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Eine Scientology Sekten-" Karriere" Bericht über m


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#1
Rolf

Rolf

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Eine Scientology Sekten-" Karriere"




Teil 1

Bericht über meine Mitgliedschaft in Scientology.


- Prolog-

Für alle Fälle dokumentiere ich, Jürgen B. heute, im Sommer 1996
alles, was während meiner über 6-jährigen Mitgliedschaft in der
Scientology Kirche Hamburg, Hannover und Clearwater, Florida geschehen
ist.
Diese 6 Jahre kosteten mich ca DM 120000,-, nicht gerechnet Telefon-
und Faxkosten in die USA, Zinsen für Hypotheken und sonstige Auslagen
alles in allem mindestens DM 200000,-

Ich war bis 10.12.1995 Life Time Member , also Mitglied auf
Lebenszeit der IAS = International Association Of Scientologists=
Internationale Vereinigung der Scientology mit
Sitz in England (zum Preis von $ 2000)

Die letzte Auditing -Sitzung erhielt ich am 7.10.95. (= DM 690/Stunde)
Erklärung: Auditing, man könnte auch Einzel-Gesprächstherapie nach
bestimmten fest vorgegebenen Schemata sagen, ist der Kern des
Scientology-Weges zur "vollkommenen Freiheit".
Meine letzte Zahlung an die Kirche von DM 200.- erfolgte am 10.10
1995.
Gemäß den kircheneigenen Richtlinien fordere ich nun innerhalb der
gesetzten Frist von 3 Monaten nach dem letzten erhaltenen Service den
gesamten seit Mai 1989 für Auditing und
Kurse eingezahlten Betrag von DM 91664,95 zurück.

Mir ist vollkommen klar, dass eine Rückforderung sämtlicher
eingezahlter Beträge , die in Scientology sehr wohl für Unzufriedene
vorgesehenen ist, zu einem "SP-Declare" führen wird.
Erklärung: "SP-Declare": Eine Deklaration oder Erklärung zur
"suppressive Person" = unterdrückerischen Person=schlimmster Feind der
Scientology und der MENSCHHEIT, und Rausschmiss für alle Zeiten.
Dieser "SP-Declare" führt unter anderem dazu, dass allen Scientologen
der Welt Kommunikationsverbot mit mir erteilt werden wird, d.h. sie
dürfen keinerlei wie auch immer gearteten Kontakt mit mir aufnehmen.
Falls der eine oder andere dies doch tut, bringt er, wenn
es herauskommt, sich selbst bzw. seine Karriere in Scientology in
ernsthafte Gefahr, bis hin zum eigenen SP-Declare. Siehe Ethik Buch ,
Zeuge A. Groß. Dies bestätigt mich aber nur in meinem oben gefassten Beschluss.
Wenn soviel Angst erzeugt werden muss, um eine Person bewußtseinsmäßig
bei der Stange zu halten, erinnert das doch sehr an einen Staat auf
deutschem Boden, der sich kürzlich aufgelöst hat.


- Die ganze Wahrheit, oder Was geschieht wirklich in Scientology ?

März 1989:
Gerade kurz bevor ich mit meiner Ausbildung als EDV Fachmann fertig
war, geriet ich durch ein Flugblatt von Herrn Andreas Groß, das er auf
der CeBit Hannover verteilen ließ, an die Kirche in Hamburg.
In dem Flugblatt war aber nicht von Scientology die Rede, sondern von
kostenloser Berufsberatung, die ich übrigens bis heute nicht bekommen
habe.
Herr Gross war und ist noch ein FSM(= Field Staff Member =
Aussendienstmitarbeiter der Kirche), also jemand der Leute "closed"
(=hineinbringt) und dafür 5-10 % Kommission aller eingezahlten
"Spenden" erhält. (Damit sind die Auditing- und Kursgebühren gemeint)
des Selectees (= "Auserwählten", also Personen die aufgrund Ihres
Portemonnaies und/oder Bewußtseinzustandes für Scientology würdig oder
überredbar gehalten werden).

Ich bekam von Ihm gegen Rechnung (DM 19,80) das Buch "Dianetik, die
moderne Wissenschaft der geistigen Gesundheit" zugeschickt. Dies Buch
ist die Bibel der Scientologen, und wird im folgenden im Scientologen
Jargon "Buch 1" genannt. Später wurde es umbenannt
in "Dianetik, der Fahrplan für den menschlichen Verstand". Ich las es
mit Interesse.
Mit Andreas Gross´ Frau Telse, mit der ich mich von Anfang an gut
verstand, telefonierte ich viel, und sie sagte immer: "Geh doch mal in
unser Center". Ich hatte keine Ahnung, worum es
sich handelte. Da war von Scientology noch keine Rede.

Mai 1989:
Ich suchte kurz darauf aus freien Stücken die Hamburger Organisation,
im folgenden im Scientologen Jargon "Org" genannt.
Ich sollte einen 200 Fragen Katalog ausfüllen, den persönlichen. Test,
der zu einer sog. OCA Kurve(= Oxford Capacity Analysis=
Fähigkeitstest) führte. Diese sah bei mir derart
katastrophal aus, das ich automatisch dachte, ich müsse dringend etwas
für mein Seelenheil oder was auch immer unternehmen.

Ich wurde auf meinen "Ruin" gesetzt. Eine Mitarbeiterin der
Öffentlichkeitsabteilung Hamburg (Susi Striebel) sagte mir, in 5
Jahren wäre ich menschlich "fertig", wenn ich nicht was
unternehmen würde, sprich Scientology anwenden und einzahlen. Diese
Prognose hat sich dann auf eine ganz andere Weise erfüllt, als Frau
Striebel es wohl gemeint haben mag. Doch dazu später mehr.
Die OCA Kurve hat sich, als ich sie kürzlich also im Mai 1995 noch mal
machte, kein Stück bewegt.
In der Hamburger Org hängen viele Vorher-Nachher-OCA Kurven aus. In
einem Fall ist nur durch den Reinigungsrundown eine Steigerung von 10
% bei allen 10 Punkten des Tests ausgewiesen.
Ich muss dazu sagen, dass ich nicht unter speziellen Beschwerden o.ä.
litt, die ich durch eine wie auch immer geartete Therapie beseitigen
wollte.
Mir ging es damals weder besonders gut noch schlecht, es war eher die
Suche eines Anfang-Dreissigers nach Sinn oder Richtung.

Das "auf-Ruin-setzen" geschieht in ähnlicher Form mit fast jedem
Neuankömmling. Man sagte einem anderen Freund von mir , dass er sowieso
partnerschaftsunfähig wäre, und in 5 Jahren fertig wäre.

Erklärung zu Ruin:
Zitat aus dem " Ratgeber zur Verbreitung von Scientology":


"Verbreitungsdrill":

Punkt 1:
Kontaktieren Sie die Person: Dies ist klar und einfach. Es bedeutet
einfach, einen persönlichen Kontakt mit jemanden herzustellen, indem
entweder Sie sich der Person nähern oder die Person sich Ihnen nähert.
Punkt 2:
Handhaben Sie: Wenn die Person Scientology gegenüber sehr offen ist
und danach greift, kann dieser Schritt weggelassen werden, da es
nichts zu handhaben gibt. Handhaben bedeutet,
jegliche Attacken, jeglichen Antagonismus, die die Person Ihnen
und/oder Scientology gegenüber äußern könnte, zu handhaben. Definition
von 'handhaben': kontrollieren, lenken.
'Handhaben' beinhaltet das Lenken einer erworbenen Fähigkeit, um
unmittelbare Ziele zu erreichen. Wenn die Person gehandhabt ist, dann
-
Punkt 3:
Retten Sie! Definition von retten: ' vor dem Ruin bewahren'. Bevor
Sie jemanden vor dem Ruin bewahren können, müssen Sie herausfinden,
was sein eigener persönlicher Ruin ist. Dies ist im Grunde: Was
Ruiniert ihn? Was macht ihn fertig? Es muss ein Zustand sein, welcher
für die Person als unerwünschter Zustand real ist oder ihr real
gemacht werden kann.
Punkt 4:
Führen Sie zum Verstehen hin: Wenn die Person sich einmal des Ruins
bewusst ist, führen Sie ein Verstehen darüber herbei, dass Scientology
den in Punkt 3 gefundenen Zustand in Ordnung bringen kann. Dies wird
gemacht, indem man einfach sagt, dass Scientology es kann,
oder indem man Daten verwendet, um zu zeigen, wie sie es kann. Bei
diesem Schritt überreicht man der Person im richtigen Moment einen
Selektierungszettel oder seine Visitenkarte und weist die Person auf
den Dienst hin, der das, was für sie in Ordnung gebracht
werden muss, am besten in Ordnung bringen kann.
Ende Zitat


