. BEFREIUNG ODER VERSTRICKUNG ?








Das Austreiben von Dämonen aus Gläubigen und auch aus Ungläubigen ist ein wesentliches Element pfingstlich-charismatischer “Glaubenslebens”, ein Bestandteil des “vollen Evangeliums”. Entsprechend der Auffassung, wahres, vollmächtiges Christentum müsse alle Werke des Herrn Jesus und der Apostel unter dem Volk Israel nachahmen, auch die messianischen Wunderzeichen, gilt die “Vollmacht”, Dämonen auszutreiben, als eine der Folgen der “Geistestaufe” und als wichtige Ausrüstung gerade für die letzte Zeit.

Besonders in extremeren Pfingstkreise und in der Charismatischen Bewegung hat sich die Praxis des “Befreiungsdienstes” weit verbreitet, d.h. die Behandlung von angeblicher Besessenheit und (angeblich oder wirklichen) dämonischen Einflüssen und Bindungen bei Gläubigen durch “Lösen, Gebieten und Austreiben” von Geistern. (Viele Charismatiker sind heute in diese Lehrmeinung verstrickt und gebunden.) Auch in nichtcharismatischen Kreisen findet sich eine sehr ähnliche Form von “Befeiungsdienst”, die sich u.a. auf Blumhardt und gewisse pietistische Tradition beruft.

Es ist daher wichtig, den “Befreiungsdienst” vom Wort Gottes her zu prüfen und die Aussagen der Bibel zum Thema Befreiung von dämonischen Angriffen darzustellen, gerade auch, um bedrängten und in Not geratenen Gläubigen zu helfen, ihre wahre Befreiung in Christus zu ergreifen. Im weiteren Sinn geht es darum, welche Stellung ein Gläubiger in Christus gegenüber den Mächten der Finsternis und ihren Einwirkungen hat und wie er solchen Einwirkungen im Glauben widerstehen kann.

Grundzüge des charismatischen “Befreiungsdienstes”.

1.

Dem “Befreiungsdienst” liegt die Annahme zugrunde, dass ein Gläubiger von neuem geborener Christ noch von innewohnenden bösen Geistern besessen oder zumindest besetzt sein kann. Genauso ist er nach diesen Lehren noch gebunden an Flüche von den Voreltern her, an vererbte “dämonische Belastungen”. Er ist angeblich zahlreichen dämonischen Einwirkungen mehr oder weniger schutzlos ausgeliefert, wenn er nicht spezielle “Schutzmassnamen” ergreift, so z.B. “belasteten” Häusern oder “belasteten” Menschen. Sein Leib kann angeblich von “Krankheitsdämonen” bewohnt sein, die sich in verschiedenen Körperpartien einnisten können.

2.

Dementsprechend führen “Befreiungs-Seelsorger” einen grossen Katalog von Symtomen in erster Linie oder ausschliesslich auf angebliche dämonische Einwirkung oder Innewohnung zurück. Starke Ängste, Depressionen, Bitterkeit, Rebellion, Sündenbindungen wie Unzucht, Lüge, Verleumdung oder Essgier, aber auch Krankheiten aller Art. Sie schreiben damit den Finsternisgeistern grosse Macht und weitreichenden Einfluss im Leben eines Gläubigen zu.

So schreibt etwa der extreme Charismatiker Wolfhard Margies: “Die Anzahl der durch innewohnende dämonische Mächte verursachten Störungen ist beeindruckend gross und vielseitig. Wer die nachfolgene Auflistung durchgeht, dem kann sicher Angst und Bange werden, weil er schier jede Form von menschlichen Störung und charakterlicher Abweichung als durch böse Mächte bedingt erkennt.

3.

Die “Befreiungs-Therapie” beginnt zumeist mit einer genauen Diagnose der angeblichen Belastung. (der Anlass, wann der Dämon und u.U. auch sein Sitz im Körper bekannt sein, damit die “Befreiung” Erfolg haben soll. Diese Diagnose wird oft durch gefälschte, hellseherische “Geistesgaben” wie Visionen oder “Worte der Erkenntnis” gewonnen, von denen der ganze Ablauf der “Befreiung” abhängig ist. Der Hilfesuchende wird hier von seinem medial “begabten” “Seelsorger” abhängig gemacht, ohne dessen “Offenbarungswissen” er angeblich nicht frei werden kann.

4.

Die eigentliche “Befreiung” ist ebenfalls überwiegend oder völlig abhängig vom “vollmächtigen” Handeln des “Seelsorgers”, der “im Namen Jesu” (vergl. Mat. 7.22)

Die Geister bindet und ihnen befiehlt, auszufahren. Bisweilen schicken solche Leute die angeblich ausgefahrenen Geister auch noch “in den Abgrund” obwohl die Zeit dafür noch nicht gekommen ist, sondern erst beim Anbruch des Tausendjährigen Reiches (Mat. 8. 29--32; Mat. 12. 43--45; und Off. 20. 1--3)

In anderen Fällen wird eine “Lösung” vorgenommen, Flüche werden für ungültig erklärt, Ketten mit Vollmachtsworten zerbrochen; in magischer Weise werden Dinge in Menschen “hineingebetet”. Das Opfer selbst bleibt überwiegend passiv, wobei Sündenbekenntnisse oder Lossagegebete seinerseits meist Teil der “Befreiung” sind.

Die bei der “Befreiungs-Seelsorge” angesprochenen Geister äussern sich oft während einer solchen “Austeibung”.

Manche Befreier rechnen geradezu mit solchen Erscheinungen und halten sie für ein unerlässliches Zeichen des “Erfolgs” ihrer Behandlung. Zu den Begleiterscheinungen gehören Husten, Schreien, Zuckungen und Zwangshandlungen, Hinfallen und andere, z.T. scheussliche Phänomene. In manchen Fällen gestaltet sich der “Befreiungsdienst” zu einer wüsten Szene stundenlanger dämonischer Auftritte, verbunden mit schwarmgeistlichem Gebieten und Beten und dem “Austreiben” einer Vielzahl von Dämonen.

Die fragwürdigen Früchte des “Befreiungsdienstes”.

Nirgends lehrt das Neue Testament dass ein wiedergeborener Gläubiger (der nach Pfingsten zum Glauben an Jesus, den Sohn Gottes kam, die mit Apg. 2.1ff beginnt) besessen sein kann. Weder werden in der Apostelgeschichte, noch in den Briefen so etwas berichtet oder gelehrt.

Die einzige Stelle wo eine Dämonenaustreibung vorkommt, ist Apostelgeschichte 16.16-18. Hier handelt es sich jedoch eindeutig um eine ungläubige Frau aus heidnisch-okkultem Umfeld. (Vermutlich hatte die Frau mit dem Orakel von Delphi zu tun, deren Priesterin “Pythia” hiess, denn es wird von ihr gesagt, dass sie einen “Phytons-geist” hatte.

Wir können hier nur zu der dringend notwendigen Klarheit kommen, wenn wir diese Art von Seelsorge auf geistliche, biblische Weise prüfen. Der entscheidende Masstab hierfür ist das Wort Gottes! Stimmen diese Lehren und Praktiken mit dem Gesamtzeugnis der Schrift, insbesondere der Apostellehre überein? Daneben sollen wir nach dem Wort Gottes auch die Früchte einer solchen Praxis prüfen. ( Mt. 7.16--20)

Wenn wir zuerst die Früchte des “Befreiungsdienstes” betrachten, so gehen die Meinungen weit auseinander. Glaubt man den Erfolgsberichten seiner Beführworter, so wären schon Scharen belasteter, gebundener Christen durch ihren Dienst zu freudigen, strahlenden Jüngern geworden, völlig umgewandelt durch ihre vollmächtige Seelsorge.

Aber die Realität sieht anders aus. Es geschieht durchaus häufig, dass eine “Befreiung” empfunden wird, teilweise sogar begleitet von beeindruckenden Erlebnissen und Gefühlen. Aber die allermeisten Opfer erleben früher oder später entweder einen Rückfall oder eine Verlagerung des Problems auf eine neue “Belastung”. “Weggebetete” Sünden gewinnen wieder Macht, “zerschnittene” Bindungen erweisen sich noch als sehr wirksam, “ausgetriebene” Geister treten wieder auf, oder werden durch andere ersetzt.

Nicht wenige Menschen werden auf diese Weise zu “Seelsorgefällen” oft jahrelang auf der Suche nach dem wirklich “vollmächtigen Seelsorger” der sie endlich aus den angeblichen dämonischen Besetzungen und Ketten ganz “freibeten” kann. Oftmals entwickeln sich Ängste, Glaubensstörungen und verstärkte dämonische Symtome als Früchte einer “Befreiungsseelsorge” und manch ein irregeführter Anhänger der charismatischen “Befreiung” landet am Ende in einer psychiatrischen Klinik!!

Solche üblen Früchte könnten unmöglich die Folge sein, wenn man den gesunden, biblischen Weg gegangen wäre.

Von diesen Früchten her ergibt sich schon der Rückschluss, dass der Baum faul sein muss. Aber wirkliche Klarheit darüber kann uns nur die gesunde Lehre der Heiligen Schrift bringen. (Gott will dass seine Kinder wirklich frei sind und frei werden.)

Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaft meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. Wenn nun der Sohn euch frei machen wird, so werdet ihr wirklich frei sein.

Joh. 8. 31 --36

Das waren Ausschnitte aus dem Buch “Die Charismatische Bewegung im Licht der Bibel”. Von Rudolf Ebertshäuser.

Aus obigem Bibelwort erkennen wir sehr gut, wie der Herr uns frei machen will. Wir brauchen nicht irgendwelche vollmächtige Befreier zu suchen, um frei zu werden. Es wäre ungefähr dasselbe wie wenn wir bei einem schlimmen (Krebsleiden ) in die Apotheke gehen würden um eine Packung Ponstan zu kaufen, um dieses Krebsleiden damit zu heilen. Wir würden mit diesem Medikament nicht das Grundübel dieses Krebses behandeln. Wir würden für ein paar wenige Stunden den Schmerz etwas lindern. Mehr nicht! Doch das Krebsleiden an dem wir leiden heisst Sünde!!

Gott sagt: Die Wahrheit (seine Wahrheit) wird uns frei machen. Was heisst das nun. “In seinem Wort bleiben“? Das heisst nichts anderes als seinen Willen tun. Das heisst, dass wir seinem Wort, seinen Geboten und Gesetzen gehorchen sollen. Wir haben uns haargenau an sein Wort zu halten. Wenn Jesus z. B. sagt: “Ein Geiziger kommt nicht in den Himmel” dann ist das auch wortwörtlich so gemeint! Das ist nicht symbolisch gemeint! Wenn wir nun seinen Willen tun werden und ihm, ohne wenn und aber folgen werden, wenn wir uns heiligen, (uns von unseren Sünden und Charktersünden trennen die ganz spezifisch in jedem von uns sind), wenn wir über unsere Vergehungen Busse tun, dann wird uns Gott befreien von unseren dämonischen Bindungen.

Die Erfüllung mit dem Heiligen Geist heisst, dass dieser Geist an den gehorsamen Gläubigen wirken kann, so dass diese ihren eigenen Willen und Ziele zurückstecken und der Wille und die Gedanken Gottes in diesem Gläubigen wirksam werden. Diese Erfüllung mit dem Heiligen Geist kann man nicht durch einfaches Händeauflegen des Pastors oder Ältesten erlangen wie in schwarmgeistlichen Kreisen gelehrt wird.

Solche Christen die sich nie richtig bekehrt haben durch Busse und Umkehr und rigoroser Christusnachfolge, werden somit nie richtig frei sein. Sie sind auch keine Christen! Sie werden Gefangene Satans bleiben. Die Folterknechte werden auch weiter das Recht erhalten diese “Christen” zu foltern. Wenn es nicht zu einer Echten und klaren Bekehrung gekommen ist in ihrem Leben, werden sie immer noch unter der Herrschaft Satans stehen wie jeder andere nicht Wiedergeborene. Auch wenn sie vielleicht von einer schwarmgeistlichen Religiosität erfasst sind.

Gerade und vor allem in der charismatischen Bewegung ist es durchaus möglich, dass Menschen ohne klare, biblische Verkündigung des Evangeliums unter den Einfluss des dämonischen Schwarmgeistes eine “Entscheidung für Jesus” treffen und von diesem trügerischen Geist erfüllt werden, ohne jemals eine wahre, vom Heiligen Geist bewirkte Wiedergeburt erlebt zu haben. Das sind dann diejenigen wo Jesus Christus sagen wird: “Ich habe euch niemals gekannt”. Ein Bekannter von mir der bei einem Alpha Kurs sich für Jesus “entschieden” hatte war für mich ein sehr deutliches und erschreckendes Beispiel. Er wurde in dieser charismatischen Gemeinde aufgenommen und er wurde auch getauft. Doch kurze Zeit später hat er wieder für seine früheren Hindugötter geschwärmt. Sehr schnell hat er sich vom Christentum abgewendet und ist nun ein Hare Chrishna Jünger!! Er war auch einer der beim Beten und Taufen unter der “Salbung” zusammengebrochen und in ”Schlafen im Geist” gefallen war. Wir können auch hier wieder sehr deutlich erkennen, dass auch die besonders “Heiligen” fallsüchtigen Menschen die sich in der Gemeinde aufhalten, und reihenweise umfallen, nicht einfach echt sind! Es ist der falsche Geist der dort wirksam wurde!

