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Enden die 70 Jahrwochen Daniel 9 Vers 24-27 im Jahre 2022?


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9 Antworten in diesem Thema

#1
Georg Hofmann

Georg Hofmann

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Nachdem es viele Auslegungen über die 70 Jahrwochen gibt,erlaube auch ich mich an die Auslegung
der 70 Jahrwochen,obwohl meine Auslegung den anderen allen widerspricht.

Um die 70 Jahrwochen oder 490 Jahre zu verstehen sind ein paar Klippen zu beachten.

1.Ohne der Einstellung eines Daniels werden uns manche Schriftstellen nicht ausreichend aufgeschlossen.
Daniel suchte Gott im Gebet und Fasten,fürbittend eintretend für sein Volk.

2.Das Hintergrundwissen des Daniel nicht zu beachten.Daniel war zu seiner Zeit der weiseste Mann in den
Königreichen wo er in der Verantwortung war.Daniel wußte auch,daß der Erbauer des zerstörten Jerusalems Cyrus sein wird .

Jesaja 44 Vers 28;der von Cyrus sagt:
Er ist mein Hirt und soll all meinen Willen ausführen,in dem er für
Jerusalem gebietet:Es soll wieder aufgebaut werden,und für den Tempel er werde neu gegründet.

Bevor überhaupt der Cyrus geboren war hatte Gott ihn schon mit Namen erwählt das auszuführen.

Jesaja 45 Vers 13;Ich habe ihn(Cyrus)erweckt in Gerechtigkeit und will alle seine Wege ebnen;er wird meine Stadt
wieder aufbauen und meine Weggeführten freigeben weder um Lösegeld noch um Geschenke,der Herr der Heer-
scharen hat es ausgesprochen.

3.Nicht beachten den Gesalbten den Fürsten nach den 7 Jahrwochen ,sondern die 62 Jahrwochen dazuzählen,obwohl
an keiner Stelle 69 steht.
Deshalb ist die Unterteilung 7 , 62 , 1, einzeln zu behandeln
Alle Ausleger sind sich einig,daß bis zu einem Gesalbten 62 Jahrwochen sind und das war Jesus.

Wer ist jetzt der Gesalbte der Fürst nach den 7 Jahrwochen.

Diesen Gesalbten den Fürst verschweigen fast alle Ausleger.

Daniel wußte,daß nach den 62 Jahrwochen Jerusalem und der Tempel zerstört wird und bis zum Ende wird Krieg
sein.
Fakt ist ,daß Jerusalem seit 1967 wieder in jüdischer Hand ist und seitdem aufgebaut wird.
Es wäre eine schlechte Gebetserhörung gewesen für Daniel wenn die Antwort gewesen wäre.Daniel ich habe dein
Gebet erhört, Jerusalem wird aufgebaut,aber leider nach 69 Jahrwochen wird alles wieder zerstört.
Die 7 Jahrwochen sind ab 1967 zu zählen.

Der Gesalbte der Fürst ist Elia und gleich einer von den beiden Zeugen
Malachi Vers 23 und 24;wisset wohl:ich sende euch den Propheten Elia,ehe der große und furchtbare Tag des Herrn
kommt,der wird das Herz der Väter den Söhnen und das Herz der Söhne ihren Vätern wieder zuwenden,damit ich
nicht kommen muß und das Land mit dem Bannfluch schlage.
Sacharja 4 Vers 14
....das sind die beiden Söhne des Öls,die beiden Gesalbten;Fürst und Priester,die vor dem Herrn der ganzen Erde
stehen.
Einer von diesen beiden,ist der Gesalbte der Fürst,und das ist Elia.

Danach kommt die letzte Jahrwoche.


der Knackpunkt bei fast allen Auslegungen,man unterscheidet nicht
zwischen den Zeitabschnitten 7 Jahrwochen und 62 Jahrwochen und behandelt sie einzeln,sondern zählt
einfach 7 und 62 zusammen,wo nirgens die Zahl 69 erscheint.
Die Zahlen die erscheinen sind 70,7,62,und eine Jahrwoche.