Der Weg von einem Raw Preclear= "Raw Meat", d.h. dem unverdorbenem
Mann von der Straße, oder WOG (=Worthy oriental Gentleman = " Werter
Orientalischer Herr. geht m.W. auf LRH's Aufenthalt in Indien zurück,
das damals unter englischer Vorherrschaft stand, und
wo englische Geschäftsleute etwas abfällig so genannt wurden), oder
auch verächtlich Homo Sapiens genannt, zu Clear wird heute mit ca 26.
Intensiven (ein Intensiv sind 12,5 Auditing -Stunden, das sind also
325 Stunden) eingeschätzt.
Ob das realistisch ist kann ich nicht sagen. Mir ist namentlich ein
Fall bekannt, der nach ca. 40 Intensiven also 500 Stunden Auditing den
Grad -0 -"Rundown") noch nicht abgeschlossen hat.

"Rundowns" (= Summe von Prozessen, die zu einem "Endphänomen" i.e.
"Die Indikatoren , d.h. Anzeichen an einem PC, die anzeigen, dass eine
Kette oder ein Prozeß abgeschlossen ist", führen sollen).
Anmerkung: Ob die Indikatoren als gut (GI's = Good Indicators oder
VGI's = Very Good Indicators), oder schlecht (BI's = Bad Indicators)
einzustufen sind, entscheidet der Auditor in der Sitzung . Er allein
entscheidet auch, ob und wann die Session beendet wird.

Endphänomen von Grad 0: Kann mit jedem über jedes Thema frei reden!

Endphänomen von Grad 1: Fähig die Quelle von Problemen zu erkennen,
und zum Verschwinden zu bringen

Endphänomen von Grad 2: Freiheit von den Feindseligkeiten des Lebens

Endphänomen von Grad 3: Freiheit von den Verstimmungen der
Vergangenheit und in der Lage in die Zukunft zu schauen.

Endphänomen von Grad 4: Herausbewegen aus festgefahrenen Zuständen,
und kann neue Dinge anfangen


Zum Zustand Clear führt die "Brücke". Was "Clear" genau ist , dazu
später noch mehr.
26 Intensive würden bei dem damaligen Intensiv-Preis von DM 4500,- in
der Hamburg Org DM 117000,- kosten. Zuzüglich der für diesen schon
ermäßigten Preis (s.u.) notwendigen "Scholarship (=Schülerschaft)",
d.h. den Erwerb der gesamten Akademiestufen, sind das über
etwa DM 140.000,-.
In Flag, so heißt das Zentrum und der Hauptsitz der Scientology, das
"Mekka" der Technologie in Clearwater, Florida, USA würde man
inklusive Hotelkosten für 6 Monate, was optimistisch ist, $155600 bis
Clear rechnen müssen, das sind ca DM 233400,- bei einem
Dollarkurs von DM 1,50. Aber garantiert wird auch hier nichts. Jeder
ist eben für seinen Fall verantwortlich.

Regel Nr 1: Die Technolgie funktioniert immer
Regel Nr 2: Wenn nicht, tritt Regel Nr 1 in Kraft!

Ich selbst bekam insgesamt 17 Intensive , d.h. 212,5 Stunden, und mein
"Status" auf der Brücke war laut technischer Einschätzung im Herbst
1995 : Fange nochmal von vorne an!
Die "Brücke" ist eine von L. Ron Hubbard (Im Folgenden auch LRH
genannt) in den 60ern aufgestellte und später veränderte Route, oder
Abfolge von Rundowns (=bestimmte Auditing -Blöcke), die zu dem Zustand
"Clear" und darüber hinaus führen soll.
Der erste ist der sog. Reinigungsrundown.
Den habe ich insgesamt 3mal abgeleistet.

Anmerkung: "Jeder, auch Du bist für Deinen Fall selbst
verantwortlich". (Astrid v. Rönn, damals Ethik -Offizier zu mir im
September 1990.)

Aber ich will chronologisch fortfahren.

Mai 1989:
In der Org besuchte ich zuerst einen sog. "Kommunikations-Kurs",
genauer STCC = Success Through Communication Course = Kurs für Erfolg
durch Kommunikation, der noch recht preiswert war (ca. DM 160,-). Ich
fühlte mich von der Freundlichkeit der Mitarbeiter sehr angesprochen.
Irgendwie hatte ich das Gefühl, einer engagierten Gemeinschaft
zuzugehören, die ein wirklich lohnenswertes Ziel für den einzelnen
("Clear") und die Gesellschaft anstrebt.

Schon kurz vor dem geplanten Ende meiner beruflichen Ausbildung im
JULI 1989 hatte Frau Charlotte Mittendorf , damals Registrarin (=
Kassiererin), heute Auditorin an der Hamburger Org , mich versucht zu
überreden, diese doch abzubrechen, oder mich krankschreiben zu
lassen. Sie hatten sogar einen Arzt, der das machen könnte. Das
unterstrich sie mit den Worten: "Die Brücke hochzugehen ist das
wichtigste im Leben".
Das wichtigste jedoch, davon bin ich heute überzeugt, sind die
Statistiken der Organisation,
d.h. das GI (=Gros Income=Bruttogesamteinnahmen). Das GI der Hamburger
Organisation belief sich im Sommer 1990 auf etwa DM 400.000,- (In
Worten vierhunderttausend)/Woche, das von der Hauptorganisation Flag
in Florida auf ca- $1.600.000 (In Worten einskommasechs
Millionen Dollar) wöchentlich. Letzteren Wert habe ich von einem
Klasse-12-Auditor, das heißt einem der höchstausgebildeten Auditoren
der Welt, persönlich.
Anmerkung: Name des Auditors ist mir bekannt.
Die Scientology-Woche geht von Donnerstag 14 Uhr bis nächsten
Donnerstag 14 Uhr. Das wurde willkürlich festgelegt, damit man eine
Zeitspanne hat, um Statistiken über alles
mögliche zu führen, hauptsächlich aber über Geldeinnahmen.

Juli 1989:
Nach Ende meiner beruflichen Ausbildung entschloß ich mich zu einen
Reinigungsrundown (DM 3000,-), was der erste und unterste Schritt auf
der sog. "Brücke zur vollkommenen
Freiheit" ist. Die "Brücke" ist eine von L. Ron Hubbard (Im Folgenden
auch LRH genannt) in den 60ern aufgestellte und später veränderte
Route, oder Abfolge von Rundowns (=bestimmte Auditing -Blöcke), die zu
dem Zustand "Clear" und darüber hinaus führen soll.
Ein Clear ist laut LRH eine Person, die keinen eigenen reaktiven , d.h
in etwa zerstörerischen Verstand oder Unterbewußtes mehr hat.
Vergleichbar etwa mit Freuds "ES"..
Danach kommen dann auf der Brücke die sog. OT Stufen (= OT =
Operierender Thetan, also ein Wesen, dass ohne Körper operieren, d.h.
hier agieren oder handeln kann).

Dem PC (= Preclear= noch nicht Clear, also auf dem Weg dahin
befindlich) wird Fallgewinn versprochen.
Erklärung: Ein "Fall" ist die Summe aller Abberationen,
(Anmerkung: Aberration = Abweichung vom Normalen oder vernünftigen
Verhalten.) die eine Person hat und davon abhält ihren analytischen
Verstand voll zu gebrauchen. Das können Ängste, Depressionen,
psychosomatische Beschwerden, oder etwa die Unfähigkeit, ein Mädchen
anzusprechen (Originalzitat LRH) sein.
"Fallgewinn" ist also der Umstand, dass eine Person, also der PC,
sprich piecie= Preclear, eine dieser Macken verliert, und zwar auf
immer. Das wird jedenfalls in der reichlich verschickten
Werbung für Scientology versprochen.