Dort wo ein anderer Geist wirkt, wo ein anderes Evanglium verkündigt wird und ein anderer Jesus, dort sind echte biblische Bekehrungen keineswegs die Regel.; in manchen Kreisen sind sie eher selten. Dafür trifft man in diesen Kreisen Menschen, die sich aufgrund von schwarmgeistlichen Erlebnissen (Visionen, Gefühlen, beim Ruhen im Geist, falsche Wunderheilungen usw.) und einer “Predigt” die ihnen ein erfolgreiches, tolles, dynamisches “Superleben” versprach, “zu Jesus bekehrt” haben, ohne dass sie echte Frucht eines Wiedergeburtslebens bei ihnen erkennbar sind.

Bei solchen Menschen können durch die dämonische “Geistestaufe” zuweilen seelische Erkrankungen, frühere mediale Veranlagungen und Fähigkeiten und dämonische Einflüsse noch verstärkt werden, so dass sie in einen Zustand seelischer und geistlicher Zerrüttung und Gebundenheiten kommen.

In meiner eigenen Verwandtschaft haben wir solche Gebundenheiten und Zerrüttungen erlebt. An dieser Person wurde ausgetrieben, Hände aufgelegt, geboten, manipuliert, Geistestaufen gegeben, falsche Seelsorge gemacht usw. Das Resultat dieses falschen Wirkens ist nun, dass sie überall Gespenster und Dämonen sieht. Sie kann nicht mehr alleine sein. Zuhause hat sie die Abdrücke der Schritte der Dämonen auf dem Teppich gesehen, und im Auto sassen die Dämonen auf den hinteren Sitzen und verfolgten sie bis nach Hause. Wenn sie auf Reisen ist, hört sie draußen vor der Zimmertür die Dämonen diskutieren, in finsteren Räumen hat sie Nachts in Panik laut geschrien, usw. Diese Person ist leider kein Einzelfall. Eine andere Person die ich persönlich kenne ritzt sich bei solch dämonischen Manifestationen zusätzlich die Arme auf. Selbstverstümmelung ist das Resultat falscher Seelsorge!

Freiheit im Herrn können wir nur erlangen, wenn wir sie im rechten Glauben erfassen.

Im Glauben an die unsichtbaren, geistlichen Heilstatsachen können wir frei werden.

Eine wichtige Grundlage der Freiheit in Christus ist die klare Erkenntnis dessen, wer wir in Christus sind und was unser Herr in seinem vollkommenen Sühnopfer für uns bereitet hat. Ein aufmerksames, betendes Lesen in der Schrift, besonders in den Lehrbriefen des NT und ein Wachsen in der gesunden Lehre ist die Voraussetzung für ein gesundes Glaubensleben. Hier herrscht viel Not in der Gemeinde. Aufgrund Mangels an guter, biblischer Lehre und durch den Einfluss falscher Lehrer, wissen viele Gläubige nicht, was für eine Freiheit Gott ihnen durch den Glauben an Jesus Christus geschenkt hat. Zur Erkenntnis des Wortes Gottes muss jedoch auch der Glaube und der Gehorsam kommen. Wer sich auf seine seelischen Stimmungen und Gefühle verlässt, wird vom Glauben wegkommen und zum “Schauen wollen” übergehen! Das ist ein völliger Rückschritt im Glaubensleben dieses Christen!

Wir dürfen dieses Wort aus 1. Kor. 1.12--14 für uns persönlich in Anspruch nehmen:

Er hat uns errettet aus der Herrschaft der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe, in dem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Sünden.

Paulus sagt denen, die Christus angehören, dass Gott sie aus der Finsternis errettet hat, dass sie nicht mehr unter der Macht und Kontrolle des Widersachers stehen, sondern hinein versetzt sind in das himmlische Reich Jesu Christi. Diese Errettung, dieser grundlegende, radikale Herrschaftswechsel wird uns im Wort Gottes als ein abgeschlossenes Ereignis betrachtet.

Denn einst ward ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht im Herrn. Eph. 5.8

Gott bekräftigt diesen Herrschaftswechsel eines gläubig gewordenen Menschen, indem er ihn versiegelt mit dem Heiligen Geist. (Eph. 1.13) Das Siegel Gottes ist unantastbar! Keine Macht und Gewalt in der sichtbaren und unsichtbaren Welt ist fähig Gottes Siegel zu öffen! Wenn wir frei sind, so sind wir wirklich frei. Das heisst natürlich nicht, dass uns der Gott dieser Welt nicht verführen darf. Er hat dieses Recht. Der Feind kann und darf unseren Glauben prüfen und versuchen, uns aus unserer Glaubensstellung herauszulocken; das ist Teil von Gottes Erziehungsplan für uns! Hier redet der Epheserbrief eine deutliche Sprache.

Erbflüche.

Die Bibelstelle, die in diesem Zusammenhang immer wieder zitiert wird, stammt aus 2. Mose, 20. 5, wo es unter anderem heisst: “Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der da heimsucht der Väter Missetat an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied, die mich hassen. Der Fluch wirkt somit an den Nachkommen, die den Herrn hassen!

Umgekehrt sagt das Wort Gottes über seine Gotteskinder, “dass Gott Seinen Segen reichlich denen gibt, die ihn lieben.” Und tue Barmherzigkeit an vielen Tausenden, die mich lieb haben und meine Gebote halten.

Da nun viele Charismatiker lehren, dass nach der Bekehrung eines Menschen noch Erbflüche vorhanden sind, muss man annehmen, dass entweder die Charismatiker den Sohn Gottes nicht lieben, oder aber, dass sie die Gebote Gottes nicht halten. Ich selber habe eher den Verdacht, dass sie sich nicht an das Wort Gottes halten, und somit von diesen Flüchen nicht frei kommen können. Denn wer eine zweite Geistestaufe zelebriert und lehrt, der hält sich nicht an das Wort Gottes!!



Es ist völlig unbiblisch und zerstörerisch wenn falsche Lehrer behaupten, ein Gotteskind sei noch unter dem Bann von Flüchen oder okkulten “Belastungen” seiner Voreltern, die alle einzeln erkannt werden und “gelöst” werden müssen. Das Wort Gottes lehrt uns, dass wir erlöst worden sind von unserem nichtigen, von den Vorvätern überlieferten Wandel mit dem kostbaren Blut Jesu Christi als eines Lammes ohne Fehler oder Flecken. (1.Petr. 1.19) Für die Schuld unserer Väter gilt wie für unsere eigenen Okkultsünden vor der Bekehrung: “Aber ihr seid abgewaschen, aber ihr seid geheiligt, aber ihr seid gerechtfertigt worden durch den Namen des Herrn Jesus und durch den Geist unseres Gottes. “ Aus diesem Text kann jeder Bibelleser selber erkennen, dass Gott hier von seinem Geist spricht, der abgewaschen, geheiligt und gerechtfertigt hat. Warum kommen jetzt trotzdem die Charismatiker mit ihrem zweiten Geist, der freimachen soll, obwohl jedes Kind Gottes ja schon frei ist?? Ihre teuflische Irrlehre wird hier ganz klar aufgedeckt!

(1. Kor. 6.11) . Das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden. (2.Kor. 5.17)

Gott sagt unser Altes ist vergangen, wir sind eine neue Kreatur, unsere Behausung ist im Himmel, wir sind nur noch Gäste hier auf dieser Welt. Warum behaupten jetzt die Charismatiker trotz diesen Zusagen Gottes genau das Gegenteil. Warum soll ein Kind Gottes immer noch vom Teufel belastet oder besessen sein, obwohl wir nicht mehr Bürger dieser Welt, (der Welt des Widersachers) sind?

Auch hier erkennt man diesen falschen Geist dem die Schwarmgeistler ihre Ehre geben. Alle diese Menschen die eine zweite Geistestaufe predigen sind Irrleher und Verführer.





Es ist eine schreckliche Sünde, wenn ein Gläubiger sich dem Einfluss und Wirken eines falschen Geistes öffnet, wie es in der Pfingst und Charismatischen Bewegung der Fall ist. In diese Bewegung hineinzugehen und ihre “Geistestaufe” zu empfangen, bedeutet Gemeinschaft mit Dämonen zu haben! Diesen Geschwistern die diese falsche Geistestaufe empfangen haben, reden ja ab dieser Taufe auch ständig von Dämonen und Geistern. Das kommt daher, weil sie mit diesen verstrickt wurden. Diese Sünde gibt dem Feind neue Einwirkungsmöglichkeiten wie religiöse Wahnvorstllungen, Wahnideen, Lästergedanken, Selbstmordgedanken, Depression, bis hin zu Manifestationen, die an Besessenheit erinnern. Daher sind gerade solche schwarmgeistlich beeinflussten Gläubigen öfters Kandidaten für einen “Befreiungsdienst” der sie nur umso tiefer verstrickt! Dieser Weg führt dahin, dass der Feind Gotteskindern durch falsche Lehren den Blick für ihre völlige Erlösung in Christus raubt, sie zum abergläubischen Starren auf ihn verführt, so dass sie seine Macht überschätzen und durch Unglauben zu Opfern seiner Einwirkungen werden.

Genau das ist die Taktik des Widersachers bei der Irrlehre des “Befreiungsdienstes”. Er verdunkelt den Gläubigen ihre vollbrachte Erlösung und Befreiung in Christus und spielt ihnen vor, dass sie erst noch Befreiung bräuchten. Solchermassen irregeführte Gläubige schauen nicht mehr vertrauensvoll auf Christus, sondern auf die Symtome und Wirkungen, die der Feind inszeniert, auf die bösen Geister, die angeblich überall und in allem, besonders aber in ihnen selber stecken. Wer diesen Irrlehrern glaubt, verliert seine in Christus geschenkte Freiheit immer mehr; er erkennt nicht mehr den biblischen Weg, satanischen Belästigungen zu widerstehen. (Jak. 4.7f) Diese Menschen werden Opfer einer teuflischen Verwirrungs und Zermürbungstaktik.

Das schlimmste aber das mit diesen Gläubigen geschieht ist jedoch, dass ihnen das vollkommene Erlösungswerk Jesu Christi am Kreuz von Golgata nicht mehr genügt und es somit sogar am Schluss in Zweifel ziehen.

Liebe Geschwister im Herrn, lasst euch deshalb von niemandem einreden, dass ihr als wiedergeborene Christen die Ihr in der Heiligung lebt, nicht frei seid.
  • 0

#3
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Topic Starter
  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34224 Beiträge
  • Land: Country Flag
Wolfgang Bühne



„Geistliche Kriegsführung"



C. Peter Wagner:
„Mit dem Eintreten in die 90er Jahre empfinde ich und mit mir viele andere christliche Leiter, daß der Heilige Geist zu uns spricht: ,Bereitet euch auf den Krieg vor.’ Dieses Jahrzehnt wird vielleicht den intensivsten geistlichen Kampf der jüngsten Zeit sehen."

John McFarlane:
„Bei einer Gebetskonferenz 1987 in Bonn hat Gott prophetisch geredet, daß er in der nächsten Zeit seinem Volk Strategien für seine Mission, Schlüssel für geistliche Siege geben werde."

Berthold Becker:
„So haben wir zum Beispiel bei einer Gebetstagung in Frankfurt 1989 sowohl Honecker mit seiner Regierung abgesetzt und die Mauer eingerissen als auch Ceaucescu, den Tyrannen Rumäni­ens im Gebet abgesetzt. Wir waren uns eins, daß das exakt im Willen und der Salbung Gottes war, und alles geschah innerhalb von drei Monaten."

Roger Forster:
„Es ist ein Vorrecht, in diesen aufregenden Zeiten zu leben; Zei­ten in denen Gottes Wahrheit wiederentdeckt wird...Von ganzem Herzen glaube ich, daß diese Wiederentdeckung bzw. neue Betonung von satanischen Geistern mit örtlich begrenzter Wirksamkeit mit Gottes Absicht und Plan verbunden ist, sein Volk zur vollen Erkenntnis seines Sohnes zu führen, so daß wir in das ganze Maß hineinwachsen, sowohl im Hinblick auf die Einnahme geographisch begrenzter Gebiete wie auch hinsichtlich der Kraft geistlichen Lebens."

Larry Lea:
„Um Menschen geht es uns hier überhaupt nicht, sondern um geistliche Kampfführung. Es geht uns hier um den Nahkampf gegen unsere geistlichen Feinde: den Teufel und seine Dämo­nen. Es geht uns darum, Autorität über böse Geister, Beherr­scher der Finsternis, Gewalten und über die Starken zu nehmen, die dir alles Gute zu rauben versuchen, das Gott dir zugedacht hat."

Wolfhard Margies:
„Der Himmel tut, was wir tun, befehlen oder durch göttliche Kampfführung bewirken und nicht umgekehrt... Die Willensentscheidung wird zuerst auf der Erde von uns for­muliert und vollzogen, und der Himmel zieht nach!"

Hartwig Henkel:
„Diese Lehre über den geistlichen Krieg wird vom Heiligen Geist gerade jetzt wiederhergestellt. Unsere Autorität über den Feind wird zunehmend erkannt und ausgeübt. In wenigen Jahren werden sich die geistlichen Verhältnisse total verändert haben zugunsten einer Christenheit, die die Segnun­gen von Jesu Sieg über den Feind in überwältigender Weise erlebt.Die Lehre über den Kampf gegen Satans Mächte wird sich als ganz bedeutender Meilenstein zur Wiederherstellung der neu­testamentlichen, herrlichen Gemeinde erweisen."


Mit diesen Zitaten, die einen ersten Eindruck von „Geistlicher Kriegsführung" geben, habe ich gleichzeitig einige der wichtigsten, auch in Deutschland bekannten Vertreter dieser Praxis vorgestellt.

