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Markus 01, 09-15


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#1
Guest_Peter Wiem_*

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Das Markusevangelium Teil 1 – Jesus, der Messias

Der Herr rettet aufgrund seines Gehorsams dem Vater gegenüber 1,9-13

9-11 Und es geschah in jenen Tagen: Jesus kam von Nazareth in Galiläa und wurde von Johannes im Jordan getauft.
Und sobald er aus dem Wasser heraufstieg, sah er die Himmel sich teilen(4811) und den Geist wie eine Taube auf ihn herabfahren.
Und eine Stimme kam aus den Himmeln: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.

Lex 4811 schizo spalten, trennen, reißen, wegreißen, zerteilen, zerreißen (Lk 5,36; Joh 19,24). Im Pass. bedeutet es: gespalten werden, zertrennt werden, zerreißen (intrans.), sich spalten, aufreißen, sich teilen, entzweit sein (Mt 27,51; Mk 1,10).
Wir sind geworden, über die du von alters her nicht geherrscht hast, über denen dein Name nicht ausgerufen ist. Ach, daß du die Himmel zerrissest, herabstiegest, vor deinem Angesicht die Berge erbeben – wie Feuer Reisig entzündet, Feuer Wasser zum Wallen bringt –, um deinen Namen kundzutun deinen Gegnern, vor deinem Angesicht die Nationen erzittern, wenn du furchtgebietende Taten vollbringst, die wir nicht erwarteten Jes 63,19-64,2

Gott bekennt sich hier öffentlich zu seinem Sohn und zu seinem Wort.

12-13 Und sogleich treibt ihn der Geist in die Wüste hinaus. Und er war vierzig Tage in der Wüste und wurde von dem Satan versucht(3834); und er war unter den wilden Tieren, und die Engel dienten ihm.
Lex 3834 peirazo prüfen, versuchen; von peira [(3833)], Versuch, Erfahrung, vgl. dort. In der pos. Bedeutung prüfen iSv. das Gute und Richtige ans Licht bringen ist es nur zweimal von Menschen (2Kor 13,5; Offb 2,2) ausgesagt, aber immer von Gott oder Jesus (Joh 6,6; Hebr 11,17; vgl. 1Mo 22,1; 2Mo 15,25). Denn nach Jak 1,13 kann Gott nicht zum Bösen versuchen, sondern nur die Gläubigen gewissermaßen trainieren, damit sie im Glauben fester werden und Gott erhöhen als Ergebnis der Selbsterkennt-nis, die durch diese Prüfungen gewonnen werden soll. Der Glaubende soll aus ihnen geprüft, gedemütigt und gestärkt werden (vgl. Jak 1,2.12). In Hebr 4,15 steht das Partizip Perfekt Pass. pepeirasmenon mit der Bedeutung: versucht worden sein, Erfahrung haben, geprüft sein, aus eigener Erfahrung kennen, so daß es als Syn. zu epistamai [(1972)], vertraut sein mit, verstehen, kennen, gelten kann.
Weitaus häufiger jedoch ist peirazo in der negativen Bedeutung versuchen gebraucht. Dann geschieht es mit der Absicht, den Versuchten zur Sünde zu verführen oder ihn als nicht bei Gott angenommen, sondern als von ihm verworfen darzustellen in der Hoffnung, daß der Versuchte unter dieser Versuchung zerbricht und von Gott getrennt wird. Dies gilt besonders für Satan (Mt 4,1; Mk 1,13; Lk 4,2; 1Kor 7,5; 1Thes 3,5; Offb 2,10), der auch der Versucher genannt wird (Mt 4,3; 1Thes 3,5). Er steht auch hinter all den Gelegenheiten, in denen die Glaubenden versucht werden (Gal 6,1; Hebr 2,18; 4,15; 11,17; Jak 1,14; Offb 3,10). All diese Versuchungen geschehen unter Gottes Zulassung, aber auch unter seiner Kontrolle (1Kor 10,13). Peirazo kann aber auch mit der Bedeutung von ekpeirazo (1580, vgl. dort) gebraucht werden, wenn gesagt wird, daß Menschen Gott versuchen, auf die Probe stellen iSv. herausfordern (Apg 5,9; 15,10; 1Kor 10,9; Hebr 3,9).
Eine Zwischenstellung zwischen diesen beiden negativen Bedeutungen nimmt die Verwendung von peirazo für das Treiben der Pharisäer ein. Diese versuchen Jesus, um ihn der Gottlosigkeit und der Gesetzesübertretung überführen zu können. Sie stellen Jesus Fangfragen und belauern ihn.