Anmerkung.:

Wenn mein Tonfall in diesem Bericht manchmal ins kabarettistische
verfällt, möge das
durchaus nicht als abfällig gegen einzelnen PC´s oder Auditoren
gewertet werden. Es ist meine
Art damit fertig zu werden, denn das Lachen ist mir dann sehr bald
vergangen.

Den ersten Reinigungs- oder englisch Purification RD, kurz Purif
genannt, machte ich dann gleich nach Abschluß meiner Ausbildung zum
DV-Fachmann. Er dauerte etwa 2 Wochen. Man geht dazu täglich ca 4
Stunden in die hauseigene Sauna der Hamburger Org, unter Zuhilfenahme
der intensiven Einnahme von Vitaminen und anderen mir nicht genauer
bekannten Substanzen.
Ich hatte ja Vertrauen.



Ende August 1989
Kurz nach dem "Purif" lieh mir eine Mitarbeiterin der Hamburger Org ca
DM 4500,-, damit ich einen sogenannte "Lebensreparatur" = "Live
Repair" ( ?Kann eine erhebliche Heiterkeit (Brightness) in das Leben
des PC's bringen' (LRH)) erhalten könne.
Anmerkung: Dieses "kann" in der Werbung für Scientology
Dienstleistungen wird man sehr oft finden. Das heißt wahrscheinlich:
"Wir sind uns nicht ganz sicher, aber unter idealen Umständen mit
genug Geld und so weiter könnte Auditing wohl eine gewisse Veränderung
erzielen".
Den Betrag für "Live Repair" habe ich in Raten zurückgezahlt. Dies
war der Anfang der Verschuldung in Scientology .
Des weiteren zahlte ich Herrn Groß DM 1200,- für ein Intensiv = 12,5
Stunden Berufsberatung.

September 1989.
Den Block von 25 Stunden Auditing zur "Lebensreparatur" erhielt ich
im Laufe dieses Monats, wofür ich zwischen Hamburg und meinem Wohnsitz
in Braunschweig pendelte, und ggf. bei Freunden oder Scientologen
übernachtete.

September- Dezember 1989:
In der Hannover Org, damals Boedeckerstr., heute Hubertusstr. 2, 30169
Hannover, machte ich einige kleine Kurse, kaufte viele Kassetten und
Bücher, und kam auch das erste Mal in den Genuß von
Ethik(=Vernunft!)-Handhabungen. Die zuständige Ethik-Offizierin
(=Beauftragte. Viele der militärischen Ausdrücke in Scientology kommen
aus der Geschichte von LRH als Schiffskapitän, wo er sich selbst immer
gerne "Commodore" nennen ließ, siehe auch "Drill" etc).
Frau Kathi Runge, forderte mich auf, alle Overts, d.h. Vergehen im
weitesten Sinne seit der Kindheit aufzuschreiben. Das ist von Bonbon
geklaut über Freundin betrogen bis Völker-Mord so ziemlich das ganze
Spektrum. Später kommen auch noch frühere Leben dazu.

Anmerkung: Ich will nicht sagen, dass diese oder ähnliche Aktionen mir
in irgendeiner Weise geschadet haben. Fakt ist jedoch, dass die
einzelnen Orgs mich mit diesen Unterlagen erpressen könnten, wenn ich
"exkommuniziert " werde. Ich habe aber davor keine Angst.
Mir ist zumindest ein Fall bekannt, der während einer Auditing -
Sitzung sogar einen Mord gestanden hat, aber weiter auditiert worden
ist. Ich bewerte diese Geheimhaltung, also das Bußgeheimnis, zu der
die Kirche sich selbst verpflichtet, weder positiv noch negativ,
sondern merke an, dass sehr, sehr grosses Vertrauen vom Einzelnen in
die Kirchenleitung und Ihre Organe erwartet wird.

Ich habe diese Vertrauen jedoch heute nicht mehr!

Anmerkung:
Bis zum August 1990 habe ich mich allen Handhabungen und Aktionen, sei
es in der Ethik
oder Auditing-Abteilung von Hamburg, Hannover oder Flag freiwillig
unterzogen. Danach nicht mehr. Siehe unten.

Dezember 1989/Januar 1990 :
Ich beschloß inspiriert und gefangengenommen von einer gewissen
undefinierbaren Faszination, wegen Scientology und wegen der Hamburger
Org nach Hamburg zu ziehen, mir dort eine Arbeit zu suchen und die
"Brücke" hochzugehen.

Die Arbeitssuche gelang mir auch schnell aufgrund meiner sehr guten
Qualifikation als Mathematiker und EDV-Fachmann.

Als ich den Arbeitsvertrag in der Tasche hatte, fuhren Herr und Frau
Groß im Januar 1990 mit mir zu meinen Eltern, um sie für einen Kredit
von DM 75000,- zu gewinnen. Dieser Betrag sollte zur Einzahlung meiner
"Brücke" in der Hamburger Org verwendet werden. Ich
war damit einverstanden, da ich bei meinem Gehalt DM 1000,- für Zinsen
und Tilgung im Monat meinte erübrigen zu können. Es wurde eine
entsprechende Hypothek auf das Haus meiner Eltern aufgenommen. Ich
sollte für die Raten einstehen, und tat es auch.

Januar 1990 bis Juni 1990 :
Ich bezahlte und absolvierte zunächst 9 Intensive Auditing a 12 ½
Stunden zum Einzelpreis von DM 4500,- . Das heißt ich gab DM 40500,-
in etwa 5 Monaten aus zuzüglich der DM 22.300,- die ich bei Herrn Groß
direkt für die sog. Akademiegrade einzahlte.
DM 40500,-
DM 22300,-
--------------------
DM 62800,-

Erklärung: Akademiegrade: Das sind die Stufen der Brücke, die man
absolvieren muss um selber Auditor zu. Sie bestehen aus der Ausbildung
zum Klasse 0- Klasse IV Auditor in der sog. Akademie der jeweiligen
Org. Sie sind auch nicht, etwa bei Umzug oder aus sonstigen
Gründen auf andere Orgs übertragbar.
Die letztgenannte Einzahlung der Akademiegrade ermöglichte überhaupt
erst den "ermäßigten" Preis von DM 4500,- pro Intensive, das sonst DM
9000,- kostet ( DM 7200,- für Mitglieder der IAS).
In Flag ist der Preis $ 7000/ Intensiv. ($ 5600 für IAS- Mitglieder)
Wenn man bevorzugte Behandlung von höher ausgebildeten Auditoren
wünscht, legt der hoffnungsvolle PC locker $10000,- (IAS Preis) hin,
d.h. ca. DM 1200,- pro Stunde!
Ich gab zunächst Summa Summarum also ca DM 62800,- aus, etwa soviel
wie 1-2 durchschnittliche Jahreseinkommen. Es heißt in den
Versprechungen der Kirche (= Siehe u.a. Einführungsvideo) u.a., dass
man durch Erklimmen der Brücke fähiger würde, also auch
mehr Geld verdienen kann, so dass sich die meist schnell 6-stelligen
Summen quasi nachträglich auszahlen. Ich persönlich kenne von dieser
Regel aber zumindest eine Ausnahme, nämlich mich selbst. Ehrlich
gesagt kenne ich außer aus der Werbung von Flag keine einzige Person
inScientology persönlich, die mir diese Versprechung verifizieren
könnte.