C. Peter Wagner ist sicher der Pionier und Prophet dieser relativ jungen Theorie und Praxis. Er ist einer der beiden Väter der „Dritten Wel­le" und der führende Kopf der Gemeindewachstums-Bewegung. Als Mitglied des internationalen Lausanner Komitees und Koor­dinator von „A.D. 2000" hat Wagner beste internationale Beziehun­gen und hält in aller Welt Konferenzen ab, um sein Anliegen „Geistliche Kriegsführung", das er als das „Programm des Heiligen Geistes für die 90er Jahre" bezeichnet, bekannt zu machen. In deutscher Sprache sind bisher vier Bücher von ihm erschienen, die dieses Thema behandeln, weitere Bücher sind in Vorbereitung. Wagner berichtet, daß er 1985 zum ersten Mal durch den argentini­schen Pastor Omar Cabrera Geistliche Kriegsführung kennen­lernte und daß dieses Thema auf dem Kongreß Lausanne II in Manila 1989 durch fünf Workshops zum Thema „territoriale Mäch­te" Schlüsselleuten in aller Welt bekannt wurde.

Männer wie Jack Hayford, Yonggi Cho, Omar Cabrera, Edgardo Silvoso, Tom White und auch C. P. Wagner selbst hätten in ihren Vorträgen dieses Thema behandelt. Wagner schreibt in Erinnerung an diesen Kongreß:
„Das Interesse an diesen Workshops übertraf unsere Erwartun­gen, und bevor wir Manila verließen, wurde in mir der Eindruck immer stärker, daß Gott mich berufen hatte, auf diesem Gebiet weitere Forschungsarbeit zu treiben."

1990 fand in Pasadena/Kalifornien ein Treffen von Männern und Frauen statt, die bereits Erfahrung mit „Geistlicher Kriegsführung" besaßen. Wagner war Koordinator dieses Treffens, an welchem Larry Lea, John Dawson, Jack Hayford, Charles Kraft und andere teilnahmen.

Ein Jahr später war C. P. Wagner Hauptredner auf dem ersten Nürn­berger Gemeindekongreß, wo er „Geistliche Kriegsführung" erst­mals in Deutschland einer breiten Öffentlichkeit vorstellte und bekannt machte.

Dort kündigte er als Koordinator von „A.D. 2000" auch den „Tag, der die Welt verändert", den 25. 6. 1994 an, an welchem in Ver­bindung mit Jesus-Märschen in aller Welt die satanischen Mäch­te gebunden und aus den himmlischen Örtern vertrieben werden sollten.

Interessant ist, daß Wagner berichtet, daß zwei Romane einen we­sentlichen Beitrag dazu geliefert haben, „Geistliche Kriegsführung" vielen Christen bekannt zu machen:
„Zweifelsohne waren die beiden Romane von Frank E. Peretti Die Finsternis der Welt und Licht in der Finsternis, der wich­tigste Faktor, der unter amerikanischen Christen das große Inter­esse an der Thematik der strategischen geistlichen Kampf­führung entflammen ließ."

Inzwischen gibt es eine Anzahl Bücher in deutscher Sprache, die das Thema „Geistliche Kriegsführung" behandeln und es ist erstaunlich, wie diese Theorien in kurzer Zeit sehr bekannt wurden: Durch Missionswerke wie z.B. „Jugend mit einer Mission", „Ope­ration Mobilisation", „Campus für Christus" und vor allem durch "Jesus-Marsch e.V." und „Fürbitte für Deutschland" ist „Geistliche Kriegsführung" eine Methode geworden, die nicht nur von Charis­matikern, sondern auch von vielen Evangelikalen praktiziert wird. Interessant ist, daß ausgerechnet zwei bekannte Charismatiker aus Deutschland in ihren Büchern Stellunggegen diese Methode bezo­gen haben.

Peter Kierner vom Charismatischen Zentrum München schrieb bereits 1991 das Buch „Engel des Lichts im 20. Jahrhundert - Gedanken zu biblischem Befreiungsdienst und geistlicher Kriegs­führung"(Verlag C.M. Fliß).

Im Frühjahr 1994 erschien das Buch von dem Hamburger Pastor Wolfram Kopfeгmann: „Macht ohne Auftrag - Warum ich mich nicht an der ,geistlichen Kriegsführung` beteilige" (Verlag C&P). Beide Autoren warnen ausdrücklich vor diesen Praktiken, stellen sie als biblisch unhaltbar dar und bezeichnen sie als ein „Krank­heitsphänomen" (so W. Kopfermann) der Charismatischen Bewe­gung. Kopfermann beendet seine Untersuchung mit folgenden unmißverständlichen Worten:
„Ich wünsche mir ... daß viele Leser sich nach der Lektüre dieses Buches von der ,Geistlichen Kriegsführung` verabschie­den."Ich werde im Verlauf dieses Kapitels auf die Argumente beider Autoren zurückkommen.

Bezeichnend ist, daß von evangelikaler Seite bisher kaum eine warnende Stimme laut wurde, was beweist, daß man entweder aus Desinteresse oder Gleichgültigkeit die neuen geistlichen Strömun­gen nicht zur Kenntnis nimmt, oder aber gedankenlos alle neuen Modeerscheinungen akzeptiert.



Die Lehre von der „Geistlichen Kriegsführung"



1. „Territoriale Mächte bzw. Geister"

Auf den folgenden Seiten möchte ich zunächst kurz die Theorien über „Geistliche Kriegsführung" darstellen, wie sie von den bekannten Führern dieser Bewegung gepredigt und publiziert wer­den. Eine Beurteilung dieser Lehren wird später erfolgen.

C. P. Wagner zitiert in seinem Buch Der Kampf mit satanischen Engeln den Professor für Mission, Timothy M. Warner, der fol­gendes erklärt hat:
„Ich bin zu der Überzeugung gelangt, daß Satan tatsächlich jede geopolitische Einheit der Welt einem Dämon oder einem ganzen Korps von Dämonen überträgt und daß diese Dämonen zu den Gewalten und Mächten gehören, gegen die wir kämpfen."

Möglicherweise ist der Begriff „territoriale Mächte" ebenso wie „Dritte Welle" eine Wortschöpfung C. P. Wagners.

Satan wird als oberster General der Mächte der Finsternis bezeich­net, der sozusagen die Spitze der Pyramide einer hierarchischen Struktur von bösen Geistern bildet. Darunter befinden sich die „Herren" und „Fürsten", die über eine gewisse Unabhängigkeit ver­fügen und denen die „Mächte" unterstellt sind, „möglicherweise in größerer Zahl und etwas weniger unabhängig und machtvoll" wie die „Fürsten". Im Rang „untergeordneter Offiziere" werden die „Herrscher der Finsternis" gesehen und die unterste Stufe bilden die „bösen Geister und Dämonen".Als Beleg für diese Rangordnung zitiert man gewöhnlich Eph. 6,12:
„Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherr­scher dieser Finsternis, gegen die geistigen Mächte der Bosheit in der Himmelswelt."


2. Zuteilung von geographischen Gebieten

C. P. Wagner und seine Schüler stellen die Hypothese auf, daß innerhalb der satanischen Hierarchie Gebiete auf- und zugeteilt werden. Daher spricht man von „territorialen Dämonen".

„Satan delegiert die Kontrolle über Nationen, Regierungen, Städte, Stämme, Völkergruppen, Wohnviertel und auch wichti­ge soziale Netze überall in der ganzen Welt an hochrangige Glieder der Hierarchie der bösen Geister."

Diese Hypothese hat dazu geführt, daß viele Charismatiker davon überzeugt sind, daß für jedes Haus, jedes Kirchengebäude, jede Straße, Stadt, Bezirk und Nation territoriale Dämonen verschiede­ner Rangordnung zuständig sind. Daneben ist man der Überzeu­gung, daß andere Dämonen jeweils für Medien, Ideologien, falsche Lehren usw. zuständig sind.

So erwähnt C. P. Wagner z.B. den ehemaligen US-Innenminister James Watt, welcher meint, daß „dem Weißen Haus ganz bestimm­te finstere Engel zugewiesen sind. Welche Auswirkungen solche Einsichten für die soziale Gerechtigkeit, den Frieden und die Rechtsprechung, sowie auf die Evangelisation haben könnten, liegt auf der Hand."

Als biblischer Beleg für diese Hypothese wird Daniel 10 zitiert, wo die Rede ist von dem „Fürst des Königreichs Persien" und dem Fürst des Königreichs Griechenland" (Dan. 10, 13.20), die beide mit den Engeln Gottes im Kampf standen. Alle anderen Bibelstellen, die zitiert werden (5. Mose 32,8; Ps. 18, 29-43; Luk. 11,21-22 usw.), sagen nichts über „territoriale Dämo­nen" aus.


3. Die Geister identifizieren

Um wirksam gegen die dämonischen Mächte kämpfen zu können, wird empfohlen, durch Gebet und Fasten zunächst einmal die Auf­gaben und Namen der zuständigen Dämonen zu erfahren, um sie dann unschädlich machen zu können.

Wagner führt dazu aus:
„Viele, die im Befreiungsdienst stehen, forschen zunächst nach den Namen der Dämonen und treiben sie dann persönlich im Namen Jesu aus. Als Jesus dem dämonisierten Gadarener zur Hilfe kam, fragte Er nach dem Namen des Geistes und fand her­aus, daß er Legion hieß (siehe Mk. 5,9). Wenn diese Methode bei Dämonen angewandt wird, die einzelne Menschen quälen, dann könnte es berechtigt sein, dieselbe Vorgehensweise auch bei territorialen Geistern anzuwenden."

An anderer Stelle schreibt Wagner:
„Ich habe bei einigen meiner Freunde, die einen vollmächtigen Befreiungsdienst haben, ein Muster festgestellt, nach dem sie oft vorgehen. Wenn sie beginnen, dann provozieren sie die Dämonen oft dazu, mit ihnen zu sprechen, weil sie deren Namen und Wirkungsweise herausbekommen wollen. Sie sind der Mei­nung, daß sie im Verlauf dieses offenen Aufeinandertreffens sicherer sagen können, ob sie den Kampf gewinnen und wann der Dämon tatsächlich gewichen ist."

Von Rita Cabezas wird berichtet, ihr sei aufgrund von „Worten der Erkenntnis" offenbart worden, daß „unter Satan sechs Weltmächte stehen, die Damian, Asmodeo, Menguelesh, Aros, Beelzebub und Nosferasteus heißen". Diesen Mächten würden dann jeweils sechs weitere Herrscher unterstehen, die als Oktett über eine Nation herrschen. Jeder einzelne dieser Herrscher wäre dann für bestimmte Aktionsbereiche verantwortlich. So sei der für USA zuständige Herrscher „Anoritho" z.B. für Ehebruch, Trunkenheit, Unzucht, Freßsucht, Gier, Homosexualität, Lesbianismus, Prostitution, Ver­führung, Sex und Laster zuständig.

Don Sherman von „Jugend mit einer Mission" sagt:
„Gott zeigt uns den einzelnen Geist, damit unsere Gebete genau sein können. Danach können wir die Macht dieser Geister im Namen Jesu brechen und dafür beten, daß der Heilige Geist kommt und die Situation heilt."

Ed Murphy, der Vizepräsident und Direktor von „International Ministry Team of Overseas Crusades" ist der Überzeugung, daß erfahrene Seelsorger in der Lage sind, Dämonen zu zwingen, die Wahrheit zu sagen:
„Wer Erfahrung im Befreiungsdienst hat, kann böse Geister dazu zwingen, die Wahrheit zu sagen. Ich tue dies immer. Damit soll nicht gesagt werden, daß es weise ist, lange Gespräche zu führen. Wir fordern von ihnen nur die Informationen, die wir brauchen, um mit der Befreiung fortzufahren. Danach treiben wir sie aus an den Ort, wo Jesus sie hinschickt."

Der Schwede Kjell Sjöberg, der zehn Jahre lang Leiter der „Fürbitte für Schweden" war und seit 1983 in vielen Ländern unterwegs ist, um über Gebet und geistliche Kriegsführung zu lehren, ist der Überzeugung, daß es heute Menschen gibt, welche die Gabe der „geistlichen Spionage" haben, einen „Jagdinstinkt", der es ihnen ermöglicht, die Machenschaften des Feindes aufzuspüren und das Böse zu lokalisieren.

„In Brüssel verbrachten wir die ganze Konferenz in diesem Pro­zeß der Identifizierung. Wir suchten in der Stille vor dem Herrn, um herauszufinden, welche Mächte über Brüssel herrschen. Die Anwesenden schrieben Bibelverse, Visionen und Bilder und prophetische. Worte auf. Als wir alle diese Informationen zusammentrugen, bekamen wir ein klares Bild von zwei feindli­chen Mächten, gegen die wir zu kämpfen hatten: Mammon und die Hure, Materialismus und Sittenlosigkeit. Es geschah ,zufäl­lig’, daß wir für jedes Gebiet, das wir im Gebet anzugreifen hatten, sieben Zeugnisse und Bestätigungen hatten, die alle übereinstimmten."