Die Lehre von der Versuchung

Haltet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen geratet, indem ihr erkennt, daß die Bewährung eures Glaubens Ausharren bewirkt. Das Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und vollendet seid und in nichts Mangel habt. Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der allen willig gibt und keine Vorwürfe macht, und sie wird ihm gegeben werden. Er bitte aber im Glauben, ohne irgend zu zweifeln; denn der Zweifler gleicht einer Meereswoge, die vom Wind bewegt und hin und her getrieben wird. Jak 1,2-6
Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht. Denn Gott kann nicht versucht werden vom Bösen, er selbst aber versucht niemand. Ein jeder aber wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt wird. Danach, wenn die Begierde empfangen hat, bringt sie Sünde hervor; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod. Irret euch nicht, meine geliebten Brüder! Jak 1,13-16

I) WORTBEDEUTUNG (Zitat aus Rieneckers Bibellexikon)

Das griech. Wort peirazo (Hauptwort peira, peirasmos) bedeutet versuchen, streben, sich bemühen; auf die Probe stellen, etwas oder jemand auf seinen Wert hin prüfen ; in V. führen, anreizen zur Abweichung vom gegebenen Maßstab, so daß das gesteckte Ziel verfehlt wird . In der LÜ stehen V. und Anfechtung im gleichen Sinn nebeneinander.

II) BIBLISCHE SINNDEUTUNG

1) Gott versucht oder prüft den Menschen (-› 1Mo22, 1. Petr.1,6 ), indem er seinen Glauben und Gehorsam auf die Probe stellt , und er läßt zu, daß der, dem er einen besonderen Auftrag gegeben hat, versucht wird . Von Jesus heißt es sogar, daß ihn der Heilige Geist in die Wüste führte, damit er vom Teufel versucht würde Aber zugleich ist Gott auch der, der aus der Versuchung erlöst , der die Glaubenden nicht über ihre Kraft versuchen läßt und mit der Versuchung auch den Ausgang schafft, so daß sie sie ertragen können .
In der Versuchung bewährter Glaube führt zu Geduld und Vollkommenheit, darum kann Jakobus den selig preisen, der die Versuchung erduldet, und mancherlei Versuchungen sogar als Freude ansehen .

2.) Anderseits aber versucht Gott niemand, wie er selber nicht zum Bösen versucht werden kann (V. 13), d.h. Gott prüft wohl den Gehorsam und den Glauben, aber er verleitet niemals und niemanden zur Sünde. Den Anreiz zur Sünde bildet vielmehr die eigene Lust des Menschen (V. 14; vgl. ), sein Streben nach Reichtum in jeder Hinsicht; und das benutzt der Versucher , der Satan , um ihm das Vertrauen in Gottes Liebe fragwürdig zu machen .
Die Trennung von Gott und seinem Willen war das Ziel des Satans auch in der Versuchung Jesu , der in jeder Hinsicht wie wir versucht wurde, aber ohne Sünde . Durch seinen Sieg kann er nun denen helfen, die versucht werden .
Im besonderen Sinn ist mit Versuchung und Anfechtung die Verfolgung um des Evangeliums willen gemeint , in der ein ungefestigter Glaube, der nicht zum Mitleiden bereit ist, versagt . Hier verheißt der Herr dem, der »mein Wort von der Geduld« bewahrt hat, seine Bewahrung »vor der Stunde der Versuchung« ; und dieser Schutz wird auch im Vaterunser erbeten .