Der hebräische Text in Daniel 9 Vers 25 gibt keinen Raum die 7 Jahrwochen nicht
zu beachten und sie einfach zu den 62 Jahrwochen hinzuzählen.

Vers 25;vom Ausgang des Wortes Jerusalem wieder zu besitzen und zu bauen bis zu
einem Gesalbten,einen Fürsten sind 7 Jahrwochen.

Hier geht es nicht um das Jerusalem das wieder gebaut werden soll nach der Rückkehr der Juden aus der babylonischen Gefangenschaft.Den Befehl zu bauen
gab ja bekanntlich der König Kores.Dieses Jerusalem wurde dann von den Römern vollständig zerstört.
In vers 25 geht es darum,daß Jerusalem wieder von den Juden gebaut und besiedelt wird,und das geschah nach dem 6 Tage Krieg 1967.
Von da an sind jetzt die 7 Jahrwochen zu zählen.

und 62 Jahrwochen wird es wieder besiedelt und aufgebaut in drangsals-
reichen Zeiten
Vers 26 und nach den 62 Jahrwochen(nicht 7 und 62 gleich 69)wird ein Gesalbter
ums Leben gebracht,ohne daß Schuld an ihm war.

Beachten sind hier die unterschiedliche Bezeichnung


Nach den 7 Jahrwochen kommt ein Gesalbter ein Fürst

Nachdem 62 Jahrwochen wird ein Gesalbter hingerichtet(das war Jesus)
Im hebräischen wird für jeden Gesalbten das Wort Maschiach verwendet ob ein Fürst gesalbt wird ,oder König,oder Priester.Wenn wir speziell von Jesus reden dann Ha Maschiach

Eine Frage ist auch wie komme ich dazu die 7 Jahrwochen nach den 62 Jahrwochen zu
zählen.
1.Die eine Möglichkeit besteht,ist nur ein Gedanke von mir,daß Gott bewußt einen
Zahlendreher beabsichtigt hat,nicht 62und 7 und 1,sondern 7 und 62 und 1

2.Daniel wußte aus der Jesajarolle,daß der Erbauer der Stadt Jerusalems und des
Tempels(die Möglichkeit zu bauen)der Cyrus sein wird,wußte aber gleichzeitig ,daß nach den 62 Jahrwochen alles was aufgebaut wurde wieder zerstört wird.

3.Daniel wurde vom Engel Gabriel mitgeteilt,daß am Ende Jerusalem wiederhergestellt
sein wird und sein Gebet erhört wurde.
Die Auskunft des Gabriels war nicht,Daniel es wird wieder alles aufgebaut,aber
wie im 2.Teil Veres 26 es wird wieder alles zerstört und bis zum Ende wird Krieg sein,das geschah nach den 62 Jahrwochen.
Jerusalem ist seit 1967(ca 1900 Jahren) wieder in der Hand der Juden und wird
seitdem wieder aufgebaut.
Nun sind ab 1967 die 7 und 1 Jahrwochen zu zählen und kommen ,weil ein prophetisches Jahr 360 Tage hat zuerst zu 2015.
2015 das Ende der 7 Jahrwochen und auftreten des Gesalbten des Fürsten.Ich glaube dieser Fürst ist Elia Maleachi 3 Vers 23 und 24.
Elia ist zugleich einer der beiden Zeugen Offb.11
Gleich anschließend fängt die letzte Jahrwoche an,sie endet 2022
Vielleicht denkt jemand,dann könnte man die Wiederkunft Jesu ausrechnen.