4. Autorität gebrauchen

Weiter wird gelehrt, daß es nun auf die Initiative der Christen ankommt, ob Befreiung geschieht. Einige Männer wie Hartwig Henkel und Wolfhard Margies gehen sogar soweit zu sagen, daß der Himmel auf die Initiative der Erde angewiesen und Gott in sei­ner Allmacht eingeschränkt ist:

„Wie uns in Daniel 10 beschrieben wird, haben Satans Engel­fürsten über einem Land die Kraft, einem geplanten Dienst Gottes auf der Erde zu widerstehen und ihn aufzuhalten. Das Gebet und Fasten Daniels war der entscheidende Faktor! Der Himmel ist auf die Initiative der Erde angewiesen! Die Ent­scheidung von Menschen wird vom Himmel anerkannt und vollzogen! (Matth. 18,18)
Gottes Kraft hat also nicht wegen seiner Allmacht automatisch Freiheit, auf der Erde zu wirken, wie er will. Welch eine Berau­bung und Lähmung hat doch seit Jahrhunderten am Leib Christi stattgefunden wegen dieser Lehre von der Souveränität Gottes! Der Geist des Kommunismus z.B. hat trotz seiner Irrationalität und Inkonsequenz einen solchen Siegeszug feiern und Millio­nen von Menschen knechten können, weil der Leib Christi seine Autorität nicht verstanden und genutzt hat... Nur wenige Jahre Gebetskampf brauchte es, bis ein mehr als europaweiter Zusam­menbruch des Kommunismus übernatürlich erreicht wurde.

Larry Lea, den C. P. Wagner seinen „guten Freund" nennt und ihn zu den „erfahrendsten Kämpfern in Amerika" zählt, ist inzwischen durch seine Vorträge und Bücher auch im deutschsprachigen Raum bekannt geworden. Lea gibt den bereits schon zitierten Ratschlag:

„Gib dich nicht damit zufrieden, den Starken zu binden und dann einfach wegzugehen. Nimm Autorität über ihn... Um Men­schen geht es uns hier überhaupt nicht, sondern um geistliche Kampfführung. Es geht uns hier um den Nahkampf gegen unse­re geistlichen Feinde: den Teufel und seine Dämonen. Es geht uns darum, Autorität über böse Geister, Beherrscher der Finster­nis, Gewalten und über die Starken zu nehmen, die dir alles Gute zu rauben versuchen, das Gott dir zugedacht hat."

Die Grundlage für unsere angebliche Autorität über den Teufel sieht Larry Lea in seiner völlig unbiblischen Lehre über den „Blutaustausch". Er empfiehlt seinen Lesern folgendes Gebet:

„Ich möchte, daß dein Blut durch mein Leben strömt und meine ganze alte genetische Struktur, alle meine früheren Sünden, mei­ne bisherigen Krankheiten und meine ganze ‚alte Natur’ reinigt. Ich möchte eine hundertprozentige Blutübertragung. Ich möch­te, daß dein Blut durch meine Adern fließt. Ich möchte, daß mein Herz so wird wie dein Herz und dein Lebensblut durch mich pulsiert."

„Nachdem du einmal dein adamitisches Blut durch einen Akt deines Willens und deines Glaubens gegen das Blut Jesu ausge­tauscht hast, ist das Eigentumsrecht für dein Leben auf Jesus übertragen worden."

„Das Blut gibt dir den geistlichen ,genetischen Code’, der dich zum Kämpfer Gottes werden läßt, der die Macht hat, den Feind zu besiegen und Frieden und Freiheit zu erleben!"

Hartwig Henkel lehrt ebenso wie Wolfhard Margies und andere Männer der „Wort-des-Glaubens"-Bewegung, daß unsere Autorität über Satan in dem „geistigen Tod" Jesu begründet ist.

Diese von E.W. Kenyon und K. Hagin zuerst entwickelte „Identifi­kationslehre" besagt, daß Jesus angeblich nicht nur körperlich, son­dern auch geistlich gestorben ist und der Geist Jesu nach seinem leiblichen Tod drei Tage lang im Hades von Dämonen gequält wur­de und schließlich dem Satan ein Opfer gebracht, oder einen Preis für unsere Erlösung bezahlt hat.

„Diese gewaltige Kraft Gottes war notwendig, als Jesus von den Toten zurückgeholt werden sollte, weil Jesus nach dem Kreuzes­tod im Geist als Gefangener Satans in dessen Machtbereich war, als unser Stellvertreter."

„Erst am Kreuz gab sich Jesus freiwillig in die Hand des Teu­fels... nach dem physischen Tode wurde Jesus im Geist in die Gewalt der Finsternis gebracht."

Henkel spricht dann von der „geistlichen Erneuerung", die Jesus bei der Ruferweckung aus den Toten erfahren habe, andere Auto­ren reden davon, daß Jesus „in den Tiefen der Hölle wieder­geboren" wurde und E.W. Kenyon scheut sich nicht zu sagen:

„Er (Jesus) ging in die Hölle als ein von Dämonen besessener, sterblicher Mensch und entstieg ihr als ein Wiedergeborener und Auferweckter."

Auch W. Margies sieht in diesem „geistlichen Tod" Jesu die Ursa­che für unsere Autorität über den Feind:

„Er (Jesus) war... für drei Tage unter der Herrschaft des Teufels, die er in all ihrer Grausamkeit, Bosheit und Demütigung ertra­gen mußte. Weil er nun diese Herrschaft ertragen hat, deswegen hat er uns in Gestalt dieses Preises die Autorität erworben, ab jetzt über den Teufel herrschen zu können."

So kommt Margies in Anlehnung an Lukas 10,19 zu der Schlußfol­gerung:

„Wir sind dem Satan und seinem Reich überlegen. Es ist nicht nur so, daß wir vor seinen Attacken geschützt sind, vielmehr haben wir aktive Vollmacht über ihn."

Diese vermeintliche Vollmacht wird dazu eingesetzt, Satan und sei­ne Dämonen zu „binden".

„Der Kampf gegen geistlich-satanische Formationen in der Sphäre von Kulturen und Weltanschauungen, der eigentlich eine Auseinandersetzung mit Wahrheiten und Gedanken ist, obliegt völlig der Gemeinde Jesu und wird nicht für uns von Gott oder irgendeiner anderen göttlichen Instanz übernommen. Wenn wir nicht kämpfen, bleiben Positionen, die uns eigentlich gehören, dem Feind überlassen.

Der Himmel tut, was wir tun, befehlen oder durch göttliche Kampfesführung bewirken, und nicht umgekehrt... Die Willens­entscheidung wird zuerst auf der Erde von uns formuliert und vollzogen, und der Himmel zieht nach!"


5. Den Sieg des Herrn proklamieren und die Salbung frei­setzen

In der Annahme, daß durch „offensives Gebet" die Dämonen über Städte und Länder vertrieben oder gebunden worden sind, sind die Gebetskämpfer überzeugt, daß erst jetzt eine Freiheit und Offenheit für das Evangelium entsteht.

„Nachdem wir also den Gebetskampf ausgetragen haben, ist es das Normale, um die Ausgießung des Heiligen Geistes zu beten. Das Herrschen der bösen Geister muß durch das Herrschen der Heiligen abgelöst werden. Nachdem wir gegen den Starken Krieg geführt haben, beten wir, daß starke christliche Leiter­schaft entsteht und den leergewordenen Platz einnimmt. Nach­dem wir die Stellungen und Befestigungen des Feindes nieder­gerissen und zerstört haben, kommt die Zeit zu bauen und zu pflanzen." (K. Sjöberg in Berufen zum Sieg, WDL, Remscheid 1993)

Mit dieser „geistlichen Landeinnahme" ist bei vielen Männern der „Geistlichen Kriegsführung“ die Überzeugung verbunden, daß sie in der Lage sind, den Segen Gottes, oder sogar den Geist Gottes „frei­zusetzen":

„Wir mobilisieren die Armee Gottes zum Kampf. Wir machen uns eins mit dem Heuen und seinen Engeln in einem koordinier­ten Angriff gegen die geistlichen Mächte, die die Völker gefan­gen halten. Dann, in der Autorität der völligen Einmütigkeit in dem Herrn (Matth. 18,18-20), werden wir den Segen Gottes über Europa freisetzen... Gott setzt jetzt Menschen, Geldmittel, Kraft und Weisheit frei, um ganze Städte für das Reich Gottes einzunehmen."

Kjell Sjöberg hat in seinem Buch auch den Wortlaut seiner Prokla­mation in Bonn veröffentlicht:

„Der Herr hat verheißen, daß er einen Geist der Gnade und der Fürbitte ausgießen wird (Sach. 12,10). Diesen Geist des Gebets, der bereits über die Gruppen der messianischen Juden in Israel gekommen ist, setzte ich jetzt über das Volk Gottes in Deutsch­land frei... Ein Geist des Gebets über Deutschland führt dahin, daß Altäre des Gebets in den Städten entstehen, wo Christen in Einigkeit sich treffen und für ihre Stadt beten können... Der Нerr brüllt wie ein Löwe. Warum brüllst du wie ein Löwe, Неrr? Mein Geist brüllt um die Salbung Elias, daß sie ausgegossen wird auf Männer und Frauen in der Endzeit. Die Zeit ist für euch gekom­men, im Geist und in der Kraft des Elias zu beten, und euch zusammenzutun, um den Weg für die Wiederkunft Jesu vorzube­reiten.... Ich erkläre, daß die Zeit für euch gekommen ist, eure Plätze an Jesu Seite einzunehmen und mit ihm zu herrschen."



Die Praxis der „Geistlichen Kriegsführung"

Damit der Leser eine Vorstellung von der Praxis der „Geistlichen Kriegsführung" bekommt, möchte ich eine Anzahl Beispiele zitieren, die alle von international anerkannten „Gebetskämpfern" stammen.
Larry Lea

In seinem Buch Nicht mit Fleisch und Blut stellt er sich selbst vor:

Ich bin kein heruntergekommener, schwacher, kriecherischer, saft- und kraftloser Prediger, der in irgendeinem Winkel ver­sucht, ein klein bißchen zu erreichen. Auf gar keinen Fall! Ich bin Gottes Streitaxt.

Ich bin nicht nur irgendein Köter, der sich so gut es geht durch diese alte, sorgenvolle Welt durchschlägt. Ich nicht! Ich bin Gottes Instrument - ein Werkzeug, das er ins Dasein gerufen hat, um geistliche Schlachten zu schlagen und zu siegen."

Bei dieser Selbsteinschätzung wundert man sich nicht, daß Larry Lea auf einer vollseitigen Anzeige in der amerikanischen Zeit­schrift „Charisma" im militärischen Kampfanzug gezeigt wird, um 300.000 Gebetskämpfer aufzufordern, ihm zu folgen und Amerika für Gott einzunehmen.

Er selbst berichtet, wie er beim Anflug auf einen Flughafen in eine Wolke eindrang und eine geistliche Vision bekam. Er sah im Geist eine dunkle Wolke über der Stadt hängen:

„Ich sagte: ,Herr, was ist das für eine Wolke?` In meinem Geist hörte ich, wie er sagte: ,Das sind der Starke und seine Helfers­helfer, die über der Stadt schweben.` Dann zeigte er mir, daß ähnliche Finsterniswolken über jeder größeren Stadt hängen. Im Geist rief ich: ,Was sollen wir tun? Die Wolke muß weg!` Der Неrr antwortete: ,Mein Sohn, dafür sind die 300.000 Fürbit­ter für Amerika da.’

Vor einigen Jahren hat mich der Неrr berufen, 300.000 Männer und Frauen zu sammeln, die täglich im Gebet für Amerika ein­treten werden."

Larry Lea berichtet, daß C. P. Wagner ihm eines Tages gesagt habe: Wir brauchen dich, damit du den Leib Christi beten lehrst und uns den nötigen Anstoß gibst, endlich in die geistliche Kriegsführung einzutreten."

So ist Lea nun seit Jahren unterwegs, um diese 300.000 Gebets­kämpfer zu suchen und auszubilden.

Steven Lawson berichtet von einem Einsatz Leas in Miami (Flori­da). Er rief dort die Christen der Stadt zu einem Durchbruch im Gebet auf. Pastoren von 430 Ortsgemeinden folgten seinem Aufruf und mit ihnen versammelten sich 10.000 Menschen, um für Miami und Umgebung zu beten.

„An den ersten beiden Abenden wenden sich Lea und mit ihm 10.000 Christen gegen die Herrscher der Finsternis. Lea und die Pastoren aus Miami und Umgebung identifizieren Geister der Furcht, der Religiosität, der Gewalt, der Drogen, der Zauberei, der Entmutigung und Habgier. Lea, vom Podium aus: ,Wir befehlen, daß diese Geister nicht länger dieses Gebiet beherr­schen. Wir befehlen, daß der Geist der Furcht nicht mehr in die­ser Stadt herrscht!’

Am letzten Abend leitet Lea einen geistlichen Angriff gegen den starken Mann der Habgier, den er als den Beherrscher über das gesamte Gebiet ausgemacht hatte."

Lea teilte in Miami auch mit, daß Gott ihm gezeigt habe, daß der „Starke der Gier" den Reichtum der Bösen zurückhalten würde, der den Christen gehöre. „Wenn wir den Starken der Gier binden, dann wird der Reichtum der Nationen der Kirche gegeben werden."

Lea schwang dann ein „unsichtbares Schwert", womit dieser Dämon in Stücke gehauen werden sollte. Lea ist tatsächlich der Überzeugung, daß man durch „Geistliche Kriegsführung" Geldmittel freisetzen kann.

„Wenn wir in Church on the Rock gemeinsam die Worte aus dem Vaterunser beten: ,Dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden`, stehen wir auf, richten unseren Blick nach Norden und sagen: ,Norden, gib her, was dieser Gemeinde gehört.` Dann wenden wir uns nach Osten und sagen: ,Osten, gib her, was dieser Gemeinde gehört.`... Damit ist alles gemeint, was Gott will, daß wir es bekommen... Damit sind Geldmittel gemeint, die in unseren Gemeinden freigesetzt werden sollen. Gemeint ist, daß wir jedes Wunder, das wir brau­chen, auch empfangen." (Aus Larry Lea: Nicht mit Fleisch und Blut, WDL, Remscheid).