3.) Der Mensch kann aber auch Gott versuchen, wenn er mit Vorwürfen und Forderungen statt mit vertrauensvoller Bitte vor den Herrn tritt oder meint, die Wahrheit vor Gott verbergen zu können .
Gott versuchen heißt, seine Macht nicht erkennen und seinen Heilswillen nicht ernstnehmen, bedeutet Unglauben, Zweifel und Ungehorsam . (soweit das Zitat aus Rieneckers Bibellexikon.)

lll) LÖSUNGSVERSUCHE, die sich nach diesen Rieneckerzitaten anbieten:

1.) Ich bezeichne den gleichen griechischen Begriff je nach Textumfeld verschieden; kommt die Versuchung von Gott, dann nenne ich sie nicht mehr so, sondern nehme das Wort "Anfechtung".
2.) Eine Versuchung, die nicht in erster Linie zur Sünde verleitet, ist eigentlich gar keine Versuchung, sondern ein "auf die Probe stellen".
3.) Das Wort Gottes widerspricht sich an dieser Stelle, usw.

Das Problem der Versuchung: Versucht Gott, oder versucht er nicht?

1.). Der Umgang mit der Versuchung erfordert laut der Bibel ein besonderes Mass an Weisheit.

Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der allen willig gibt und keine Vorwürfe macht, und sie wird ihm gegeben werden. Jak 1,5 Irret euch nicht, meine geliebten Brüder! Jak 1,16
Diese Verheissungen und Warnungen gelten zuerst für den Umgang mit der Versuchung und ihren Auswirkungen, danach für alle weiteren Lebenslagen, in denen wir Weisheit benötigen.

2.) Die Bibel macht einen Unterschied zwischen dem Vorbereiten und dem Vollzug der Versuchung.

Dann wurde Jesus von dem Geist in die Wüste hinaufgeführt, um von dem Teufel versucht zu werden; Mt 4,1
und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen! - Mt 6,13

3.) Gott bereitet die Versuchung vor, Satan führt sie aus!

Und wieder entbrannte der Zorn des HERRN gegen Israel. Und er reizte David gegen sie auf zu sagen: Geh hin, zähle Israel und Juda! 2.Sam 24,1 Gott führt in die Versuchung, Satan handelt darin.
Und Satan stellte sich gegen Israel und reizte David, Israel zu zählen. 1.Chr 21,1

4.) Gott führt nicht nur in die Versuchung, sondern er plant sie auch.

Der Grund für eine solche Versuchung ist normalerweise ein Mangel im Charakter oder im Handeln eines Menschen im Umgang mit Gott. Den genauesten Einblick in dieses Thema gibt uns das Buch Hiob!
a) Gott erkennt Hiobs Selbstgerechtigkeit. (Hiob 40,8 + 1,5)
Willst du etwa mein Recht zerbrechen, mich für schuldig erklären, damit du gerecht dastehst? Hiob 40,8
b) Gott fordert deshalb Satan in punkto Hiob zweimal heraus. ( 1,8 + 2,3)
Und der HERR sprach zum Satan: Hast du acht gehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn es gibt keinen wie ihn auf Erden - ein Mann, so rechtschaffen und redlich, der Gott fürchtet und das Böse meidet! Hiob 1,8
c) Satan handelt anschliessend genau so, wie Gott es erwartet: (1,9-12 + 2,4-6)
Strecke jedoch nur einmal deine Hand aus und taste alles an, was er hat, ob er dir nicht ins Angesicht flucht! Hiob 1,11 Er bittet Gott um Erlaubnis, Hiob zu versuchen
d) Schlussendlich bewährt sich Hiob in dieser Versuchung, erkennt seine Schuld und wird daraufhin von Gott doppelt gesegnet. Vom Hörensagen hatte ich von dir gehört, jetzt aber hat mein Auge dich gesehen. Darum verwerfe ich ‹mein Geschwätz› und bereue in Staub und Asche. Hiob 42,5-6

