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Rolf

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Goslarsche FDP will Kindergartenleiterin Monika Ebeling den Garaus machen






Artikel im FOCUS soll der ehemaligen Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Goslar zum Verhängnis werden

(MEDRUM) Monika Ebeling, die erst vor wenigen Monaten ihres Amtes als Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Goslar enthoben wurde, soll jetzt auch als Kindergartenleiterin abgesetzt werden. So will es die FDP-Fraktion der Stadt. Als Grund für ihren Kampf gegen die Kindergartenleiterin nennt die FDP einen Artikel von Monika Ebeling im FOCUS, in dem sie sich Anfang August kritisch mit Fragen der Geschlechtergerechtigkeit auseinandergesetzt hat.

Unverzügliche Absetzung beantragt

"Stoppt endlich die Geschlechterapartheid", lautet die Überschrift des Artikels von Monika Ebeling, den der FOCUS in seiner Ausgabe 32/2011 abdruckte. Wie in einem eindringlichen Appell mahnte Ebeling, "militantem Feminismus" Einhalt zu gebieten. Doch statt auf Gehör stieß Ebeling auf Empörung. Ihr Artikel war Zündstoff besonderer Art für die FDP in Goslar. Mit ihrem Beitrag im FOCUS habe Frau Ebeling die Grenzen des Mäßigungsgebotes endgültig überschritten, meint die FDP-Fraktion und fordert in einem Antrag an den Verwaltungsrat der Stadt im Rathaus, Monika Ebeling als Leiterin des Kindergartens Löwenzahn abzusetzen. In ihrem Beitrag habe Ebeling die Meinung vertreten, dass der Geschlechterkampf der vergangenen Jahrzehnte zahllose geknechtete und paralysierte Männer als Kanonenfutter und Industriesklaven hinterlassen habe, so der markante Vorwurf der FDP, die derartige Äußerungen keinesfalls tatenlos hinnehmen will. Weiter legt ihr die FDP auch ihre Überzeugung zur Last, dass es "Jungen schon als Kinder schwer gemacht werde, damit es Mädchen leichter haben". Die Fraktion folgert in ihrem Amtsenthebungsantrag: "Dieser Einschätzung der Arbeit auch in den Goslarer Kindertagesstätten widersprechen wir entschieden. Wer in einer solchen einseitigen und radikalen Gedankenwelt lebt und diese öffentlich vertritt, kann keinen Kindergarten neutral und ausgeglichen leiten." Mit dieser Begründung formulierte die FDP-Fraktion im Antrag, Monika Ebeling "die Leitung des Kindergartens Löwenzahn unverzüglich zu entziehen".

Gegen den Mainstream zu schwimmen ist riskant

Wie MEDRUM berichtete, war Monika Ebeling bis Mai 2011 auch Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Goslar und wurde von diesem Amt nach dreijähriger Amtszeit abgesetzt, weil sie es als ihre Aufgabe ansah, sich nicht nur für die Gleichstellung von Frauen, sondern auch für die von Männern einzusetzen. Dies brachte die Gemüter der grünen und linken Lokal- und Frauenpolitiker zum Kochen. Ebelings Fokus sei "verrutscht" gewesen, wurde argumentiert. Eine eigene Meinung in geschlechterspezifischen Fragen soll der studierten Sozialpädagogin Ebeling nun nach dem Willen der FDP-Fraktion also auch in ihrem Amt als Kindergartenleiterin zum Verhängnis werden. Erneut erweist es sich als risikoträchtig und karriereschädlich, couragiert und pointiert eine Meinung gegen den Mainstream zu vertreten. Ebeling könnte erneut am hohen Strömungswiderstand scheitern, der sich jetzt aus dem Kreis der FDP gegen Sie erhoben hat.

Bei wem ist der Fokus verrutscht?

Während die Bundes-FDP kein Problem damit hat, dass zwei Politiker, denen der Doktortitel aberkannt wurde, weil sie nach Überprüfung der Universitäten in ihren Doktorarbeiten fremdes als eigenes Gedankengut darstellten, weiterhin und ohne Widerspruch ihrer Partei ihre Parlamentsmandate wahrnehmen, hat die FDP in Goslar ein massives Problem damit, dass eine Kindergartenleiterin den Mut hat, eine eigene Meinung zu vertreten. Es stellt sich daher durchaus die Frage: Bei wem könnte hier der Fokus verrutscht sein? Bei Monika Ebeling, die sich gegen eine einseitig feministisch gesteuerte Gleichstellung der Geschlechter wendet, oder bei einer sich als liberal bezeichnenden Partei, die gegen unliebsame Meinungsäußerungen mit größter Schärfe vorgeht, aber offenbar ungeniert Mandatsträger in ihren Reihen duldet, die ihre Doktortitel mit Plagiaten zu Unrecht erworben haben? Weiter so FDP, könnten politische Konkurrenten der FDP schadenfreudig zurufen. Das scheint der sichere Weg zu sein, sich ins politische Aus zu manövrieren und den politischen Gegner das Feld zu überlassen. Was die FDP liefert, kann nicht das sein, was der FDP-Bundesvorsitzende Rössler mit "die FDP liefert jetzt" meinte, als er die Rolle des Parteichefs übernahm.

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