Teilweise wurden z.B. bei Narconon, einer Scientology eigenen
drogenrehabilitations Einrichtung in Itzehoe Prozesse von weniger
ausgebildeten Auditoren 12 Stunden lang weitergeführt, damit der PC
endlich "gute Indikatoren" bekommt. Er war hoffentlich so schlau,
diese vorzutäuschen, sonst würde er wohl heute immer noch von Wand
zu Wand laufen und dies zu berühren. Das ist tatsächlich ein als SOP
8C bekannter Prozeß in Scientology.
Eine Registrarin erzählte mir später (Annegret Biermann ), dass ich
noch hätte froh sein können erst in den 90ern mit Scientology begonnen
zu gaben.
In den früheren Jahren der Scientology hätte es Fälle gegeben, die
einige Hundert Stunden "überlaufen" wurden. Das heißt, es wurden
Prozesse an Ihnen weitergeführt, weil der Auditor
das EP einfach übersehen hat! Natürlich auf Kosten des PC's, wessen
sonst (100 Stunden Auditing =DM 36000,- bei günstigsten Rabatten an
der billigsten Org von einem gerade der Akademie entsprungenen
Auditor)
Nach jeder Session wird man zum sog. Examiner gebeten. Das ist eine
Person, die testen soll, ob der PC wirklich VGI's hat. Das geschieht
mit Hilfe des E-Meters, was eine bestimmte Bewegung ausführen sollte,
wenn sie Session gut war. Der Examinierte sieht jedoch diese Anzeige
nicht. Es wird ein Zettel verfertigt, in dem dann steht: " VGI's, F/N
(=Floating Needle= Fliessende Nadel) Tonarmstellung 2.3 oder was
immer). Der Tonarm ist der Ausschlag des E-Meters, dass eigentlich ein
verfeinertes Ohmmeter, also Widerstandsmeßgerät ist.
Mir persönlich wurde das beim Examiner immer gesagt, auch wenn ich
mich nicht so gut fühlte. Der Examiner fragt auch nicht, sondern geht
nur nach Nadelstellung des E-Meters. Ich kenne auch keinen Fall, wo
jemand wegen schlechter Indikatoren zurück in Session geschickt
wurde, jedenfalls nicht wenn er keine Stunden mehr auf dem Folder
hatte oder kein Geld.
Ich erhielt zwischen Januar 1990 und Juli 1990 an der Hamburg Org
folgende Rundowns:


1. Objektive Prozesse.

Laut den Versprechungen auf der Grad Karte, also der "Brücke Zur
Vollkommenen Freiheit ist das "Endphänomen" dieser Aktion , d.h.
also das, was mit diesem Rundown erreicht werden soll:
"Vollständig in der Gegenwart des physikalischen (d.h. stofflichen
Universums) orientiert."

2. Scientology Drogen Rundown
(im Folgenden SDRD genannt)
Das Endphänomen dieser Aktion ist: "Befreit von den schädlichen
Wirkungen von Drogen, Medikamenten und Alkohol."

3. PTS

(PTS=Potential Trouble Source =Ärgernis für die Scientology
-Organisation erzeugende Person )- Rundown.
Das "Endphänomen" dieser Aktion ist: " Eine Person, die niemals
wieder Achterbahn im Leben fahren wird, also nie mehr dem "Auf und
Ab" des Lebens verfallen ist, also niemals ihren Fallgewinn (s.o.)
verlieren wird.

Erklärung PTS : PTS = Potential Trouble Source =Ärgernis für die
Scientology -Organisation erzeugende Person.

Es gibt 10 Typen von "PTS'ness": Typ A-J:
Zitat aus Hubbards Richtlinienbrief : "Richtlinien über körperliche
Heilung, Geisteskrankheit und Schwierigkeitsquellen": (HCOB
26.10.1964R)
PTS-Typ a:
Personen, die eng (wie z.B. durch Ehe oder Familienbeziehungen) mit
Personen in Verbindung stehen, die bekanntermaßen mentaler oder
geistiger Behandlung oder der Scientology gegenüber antagonistisch
eingestellt sind. (...)
PTS-Typ b: Kriminelle mit einer nachweislich kriminellen
Vergangenheit. (...)
PTS-Typ c: Leute, die jemals gedroht haben, die Scientology zu
verklagen, zu behindern oder anzugreifen. (...)
PTS-Typ d: Der Zustand von Fällen, die anderen die Verantwortung für
ihren Zustand zuschieben. (...)
PTS-Typ e: Leute, die nicht aus ihrer eigenen Selbstbestimmung heraus
auditiert werden(...)
PTS-Typ f: Leute, die nur deshalb auditiert werden wollen, um zu sehen
ob die Scientology funktioniert. Z.B. Zeitungsreporter,etc. (...)
PTS-Typ g: Leute, die fordern, Sie sollten dem und dem Fall helfen
(...)
PTS-Typ h: Leute, die allem gegenüber aufgeschlossen sind (...)
PTS-Typ i: Leute, die nicht glauben, dass irgend etwas oder irgend
jemand wirklich besser werden oder sich verbessern kann. (...)
PTS-Typ j: Leuten, die versuchen, in Anhörungen ein Urteil über die
Scientology zu fällen oder eine Untersuchung über die Scientology
anzustellen(...)

Die folgenden Geschehnisse werden das Erreichen dieser
"Endphänomene" ins rechte Licht rücken!

Ende Mai 1990 :
Der Senior C/S (= Haupt-Case-Supervisor= Fallüberwacher) der
Hamburger Org sagte, ich
sollte einen sogenannten CCRD bekommen. (CCRD= ClearCertainty RD=
ClearGewissheits-Rundown, Endphänomen: Der PC ist sich sicher, dass er
Clear ist, wenn er es ist, oder eben nicht.) D.h. es sollte überprüft
werden, ob ich den Zustand Clear schon erreicht hätte. Dies
freute mich damals sehr, da Clear der erstrebte Zustand in Scientology
ist. Aber das Phänomen, an dem der PC merkt, dass er diesen Zustand
erreicht hat, wird tunlichst confidential, d.h. vertraulich gehalten.
Man muss es selber herausfinden.
Ich weiß es heute, es ist " Ich mocke meine reaktiven Verstand selber
auf, kreiere ihn also selber ständig!"
Mit anderen Worten: Jegliche Abberation, Neurose etc ist einfach
eingebildet!

So wird das gesamte Auditing auf der "Brücke" für viele zu einem
Ratespiel: Bin ich Clear oder bin ich´s nicht? Das bringt doch Umsatz,
oder nicht? Wenn jemand einmal soweit ist auf das CCRD zugelassen zu
werden, wird er alles Erdenkliche daran setzen Clear zu attestieren.
Er wird vielleicht noch 10 andere auf die Brücke bringen, um von den
Provisionen seine eigene Scientology-Karriere zu finanzieren. Er wird
Kredite aufnehmen bis zum geht nicht mehr , denn was zählen schon
menschliches Leid und die profanen Bankschulden!
Wenn wir dann endlich Clear sind, werden wir dann auch hoffentlich zu
den OT Stufen zugelassen, wenn wir schön brav, ethisch und stinkreich
sind, die uns dann, so hoffen viele,
weg von diesem häßlichen Gefängnisplaneten bringen werden.
Wir werden dann unseren Körper verlassen, der uns ja nur Leid, Sex und
Schmerz zufügt. Mir sind Fälle bekannt, die 4 CCRD´s erhielten, die
jeweils auch mindestens einige 1000 DM,
wenn nicht 10000,- kosten, gar nicht gerechnet die "Setups" d.h.
Vorbereitungsauditing dafür. Und sie haben diesen Zustand immer noch
nicht attestiert d.h. das Ratespiel noch nicht bestanden. Das
entscheidende Kriterium in Scientology ist das Erreichen dieses
Zustands, den nur Buddha (und angeblich LRH) aus eigener Kraft
erreicht haben.
Denn den brauchen Sie, um endlich OT 8 ( OT = Operierender Thetan,
s.o.) zu werden, dann also können Sie Vasen zerplatzen lassen, Tote
auferwecken und es schneien lassen, die Zeit anhalten und Astralreisen
durchführen.( Quelle : "OT-.Phänomeme": Zeitschrift "Advance",
Kopenhagen)
Gewöhnlicher Mensch, Homo sapiens, das wollten Sie ja schon immer oder
nicht?
Ab $ 300.000 sind sie Mitglied im Club "Hurra".
Mit ihren menschlichen Bedürfnissen wollen wir hier nichts zu tun
haben, denn Sie sind gefälligst ein Theta, ein körperloses Nichts, das
postuliert und betrachtet. Damit Sie die stumpfe niedere Sexualität
gegen Randomität austauschen mögen, das ist viel besser für Sie
und unser Portmonnaiet. Für das andere können wir Ihnen einen
Puppenkörper geben. Da sollten Sie deutlich drüber stehen, Mr.
Normalo, sonst sind Sie PTS a-j , oder ein WOG
aber mindestens! Über Sie können wir nicht mal lachen, Sie können wir
nur bedauern.