5.) Eine Versuchung ist keine schöpferische oder gedanklich von Gott unhabhängige Tat Satans, sondern eine gezielt vorbereitete und herbeigeführte Handlung Gottes.

a) Satan ist in einer Versuchung lediglich der Handlanger Gottes. Er führt nur das aus, was Gott will, das er tun soll.
b) Wenn die Bibel berichtet, das Gott versucht, so stellt sie damit die Planung und Herbeiführung der Versuchung in den Vordergrund. Ehre also, wem Ehre gebührt! Das bedeutet aber keineswegs, das Gott diese Versuchung auch durchführt.

Genau auf diese Tatsache bezieht sich der Jakobusbrief:
Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht. Denn Gott kann nicht versucht werden vom Bösen, er selbst aber versucht niemand. Jak 1,13
Wird etwa in der Stadt das Horn geblasen, und das Volk erschrickt nicht? Geschieht etwa ein Unglück in der Stadt, und der HERR hat es nicht bewirkt? Am 3,6

Warum führte der Geist Jesus in die Wüste und dort in die Konfrontation mit dem Satan und den Dämonen (wilden Tieren)?

1.) Ohne ”Mangel” keine Versuchung.

Jesus war voll heiligen Geistes, aber noch nicht in der Kraft des Geistes. (vgl Lk 4,1 + Lk 4,14).
Auch z. B. Hiob war wegen Erkenntnismangel Gottes in seinen Gedanken gefährdet und wurde deshalb von Gott in die Versuchung geführt.

2.) Ohne Versuchung kein Leid.

Jesus erlebte Hunger und Einsamkeit, Hiob erlebte den Untergang seiner Familie und seines Besitzes.

3.) Ohne Leid kein Gehorsam.

und lernte, obwohl er Sohn war, an dem, was er litt, den Gehorsam; Hebr 5,8

4.) Ohne Gehorsam keine Kraft (Vervollkommnung).

und vollendet, ist er allen, die ihm gehorchen, der Urheber ewigen Heils geworden, Hebr 5,9
Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist. Mt 5,48

Im alten Bund beruhte die Vollkommenheit vor Gott hauptsächlich auf die Erfüllung von Gesetzen.
Im neuen Bund geht der Weg zur Vollkommenheit über Versuchung, Leid und unserem Gehorsam darin.
Die Vollkommenheit des neuen Bundes ist der Wandel in der Kraft des Geistes und beruht genau genommen darin, dem heiligen Geist in uns den geringstmöglichen Widerstand entgegenzusetzen.

5.) Ohne Kraft (Vervollkommnung) kein Überwinden.

Siehe, ich habe eine geöffnete Tür vor dir gegeben, die niemand schließen kann; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet. Offb 3,8
Überwinden bedeutet, in der Kraft des heiligen Geistes die Masstäbe des Wortes Gottes umsetzen (Jesu Wort bewahren und Jesu Namen und Gesinnung nicht verleugnen).

6.) Ohne Überwinden kein Siegeskranz.

Ich komme bald. Halte fest, was du hast, damit niemand deinen Siegeskranz nehme! Offb 3,11
Der Siegeskranz ist eine ewige besondere Auszeichnung Derjenigen, die in beständiger Treue überwunden haben.
Dann verläßt ihn der Teufel, und siehe, Engel kamen herbei und dienten ihm. Mt 4,11
Die Engel dienten Jesus dann, als er die Versuchung siegreich bewältigt hatte.

Der Herr rettet durch seinen Ruf zum tätigen Glauben 1,14-1,20

14-15 Und nachdem Johannes überliefert war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe gekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!