Bevor Jesu das erste Mal kam,war eine große Messiaserwartung im jüdischen Vok.
Trotz des auftretens Johannes des Täufers,trotz der gewaltigen Wunder die Jesu
und seine Jünger vollbrachten,wurde Jesus abgelehnt(es mußte so geschehen)
Die Bibel spricht immer wieder was geschieht bis Jesus kommt.
Es heißt,Tag und Stunde wissen wir nicht.Jesus begrenzt es auf Tag und Stunde,die Zeiten und Zeichen können wir erkennen.Jesus machte damals den Pharisäern und
Schriftgelehrten zum Vorwurf,das Wetter könnt ihr erkennen,aber die Zeichen der
Zeit nicht.Matth.16 Vers 2-3

Zusammengefaßt:
1.Von diesen 70 Jahrwochen sind erst 62 Jahrwochen mit der Kreuzigung Jesu erfüllt.
2.Es verbleiben noch 7Jahrwochen und 1 Jahrwoche
3.Die 7 Jahrwochen sind ab 1967 zu zählen,diese 7Jahrwochen,49 Jahre zu je 360 Tage, enden im September 2015
4.Danach treten die zwei Zeugen auf Offb.11 ab Vers 3
5.2015 beginnen die letzten 7 Jahre.
6.2015 übernimmt ein bereits gewählter EU-Präsident die politische Verantwortung in Europa.
7.Diese gewählte Person wird dann in der Mitte der letzten Jahrwoche als das Tier(Antichristus)offenbar.

MfG Georg
  • 0

#2
1.Kor.1,30

1.Kor.1,30

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Es ist immerhin interessant, wie Deine Überlegungen sind. Aber wir wissen aus der Heiligen Schrift, dass Zeitpunkte zu wissen, allein dem Vater im Himmel vorbehalten ist. Da bin ich eher vorsichtig.

Ich mag Daniel. Sein Gebetsleben und seine kompromisslose Treue zum geoffenbarten Willen Gottes, sind vorbildlich.

Er war gebildet, aber zugleich demütig genug, seine Abhängigkeit von Elohim zu leben. Es wird ihm der Psalm 119 zugeschrieben. Er war einer der jüdischen Jüngline, die nach Babylon verschleppt wurden, und hat einen Weg der Busse von religiöser Dekadenz zu Erweckung in JHWH hinter sich.

Wie jüdisch in Sinne Daniels der heutige Staat Israel im Nahen Osten ist, ist noch so eine Frage. Selbst innerjüdisch ist ja höchst umstritten, ob der zionistische Staat nun wirklich den Willen Elohims darstellt, oder eine Frucht falscher Prophetie ist (die Mehrzahl der europäischen Rabbiner Anfang des 20. Jahrhunderts lehnten Theodor Herzl und seine zionistischen Ansätze als Falschprophetie ab - es brauchte Hitler, um seine Ideen durchzusetzen -).
Insofern ist es fraglich, ob der Ansatz von 1967 herangezogen werden kann.

Bei den Zeugen Jehovas ist aufgrund einer bestimmten Berechnugen Jesus im Jahre 1864 (oder so ähnlich) ins Himmlische Heiligtum eingegangen.

Einfach nur ein paar Gedanken dazu........................
  • 0

#3
Guest_Hermann_*

Guest_Hermann_*
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„So wisse denn und verstehe: vom Ausgehen des Wortes Jerusalem wieder herzustellen und
zu bauen, bis auf den Messias den Fürsten, sind 7 Jahrwochen und 62 Jahrwochen. Strassen
und Gräben werden wieder hergestellt und gebaut werden im Drangsal der Zeit.“ (Daniel
9:25)

Hieraus geht hervor, dass auch die 7 Jahrwochen schon erfüllt sind durch den Wiederaufbau Jerusalems und nur noch die letzte Woche aussteht, die mit dem Friedensvertrag mit Israel beginnt.

Ferner hat Gott sowieso vor die Berechnung der Zeiten einen Riegel geschoben und wir sollten nicht so naiv sein, zu denken, wir könnten den Allmächtigen austricksen.

Grß Hermann

  • 0

#4
Georg Hofmann

Georg Hofmann

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Hallo lieber Hermann,
schade,daß deine Antwort nicht auf die wesentlichen Punkte eingeht.
Daß du bei so einem Thema erwähnst,man könnte(ich könnte) Gott austricksen ist ja nicht die feine Art.