Und alle Scientologen der Welt arbeiten intensiv und mit Inbrunst und
sehr viel Geld daran, dass endlich die höheren Stufen, als da sind OT 9
und 10 freigegeben werden. LRH hat die höheren Stufen auf der "
Brücke" angeblich noch zu Lebzeiten entwickelt, aber sie sollen unter
Verschluß gehalten werden, bis die Menschheit reif dafür ist, wann
auch immer das Internationale Management in Los Angeles diesen Moment
für gekommen hält.
Nichtsdestoweniger kann man OT 9 und 10 aber schon einzahlen! (Kosten
ca. $ 10000.- /Stufe). Ich kenne auch einige, die das schon gemacht
haben.
Was auf diesen Stufen geschieht ist weitestgehend unklar und wird
bewußt im Dunklen(=Confidential = Vertraulich ) gelassen, denn das
wäre ja langweilig, wenn man es wüßte. Überhaupt darf jeder PC oder
Pre OT, also jemand der Clear aber noch nicht OT ist,
nur über die Maßnahmen seines eigenen Schrittes auf der Brücke
unterrichtet sein. Er darf also mit niemanden, der unter ihm auf der
"Brücke" ist, darüber sprechen, was weiter "oben" geschieht. Ein OT 2
darf nicht einem OT 1 erzählen, was auf OT2 geschieht usw.
OT 1 besteht übrigens nur aus einem einzigen Prozess:
"Go out and spot a person!"


So wird die Hoffnung des Menschen auf höheren Sinn ausgenutzt, bewußt
stimuliert und raffiniert verpackt, schön gepaart mit Macht- und
Statusstreben. (Ich bin schon weiter auf der Brücke als du!) Mancher
wird zum Einzelkämpfer über die Brücke und nimmt billigend in
Kauf, wenn andere davon herunterfallen, und sieht im nur noch mit dem
Bedauern des leer ausgehenden Gläubigers nach. Bloß das Aufklatschen
darf nicht so laut sein, dass andere es hören.
Nichtsdestoweniger aufreizend sind die OT-Stufen für jeden PC der
unteren Stufen, der gerade 5- stellige Kredite aufgenommen hat, um die
unteren 3 Stufen des Glühbirnen-Zerplatzenlassens zu erklimmen.
Und wer sich nicht an der Suche, dem Aufbau und den "Spenden"
beteiligt ist ein WOG, das heißt ein hoffnungsloser Fall, einer, der
es "nicht einmal versucht".(Tech Dictionary)
Und sie werden weiter bezahlen und hoffen.
Der PC, der also endlich zur Clear Überprüfung zugelassen wird, muss
unterschreiben, dass er diese Informationen geheimhält, und zwar unter
Androhung von SP-declare.
"Du versperrst Dir die Ewigkeit", wenn Du nicht deine Overts
aufschreibst, nicht genug Geld für Auditing einzahlst, Informationen
nach aussen trägst usw. , ist die Lieblingsdrohung der
Scientologen untereinander.
Sie haben entsetzliche Angst vor der Zukunft auf diesem unseren
"Gefängnisplaneten", vor der Wiedergeburt und dem nächsten Donnerstag,
wenn die Statistiken abgegeben werden müssen.
Als es mir gut ging, wurde mir immer mehr Geld aus der Tasche gezogen.
Als es mir schlecht ging, wurde ich abgewimmelt und beleidigt und man
verwies mich in die Ethik (=Vernunft) -Abteilung, wo ich meine
"Overts" (= Vergehen gegen Scientology) aufschreiben sollte, doch dazu
später mehr.

Juni 1990
Bei diesem CCRD-Rundown wurde vom Senior C/S, der Auditorin und der
Ethik-Abteilung derart geschludert, dass ich an gar nichts Anderes mehr
denken konnte, und mir sogar 1 Woche Urlaub von meiner Arbeit genommen
habe.
Als der Rundown kurz vor dem Abschluß stand, überzeugte mich A. Groß
zusammen mit der Registrarin T. Reupke, weitere 45000,- DM an
Krediten aufzunehmen. Ich war ja nun fast "Clear" und dieser Zustand
musste natürlich "stabilisiert" werden.
Dazu fuhr A. Groß mit mir zu meinen Eltern. Er erzählte ihnen, was ich
für einen miesen reaktiven Verstand hätte, der mich auch in meinem
Berufsleben mit Sicherheit behindern würde, wenn ich nicht weitere
Schritte (=Auditing ) einzahlen würde. Es gelang A. Groß
tatsächlich, meine Eltern zu einer Kreditbürgschaft in der o.a. Höhe
zu gewinnen.
Ich hatte daraufhin eine monatliche Belastung an Hypothekenzinsen und
Bausparprämien als Kreditsicherung in Höhe von ca. DM 1400,- bei
einem Monatsgehalt von DM 2800,-.
Von diesem neuen Kreditbetrag zahlte ich DM 19500,- für weiteres
Auditing ein.
Am nächsten Tag ging ich in Sitzung, und die CCRD-Auditorin Anita
Steffens sagte mir kurz und bündig, ich hätte den Zustand Clear noch
nicht erreicht, aber würde ihn bestimmt bald erlangen. Ich war sehr
wütend und enttäuscht.
Ich sperrte diesen zuletzt eingezahlten Scheck. Daraufhin wurde ich
sofort in eine Auditing -Sitzung genommen, wo sie etwas machten, das
ich den Scheck wieder freigab. Im nachhinein weiß ich tatsächlich
nicht mehr, was da genau geschehen ist.
Herr A. Gross zeigte zum ersten mal sein wahres Gesicht: " Soll ich
mal evilig= ekelhaft werden?" fragte er seine Frau in meinem Beisein.
Er verlangte, dass ich die ganzen DM 45000,- in der Hamburger Org
einzahlen sollte. Denn nur von der bekommt er auf direktem
Wege die 10 % Kommission, um seine damalige Wohnung zu finanzieren.
(Siehe FSM Richtlinien)

Ich arbeitete zu der Zeit, also Februar bis Juli 1990 als Mathematiker
bei einer Spielmaschinenfirma.
Jetzt im Nachhinein kann ich nur sagen, dass ich wie hypnotisiert war
von der Idee Clear zu werden. Ich wäre wahrscheinlich sogar zu noch
mehr Krediten bereit gewesen.
Eine andere FSM namens Monika Wienicke, eine OT 8 aus Flag, überredete
mich, meine Unzufriedenheit mit dem Fortgang der Dinge in Hamburg
erkennend und ausnutzend, ca. DM 12000,- bei ihr einzuzahlen, wofür
ich 25 Stunden Auditing in Flag + 2 Wochen Hotel bekam.
Weitere DM 9000,- wurden von meinem Hamburger Auditing-Konto nach Flag
transferiert, was in Hamburg erhebliche Mißstimmung erzeugte. "So
leicht lassen wir dich hier nicht weg" (Ruth Maib, HGC=Hubbard
Guidance Center= Auditingabteilung)
"Die nehmen nicht jeden"( A.v. Rönn)

Frau Wienicke buchte auch gleich den Flug nach Tampa in Florida. Es
kann sein, dass sie Provisionen auch darüber kassierte.
Dorthin flog ich am 18.7.1990 und bekam 2 Intensive = 25 Stunden
Auditing.