Die Lehre vom Reich Gottes

Die Wahrheit des Reiches wird im NT in der folgenden Reihenfolge entfaltet (nach Scofield):

Die Verheißung des Königreichs an David und seinen Samen und die Beschreibung des Königreiches in den Propheten (2Sam 7,8-17; Sach 12,8) gehen völlig unverändert in das NT über (Lk 1,31-33). Der König wurde in Bethlehem geboren (Mt 2,1; Mi 5,1) von einer Jungfrau (Mt 1,18-25; Jes 7,14).
Das Reich, das als "nahe herbeigekommen" angezeigt wurde (Mt 4,17, Mk 1,15) durch Johannes den Täufer, durch den König und durch die Zwölf, wurde von den Juden verworfen, zuerst moralisch (Mt 11,20) und dann öffentlich (Mt 21,42+43), und der König wurde mit Dornen gekrönt und gekreuzigt.
Unter Vorausnahme Seiner öffentlichen Verwerfung und Kreuzigung offenbarte der König die "Geheimnisse" des Reiches der Himmel (Mt 13,11), die in der Zwischenzeit zwischen Seiner Verwerfung und Seiner Rückkehr in Herrlichkeit erfüllt werden müssen (Mt 13,1-50).
Später kündigte Er Seine Absicht an, Seine Gemeinde zu "bauen" (Mt 16,18, Eph 3,9-11), ein anderes "Geheimnis", das in dem gegenwärtigen Zeitalter gleichzeitig mit "den Geheimnissen des Reichs der Himmel" erfüllt werden soll. Die "Geheimnisse des Reichs der Himmel" und das "Geheimnis" der Gemeinde (Eph 3,9-11) nehmen größtenteils denselben Zeitraum ein, d. h. dieses gegenwärtige Zeitalter.
Die Geheimnisse des Reichs werden beendet werden durch die "Ernte" (Mt 13,39-43+49-50) bei der Rückkehr des Königs in Herrlichkeit, nachdem vorher die Gemeinde aufgenommen ist, um Ihm in der Luft zu begegnen (1Thes 4,13-17).
Nach Seiner Rückkehr wird der König die Monarchie Davids in Seiner eigenen Person wiederherstellen, Er wird das zerstreute Israel sammeln, Seine Macht über die ganze Erde aufrichten und 1000 Jahre regieren (Mt 24,27-30; Apg 15,14-17; Offb 20,1-10). Und
das Reich der Himmel (Mt 3,2), das dann unter Davids göttlichem Sohn aufgerichtet werden wird, hat zum Ziel: die Wiederherstellung der Autorität Gottes auf der Erde, die man mit einer abgefallenen Provinz des großen Reiches Gottes vergleichen kann (Mt 6,33). Das Zeitalter des Reiches von 1000 Jahren stellt die siebte Heilszeit dar (Offb 20,4). Wenn Christus den letzten Feind, den Tod, aufgehoben hat (VV. 24-26), dann wird Er das Reich Gott, eben dem Vater, überantworten, damit "Gott (der dreieinige Gott - Vater, Sohn und Heiliger Geist) sei alles in allem" (V. 28). Der ewige Thron ist "der Thron Gottes und des Lammes" (Offb 22,1).

Die Qualitätsmerkmale des Reiches Gottes:

Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist. Röm 14,17
Wahrlich, ich sage euch, unter den von Frauen Geborenen ist kein Größerer aufgestanden als Johannes der Täufer; der Kleinste aber im Reich der Himmel ist größer als er. Mt 11,11

Das Reich Gottes ist da, wo Gerechtigkeit, Friede und Freude im heiligen Geist ist.
Jeder Wiedergeborene und erst recht jeder Geistgetaufte trägt dieses Reich Gottes in sich.
Jesus ist der Wegbereiter, der heilige Geist samt seinen Gaben und Früchten das Zentrum des Reiches Gottes.
Das Reich Gottes verleiht dem Menschen wahre Grösse, weil Gott uns seinen heiligen Geist darin anvertraut.