Carlos Annacondia

C. P. Wagner nimmt an, daß der argentinische Evangelist Carlos Annacondia „mit seinen Großveranstaltungen der effektivste Evan­gelist ist, der je gelebt hat" (Wagner, Das offensive Gebet, Projektion J, Wiesbaden, 1992). Wagner sieht die Ursache darin, daß Annacondia ein „Gebetskämpfer" ist.

„Ich habe noch nie einen Evangelisten erlebt, der auf der Bühne den bösen Geistern auch nur annähernd so aggressiv entgegen­tritt wie Annacondia. Im Grunde genommen stichelt er die Gei­ster durch seine langandauernde, laute und überaus energische Kampfansage so lange, bis sie sich auf die eine oder andere Weise manifestieren und zu erkennen geben.

Das, was sich während seiner Großveranstaltungen auf den Plät­zen abspielt, erscheint dem Uneingeweihten als Chaos in Rein­kultur. Aber für die geübten und erfahrenen Mitglieder, die zu den 31 Teams gehören, mit denen Annacondia seine Großveran­staltungen durchführt, ist es nur ein weiterer Abend, an dem an der Front Kampfgebet durchgeführt wird, durch das die Macht Jesu Christi über die dämonischen Mächte für alle sichtbar wer­den soll.

Und die Macht ist unglaublich. Es geschehen viele Heilungen, die nur als Wunder interpretiert werden können. Es geschehen zum Beispiel so viele zahnmedizinische Wunder - Zahnlöcher füllen sich, neue Zähne wachsen nach und kaputte Brücken wer­den durch ganze Zähne ersetzt -, daß nur noch diejenigen auf der Bühne von ihrer Heilung Zeugnis geben dürfen, bei denen sich mehr als zwei Zahnlöcher wieder geschlossen haben. Es wird von einem Zwergwüchsigen berichtet, der um 38 Zentime­ter gewachsen ist."

Edgardo Silvoso

Dieser argentinische Evangelist - der Schwager von Luis Palau - wird von C. P. Wagner als ein „hochkarätiger Evangelisationsstrate­ge" bezeichnet. Er ist Gründer und Leiter von „Harvest Evange­lism", mit dem Sitz in San Jose, Kalifornien.

Silvoso fand heraus, daß es in einer bestimmten Gegend Argentini­ens 109 Städte und Dörfer ohne eine evangelikale Gemeinde gab. Seine Nachforschungen ergaben, daß dort ein mächtiger Hexenmei­ster, Merigildo, sich übernatürlicher Kräfte bediente, um das Evan­gelium von dieser Region fernzuhalten.

Silvoso schloß sich mit verschiedenen christlichen Leitern zusam­men, um dieser Situation mit einem ernsthaften Kampfgebet zu begegnen. Er sagte: „Wir gaben den Jüngern des Merigildo und den Fürsten der Dunkelheit einen mit dem Blut Jesu versiegelten Aus­wanderungsbefehl."

Danach sei diese okkulte Macht gebrochen worden und nun würde in jeder dieser 109 Städte und Dörfer eine evangelikale Gemeinde sein.

Omar Cabrera

Dieser ebenfalls argentinische Evangelist hat nach C. P. Wagner die meiste Erfahrung mit „örtlich begrenzt wirksamen Dämonen".

Vor einer Evangelisation zieht sich Cabrera in ein Hotelzimmer zurück, um einige Tage zu beten und zu fasten, „sich selbst zu ver­leugnen und mit Jesus eins zu werden. Er hat den Eindruck, dabei die Welt zu verlassen und sich in einer anderen Ebene der Realität aufzuhalten, in der geistlicher Kampf stattfindet. Manchmal sind die Angriffe des Feindes erbittert. Er hat sogar einige Dämonen in körperlicher Form zu sehen bekommen. Sein Ziel ist es, ihre Namen zu erfahren und ihre Macht über diese Stadt zu brechen."

Omar Cabrera pflegt Satan direkt herauszufordern, er verflucht ihn und seine dämonischen Mächte sowohl im privaten Gebet wie auch in der Öffentlichkeit.

Yonggi Cho

Y. Cho ist Pastor der weltgrößten Gemeinde „Yoido Full Gospel Church" in Seoul mit ca. 700.000 Mitgliedern. Cho ist durch seine Lehren über die „Vierte Dimension" („Visualisierung“, „Macht des gesprochenen Wortes“ usw.) weltweit bekannt geworden.

Ostersonntag 1992 nahm er den neuen Namen „David" an, womit er den Wechsel seiner Identität und den Anfang eines neuen Lebens deutlich machen wollte.

Die Vorgeschichte besteht darin, daß Cho mehrere Gebetstreffen mit über 90.000 Teilnehmern für die Wiedervereinigung Koreas durchführte. In diesem Zusammenhang hätte Gott ihm klargemacht, daß die Wiedervereinigung Koreas nur dann stattfinden könne, wenn sich die Gemeinde von Cho mit den „Assemblies of God" (Pfingstgemeinde) in Korea vereinigen würde.

Der Bruder Chos und sein Vater waren gegen diesen Plan und so wurde Yonggi Cho enterbt. Cho war zutiefst gekränkt und sah die­ses Vorgehen als seinen Tod an, so daß er den neuen Namen annahm.

Yonggi Cho hat einen enormen Einfluß auf Männer der Pfingstbe­wegung, der Charismatischen Bewegung und der Dritten Welle. C.P. Wagner hat zu Cho eine freundschaftliche Beziehung und Gebetskämpfer wie John Dawson (Jugend mit einer Mission) und Larry Lea haben ihre Impulse für „Geistliche Kriegsführung" von Yonggi Cho bekommen.

Cho ist der Überzeugung, daß der Teufel hinter Kim Il-sung und der kommunistischen Regierung Nordkoreas stand und ihn mani­pulierte.

„Folglich liegt der Weg zur Absetzung des kommunistischen Regimes von Kim Il-sung darin, den Engel Gottes zu veranlas­sen, uns die Antwort Gottes durch unser Gebet und Fasten zu überbringen... Wenn unser Gebet zu Gott emporgebracht wor­den ist und der Engel Gottes herniederkommt, um den Fürsten der kommunistischen Nationen als Antwort auf unser Gebet gefangenzunehmen, wird der Kommunismus wie ein Sand­kastengebäude zusammenstürzen... Die Gebete, die von treuen Christen Tag und Nacht auf den Bergen und im Flachland, in der Gebetskammer und in der Kirche gesprochen werden, haben unseren wahren Feind, den Teufel, gebunden, der hinter Kim Il-sung steht."

Yonggi Chos „Geistliche Kriegsführung" unterscheidet sich von den anderen Gebetskämpfern insofern, daß Cho das „Binden" der Dämonen den Engeln Gottes überläßt.



Jesus - Märsche

Wie im weiteren Verlauf des Buches ausführlich gezeigt wird, sind auch die Jesus-Märsche nicht von der „Geistlichen Kriegsführung" zu trennen.

Bei diesen Märschen geht es darum, betend durch die Straßen und Städte zu marschieren, um die territorialen Dämonen zu binden, von denen man glaubt, daß sie besonders dort Herrschaft beanspruchen, wo in der Vergangenheit durch Nationalsozialismus, Antisemitis­mus usw. Weichen gestellt wurden. Daher spielten in den vergange­nen Jahren die Städte Nürnberg und Berlin eine besondere Rolle. Auch die „Berliner Erklärung" von 1909, in der sich damals ein großer Teil der geistlichen Führer in Deutschland kritisch zur anbrechenden Pfingstbewegung stellten, scheint ein weiterer Anlaß zu sein, Jesus-Märsche in Berlin zu starten. Jedenfalls wurde beim ersten Berliner Jesus-Marsch 1992 in besonderer Weise dieser Erklärung gedacht. (Viele Charismatiker sind der Überzeugung, daß diese Erklärung Deutschland unter einen Fluch und unter die Herrschaft territorialer Dämonen gebracht hat.)



Was lehrt die Bibel?

1. Werden in der Bibel „territoriale" Dämonen erwähnt?

Ohne Frage wird aus Daniel 10 deutlich, daß es satanische Engel gibt, die für einen bestimmten Bereich zuständig sind. Diese gefal­lenen Engel werden „Fürst von Persien" und „Fürst von Griechen­land" (Dan. 10,20) genannt.

Im NT gibt es eine Anzahl Bibelstellen, in denen die Rede von „Engeln", „Mächten", „Gewalten" und „Fürstentümern" ist (vgl. Rö. 8,38; 1. Kor. 6,3; 15,24; Eph. 1,21; 3,10; 6,12; Kol. 1,16; 2,10). Einige dieser Verse reden von guten, andere auch von gefallenen Engeln.

Manche dieser Stellen reden davon, daß Christus Herr ist über alle Fürstentümer und Gewalten und lassen offen, ob es sich um gute oder böse Engel und Fürstentümer handelt.

Einzig aus Dan. 10 und evtl. Judas 9 können wir entnehmen, daß es Engel gibt, die für besondere Völker oder Territorien zuständig sind. Einzelheiten über diese Fürstentümer und Gewalten gibt uns die Bibel nicht bekannt. Doch gibt es Anzeichen dafür, daß es im Judentum zur Zeit der Apostel Gruppen gab, die besondere Lehren über Engel entwickelt hatten, von denen einige Christen negativ beeinflußt wurden (siehe Kol. 2,18).

An keiner Stelle im NT werden Informationen über „territoriale" Engel weitergegeben.

Da, wo Gottes Wort gar keine oder keine konkreten Aussagen macht, sollten wir uns hüten, Lehren und Auffassungen zu ent­wickeln, die über das hinausgehen, was in der Bibel eindeutig geof­fenbart ist.

Man kann Wolfram Kopfermann nur zustimmen, wenn er zu dem Ergebnis kommt:

„In der Heiligen Schrift finden sich zwar Ansätze für die von C. Peter Wagner und anderen vertretene Lehre von territorialen Mächten. Diese Ansätze wurden dann aber von den Vertretern der Geistlichen Kriegsführung spekulativ ausgeweitet. Bereits darin liegt eine Gefährdung des evangelischen Schriftprinzips, weil eine solche Ausweitung nur mittels subjektiver Eindrücke möglich ist.


2. Gibt es Anweisungen in der Bibel, Dämonen zu identifizie­ren und anzugreifen?

Ich habe keine einzige Stelle in der Bibel gefunden, die eine Auf­forderung enthält, Namen von Dämonen zu erforschen und diese Dämonen zu attackieren.

Im Leben unseres Herrn gibt es eine Begebenheit, wo er den Namen eines Dämons erfragt (Luk. 8,30). Doch nirgends Emden wir einen Befehl des Herrn oder der Apostel, in solcher Weise mit Dämonen umzugehen.

Die Apostel trieben Dämonen aus, doch diese Austreibungen waren Reaktionen auf satanische Angriffe oder Herausforderungen und niemals umgekehrt (vgl. Ap. 16, 16-18).

So ist auch die von den „Gebetskämpfern" vielzitierte Stelle Eph. 6, 10-20 zu verstehen. Dort geht es um „widerstehen" (Vers 13), „ste­hen" (Vers 14), um das „auslöschen feuriger Pfeile" (Vers 16). Alle aufgezählten Waffen werden als Verteidigungswaffen beschrieben. Es geht um Wahrheit, Gerechtigkeit, Glauben, eine evangelistische Lebenshaltung, Bibelkenntnis und Fürbitte. Nirgendwo ist hier die Rede vom „attackierenden Gebet".

Die „Gebetskrieger" benutzen Begriffe aus diesem Abschnitt, fül­len sie willkürlich mit einem anderen Inhalt und entwickeln eine Lehre und Praxis, die im Gegensatz zu den Aussagen von Eph. 6,10-12 stehen.

Auch die Verse in 2. Kor. 10,3-6, wo Paulus von den gottgemäßen Waffen zur „Zerstörung von Festungen" redet, geht es um eine Reaktion auf Lehren und Praktiken, die von „falschen Aposteln" (2. Kor. 11,13) verbreitet wurden. Diesen „Superaposteln" (2. Kor. 11,5) , deren Charakter Paulus in den weiteren Versen und Kapiteln beschreibt, stellt sich Paulus entgegen und entlarvt sie als macht­hungrige, skrupellose und geldgierige Betrüger.

2. Kor. 10 und 11 sind daher Belege dafür, daß unser geistlicher Kampf u.a. darin besteht, falschen Lehrern und Aposteln mit dem Wort Gottes entgegenzutreten und ihre falschen Lehren und Prakti­ken zu entlarven.


3. Haben wir Autorität über den Teufel?

Aufgrund der Worte Jesu an die Jünger „Siehe, ich gebe euch die Gewalt, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und über die ganze Macht des Feindes, und nichts soll euch irgendwie beschä­digen" (Luk. 10,19) folgern viele Gebetskämpfer, daß wir als Christen heute in gleicher Weise Autorität über den Teufel ausüben können.

So schreibt Wolfhard Margies: „Wir sind dem Satan und seinem Reich überlegen... wir haben aktive Vollmacht über ihn."

Doch wer berechtigt uns, eine zeitlich begrenzte, ausdrücklich an die Apostel oder an die 70 Jünger gerichtete Verheißung nahtlos auf uns zu beziehen? Die Geschichte der Apostel zeigt, daß sich die Verheißung von Luk. 10,19 offensichtlich nicht uneingeschränkt auf die Zeit nach der Kreuzigung des Messias anwenden läßt. Der Apostel Paulus wurde von Satan gehindert, die Thessalonicher zu besuchen.