- IN FLAG:-

Zunächst wurde ich aufgefordert, ein affidavit= eidestattliche
Versicherung zu verfassen, in der ich bescheinigen sollte, dass frühere
Therapien mir geschadet, aber Scientology mir bisher
nur genutzt hatte. Sie hatten einen Notary Public dafür da, der es
tatsächlich umsonst gegenzeichnete. Ich tat das widerwillig, aber das
Erhalten von weiterem schon eingezahlten Auditing wurde hiervon
abhängig gemacht.
Nach Durchsicht meiner selbst im Koffer mitgebrachten Folder
(=Unterlagen, Akten), wurde mir folgendes von Charly Bills, dem
Direktor des Flag HGC mitgeteilt: Das CCRD, was ich in
Hamburg erhalten hatte, war von Anfang bis Ende fehlerhaft. Es war
falsch vorbereitet und nicht abgeschlossen. Ich fragte, ob man denn
nicht anhand der Unterlagen feststellen konnte, ob ich nun Clear sei
oder nicht. Er sagte: " Aus DIESEN Foldern könne man überhaupt nichts
sehen". Die zuständige Auditorin würde sehr bald hierher, also nach
Flag zur Korrektur gerufen werden.
Dies ist übrigens meines Wissens bis heute nicht geschehen.
Was aber geschah ist, wie ich später erfuhr, dass sämtliche in dieser
Zeit in Hamburg gegebenen CCRD's überprüft = nochmal gemacht werden
mussten. Natürlich auf Kosten der jeweiligen PC's, versteht sich, Also
in diesem Falle auf meine Kosten.
LRH sagt zum Thema, wer zahlt wann und was : " Wir geben keine Rabatte
auf Auditing, wir sind ja nicht Schuld daran, dass die Leute einen
reaktiven Verstand haben." (siehe auch HCOB "Rebates")
Mit anderen Worten: Ohne Moos nichts los, und wenn Du durch
fehlerhaftes Auditing in der Klemme steckst, wirst Du erst mal zur
Kasse gebeten.
Dazu noch ein Zitat aus Hubbards Richtlinienbrief : "Richtlinien über
körperliche Heilung, Geisteskrankheit und Schwierigkeitsquellen":
(HCOB 26.10.1964R)
"Die Scientology funktioniert. Man braucht es nicht jedem zu beweisen.
Wissen Sie, sie Leute verdienen die Scientology nämlich nicht als
göttliches Recht, Sie müssen Sie sich verdienen.
Das hat für jede Philosophie gegolten, die den Menschen zu verbessern
suchte."

Anmerkung:
HCOB= Hubbard Communication Office Bulletin = Mitteilung des Hubbard
Kommunikationsbüros, d.h. von LRH selber geschriebene Mitteilung.
HCOPL= Hubbard Communication Office Policy = Richtlinie des Hubbard
Kommunikationsbüros, d.h. von LRH selber geschriebene Anweisung zum
Management etc.

In Flag wurden also die gesamten 25 Stunden, die ich eingezahlt hatte,
dazu genutzt, um Fehler oder Pfuscherei, die Hamburg Org gemacht
hatte, teilweise zu korrigieren.
Ich verlängerte meinen Aufenthalt 2 mal um je 1 Woche, da sich die
Aktionen hinzogen. (Dies führte später zum Verlust meiner
Arbeitsstelle)
Trotz des verlängerten Aufenthalts konnte das eigentliche CCRD nicht
mehr durchgeführt werden.
Ich kehrte aber Mitte August relativ guten Mutes nach Hamburg zurück.
Ich wusste da noch nicht, was meine Bank und mein Arbeitgeber schon
längst wußten: Ich war gekündigt worden.

- Der Zusammenbruch-

15.8.1990 :
Nach meiner Wiederkehr von Flag geschah nämlich folgendes:
Ich erfuhr sofort nach meiner Rückkehr vom Flugplatz Fuhlsbüttel in
meine Wohnung in Hamburg - Lokstedt, telefonisch, dass meine Freundin,
auch Scientologin, mit einem anderen zusammen war, und schriftlich,
dass mein Job fristlos gekündigt war.
Ich wurde körperlich schwer krank, hatte Fieber und Schmerzen im
gesamten Brustraum.
Nach ca. 3 Wochen hatte ich mich etwas erholt. In dieser Zeit rief
mich Herr Groß öfters an und beschimpfte mich!
Es wäre ein grosser "Verrat" an der Gruppe der Hamburger Scientologen
gewesen, dass ich nach Flag gegangen bin. Tatsächlich war der
eigentliche Verrat, dass ihm ca. 2000 DM Kommission entgangen waren,
die Monika Wienicke erhalten hatte.
Herr Gross sagte, ich wäre vollständig selber Schuld an meinem
Einbruch, das wäre die Rache, der Motivator für mein Verhalten
(wörtlich) und würde mir recht geschehen. Es gab sogar ein
passendes Scientology-Wort für meine Situation:
Ein "Cave-in": Mentaler und/oder körperlicher Kollaps in dem Ausmasse,
dass das Individuum nicht mehr ursächlich funktionieren (und einzahlen)
kann (Technisches Wörterbuch der Scientology )
Dies Phänomen scheint quasi mit zur Begriffswelt der Scientology zu
gehören, ist also offenbar eingeplant und persönliches Pech oder
Schicksal, oder noch eher einfach "reingepuhlt", also nur durch
eigenes Vergehen verursacht.

Als ich zu Andreas Gross, den ich ja durchaus als Freund bezeichnet
hatte, sagte, er solle doch mal Größe zeigen, antwortete er " Du musst
Dir mal Deiner Kleinheit bewußt werden"
"Ohne die Gruppe bist Du nichts".
Die zuständige FSC= Flag Service Consultant (= Flag Dienste Beraterin)
Heidemarie sagte, ich müsse sofort wieder nach Flag. Ich war aber
völlig pleite und arbeitslos, hatte keine wirklichen Freunde in
Scientology mehr, wenn ich da überhaupt je welche gehabt habe, und
keinen Job. Ich wollte einfach nicht wahrhaben, was ich heute weiss:
Wenn Du in Schwierigkeiten hängst, und/oder kein Geld mehr hast,
interessiert sich kein Scientologe auf der Welt mehr für Dich. Solche
Opfer werden der "Technologie" eben gebracht.
Eine Devise von Scientology ist: "Bestrafen Sie die Downstates, und
belohnen Sie die Upstates!"
Erklärung: Upstates sind Leute mit hohem Einkommen oder viel Geld, dass
Sie dann in Scientology einzahlen könne.
Downstates sind Leute ohne Geld, Arbeitslose, Behinderte und
Dritteweltbewohner. Um die kann und will man sich nicht kümmern,
jedenfalls zur Zeit nicht.

Ende August 1990:
Ich suchte Hilfe in irgendeiner Form erhoffend die Org Hamburg auf.
Dort fühlte man sich nicht zuständig,. Ich bekam nur die Gelegenheit,
ein Fax nach Flag zu schicken, in dem ich meine Situation mit der
Bitte um Rat und Hilfe beschrieb. Diese wurde nach einigen Tagen mit
folgendem handschriftlichen vom Flag-C/S (=Case/Supervisor=
Fallüberwacher) oder auch sonstwem gefaxten Text beantwortet, wörtlich
zitiert:

"Get your situation strengthened out, apply Ethics in your life and
report to FSO (=Flag Service Organisation) as soon as possible."
Zu Deutsch etwa: Bring Dein Leben vollkommen in Ordnung, wende "Ethik"
an, und komm sofort nach Flag, um den nächsten Schritt einzuzahlen.(=
4 Intensive Auditing = $ 21000, das war das Tech Estimate=
Technische Einschätzung des PC's, die ich 1 Monat später in Flag
erhielt)

