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Krankenheilung - einst (zur Zeit Jesu) und jetzt.


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7 Antworten in diesem Thema

#1
Guest_Peter Wiem_*

Guest_Peter Wiem_*
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Krankenheilung - einst (am Beispiel des Aussätzigen in Mk 1) und jetzt.

"Siehe zu (nimm dich in acht), sage es niemand!" sagt Jesus.

Wie bitte?

Jesus "schnaubte" den Kranken geradezu an und "warf" ihn quasi von sich fort (nach dem griechischen Urtextbegriffen übersetzt)!

Was geht hier vor?

Im Gegensatz zu allen anderen Menschen sah Jesus das Herz des Aussätzigen.
Er sah darin den übermächtigen Wunsch, von Aussatz geheilt zu werden.
Er sah auch darin seine Begeisterung des Kranken für die Möglichkeiten und Fähigkeiten Jesu.
Beide Einstellungen wurden zum Fallstrick für den später Geheilten.

Warum?

Bei beiden Einstellungen ging es nicht darum, wer Jesus ist, sondern was Er in meinem Leben zu tun vermag.
Es ging also nicht zuerst um Jesus, und gleich zweimal nicht um seine Ansprüche im Leben eines an Ihm Gläubigen.
Hier ging es um ein Erkennen (Herr!), dass aus egoistischen Motiven gespeist wurde, und selbstsüchtige Ziele hatte.

Was soll daran falsch sein?

Jesus wollte dem Aussätzigen eine Chance geben.
Der Aussätzige war nicht bereit, bedingungslos glauben zu wollen.
Er wollte Heilung, aber keinen Herrn über sein Leben.
Er nannte Jesus zwar Herr, aber er wollte Ihn nur als Herr über seinen Aussatz.

Genügt das nicht?

Deshalb ging der Herr den Weg über den Gehorsam, um dem Aussätzigen die Augen über sich und seinen Glauben zu öffnen.
Jesu Befehle sollten dem Noch - Kranken helfen, seine geistlichen Defizite vor Gott aufarbeiten zu können.

Die Geschichte mit dem Aussätzigen ist die Geschichte eine verpassten Chance.

Wieso?

Sein Körper wurde geheilt, und das war seine Bitte an Jesus!
Ihm genügte diese Heilung seines Körpers.
Er fühlte sich Jesus gegenüber nicht in einer Bringschuld, die ihn veranlasst hätte, seinen Anweisungen Folge zu leisten.

Warum auch?

Er wurde gesund. Sein grösster Wunsch ging in Erfüllung!
Und war es nicht Jesus, der ihm seinen grössten Wunsch erfüllt hatte?
Und bestand für Ihn denn eine Verpflichtung, den Anweisungen Jesu Folge zu leisten, wenn er gerade eine Gebetserhörung durch Ihn erlebt hatte?

Eben!

Denken wir nicht manchmal ähnlich?

Wir bitten Jesus um eine Gebetserhörung, eine Änderung der Umstände, Heilung, Befreiung, Finanzen, usw.
Dann erleben wir die Gebetserhörung: Gott ist tatsächlich mit uns!
Nur hören wir in den Augenblicken der Gebetserhörung oft nicht oder nicht richtig zu!

Manche Gebete erhört Gott doch trotzdem?

Das liegt nicht an der Qualität unseres Glaubens, sondern an dem Mitleid Jesu mit unserer Situation.
Wenn wir in solchen Momenten der Dankbarkeit zuhören können, dann erleben wir, wie Gott unseren Glauben stärken will.

Wieso könnte ich nach einer Gebetserhörung "Nachhilfe im Glauben" benötigen?

Es gibt einen Egoismus im Glauben, der uns die Ohren und Herzen für Gottes Reden verstopft.
Hier geht es nicht zuerst um den Geber, sondern um die Gaben.
Wer sich beharrlich in dieser Hinsicht fehlorientieren will, dessen Gebet ist Gott irgendwann ein Gräuel.
Wer um seines Egoismusses willen Gottes Ehre beständig antastet, der muss irgendwann die Konsequenzen davon tragen.

Wie könnte dieser Egoismus denn konkret aussehen?

Es gibt Gottesdienstformen und Gottesüberzeugungen, die diesen Egoismus im Glauben eher fördern.
Wo ich Jesus eine Bringschuld unterstelle, was Krankheit oder Armut meinerseits anbetrifft, da hat das Vorurteil Gott gegenüber bereits einen zentralen Platz in meinem Leben und in meinem Zeugnis eingenommen.

Ist das nicht zu hart?

Jesus verbot dem Aussätzigen, ein Zeugnis über seine Heilung weiterzugeben.
Seine Herzenshaltung machte ihn unfähig, ein Zeugnis abzugeben, das Jesus auch nur annähernd hätte gerecht werden können!
Hüten wir uns vor solch einer Herzenshaltung, sowie einem Umfeld, das solch eine Herzenshaltung fördern könnte.
Lassen wir Jesus und nicht unsere Wünsche über uns herrschen!
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#2
Beck

Beck

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So viele Motive, die jedoch nach meiner Ansicht nur erraten werden können. Ich sehe hier nur ein Motiv dem Geheilten das Reden über die Heilung zu verbieten, weil ansonsten Jesus durch die Menge an Leuten die geheilt werden wollten behindert worden wäre und Jesus primär das Ziel anstrebte zu lehren und zu beten.
So kann man es direkt in Markus und Lukas lesen.
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#3
Guest_Peter Wiem_*

Guest_Peter Wiem_*
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So viele Motive, die jedoch nach meiner Ansicht nur erraten werden können. Ich sehe hier nur ein Motiv dem Geheilten das Reden über die Heilung zu verbieten, weil ansonsten Jesus durch die Menge an Leuten die geheilt werden wollten behindert worden wäre und Jesus primär das Ziel anstrebte zu lehren und zu beten. So kann man es direkt in Markus und Lukas lesen.