„Deshalb wollten wir zu euch kommen, (ich, Paulus, nämlich) einmal und zweimal, und der Satan hat uns verhindert." (1. Thess. 2,18)

Paulus mußte als Verkündiger des Evangeliums fliehen, er wurde versteckt, verhaftet, ausgepeitscht und forderte Timotheus auf, mit dem Evangelium „Trübsal" zu leiden. (2. Tim. 4,5)

Allen, die gottselig leben wollen, verheißt Gottes Wort Verfolgung. (2. Tim. 3,12) Der Apostel Jakobus wurde von Herodes getötet. Stephanus wurde gesteinigt. Fehlte diesen Männern Gottes Einsicht in „Geistliche Kriegsführung"?

Im Gegensatz zu den Gebetskämpfern lehrt das NT, daß Satan der „Gott dieser Welt" ist (2. Kor. 4,4) und das die „ganze Welt in dem Bösen liegt". (1. Joh. 5,19)

Während Gebetskämpfer wie Annacondia und Cabrera Satan öffentlich verfluchen, wagte der Erzengel Michael kein „lästerndes Urteil" über den Teufel zu fällen. (Judas 9)

Satan hat sicherlich keine uneingeschränkte Autorität, aber Gott läßt es zu, daß der Teufel einige Christen aus Smyrna ins Gefängnis wirft. (Offb. 2,10)

Die Zeit, in welcher die Macht Satans endgültig gebrochen wird, liegt noch vor uns:

„Der Gott des Friedens wird in kurzem den Satan unter eure Füße zertreten."(Röm. 16, 20)

In Offb. 20, 1-3 lesen wir, daß Satan vor Beginn des Tausendjäh­rigen Reiches von einem Engel gebunden und für tausend Jahre in den Abgrund geworfen wird. Nach dieser Zeit wird er für eine kurze Zeit noch einmal die Menschen verführen können, bis er endgültig sein Gericht im Feuer- und Schwefelsee finden wird. (Oftb. 20, 7-10)

Wenn wir uns einbilden, Vollmacht über den Teufel zu haben, erlie­gen wir einer tragischen Selbsttäuschung. Die Bibel und auch der Lebensalltag von Charismatikern zeigt, daß wir diese Vollmacht eben nicht haben und es wäre besser, diesen Tatbestand demütig anzuerkennen und „stark in der Gnade" (2. Tim. 2,1) zu sein, als derart unnüchtern auf vermeintliche Autorität zu pochen.


4. Können wir Satan und seine Dämonen binden?

Die Vorstellung, daß wir Satan und seine Dämonen binden können, entbehrt jeder biblischen Grundlage.

Selbst C.P. Wagner gibt zu:

„Aber was geschieht dann, wenn heutzutage Christen „Satan, ich binde dich" befehlen? Wahrscheinlich nicht so viel, wie wir gerne hätten. Satan wird irgendwann in der Zukunft für 1000 Jahre gebunden werden, aber in Offb. 20, 1-2 steht, daß dies ein Engel tun wird. Von einem Menschen ist nicht die Rede."

Dann aber kommt Wagner zu einer eigenartigen und für ihn typi­schen Folgerung:

„Auf der anderen Seite mag es ganz nützlich sein, wenn man „Ich binde dich, Satan!" sagt, denn damit versichert man sich selbst und auch anderen auf unmißverständliche Weise, daß wir den Teufel nicht dulden, und daß wir ihn so weit wie irgendwie möglich lahmlegen."

Auch hier wird deutlich, wie tragisch sich ein leichtfertiger Umgang mit der Heiligen Schrift auswirkt. Soll es einen psycholo­gischen Effekt haben, wenn Christen sagen: „Satan, ich binde dich!" - obwohl sie gleichzeitig wissen, daß dieser Befehl in den Wind geredet ist?

Um diese Praktiken biblisch zu rechtfertigen, beruft man sich immer wieder auf die Verheißung in Matth. 18,18:

„Wahrlich, ich sage euch: Was irgend ihr auf der Erde binden werdet, wird im Himmel gebunden sein, und was irgend ihr auf der Erde lösen werdet, wird im Himmel gelöst sein."

Doch diese Stelle steht eindeutig im Zusammenhang mit Gemein­dezucht, wobei „binden" bedeutet, an Sünde gebunden sein und Ausschluß aus der Gemeinde zur Folge hat und „lösen" Vergebung, Befreiung und Wiederaufnahme in die Gemeinschaft beinhaltet. Davon zu reden, daß „der Himmel tut, was wir tun, befehlen oder durch göttliche Kampfführung bewirken", stellt die Dinge auf den Kopf und zeigt, zu welch einer Anmaßung und Vermessenheit ein solches Denken führt.

Alle Autorität zum Binden und zum Lösen hängt damit zusammen, daß Christen „im Namen Jesu" (Matth. 18,20) versammelt sind. Nur das, was dem Willen Gottes entspricht und daher im Namen Jesu getan wird, erfährt die Zustimmung und Anerkennung des Himmels. Gott wird sich niemals zu unbiblischen Aktionen und Beschlüssen bekennen, weil er sich nicht zum Diener der Unge­rechtigkeit und Sünde machen kann.

Während der Jahrhunderte, in denen der Vatikan eine solche falsche Auffassung gelehrt und praktiziert hat, haben aufrichtige Protestan­ten diese Anmaßung oft unter Lebensgefahr gebrandmarkt. Es ist tragisch, daß dieser römische Sauerteig nun auch in evangelikale Kreise eindringt.

Schließlich sollte die Alltagswirklichkeit jeden aufrichtigen Gebets­kämpfer davon überzeugen, daß irgend etwas an der sog. Geistlichen Kriegsführung nicht stimmt. Tatsache ist, daß allem tausendfachen „Binden" von territorialen Dämonen zum Trotz Unmoral, Krieg und Zerstörung weltweit zunimmt.

Auch nach dem 25.6.94, „dem Tag, der die Welt verändert" (Jesus­-Märsche in aller Welt), hat Korruption, Prostitution und Unmoral entgegen allen Prognosen der Gebetskämpfer in keiner Weise abge­nommen. Im Gegenteil, der weltweite Abfall von biblischen Maß­stäben wird weiter rapide zunehmen. Wir steuern nicht auf eine weltweite geistliche Erweckung, sondern auf einen weltweiten Abfall vom biblischen Christentum zu.


5. War Jesus nach seinem Tod auf Golgatha drei Tage unter der Herrschaft des Teufels?


Einige der Gebetskämpfer, die von der „Wort-des-Glaubens"-Bewe­gung geprägt sind, lehren, daß wir durch die angebliche Gefangen­schaft Jesu unter der Macht Satans Autorität über den Teufel bekommen haben.

Diese Männer lehren, daß Jesus am Kreuz angeblich nur leiblich gestorben sei, der „geistliche Tod" aber bereits vorher stattgefunden habe. Durch diesen „geistlichen Tod" wäre Jesus in ein „dämoni­sches Wesen" verwandelt worden und hätte die „Natur Satans" angenommen. Daher habe die eigentliche Versöhnung oder der „Loskauf“ im Hades stattgefunden, in welchem „alle Dämonen der Hölle über ihn herfielen, um ihn zu vernichten".

Dort sei dann dem Satan ein Lösegeld gezahlt worden, um die Rechts­ansprüche des Teufels aufzuheben. Schließlich wurde Jesus angeblich „in den Tiefen der Hölle wiedergeboren", damit wir die „Natur Gottes" und damit auch Autorität über den Teufel bekommen können.
So schreibt z.B. Kenneth Hagin:

„Geistlicher Tod bedeutet, Satans Wesensart zu haben - genauso wie das Empfangen des Ewigen Lebens bedeutet, daß wir die Wesensart Gottes in uns haben."

Auch W. Margies vertritt die Auffassung, daß die Erlösung mit dem Ruf Jesu „Es ist vollbracht!" nicht abgeschlossen war:

„Er war, wie es das Schriftwort gemäß der Bedeutung der vom Heiligen Geist gewählten Worte bezeugt, für drei Tage unter der Herrschaft des Teufels, die er in all ihrer Grausamkeit, Bosheit und Demütigung ertragen mußte. Weil er nun diese Herrschaft er­tragen hat, deswegen hat er uns in Gestalt dieses Preises die Auto­rität erworben, ab jetzt über den Teufel herrschen zu können."

Diese sog. „Identifikationslehre" ist sicher die schwerwiegendste Irrlehre, die in einigen Kreisen der Charismatischen Bewegung verbreitet wird. Gott sei Dank ist dieser Lehre auch innerhalb der Charismatischen Bewegung deutlich widersprochen worden (siehe D.R. McConnell: Ein anderes Evangelium?, Verlag C.M. Fliß).

Die letzten Worte Jesu am Kreuz: „Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist" (Luk. 23,46) zeigen, daß die am Kreuz wegen unserer Sünden unterbrochene Gemeinschaft mit Gott nun wieder­hergestellt war.

Hätte Jesus - wie K. Hagin, K. Copeland, W. Margies, H. Henkel usw. behaupten - durch seinen angeblich „geistlichen Tod" die „Natur Satans" angenommen, um ein „dämonisches Wesen zu werden", dann hätte er Gott niemals mit „Vater" anreden können.Mit dem leiblichen Tod Jesu zerriß der Vorhang des Tempels, um symbolisch anzudeuten, daß der Weg zu Gott nun durch das süh­nende Blut Jesu frei geworden war.

Folgende Verse machen deutlich, daß die Lehre von der „Versöh­nung im Hades" unbiblisch und häretisch ist:

,,...denn auch Christus hat für euch gelitten... welcher selbst unsere Sünden an seinem Leib auf dem Holz getragen hat..." (1. Petr. 2, 21-24)

„Durch welchen Willen wir geheiligt sind durch das ein für alle­mal geschehene Opfer des Leibes Jesu Christi." (Hebr. 10,10)

,,...denn es gefiel der ganzen Fülle, in ihm zu wohnen und durch ihn alle Dinge mit sich zu versöhnen - indem er Frieden gemacht hat durch das Blut seines Kreuzes..." (Kol. 1,19-20)

,,...wieviel mehr wird das Blut des Christus, der durch den ewi­gen Geist sich selbst ohne Flecken Gott geopfert hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken, um dem lebendigen Gott zu dienen." (Hebr. 9,14)

,,...in welchem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Ver­gebung der Vergehungen..." (Eph. 1,7)

„Denn Gott ist einer, und einer Mittler zwischen Gott und Men­schen, der Mensch Christus Jesus, der sich selbst zum Lösegeld gab für alle..." (1. Tim. 2,5)

,,...und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist; welchen Gott dargestellt hat zu einem Gnadenstuhl durch den Glauben an sein Blut..." (Röm. 3, 24-25)

Nirgendwo im NT steht, daß dem Satan ein Lösegeld gezahlt wurde oder daß Jesus nach seinem Tod von Dämonen gequält worden wäre. Gott hat als gerechter Richter Jesus als unseren Stellvertreter gerich­tet, der auch in den Stunden der Finsternis am Kreuz, wo er „zur Sünde gemacht" (2. Kor. 5,21) wurde, in sich selbst rein und heilig blieb. Es bleibt für uns ein Geheimnis, daß der Herr Jesus auch in seinem sühnenden Leiden wahrer Mensch und wahrer Gott blieb. Diese Lehre, daß Jesus nach seinem „geistlichen Tod" ein „dämoni­sches Wesen", von „Dämonen gequält" und in der Hölle wieder­geboren wurde, um uns die Natur Gottes geben zu können, kann nur von jedem aufrichtigen Christ zutiefst verabscheut werden.Zu welchen Auswüchsen die falschen Lehren führen können, zeigt ein Zitat von Kenneth Copeland:

„Sie haben nicht einen Gott, der in ihnen lebt, nein, Sie selbst sind einer!"

Casey Treat geht in seiner Fehleinschätzung noch weiter:

,, ...Wenn Gott in den Spiegel sieht, dann sieht er mich! Wenn ich in den Spiegel sehe, dann sehe ich Gott... und weil ich eine genaue Kopie Gottes bin, werde ich auch handeln wie GOTT!"

Diese Zitate machen deutlich, wie schnell evangelikale Prediger - durch diese falschen Lehren beeinflußt - in die Nähe von Panthei­sten und New-Age-Anhängern geraten können.

Es ist die alte Lüge Satans:„Ihr werdet sein wie Gott!", die den Menschen groß und Gott klein machen möchte.



Seelsorgerliche Aspekte


1. Die Praxis der Geistlichen Kriegsführung führt zu einer überheblichen Selbsteinschätzung

Die Zitate und Beispiele von Larry Lea, Wolfhard Margies, Bert­hold Becker usw. zeigen, daß die Praxis der Geistlichen Kriegs­führung eine ungeistliche und unnüchterne Selbsteinschätzung zur Folge hat.

Die eingebildete Überzeugung, daß der Himmel angeblich das tut, was wir hier auf der Erde befehlen und daß die politischen und moralischen Umstände durch solche Befehle und Kampfgebete ver­ändert werden, läßt sehr schnell ein Machtgefühl und ein Bewußt­sein von Stärke wachsen, das einem Nachfolger Jesu nur zum Scha­den sein kann.

Wolfram Kopfermann hat diese Gefahr sehr genau erkannt und beschrieben:„Wer Geistliche Kriegsführung betreibt, verläßt den Ort der Abhängigkeit und Schwäche (2. Kor. 12), den Gott seiner Kir­che, ihren Leitern und Gliedern zugewiesen hat. Er verläßt ihn auch dann, wenn er subjektiv frei von Stolz ist, ja vorher durch eine Phase ‚geistlichen Zerbruchs’ gegangen ist."