Ohne den heiligen Geist in Aktion gibt es kein Reich Gottes. Deshalb kann jedesmal da vom Reich Gottes gesprochen werden, wo der heilige Geist in und durch die Gläubigen herrscht. Diese Herrschaft kann für Alle sichtbar durch dementsprechende gesellschaftliche und politische Verordnungen und/oder durch Zeichen und Wunder oder sonstigem Segen Gottes sich auswirken, kann aber auch im Verborgenen geschehen. Im neuen Bund ist vor allem die Gemeinde dazu da, dem Reich Gottes einen Rahmen und gleichzeitig eine Grundlage zu bieten. Aber das Reich Gottes ist nicht ausschliesslich auf die Gemeinde angewiesen, um existieren und sich weiter ausbreiten zu können.

Das Reich Gottes (Auszüge aus Rieneckers Bibellexikon)

I) DER BEGRIFF

Die bibl. Ausdrücke, die in unseren Übersetzungen mit »Reich« wiedergegeben werden (hebr. malkut, griech. basileia), sind Bezeichnungen für »Königsherrschaft, Herrschaftsbereich«. Wie im Dt. ist der Begriff »Herrschaft« doppeldeutig. Einmal kann es sich hierbei um ein königliches Regieren, andererseits aber auch um ein räumliches Herrschaftsgebiet handeln, über das sich eine Herrschaft erstreckt (vgl. Ps145,13; Mt25,34).
Bei Mt ist statt vom R. G. meist vom »Himmelreich« die Rede (32 mal; R. G. nur in Mt6,33; 12,28; 19,24; 21,31.43), doch sind beide Ausdrücke gleichbedeutend.
Zunächst handelt es sich beim R. G. um Gottes unbeschränkte Herrschaft über die ganze Welt: über das Reich der Natur und des Geistes (Ps103,19). Dann aber ist mit R. G. noch etwas anderes gemeint, nämlich jene Gottesherrschaft, der man sich unterordnet und unter der man Gott willig und mit Freuden dient. Um das Kommen dieses »Reiches«, dieser »Königsherrschaft« Gottes lehrt uns Jesus bitten (Mt6,10). Dies R. G. ist immer zugleich ein gegenwärtiges und zukünftiges; es ist also weder eine rein irdische noch eine rein überirdische noch eine rein geistige Größe (1Chr29,11); eine einseitige Auffassung würde den Begriff in unbiblischer Weise einengen und verkürzen.

II) DIE AUSSAGEN ÜBER DAS REICH GOTTES

Das in der Gegenwart wirksame R. G. ist ein werdendes und wachsendes. Über diese R. G.-Geschichte unterrichtet uns die Bibel. Das AT berichtet von seinen Anfängen, von dem, was sich ihm auf Erden entgegenstellt, und von den prophetischen Verheißungen, die dieses Reich und seine Zukunft betreffen. Das NT zeigt uns den, in dem die »Königsherrschaft Gottes« auf Erden machtvoll in Erscheinung tritt: Jesus Christus. Wo er ist, ist die Gottesherrschaft gegenwärtig. Aber erst mit Jesu Wiederkunft in Herrlichkeit erhält sie einst ihre irdisch-überirdische Vollendung.