Wie du dazu kommst, daß die 7 Jahrwochen durch den Wiederaufbau Jerusalems schon erfüllt sind, ist deine Auslegung.

Der Herr segne dich Georg
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#5
Guest_Hermann_*

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Sorry, aber ich kann lesen.
  • 0

#6
Georg Hofmann

Georg Hofmann

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Hallo,
ich wollte was berichtigen in meiner Zählung bezug der 70 Jahrwochen.Ich bin nach wie vor überzeugt,daß 62 Jahrwochen mit der Kreuzigung Jesu erfüllt
sind.Die letzten 8 Jahrwochen denke ich sind ab 1967(Jerusalem wieder in jüdischer Hand)zu zählen.Ich hatte bei meiner Zählung die Jahre nur mit 360
Tagen gezählt,nicht mit 365 Tagen.Somit ist nicht 2015 bzw 2022 richtig sondern etwas später.
Ich lege Wert darauf,daß für mich die letzten 8 Jahrwochen ab 1967 beginnen.

MfG Georg Hofmann
  • 0

#7
Rolf

Rolf

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Nach wie vor verstehe ich nicht, was diese Rechnerei bewirken soll. Gibt es nichts Wichtigeres? Schon etliche haben versucht zu rechnen und haben sich verrechnet. daher halte ich es für wichtiger auf die Zeichen der Zeit zu achten als Daten zu ermitteln von denen nicht einmal Jesus weiß.

Herzliche Grüße

Rolf
  • 0

#8
diewahrheitistnochda

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Hallo Georg,
Am Ende der 70. Jahrwochen wird Jesus Christus wiederkommen, es wird also um ca. das Jahr 2028 sein, am Ende der Truebsal. Die Zusammenhaenge habe ich ausfuehrlich in meinem Buch belegt:
www . diewahrheitistnochda.de/irrlehren/vorentrückung-der-gemeinde

Der Teufel hat es natuerlich geschafft, die Geschwister immer wieder stutzig und uebertrieben kritisch zu halten, was Jahresangaben betrifft, weil er weiss dass in 2014/2015 die Erkenntnis zunehmen wird und man bereits den Monat bzw. das Jahr des Beginns der Treubsal usw. berechnen kann.
Ca. Mitte 2014 hat DIE KOPIE der echten 7 Jahren Truebsal begonnen! Die echte Truebsal beginnt erst wenn der Antichrist erscheinen wird (2021/22)!

@Rolf: Rolf, es ist sehr wichtig heute die richtige biblische Prophetie zu kennen und auch deren Zahlenangaben, sodass wir nicht von Woelfen und Irrlehrern und Visionen und falschen propheten verfuehrt werden und uns nicht von jeder Lehre hinundher schwenken lassen und auch auf keine Panikmacherei hereinfallen!
Genau deshalb kamen bereits viele falschen Propheten und Woelfe und haben falsche Daten angegeben sodass heute noch kaum einer zuhoeren will.

Macht Sinn, stimmts?! Der Teufel weiss bescheid und deshalb bereitet er bereits unglaube und verwirrung vor bevor die echten Daten durch den Heiligen Geist den Kindern Gottes offenbart werden, die sich selbst nicht erhoeht haben und nach Titeln trachen usw..
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#9
Rolf

Rolf

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Wenn Jesus sagt, dass wir weder Zeit noch Stunde kennen und dass er selbst es nicht weiß, dann ist doch jedes rechnen sinnlos. Viel wichtiger ist es doch, auf die Zeichen der zeit zu achten und zu begreifen, dass das Kommen Jesu nahe ist.

Völlig zu recht sind Zeugen Jehovas und Adventisten gehörig auf die Nase gefallen mit ihrer Rechnerei.