Peter Kierner kommt zu folgender Überlegung: „Warum findet die Aufforderung zur Geistlichen Kriegsführung so viele Anhänger, obwohl kein Auftrag vorliegt?
Ich glaube, die Beantwortung dieser Frage hängt sehr stark mit dem Machtstreben des menschlichen Herzens zusammen. Es war von Anfang an dieser fleischliche Trieb des Herrschen-Wol­lens im Menschen... Nachdem wiedergeborene Gotteskinder in der Schrift aufgefordert werden, zu lieben, bis hin zur Feindes­liebe, wird dem Herzen der Nährboden zum Herrschen entzo­gen. Nun ist ein Vakuum für diesen alten fleischlichen Trieb ent­standen. Leider ist der Drang zum Herrschen, dieses Machtstre­ben, in vielen Gotteskindern noch nicht gestorben. Er hat sich deshalb in den Bereich des Unsichtbaren verlagert. Da die Bibel den Satan und die Dämonen als Feinde des Men­schen bezeichnet, konzentriert sich das Herrschen auf diesen Bereich. Jetzt fängt man an, dieses Vakuum wieder zu befriedi­gen oder zu stillen. Das ist meiner Erkenntnis entsprechend der Grund für Geistliche Kriegsführung. In Wirklichkeit ist es aber ,ungeistlicher Zeitvertreib’. - Viele wollen über Dämonen herrschen und sind nicht einmal fähig, ihrer eigenen Frau treu zu bleiben." (P. Kierner: Engel des Lichts im 20. Jahrhundert. Verlag C.M.Fliß, Hamburg)


2. Die Praxis von Geistlicher Kriegsführung verschiebt die biblischen Orientierungspunkte

Im NT werden wir immer wieder aufgefordert, auf Jesus Christus zu sehen (Hebr. 12,2) und über das nachzudenken, was „droben" ist. (Kol. 3, 2)
Die Orientierung auf unseren Herrn hin vermittelt uns nicht nur einen geistlichen Maßstab für eine gesunde Selbsteinschätzung, sondern ermöglicht auch eine biblische und nüchterne Beurteilung von menschlichen „Größen" im Reich Gottes. Das Anschauen des Herrn und seiner Herrlichkeit (2. Kor. 3,18) macht uns Ihm ähnlicher und sorgt auch dafür, daß wir Satan und seine Mächte weder über- noch unterbewerten. Immer dann, wenn unser Interesse und unsere Blicke von unserem Herrn Jesus weg auf andere Personen, Mächte oder Dinge gerichtet werden, verlieren wir geistliche Kraft und erliegen einem Betrug. Wir sollten den Teufel nicht dadurch ehren, daß wir ihm mehr Beachtung schenken, als unbedingt nötig ist.

3. Die Praxis der Geistlichen Kampfführung führt zu einer gefährlichen Fehleinschätzung Satans

Als charismatischer Insider hat Peter Kierner hierzu Ausführungen gemacht, die jeder Gebetskämpfer ernst nehmen sollte:
„Wir sollten uns hüten, den Feind als schwach, hilflos und kraft­los darzustellen. Ich muß immer wieder feststellen, wie Satan mit lächerlichen und lästerlichen Worten bedacht wird und Christen den Bogen ihrer Autorität gegen den Teufel bei weitem über­spannen... Ich kann Gotteskindern nur raten, alle lästerlichen Worte gegen den Satan aus ihrem Vokabular zu streichen. Der Teufel ist keine Witzfigur, die wir lächerlich machen dürfen. Er ist kein Löwe im Käfig. Satan hat auch kein ,Gummigebiß`, und er ist kein Wurm, den wir einfach zertreten können."

Die Geschichte der sieben Söhne des Hohenpriesters Skevas, die in einer Haltung der Selbstüberschätzung meinten, Dämonen austrei­ben zu können, sollte allen leichtfertigen Gebetskämpfern zu den­ken geben: Diese sieben Beschwörer wurden von dem bösen Geist überwältigt, „so daß sie nackt und verwundet aus jenem Haus ent­flohen."(Ap. 19,16)

Ein ähnliches Bild geben heute manche ehemaligen Gebetskämpfer ab, die in ihrer Einbildung, Autorität über den Teufel ausüben zu können, für öffentliche Ärgernisse und Schlagzeilen in der Presse gesorgt haben.

Dem empfehlenswerten Buch DIE PROPHETEN KOMMEN entnommen, von Horst Koch, Herborn, im April 2006

www.horst-koch.de - info@horst-koch.de



Inhaltsangabe des Buches verwendeten Buches:

1. „Die Propheten kommen!"
Paul Cain -Mike Bickle - Rick Joyner
Die „Prophetenbewegung" und ihre Lehre über „Prophetie"
Woran erkennt man einen „Propheten"?
Die Praxis von „Prophetie" in der „Prophetenbewegung"
Beispiele für persönliche „Prophetien"
„Prophetie über Deutschland"
Der „Prophet" Kenneth Hagin
Der Prophet und prophetischer Dienst im Licht der Bibel
Die „Prophetenbewegung" im Licht der Bibel
2. „Geistliche Kriegsführung"
Die Lehre von der „Geistlichen Kriegsführung"
Die Praxis der „Geistlichen Kriegsführung"
Larry Lea - Carlos Annacondia - Edgardo Silvoso - Omar Cabrera - Yonggi Cho
Jesus-Märsche
Was lehrt die Bibel?
Seelsorgerliche Aspekte
3. Die Jesus-Marsch-Bewegung
Die Anfänge in England
Jesus-Marsch in Deutschland und die „Berliner Erklärung"
Jesus-Marsch Berlin 1992
Zielsetzung und Theologie
„Der Tag, der die Welt verändert" - Jesus-Marsch am 25.6.1994
Der Stellenwert der Musik
4. „Evangelisation 2000"

Der Papst ruft Tom Forrest und die Entstehung von „Evangelisation 2000"
„Lumen 2000" - der Motor von „Evangelisation 2000"
Ziele von „Evangelisation 2000"
„Evangelisation 2000" - ein Katholisierungsprogramm?
Wird im katholischen Evangelisationsprogramm ein biblisches Evangelium gepredigt?

5. „AD 2000 & Beyond" - Die große Koalition für Evangelisation
Die Vorgeschichte
Die Zielsetzung und Arbeitsweise
Die Rolle Billy Grahams bei der „Verschmelzung"
Einheit auf Kosten der Wahrheit
6. Die Reformation - ein tragischer Irrtum?
Zum Schulterschluß von Evangelikalen und Katholiken in den USA
„Evangelikale und Katholiken sind Brüder und Schwestern in Christus"
Wer ist ein Christ?
„Naiv oder trügerische Falle?"
Wie werde ich gerecht vor Gott
„Die römische Kirche - entweder Meisterwerk Satans oder Königreich des Sohnes Gottes"
7. Der „Toronto-Segen"

Die Wurzeln
Rodney Howard-Browne - Benny Hinn
Die Anfänge
Die Phänomene Auswirkungen
Eine biblische Beurteilung.

Bestellung siehe

www.clv.de - www.leseplatz.de


www.horst-koch.de

  • 0

#4
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Topic Starter
  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34224 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







Pastorenkonferenz des D-Netzes 2009






Anstiftung zur Revolution

Unter diesem provokativen Titel erläuterte Wolfhard Margies seine Studienergebnisse zum Thema “Ausgießung des Heiligen Geistes”. Er sprach regelrecht von einem „neuen Pfingsten“, das zu erwarten ist. Seine Gedanken bewegten sich um die Frage, „ob es eine Wiederholung von Pfingsten in irgendeiner Form gibt oder ob das Pfingstereignis vor 2000 Jahren ein einmaliges Geschehen war. Sie gipfelten in der Feststellung, dass sich dieses Pfingstereignis immer wiederholen kann und soll und dass es mithin ein dringend notwendiges Gebot ist, eine solche neue Erfahrung zu begehren“, so Margies. Bewegten sich in den letzen 200 bis 300 Jahren nur einzelne Personen oder kleinere Bewegungen in diesen Dimensionen von Heilig-Geist-Erfahrungen, so ist zu erwarten, dass der Strom derer anschwellen wird, die die Fülle des Geistes und der Herrlichkeit- und Krafterfahrungen suchen und finden werden. Diese werden dann die Norm bilden und die Christenheit sowie das ganze Weltgeschehen entscheidend prägen, bis die Gemeinde von der Erde genommen wird. Weiter erläuterte er, dass die Entfaltung des endzeitlichen Szenarios mit dem Auftreten des Antichristen unter dem Einfluss der reifen und triumphierenden Gemeinde der letzten Zeit gar nicht möglich ist. Seine Ausführungen führten zu dem Schluss: „Demnach ist durchaus zu erwarten, dass kommende Heilig Geist- und Pfingsterfahrungen stärker werden als die scheinbar unübertreffbare Pfingst-Urerfahrung vor 2000 Jahren in Jerusalem. Auch hier wird der spätere Tempel (die Gemeinde), der herrlichere sein. Wir gehen, wenn wir wollen, glanzvollen Zeiten entgegen … ohne das werden wir in unserm Auftrag scheitern“, so Margies.
  • 0

#5
Arno

Arno

    Advanced Member

  • Mitglied
  • PIPPIPPIP
  • 141 Beiträge
Tja, die "glanzvollen Zeiten" die Margies da 2009 prophezeit hat, lassen wohl noch etwas auf sich warten... Meiner Kenntnis nach ist die Gemeinde auf dem Weg in der letzten Zeit zumindest nicht durch sonderliche Pfingstaufbrüche aufgefallen, sondern eher durch Stagnation, was im Übrigen quasi auch auf die ganze charismatische Szene in Deutschland zutrifft.

LG
Arno
  • 0

#6
Guest_Peter Wiem_*

Guest_Peter Wiem_*
  • Guests
Weiter erläuterte er (W. Margies), dass die Entfaltung des endzeitlichen Szenarios mit dem Auftreten des Antichristen unter dem Einfluss der reifen und triumphierenden Gemeinde der letzten Zeit gar nicht möglich ist.

Hier werden Grenzen überschritten, die nicht überschritten werden dürften.
Wenn ich Aussagen der Bibel aus meinem Gottes- und Heilsverständnis heraus verändere und neu interpretiere, dann bin ich kein Visionär, sondern ein Verführer.
  • 0

#7
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Topic Starter
  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34224 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







ARD-Magazin Panorama am 20. Juli 2006






Unter dem Titel »Kampf den Dämonen ? Radikale Christen in Deutschland« sendete die ARD am diesem Tag einen gut sieben Minuten langen Beitrag.


Trotz der knappen Sendezeit wurden einige Aussagen getroffen, die recht gut wiedergeben, wo problematische Aspekte in der charismatischen Glaubensbewegung liegen.

Behandelt wurden u. a.: die Geldgier der Gemeinden, der Wunsch nach Dauereinsatz von Mitgliedern und deren Teilnahme an Veranstaltungen der charismatischen Bewegung, sowie eine universale Dämonenlehre.

Der Beitrag begann und endete mit Ausschnitten von "Calling all nations" vom 15. Juli 2006 im Berliner Olympiastadion. Der Leiterkreis dieser Veranstaltung, deren Besucherzahlen im Internet mit 22.000 bis 25.000 angegeben werden, bestand unter anderem aus Wolfhard Margies und Peter Wenz.

Peter Wenz ist Hauptleiter der »Biblischen Glaubensgemeinde Stuttgart«.
Wolfhard Margies ist Hauptleiter der »Gemeinde auf dem Weg« in Berlin.

Beide lassen sich "Pastor" nennen.

Diese beiden Gemeinden werden nicht selten - so auch auf cleansed.de zu lesen - mit geistlichem Missbrauch in Verbindung gebracht.

Diese Herren müssen hinsichtlich des Besuches der Veranstaltung im Olympiastadion wohl abschreckende Wirkung in der christlichen Bevölkerung Deutschlands gehabt haben, denn das Stadion fasst immerhin über 70.000 Menschen. Beim Argentinienspiel am 30. Juni waren es 72.000! Offenkundig lernen Christen "nein" zu sagen und sie wissen, dass ihnen Segen und Gnade keineswegs verloren gehen, wenn sie den Teilnahmewünschen von Leitern nicht entsprechen.

Insgesamt nimmt der allgemeine Zweifel an diesen Protagonisten der Charismatik zu.
Im regionalen Umfeld der Gemeinde in Stuttgart fallen offenbar noch viele Menschen auf Peter Wenz und die BGG herein, da die sozialen Projekte der BGG, mit denen eifrig Imagewerbung gemacht wird, es offenbar im Denken vieler unwahrscheinlich werden lassen, dass Peter Wenz und Teile seiner verantwortlichen Co-Leiterschaft unangenehme Seiten im Umgang mit Christen haben könnten. Problematisch, aber auch typisch für die Selbstdarstellung der BGG ist das häufige Bekanntmachen ihrer Besucherzahlen. Wieviel Fluktuation enthalten ist, ist nicht bekannt. So wird mit Quantität Eindruck gemacht. Von einem offiziellen Spendensiegel (die Gemeinde hantiert mit stattlichen Summen) ist noch nichts vernommen worden.
Die BGG hat den Wikipedia-Artikel Biblische Glaubensgemeinde weitgehend selbst gestaltet - von Selbstkritik ist er weit entfernt: Beispiel: Peter Wenz wird dort eingereiht als profilierter Autor. Beispiel: wenn Herr Wenz von "bedürfnisorientierter Verkündigung" spricht, muss hinzugefügt werden, dass er und die BGG festlegen, welche Bedürfnisse die Menschen haben. Dass Mitglieder der BGG freie Menschen im Sinne des Evangeliums sind, konnte ich noch nie feststellen. Ihr Weltbild macht eher einen verengten Eindruck. Barmherzigkeit nimmt ab, Überheblichkeit und Elitedenken nehmen zu. Dass zeigen mir Leserbriefe. Ein Mensch wie Peter Wenz in seiner Funktion ließe mich eher denken, dass Jesus Christus ein ziemlich schroffer, liebloser Herr sein müsse. Um den wahren Herrn Jesus Christus werden BGG-Besucher betrogen. Sie nehmen mit der BGG-Version vorlieb.