2) SEINE VERGEGENWÄRTIGUNG DURCH CHRISTUS
Sowohl Johannes der Täufer wie Jesus erklären zu Beginn ihres Auftretens, daß das R. G. »nahe herbeigekommen« sei (Mt3,2; 4,17). Es ist die Meinung des Täufers, daß der, »der nach ihm kommt«, dieses Reich aufrichten wird. Durch die Verkündigung Jesu zieht sich die eigentümliche Spannung, daß es vor der Tür stehe, ja daß es in ihm bereits gekommen sei, daß man aber wiederum um sein Kommen beten müsse (vgl. Mt6,10; 10,7; 12,28). In seinen Gleichnissen (Mt13) spricht er vom Wachstum dieses Reiches, einem Prozeß, der zur Vollendung gebracht wird durch einen machtvollen Eingriff Gottes (Gleichnis vom Netz V. 47-50). Das R. G. ist nach Jesu Zeugnis eine allmählich werdende und wachsende, sich entfaltende Größe. Es ist in ihm angebrochen und doch noch etwas Zukünftiges. Jesus selbst ist der von Gott gesandte König dieses Reiches. Durch seinen Einzug in Jerusalem (Mt21,1ff) und sein Zeugnis vor dem Hohen Rat (Mt26,63f) und vor Pilatus (Joh18,37) hat er sich als diesen König zu erkennen gegeben. Sein Reich hat geistlichen Charakter, es ist nicht »von dieser Welt« (V. 36). Fleischliche Waffen können nicht angewandt werden, um es aufzurichten (V. 33-37). Wer dieses Reich »sehen« und in es »hineinkommen« möchte, muß »von neuem«, d.h. »aus dem Geist« geboren sein (Joh3,1-8). So gehört das R. G. nicht bloß den Juden, sondern allen, die sich in das rechte Verhältnis zu Gott bringen lassen (vgl. Mt8,11). Die -› Bergpredigt kann mit Recht als das »Grundgesetz« der Königsherrschaft Gottes bezeichnet werden. Hier werden die grundlegenden Verhaltungsregeln aufgezeigt, die für das Gottesreich gelten.
Mit Jesu Opfertod, Auferstehung und Himmelfahrt sind die geistlichen Grundlagen geschaffen, so daß die alten Verheißungen vom R. G. auf Erden und der Sendung Israels in Erfüllung gehen können. Darauf warteten offenbar die Jünger Jesu vor der Himmelfahrt: »Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel?« (Apg1,6). In seiner Antwort hat der Auferstandene in keiner Weise diesen Gedanken verworfen, sondern nur gesagt, daß der Vater sich hierfür Zeit und Stunde vorbehalten habe. Vorerst steht die Erfüllung noch aus. Aber etwas anderes ist seit Pfingsten in wunderbarer Weise vorhanden. Das R. G. umfaßt seitdem die Gesamtheit aller derer, die an Christus glauben, die große, weltweite Gemeinde des Herrn, die repräsentiert wird durch die örtlichen Gemeinden auf Erden, sich aber mit diesen nicht deckt. In der Gemeinde, die Christi Leib ist, wird Gottes Königsherrschaft in dieser Welt vergegenwärtigt. In ihr fallen alle nationalen, religiösen und sozialen Schranken (Gal3,28). Weil Christus der von Gott eingesetzte König des R. G. ist, heißt dieses Reich auch das Reich Christi (2Petr1,11). Wer an Jesus glaubt, ist in sein Reich hineinversetzt (Eph5,5; Kol1,13). »Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem Heiligen Geist« zeichnen es aus (Röm14,17). Die Bürger dieses Reiches leben noch in der Welt (vgl. Joh17,15), ihre Weisungen aber empfangen sie von oben, sie besitzen das Bürgerrecht des Himmels (Phil3,20; Kol3,1-3).

3) SEINE NOCH AUSSTEHENDE VOLLENDUNG
Gottes Königsherrschaft ist jetzt nur verborgen vorhanden und nur dem Glauben faßbar. Auf das gegenwärtige Zeitalter, da die Gottesherrschaft innerlich in den Herzen ausgestaltet wird, wird mit der Wiederkunft des Herrn die Aufrichtung des Reiches in Kraft und Herrlichkeit folgen.