Herzliche Grüße

Rolf
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#10
ehj

ehj

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Empfehle hierzu gerne das Buch

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Pers. Anmerkung: Trotz Bezug und auch ernsten Einwänden zu dispensationalistischer Auslegung [bei 'Bedarf' gerne ausblenden ;-)] eine biblisch schlüssige Behandlung des Themas, die auch meinem Verständnis entspricht. (Gesamtabschnitt lesen auf den Seiten 205-215)
 

70. Jahrwoche längst erfüllt ! (Kurzauszüge) :
 
Die dispensationalistische Auslegung von Daniel 9,24-27 ist eine der Säulen des dispensationalistischen Gedankengebäudes. An dieser Stelle entwickelt der Dispensationalismus seine Lehre von der siebenjährigen Trübsalszeit, die nach dem antichristlichen Friedensvertrag mit Israel kurz nach der Entrückung folgt. Anhand dieser Danielstelle erklärt der Dispensationalismus die Zukunft Israels und das weitere Handeln Gottes mit den heidnischen Nationen. Es wird gelehrt, dass sich zwischen der 69. und der 70. Jahrwoche Daniels eine "große Parenthese" (ein Einschub) befindet, besser bekannt unter dem Namen "Zeitalter der Gemeinde".
- - - - -
Die dispensationalistische Auslegung von Daniel 9 beweist, das Dispensationalisten das Neue Testament im Lichte des Alten lesen statt umgekehrt. Leider hält sie diese Vorgehensweise davon ab, diesen Text als das zu lesen, was er ist: Eine bedeutende messianische Prophezeiung, die sich im Leben und Werk Jesu Christi erfüllt hat.
- - - - -
Wenn wir daher in Daniel 9,27 von einem Bund lesen, sollte "kein Zweifel mehr bestehen, was für ein Bund das ist". Dispensationalisten glauben, dass sich das Subjekt von Vers 27 - "Er wird mit den Vielen einen festen Bund schließen eine Woche lang" - zurückbeziehen müsse auf den "Fürsten" von Vers 26, der die Stadt und das Heiligtum zerstören wird. Damit irren sie sich aber, weil sie den Bundesstifter, der für sein Volk sterben muss, mit dem römischen Fürsten, also dem Antichristen, verwechseln. Um diese Ansicht in ihr Auslegungsschema einzugliedern, behaupten Dispensationalisten, dass der Messias am Ende der 62 Jahrwochen getötet wird. Sie sagen, zwischen dem Ende der 69. Jahrwoche und dem Anfang der 70. Jahrwoche klaffe eine unbestimmte Zeitlücke und erst danach würde derjenige kommen, der mit den "Vielen" (nach dispensationalistischem Verständnis ist das Israel) einen Bund machen wird, um ihn heimtückisch zu brechen. Der Einschub einer mindestens 2000 Jahre langen Zeitspanne zwischen der 69. und 70. Jahrwoche widerspricht eklatant dem wörtlichen Auslegungsprinzip, das den Dispensationalisten sonst so wichtig ist. Wo im Text findet sich eine solche Zeitlücke? Nirgends. Dispensationalisten müssen sie erst hineinlesen. Sie begehen den Fehler, dass sie den offensichtlichen Bundes-Kontext nicht beachten und daher in Vers 27 nicht den messianischen Bundesstifter sehen. Das führt dazu, dass Dispensationalisten Christus mit dem Antichristen verwechseln! Einen schwerwiegenderen Auslegungsfehler kann man sich kaum vorstellen.
Der Fehler der Dispensationalisten, in Vers 27 nicht den Messias zu sehen, sondern den Antichristen, beruht auf einem schweren Auslegungsfehler bereits in Vers 24, wo gesagt wird, welche Ziele mit der Vollendung der 490 Jahre erreicht werden: "Über dein Volk und über deine heilige Stadt sind 70 Wochen bestimmt, um der Übertretung ein Ende zu machen und die Sünden abzutun, um die Missetat zu sühnen und eine ewige Gerechtigkeit herbeizuführen, um Gesicht und Weissagung zu versiegeln und ein Allerheiligstes zu salben." Diese Dinge müssen während der 490 Jahre vollendet werden, so dass die Segnungen zu Gottes Volk kommen, lange nachdem sich die Prophezeiung erfüllt hat. Dieser Segnungen erfreut sich das Volk Gottes während des krönenden Jubeljahres, das auf die 490 Jahre folgt.