Aufgrund der cleansed.de vorliegenden, detaillierten Berichte von Ehemaligen einerseits und aufgrund der Aussagen von Peter Wenz im Dialog anderseits, komme ich zu diesem Fazit:

Von der Teilnahme an Gottesdiensten der BGG Stuttgart, von Mitgliedschaft dort, und von persönlicher geistlicher Unterordnung unter Peter Wenz rate ich dringend ab. Es kann in der Folge gefährlich für geistliche, geistige, seelische und körperliche Gesundheit sein, wobei es zumeist juristisch nicht nachweisbar sein wird, dass die Gesundheitseinbußen im kausalen Zusammenhang mit dem Kontakt mit diesen Personen und dieser Gemeinde stehen.

Über Peter Wenz liegen mir auch unveröffentlichte Dokumente (auch aus seiner Feder!) vor, die in recht anschaulicher Weise sein eigentliches Gesicht offenbaren. Ich habe zugesagt, sie nicht zu präsentieren. Unter notarieller Aufsicht mit Abnahme von Schweigeverpflichtungen würde ich Einzelnen schon Einblick gewähren; aber nur so.

Lesen Sie bitte auch in unserem Portal BGG-Kritisch.

Niemand lasse sich blenden von einem Titel wie »Pastor«. Geistliche Titel haben bei Menschen immer eine unterwürfige und oft unkritsche Haltung hervorgerufen. Der Titel »Pastor« garantiert überhaupt gar nichts mehr. Das Zeugnis eines Christen kommt von Gott. Gute Frucht wird sichtbar. Hinter einem Pastor kann sich durchaus ein Gangster verbergen.

Wolfhard Margies ist eine der merkwürdigsten Figuren, die ich je gesehen habe. Ich habe in 2003 einige Monate Veranstaltungen in der Gemeinde auf dem Weg (GadW) besucht, und zahlreiche Predigten von ihm gehört, dazu Kontakt mit Mitarbeitern und Mitgliedern gehabt. Wer Herrn Margies predigen hört, würde ihm kaum nahelegen, dass er Leiter einer Gemeinde ist, die, wie ich es damals für mich formulierte, »ihren Mitgliedern wehtut«. Er wirkt naiv dauerhappy, in seinen Predigten ist alles im Leben so einfach, ja er wirkt fast sanft und spricht sich z.B. gegen moralisierendes Verhalten gegen Mitmenschen aus. Und doch verantwortet er als Kopf, was in der GadW abläuft und abgelaufen ist. Wer würde ahnen, dass er ein strenges preussisches Drillmeister-Regiment führt? In seiner GadW steht ideologisch im Vordergrund die Betonung auf Unterordnung unter Leiterschaft in der Gemeinde. Wie bei den BFP-Pfingstlern (siehe Text) wird suggeriert, dass ein hierarchischer Aufstieg in der Gemeinde zwar dauert, aber höchst erstrebenswert sei. Im Laufe meiner Berliner Zeit lernte ich immer wieder Ex-Mitglieder kennen, die seit Jahren seelisch kaputt sind durch ihre Erfahrungen in der GadW. Z.B. eine Frau verließ die Gemeinde schließlich, als sie nach allem psychischen Druck einen Hörsturz erlitt. Ein anderer hat von Christen die Schnauze voll und sank noch tiefer in sein Alkoholproblem. Eine Psychiaterin und eine weitere Psychologin aus Berlin sagten, dass unter ihren Patienten immer wieder GadW-Leute sind, die nicht mehr fertig werden mit ihrem Leben.
Eine Frau, die dort Mitglied ist, weinte sich damals bei mir aus, weil Wolfhard Margies, nachdem sie sieben oder acht Jahre in seiner Gemeinde war, sie fragte, ob sie neu sei. Er konnte ihr Gesicht nicht zuordnen.
Ein Bibelschüler der GadW wurde von der Schule grundlos ausgeschlossen. Nachher sagte ihm der Bibelschulleiter, dass man ihn »geopfert« habe (anstelle einer Schülerin, die eigentlich für den Konflikt verantwortlich war), und er soll sich das nicht zu Herzen nehmen, es sei halt notwendig.

Fabian Heinze, der Schwiegersohn von Wolfhard Margies, ist Jugendpastor in der GadW. Wenn er zur Kollekte ruft, bringt er in geheimnisvoller Weise immer mal wieder den betonten Nachsatz: »Unsere Gäste sollen sich von diesem Aufruf ausdrücklich nicht angesprochen fühlen.« Wie sollen sich also die Mitglieder fühlen, frage ich? Fabian Heinze führt seine heutige Pastorenstellung in der GadW auf göttliche Bestimmung und sein geduldiges Unterordnen und Abwarten zurück. Seine Sprache gegenüber den Jugendlichen ist hart. Einmal machte er ihnen Angst mit einer seiner theologischen Ansichten, ohne irgendeine biblische Begründung zu liefern, er pointierte dabei richtiggehend auf Einschüchterung.

Mit dem Bibelvers »Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb«, wird Religionssystemmanager Wolfhard Margies in Panorama auf der Großbildleinwand des Olympiastadions eingeblendet. Dieser Vers wird immer wieder hergenommen, wenn es zur Kollekte geht.
In 2003 begann das Gemeindezentrum-Neubauprojekt der GadW. Bevor die ersten Zahlungen fällig wurden - die veranschlagte Bausumme war damals ca. 8,5 Mio Euro - lud Wolfhard Margies einen britischen Mann namens Clive Pick ein. Clive Pick sprach fast eine Woche täglich in der GadW über den biblischen Umgang mit Geld. Er lehrt u.a. den Brutto-Zehnten, und gab viele Beispiele wie er selbst Gott immer wieder große Geldsummen gab (in der Praxis natürlich nicht Gott, sondern Gemeinden, Werken und Personen), die er dann auf übernatürliche Weise nach gewissen Zeitläufen um ein Mehrfaches zurückerhielt, um sie dann in gleicher Weise zu reinvestieren. Mit diesem Seminar waren die GadW'ler eingeschworen, ordentlich viel zu opfern für den Neubau in Berlin-Reinickendorf. Eine plattere Suggestion und Manipulation ist mir selten begegnet. Und so wurden die 700 GadW-Mitglieder bis heute immer wieder zum Geben für das Projekt animiert. Für die GadW ist es dabei sicherlich einerlei, ob der Geber fröhlich ist. Man muss sich einen Nebeneffekt verdeutlichen: wer nun Tausende oder Zigtausende Euro gegeben hat, wird kaum mehr die Gemeinde verlassen können, selbst wenn Konflikte groß werden würden. Derart riesige Investitionen auf Spendenbasis werden das Zugehörigkeitsgefühl nur stärken.

Der Doktortitel macht wahrscheinlich auch einiges am falschen Glanz des Wolfhard Margies aus. Wie der Pastorentitel seinerseits verursacht auch der Doktortitel ein oft willenloses Beugen unter vermeintliche Amtsautorität und vermeintliche Seriösität.

Wenn Christen sich doch ausschließlich unter Jesus und ihren himmlischen Vater beugen würden...

In 2003 an einem Sonntag morgen in der GadW berichtete Wolfhard Margies vom Treffen charismatischer Leiter in Stuttgart. Auf merkwürdige Art und Weise machte er ein Statement in den gefüllten Saal hinein, welches wohl nur Insider richtig verstehen können: "Ich mag ihn ja wohl, den Peter Wenz. Doch ... ja... ich mag ihn wohl."

Panorama: »Nicht nur Geld verlangen die Prediger, sondern auch Dauereinsatz für die Gemeinde. Sieben Tage die Woche. Wer wegbleibt, bekommt Kontrollanrufe, muss sich rechtfertigen.«

Stichwort Kontrolle und Isolationstendenzen: Bis 2003 gab es einen gemeindeübergreifenden beliebten Hauskreis im Osten Berlins. Der wurde lehrmässig von einem untergeordneten GadW-Pastor geleitet, den Lobpreis- und Anbetungsteil machte eine Christin, die nicht Mitglied war. Es kamen viele Christen aus verschiedenen Gemeinden. Dann ganz plötzlich wurde dieses Treffen von der GadW-Oberleitung untersagt und - auch gegen den Protest des Subpastors - aufgelöst. Nachher gab dieser noch bekannt, dass man Unterordnung von ihm gefordert habe.

Übrigens: auch Wolfhard Margies Frau unterstützt mit Kräften die Legende vom Antasten der Gottesmänner.

Was die GadW von einem neuen Mitglied alles wissen will, ist hier zu lesen.

In 2004 verliess eine Frau, bis dahin Mitglied der GadW, die Gemeinde. Sie war höchst erschrocken, als sie erfuhr, dass die GadW einen Berliner Pastor dem Satan übergeben hatte (s. NT, 1. Timotheus 1, 20).

Auch für die GadW gilt: ich rate dringend von Besuch und Mitgliedschaft ab, sowie von geistlicher Unterordnung unter die dort herrschenden Leiter. Es kann in der Folge gefährlich für geistliche, geistige, seelische und körperliche Gesundheit sein, wobei es zumeist juristisch nicht nachweisbar sein wird, dass die Gesundheitseinbußen im kausalen Zusammenhang mit dem Kontakt mit diesen Personen und dieser Gemeinde stehen.

Panorama: "Voller Einsatz für Jesus. So feiern sie ihren Glauben, der auf Angst, Intoleranz und Einschüchterung beruht."



Der Panoramabeitrag zeigt auch Ausschnitte aus einem Befreiungsseminar mit James und Kim Stanton, welches in Karlsruhe stattfand. Die Stantons lehrten im Juli 2005 in Berlin in der Neuen Nazareth Gemeinde in Wedding. Als sie einiges über Flüche und deren Abwehr erzählt hatten, wollten sie ein Opfer für ihren Dienst sammeln. Mit dem Opferkorb in der Hand stand Kim Stanton vor den etwa 200-300 Anwesenden und sagte sinngemäß durchs Mikro: »Euch ist bewusst, dass ihr euch unter einen Fluch bringt, wenn ihr den Zehnten nicht bezahlt.« Dann legten die Leute ihr Geld ein...

Mehr zu den Stantons gibt es auf deren Website:

Please Login HERE or Register HERE to see this link!


  • 0

#8
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Topic Starter
  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34224 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







Zur Bibelauslegung der Glaubensbewegung






Reinhard Hempelmann



In der Ausgabe Juni 2004 der Zeitschrift Come (Nr. 7, 28-29), die in ihrer Ausrichtung "charismatisch, prophetisch, gesellschaftsorientiert" bestimmt sein möchte, findet sich eine Auslegung zu dem paulinischen Satz: "Wenn wir im Geist leben, so lasst uns auch im Geist wandeln" (Galater 5, 25). Der Verfasser dieses Textes ist der ehemals als Internist tätige Dr. med. Wolfhard Margies, Pastor der Gemeinde auf dem Weg, Berlin. Diese Gemeinde bezeichnet sich selbst als eine "evangelische charismatische Freikirche". Margies schlägt vor, diesen paulinischen Satz anders zu verstehen, als dies üblicherweise der Fall ist: Nicht Gottes Geist sei in diesem Vers gemeint, sondern der menschliche Geist. "Hinter der Empfehlung von Paulus, durch den Geist zu leben und zu wandeln (die Übersetzung mit 'wandeln in' im Sinne des Dativus locativus bei Luther ist falsch), steht ein ganz anderer, provokativer Sachverhalt." Margies geht davon aus, dass der glaubende und wiedergeborene Christ "als Lebensmitte über einen neuen Geist verfügt und insofern selbst Geist ist". Die menschliche Seele und der Körper bleiben bei diesem Vorgang "zunächst in ihrer alten Verfassung", aber sie werden als den Menschen beherrschende Kräfte abgesetzt und "dem neuen Ich des wiedergeborenen Geistes untergeordnet". Da dieses Ich jedoch "durch und durch göttlich ist", schafft es in uns auch "göttliche Befähigungen, Resultate und Charakterveränderungen". Margies' Optimismus im Blick auf das neue Leben im Geist ist deshalb groß, ja grenzenlos.

Er ist sich darüber im Klaren, dass eine solche Interpretation nicht nur für das Verständnis des neuen Lebens, wie es von Paulus im Galaterbrief skizziert wird, von Bedeutung ist. Sie besitzt grundlegende Relevanz für zentrale Aussagen des Neuen Testaments zum Verständnis des Menschen, des Geistes und der Gnade. Die in Galater 5, 22 erwähnte "Frucht des Geistes" versteht Margies als "Beschreibung der Auswirkungen dieses ... mündig gewordenen Geistes in uns und nicht des Heiligen Geistes". Das Leben im Geist "schafft ein eigenartiges hoheitliches Selbstverständnis und ein Bewusstsein unserer göttlichen (wiedergeborenen) Natur". Das aus seiner Sicht verbreitete falsche Verständnis der neutestamentlichen Aussagen zum Geist führt Margies darauf zurück, dass "die biblische Lehre vom Menschen ... bei der Interpretation biblischer Texte viel zu wenig im Blick behalten" wird.
  • 0