Die Lehre vom Glauben

Der Glaube vereint in seinem Wesen Hoffnung und Selbsterkenntnis, und bildet gleichzeitig die Grundlage dieser beiden Qualitäten. Der Glaube ist das wichtigste Zeugnis und der genaueste Spiegel unserer Seele:
Der Glaube aber ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, ein Überführtsein von Dingen, die man nicht sieht. Hebr. 11,1

Nach der Schrift bedeutet Glauben, das zu bekennen, was man mit dem Herzen erkannt hat. Der Glaube muss also die Qualitäten Erkenntnis und Bekenntnis enthalten, um vom Worte Gottes als Glauben anerkannt zu werden:
wir haben geglaubt und erkannt, daß du der Heilige Gottes bist. Joh 6,69
Sondern was sagt sie? »Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen.« Das ist das Wort des Glaubens, das wir predigen, daß, wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, daß Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du errettet werden wirst. Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, und mit dem Mund wird bekannt zum Heil. Denn die Schrift sagt: »Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.« Röm 10,8-11

Der Glaube an Gott ist der einzige Weg, sein Wohlgefallen zu erlangen. Dabei muss ich in zwei Dinge Gott recht geben (oder: Gott beim Wort nehmen): Gott existiert und Gott belohnt diejenigen, die ihn suchen:
Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ‹ihm› wohlzugefallen; denn wer Gott naht, muß glauben, daß er ist und denen, die ihn suchen, ein Belohner sein wird. Hebr 11,6

Dieser Glaube, der sich Gott nahen will, und aufgrund des Evangeliums Jesus Christus als seinen Herrn und Gott erkennt (Gott beim Wort nimmt) und bekennt (Gott recht gibt), vereinigt sich mit Gottes Glauben:
Und Jesus antwortete und spricht zu ihnen: Habt Gottes Glauben! Mk 11,22
aber ‹da› wir wissen, daß der Mensch nicht aus Gesetzeswerken gerechtfertigt wird, sondern nur durch den Glauben Christi Jesu, haben wir auch an Christus Jesus geglaubt, damit wir aus Glauben Christi gerechtfertigt werden und nicht aus Gesetzeswerken, weil aus Gesetzeswerken kein Fleisch gerechtfertigt wird. Gal 2,1
Jetzt aber ist ohne Gesetz Gottes Gerechtigkeit geoffenbart worden, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten: Gottes Gerechtigkeit aber durch Glauben Jesu Christi für alle, die glauben. Röm 3,21

Die Hauptlehre der gesamten heiligen Schrift ist die Lehre über den Glauben und seine Konsequenzen:
Siehe, die ‹verdiente› Strafe für den, der nicht aufrichtig ist! Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben. Hab 2,4

Drei Briefe des neuen Testamentes lehren vorrangig über dieses Thema: Der Römer - ,Galater - und Hebräerbrief.
Dabei setzt jeder dieser Briefe einen anderen Themenschwerpunkt. Der Römerbrief lehrt über den Zusammenhang von Glauben und Gerechtigkeit, der Galaterbrief vom Gegensatz von Glauben und Gesetz und der Hebräerbrief über die Auswirkungen des Glaubens auf unser Leben:
Denn Gottes Gerechtigkeit wird darin geoffenbart aus Glauben zu Glauben, wie geschrieben steht: »Der Gerechte aber wird aus Glauben leben.« Röm 1,17
Daß aber durch Gesetz niemand vor Gott gerechtfertigt wird, ist offenbar, denn »der Gerechte wird aus Glauben leben«. Gal 3,11
»Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben«; und: »Wenn er sich zurückzieht, wird meine Seele kein Wohlgefallen an ihm haben.« Hebr 10,38

Der Glaube an Gott bedeutet zusammengefasst ein Annehmen und Festhalten des Evangeliums zu unserer Errettung und ein Feststehen darin. 1.Kor 15,1-2
Ich tue euch aber, Brüder, das Evangelium kund, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch steht, durch das ihr auch errettet werdet, wenn ihr festhaltet, mit welcher Rede ich es euch verkündigt habe, es sei denn, daß ihr vergeblich zum Glauben gekommen seid.
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