- - - - -
Weil Dispensationalisten diesen Text durch ihre spezielle Brille sehen und meinen, das Daniel nicht von Jesus Christus sprach, sondern vom nationalen Israel, unterläuft ihnen bei Vers 27 ein schwerer Auslegungsfehler: Sie sehen den Bund nicht als übergeordnetes heilsgeschichtliches Raster. Durch ihren Einschub zwischen Vers 26 und 27, der aufgrund ihrer Vorannahmen erforderlich ist, verkennen sie die offensichtliche Bedeutung von Vers 27. "Der ganze Kontext spricht gegen die Annahme, dass hier - am Höhepunkt der ganzen Prophezeiung - plötzlich ein ganz anderer Bund eingeführt wird als der Bund Gottes, der doch zentrales Thema von Daniel 9 ist."
Der gesamte Sprachgebrauch Daniels unterstützt die Auslegung, dass derjenige, der den Bund mit den Vielen aufrichtet, niemand anderes ist als Jesus Christus selbst! Nicht nur zählt Vers 24 eine ganze Reihe Errungenschaften des messianischen Heilswerks auf, die von dem kommenden Messias vollbracht werden, sondern in Vers 26 lesen wir, dass der Gesalbte "abgeschnitten" (die meisten übersetzen "ausgerottet") werden sollte. In Daniel steht hier das Verb 'karat', das oft für das Zerschneidungsritual von Opfertieren zur Bestätigung eines Bundes gebraucht wird. Das "abgeschnitten" bzw. "ausgerottet" werden aus Vers 26 ist also eng mit der Bundesbestätigung in Vers 27 verbunden. Der Engel erklärte Daniel, dass die verstörende "Ausrottung" des Gesalbten (V.26) nicht bedeutete, dass seine Mission letztendlich gescheitert sei. In Vers 27 wird Daniel offenbart, dass der Gesalbte, der "abgeschnitten" werden würde, dennoch in der Mitte der siebzigsten Woche einen Bund schließen wird. Daniel konnte noch nicht verstehen, was diese Worte Jahrhunderte später für die neutestamentlichen Schreiber bedeuten sollten: "... das Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren!" (Röm. 5,8).
Es ist wichtig, dass Gabriel in Vers 27 Daniel mitteilt, dass der Gesalbte mit vielen einen Bund "festmachen" wird. Das gebräuchliche Verb für das "Schließen" eines Bundes, 'karat', steht in Vers 26. Doch in Vers 27 wird 'bighir' verwendet, was soviel bedeutet wie "festmachen, sichern". Der Gebrauch dieses Wortes ist ein weiterer schwerer Schlag gegen die dispensationalistische Auslegung, Vers 27 beziehe sich auf den Antichristen und einen ganz anderen Bund als den, der mit dem Wort 'karat' in Vers 26 angedeutet wird. Der Gebrauch von 'bighir' zeigt, das der "festgemachte" oder "gesicherte" Bund in Vers 27 kein neuartiger Bund ist, sondern ein Bund, der bestätigt und "festgemacht" wird. Mit anderen Worten: Der Bund, den der Gesalbte in der Mitte der siebzigsten Woche bestätigt, ist ein Bund, den es bereits gab. Wir haben hier einen klaren Hinweiß auf den Gnadenbund, den Gott einst mit Abraham geschlossen hat und der hier nun vom Messias mit den Vielen (das sind dieselben "Vielen", die der leidende Knecht in Jesaja 53,12 erlöst) bestätigt wird. Das sollte auch alle Segnungen aus Vers 24 mit sich bringen, die letztendlich durch das Opfer und die vollendete Gerechtigkeit Jesu Christi sichergestellt wurden. Das bedeutet, das es keine Lücke zwischen der 69. und 70. Jahrwoche gibt, wie es Dispensationalisten meinen.
 

lg
 
ehj

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