Ein sog. E-Meter, Hilfsmittel zur "geistigen Beratung", das mir in
Flag verkauft worden war (ca. DM 6000,-, "brauchst Du unbedingt für
Deine Brücke"), wollte ich an einen anderen Scientologen (Stefan K.)
verkaufen, um wenigstens eine Zeit überleben zu können.
Wir hatten uns schon auf einen Preis geeinigt, und ich rief ihn am
nächsten Tag an.
Er sagte mir, ihm wäre der Kauf des E-Meters von der Ethik-Abteilung
untersagt worden mit der Begründung, nur die Kirche dürfe E-Meter
verkaufen, was sich später als (gezielte ) Falschinformation
herausstellte.
Nebenbei erfuhr ich, dass A. Groß sich mit Stefan König darüber
geeinigt hatte, dass letzterer mir meine Lebenszeitmitgliedschaft in
der IAS (=$ 2000= $ 200 für den Vermittler A. Groß) auslegen sollte.
Natürlich nur um mir zu helfen!
Dies war während meiner Abwesenheit in Flag hinter meinem Rücken
beschlossen worden.
Herr Groß stand kurz vor der Pleite, und brauchte jeden Pfennig FSM
Kommission, den er kriegen konnte.
Er musste ja irgendwie seine 4000,- Mark´s Wohnung in Hamburg 76
finanzieren.
Nachdem ich meinen Unmut über das Verkaufsverbot des E-Meters
gegenüber dem Bookstore Officer (=Buch- und Utensilienverkäufer)
geäussert und zum ersten Mal die Geldorientiertheit und die arrogante
Überheblichkeit der "Kirche" gespürt hatte, schrieb dieser
einen sog. Knowledge Report (=Wissensbericht).
Der geht routinemäßig an die Ethikabteilung der jeweiligen Kirche.
Eine der in Hamburg zuständige Ethik-Offizierin, Frau Lehmann zitierte
mich zu sich und schiß mich zusammen!
Sie bezeichnete mich als "Ethik Partikel."(= "Ethics bate"= andauernd
und ständig "unethische" Person) Sie schrieb eine sog. Ethik Order Nr.
911:
" Du erhältst Hausverbot in der Hamburg Org und darfst dich nur an die
Ethikabteilung der Hamburger Org oder der von Flag wenden." Charlotte
Mittendorf sagte, mein Einbruch käme von meinem eigenen unethischen
Verhalten und von Unterdrückung durch irgendwen oder
was, also PTS'ness, nicht ohne wissend zu grinsen.
Also genau dieselbe Person, die monate vorher gesagt hatte :
"Es wird Dir helfen, wenn nicht kannst Du mich erschiessen!"

Sie sagte, Ich wäre definitiv eine PTS - Person.
Ich hatte keine Pfennig Geld mehr, war arbeitslos, verschuldet und
allein, und bekam Alkoholprobleme.
Zitat L. Ron Hubbard: "Scientology ist das Spiel, in dem jeder
gewinnt."



September 1990:

Ich lebte von Sozialhilfe eines Sozialamtes in Hamburg, quasi der
Zufluchtsort der "Downstates". Dort ging ich hin, um mir meinen
Lebensunterhalt für einen Monat abzuholen.(DM 500,-) , Zuletzt hatte
ich netto DM 2800,- verdient.
Davon, und von einer Leihgabe meines Vaters, der noch nicht wußte und
wissen durfte, was wirklich geschehen war, flog ich noch einmal etwa
Mitte September 1 Woche voller Hoffnung nach Flag. Ich war immer noch
sicher, dass man dort im "Mekka der Technologie", meinen Fall
schon lösen würde.

12.9-19.9 '90
Dort wurden dann einige Dinge von der Ethikabteilung erörtert, ich
bekam noch eine Stunde Auditing, mehr hatte ich an Stunden dort nicht
mehr zu stehen, d.h. bezahlt.
Ein " Case Sort Out", d.h. eine Reparatur der gemachten Fehler hätte
mich noch einmal $21000,- gekostet, ganz zu schweigen von den
Hotelkosten von etwa $500 /Woche.
Director of Processing Barbara in Flag:" you can never have enough
money for Flag" " Du kannst nie genug Geld für Flag haben!"

Darüber hinaus wurde dort also in Flag, von der dortigen
Ethikabteilung genannt P/MAA (= Master at arms= Meister an den
Waffen!) nur noch ein Schreiben an die entsprechende
Hamburger Abteilung aufgesetzt, etwa sinngemäß: "Seid etwas netter zu
ihm, er ist 'überrestimuliert' ". Was das hiß, konnte mir keiner
erklären, wohl so viel wie sehr verärgert.
Das war eine sehr untertriebene Darstellung. Tatsächlich war ich fast
am Ende meiner Kraft. Aber es kam noch schlimmer:

Ende September 1990
Immer noch an die Funktionsfähigkeit der Technologie glaubend bzw. auf
sie hoffend, ging ich dann mit diesem Schreiben zurück in die
Hamburger Organisation. Ich hatte wirklich Glauben und Vertrauen in
die Weisheit des Gründers.
In der Ethikabteilung in Hamburg wurde mir, als ich also das 2. Mal
von Flag wiederkam, u.a. folgendes mitgeteilt:

"Du qualifizierst nicht für Scientology". (A. v. Rönn)
"Flag kann uns nichts vorschreiben." (A. v. Rönn).
"Verschwinde, es warten schliesslich noch 10 andere". (A. v. Rönn)
"Du bist ein Overt Produkt"(A.v. Rönn)
Erklärung: Overt Produkt heißt ein willentlich oder aus Versehen
schlecht hergestelltes Produkt, also etwa das sog. Montagsauto, oder
alles was eben nicht so funktioniert, wie es sollte.

" Du kannst ja auch Wortklären bekommen, aber das kannst Du dir eh
nicht leisten!" (A.v. Rönn) (Wortklären in der Qualifikationsabteilung
"nur" DM 175/ Stunde!)
Anmerkung: Nach LRH's Philosophie gehen alle Studier- und sonstigen
Probleme des Menschen auf mißverstandene Worte zurück.

Frau von Rönn arbeitet heute bei der Scientology Makler Firma "Rat und
Tat" (Sic!), Hamburg.
Ich wurde auf den Zustand "Verrat" gegenüber der Gruppe gesetzt. Die
formel die auf diesen Zustand angewandt werden muss ist :
"Finden Sie heraus, dass Sie sind".
Ich musste mich durch die nächsthöheren Zustände hindurcharbeiten, als
da sind
"Feind": Finden Sie heraus, wer Sie wirklich sind!
"Zweifel", Finden Sie heraus, wer Ihre Freunde sind!
"Belastung" Machen sie einen effektiven schlag gegen die Feinde der
Gruppe..
" Nichtexistenz" Finden sie heraus, was gebraucht und gewünscht wird
und liefern sie es...

Ausführlich beschrieben in der Bibel der Scientologen: "Einführung in
die Ethik der Scientology"

Das geschieht hauptsächlich durch Aufschreiben von Overts,
Selbstabwertungen und endlosen
"Was habe ich falsch gemacht" Bekundungen.
Diese werden dann von den Ethik Offizieren mit mürrischen Gesichtern
zur Kenntnis genommen und in den Ethik -Folder (=Akte) geheftet,
den man aber selbst nie zu Gesicht bekommt, ebenfalls nicht die
Auditing Folder.
Nachdem ich diese Dinge etwa 3-4 Wochen ergebnislos durchgeführt
hatte, gab ich innerlich auf, weil es mir immer nur noch schlechter
ging, je öfters ich Hilfe erhoffend in die Hamburg
Org ging.

Oktober 1990:
Völlig pleite, hoch verschuldet, krank und arbeitslos zog ich wieder
zu meinen Eltern nach Braunschweig.

November 1990
Auf Wunsch meines Vater, der meine Resignation spürte, fuhren wir
zusammen nach Hamburg, wo Herr Gross und Frau als FSMs tätig waren,
um mit ihnen, wie ich dachte, in Freundschaft über die festgefahrene
Situation zu sprechen. Herr Groß hatte zu diesem Zeitpunkt schon mehr
als DM 25000,- teils als Kommission, teils als direkte Einzahlung für
die kompletten Akademiestufen (DM 22300,-) privat als Scheck von mir
erhalten.
Das Anrecht, diese Akademiestufen an einzelne Selectees zu verkaufen,
hatte er sich durch seine Agententätigkeit für die Hamburg Org
erworben, indem er an die 100 Leute "reingebracht" hat.

Er berichtete sogar nicht ohne Stolz, dass einer der ersten Klienten,
die er selbst auditiert hat, in ein tiefes Koma gefallen ist, aber das
müßte man halt in Kauf nehmen.

LRH:"Wir befreien Thetane"

Statt eines von mir erhofften klärenden Gesprächs wurde ich in
Anwesenheit meines Vaters, der übrigens im April 1995 verstarb, von
Herrn Groß als "Abschaum, Trittbrettfahrer und schlechtes Beispiel
für die Funktionsfähigkeit der Scientology" bezeichnet.
Ich schrieb später auch über Herrn Grossens Äusserungen einen
Wissensbericht and die höchsten Stellen der Scientology-
Welt-Organisation in dem Glauben, dass Herrn Groß'
Verhalten gemaßregelt oder zumindest mißbilligt würde.
Aber da irrte ich.
Herr Groß gehörte damals zu den Upstates und unterlag dem Ethikschutz.
Mit anderen Worten: wer genug Leute reingebracht, oder abkassiert oder
viel selber eingezahlt hatte ,
konnte sich fast alles erlauben. Vielleicht, und das ist noch
wahrscheinlicher, werden KR's im International Management wie
Klopapier benutzt, oder werden unter Ablage P= Papierkorb geführt.
"Wir sind ein Ausbrecherteam, und wenn mal einer in die
Gletscherspalte fällt, können wir uns nicht um ihn kümmern", sagte
Herr Groß u.a. zu meinem Vater.