Das Markusevangelium beschreibt diese Geschichte detaillierter, weil es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um einen Augenzeugen handelt, der hier berichtet.
Einige Detail im Markusevangelium halte ich , was deine Einwände anbelangen, für bemerkenswert:

Die Wortwahl, als es um die Anweisung Jesu dem gerade geheilten Aussätzigen geht.
Der Umstand, dass der Geheilte die"Sache" (die Heilung) und nicht die Person Jesu bekanntmacht.
Die Tatsache der Undankbarkeit und des gleichzeitigen Ungehorsams des Geheilten Jesu gegenüber.

Jesus ging es meiner Ansicht nach immer zuerst um das Seelenheil derer, die zu Ihm kamen.
Deshalb auch die Aufforderung an den Geheilten, zu den Priestern zu gehen, um ihnen ein Zeugnis zu sein, und um Gott öffentlich die Ehre über diese Heilung zu geben.
Ausserdem wurde solch ein Geheilter durch das Zeugnis der Priester wieder im religiösen Sinn gemeinschaftsfähig.

Wenn ein Jude so etwas zurückstellt, um zuerst seinem Herzen Luft zu machen, dann lässt dies m. E. schon Rückschlüsse über seine Herzensverfassung zu.
Hier war ihm meiner Ansicht nach die Heilung wichtiger, als seine Stellung vor seinem Gott und seinem Volk.

Ausserdem ist die Wortwahl Jesu im Zusammenhang mit Krankenheilung einzigartig (Im Mk - Evangelium).
Meines Wissens nach ist Jesus keinem Anderen gegenüber so deutlich in seiner Wortwahl und in seinem Auftreten geworden, der bei Ihm um Heilung nachgefragt hat.
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#4
Gucki

Gucki

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Shalom Peter,

beiden Kommentaren möchte ich hiermit vollständig zustimmen.

Eine perfekte und vielschichtige Analyse, die keine Fragen offenlässt. :razz:
Danke Dir herzlich dafür.

GS
Gucki
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#5
Beck

Beck

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Hallo Peter,

ich kann mich natürlich nur auf das verlassen, was ich lese. Deine subtilen Deutungen gehen für mich weit über das was tatsächlich dasteht hinaus.
Macht aber nichts, vielleicht ist das der Unterschied zwischen profundem Bibelwissen und einfachem Verständnis. Bei der Beurteilung möchte ich aber trotzdem eine Anmerkung zu der Herzenshaltung machen. Jemand der sein Leben lang von Aussatz gequält wurde und am Rande der Gesellschaft leben mußte wird nach einer Heilung eine immense Freude und Euphorie erleben. Dieses für ihn unfassbare Geschehen, mit dem er nicht mehr rechnen konnte, wird ihn dazu geführt haben nicht mehr nüchtern und überlegt zu handeln. Bevor ich mir also Gedanken mache über den Aspekt eines Ungehorsams und einer verkehrten Herzenshaltung, versetze ich mich in die Gefühlswelt eines solchen gequälten Menschen, der plötzlich seine Hoffnungen erfüllt sieht und dem sich ganz neue Wege öffnen. Diesen inneren Jubel, den er empfunden haben mag, setze ich gegen die Anweisungen Jesu und sehe einen Menschen, der nicht klar überlegen kann, aber nichts destotrotz voller Dankbarkeit gewesen sein mag. Auch dies wird Jesus gesehen und mit milde betrachtet haben.
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#6
Guest_Peter Wiem_*

Guest_Peter Wiem_*
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Weisst du, lieber Beck, ich bin auch krank, sogar in mehrfacher Hinsicht.
Unter vielem anderem habe ich auch diesen Aussatz, aber in äusserlich abgeschwächter Form (Psoriasis).
Ich würde aber niemals die Heilung von all diesen Krankheiten zur obersten Priorität meines Lebens machen wollen.
Wenn Paulus sagt, dass Gottes Kraft in dem Schwachen mächtig ist, dann ist mir die Kraft Gottes wichtiger als ihre möglichen Begleiterscheinungen.
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#7
Gucki

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Shalom Beck,

Auch dies wird Jesus gesehen und mit Milde betrachtet haben.


war mMn. wohl auch der Grund, dass Christus ihn, trotz seiner eigenen Bedenken, geheilt hat.

( Vielleicht hat Ihm der Vater aber auch gesagt, er soll ihn heilen. ) :grin:

GS
Gucki
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#8
Beck

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Hallo Peter,

tut mir leid von deinen Erkrankungen zu lesen. Hast du deine Erkrankung hier im Forum schon mal zum Thema gemacht? Vielleicht gibt es Ideen und Erfahrungen, die dir helfen könnten.

Den Zusammenhang mit deinen Erläuterungen zu dem Gleichnis mit dem Aussätzigen sehe ich nicht so direkt. Du hast Jesus kennengelernt und vertraust seinem Wort, das ist eine andere Basis als einen Moment eines Heilungskontaktes, der keine Verbindung, weder des Glaubens an eine Botschaft Christi noch einer persönlichen Verbindung hat entstehen lassen.
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