Meine Eltern waren natürlich sehr besorgt über meinen resignierten
Zustand, der leicht zu erkennen war. Kein Wunder, denn ich hatte über
DM 1400,- monatliche Schulden abzutragen, und fand trotz intensiver
Bemühungen in den Jahren 90-92 keine meiner Ausbildung adäquate
Arbeitsstelle.
Diesen monatlichen Betrag musste ich aufbringen, nur um fianziell auf
Null zu kommen. An weiteres Auditing, von dem ich damals noch hoffte,
dass es mir wieder auf die Beine helfen konnte, war gar nicht zu
denken!
Ebenfalls im November 1990 kam es dann zu einem weiteren auf Wunsch
meiner Eltern zustandegekommenen Gespräch in der Hamburger Org. Dieses
artete zu einer Beschimpfungs- und Beleidigungssarie gegen mich aus.
Herr Andreas Groß, Frau Telse Groß, Christa
Lehmann und zum Schluß sogar mein Eltern waren der Überzeugung, ich
wäre an allem selbst schuld, und hätte eben nicht nach Flag gehen
sollen!
FLAG: Die höchste Instanz der Scientology auf der Erde ist, das
"Mekka" der Technology , "the friendliest Place in the world"(Zitat
aus der Werbung)

14.12.1990 -28.3.1991
Ich entschloß mich dann, weil ich es doch irgendwie richtig machen und
ein vorbildhafter Scientologe sein wollte, das sog. Narconon Programm
in Itzehoe zur Alkoholrehabilitation zu machen. Das dauerte über 3
Monate, und kostete DM 120 /Tag also ca. DM 11600,- , was
zum Großteil von meinen Eltern finanziert wurde. Von 5 Leuten, die
dies Programm absolviert hatten, auch Heroin und Methadonabhängige
traf ich 4 wenig später am Hamburger Hauptbahnhof wieder, wo sie sich
Stoff besorgten.
Die Narconon leitende Scientology-nahe
Organisation ABLE (Association for better Living and Education)
propagiert jedoch eine Erfolgsquote von 60 %., gegenüber Freunden
wurden sogar 85% Erfolgsquote genannt! In dieser Zeit verkaufte ich,
um meine finanzielle Situation zu retten und weiteres Geld in
Narconon einzuzahlen, sogar den beruflich für mich wichtigen Computer.
Ich versuchte mehrmals dort abzuhauen, da ich die gefängnisartige
Haltung der "Studenten" nicht mehr ertrug. Das war dort jedoch nahezu
unmöglich, ich wurde mehrmals wieder eingefangen.

Es war wie Knast

Die Mitarbeiter von Narconon die mich wieder reingeholt hatten,
bekamen jeweils 1000 Punkte für Ihre Statistiken


Ich wusste ja auch nicht wohin!
Meinen Eltern befürworteten meinen Aufenthalt dort, und ich hatte
keinerlei finanzielle Mittel um mir irgendetwas aufzubauen. Und kaum
noch Freunde ausserhalb Scientology. Meine Lebensperspektive war
katastrophal. Ich begann an Selbstmord zu denken.
In Narconon reiste ein angeblich höher ausgebildeter Scientologe
namens Roland Köhn (OT 5) zum Auditieren der Studenten an. Ich sprach
ihn auf meine Situation an. Aber er sagte nur:
"Dann hast Du wohl nicht das richtige Auditing erhalten", und lachte
spöttisch.

Anfang April 1991
Danach, also als ich das NN Programm abgeschlossen hatte, ging ich
immer noch in der Hoffnung, wieder in Gnaden in Scientology
aufgenommen zu werden, in die Hamburg Org.
Ich wurde einem Sog. A-J Cheque unterzogen. Es wird überprüft, ob der
PC einen der o.a. PTS Kriterein erfüllt, wodurch die Org
fehlgeschlagene Fälle rechtfertigen kann. Offenbar zeigte irgendetwas
auf dem E-Meter (Hilfsmittel zur geistigen Beratung ) an. Was, wurde
mir aber nicht mitgeteilt.
Ich kriegte nur folgendes zu hören.
"Jetzt bist Du ja drogenfrei, such Dir einen Job, eine Wohnung und
melde Dich einmal in der Woche, ansonsten Hausverbot".(A.V.Rönn) Sie
war wohl so etwas wie ein Bewährungshelfer der Scientology für
Abtrünnige.
Spätestens ab diesem Zeitpunkt hätte ich erkennen müssen, was vor sich
geht: Nämlich, dass es nicht das geringste Bestreben von irgend
jemanden innerhalb der Kirche gab, mir zu helfen!
Ich habe heute den Verdacht, bestätigt durch neuere Informationen, dass
Frau Wiebke Hanssen, damals ED (= Executive Director) der Hamburger
Org persönlich, heute als vermisst
gemeldet, die interne Order ausgegeben hat, : "Wimmelt Ihn ab!".

Das kann ich aber nur vermuten, dem PC wie wird nie gesagt, was mit
ihm geschehen soll.
Ich weiß mit ziemlicher Sicherheit (Von New Era Mitarbeitern), dass
Frau Hansen z.Z. sich auf einem sog. RPF (= Reinforce Production
Force= Wiederherstellung der Árbeitskraft für Scientology ) beim RTC
in Los Angeles befindet.
Das RPF beinhaltet täglich 8 Stunden harte körperliche Arbeit (= Mest
Work) und weitere 6 Stunden Studieren.
Arbeitszeit, wie in der gesamten Sea-Org: 9 Uhr früh bis 23 Uhr 30
abends

Mai 1991:
Die einzige "Hilfe", wenn man es überhaupt so nennen kann, kam dann
natürlich völlig selbstlos von Herrn A. Groß:
Da ich noch ein Guthaben von etwa DM 7000,- auf dem Bücher-Konto der
Kirche und etwa DM 10000,- auf dem Auditing Konto hatte, willigte er
aufopfernd darin ein, mir für dieses Geld Berufsfindungsberatung zu
erteilen. Er nannte sich ja damals auch Unternehmensberater,
als ich ihn kennenlernte, wohinter er seine FSM Tätigkeit nach meinem
Wissen noch heute verbirgt.
Für diese Dienstleistung berechnete er DM 240,- plus Mehrwertsteuer
/Stunde. Die Beträge wurden "freundlicherweise" von meinen o.a.
Konten bei der Kirche abgebucht.
Dieses Vorgehen wurde sogar Scientology- intern verurteilt. Aber das
Geld ist weg!

Insgesamt waren es über DM 10000,-, die in der Zeit von meinen auf
Herrn Groß's Auditing-Konto wanderten. Ich hatte Hausverbot in der
Kirche, und Herr Groß ließ sich in der Folge
von den umgeschriebenen Beträgen mit Auditing-Stunden versorgen.
Was dabei für mich herauskam, war eine Neuzusammenstellung meiner
Bewerbunsunterlagen, aber sonst nichts.
Um es noch einmal deutlich zu sagen: Ich hatte keinen anderen
Bekanntenkreis, als den, der sich zu der Zeit aus der
Scientology-Kirche rekrutierte. Und lezterer war für mich nicht
erreichbar.

Man würde den Begriff Hilfe im Falle von Herrn Groß vielleicht besser
ersetzen durch "schamlose Ausnutzung der Notsituation" eines
Mitmenschen.




Die ganze Zeit - also August 1990 bis etwa Mai /Juni 1995 - waren die
Unterlagen meines Auditings in Flag geblieben. Niemand von dort
kümmerte sich einen Dreck um mich bis auf die Personen, die für die
Eintreibung ausstehender Zahlungen zuständig sind.(Zoltan Bozan u.a.)

Mai 1991:
Ich wohnte nach Abschluß des Narconon Programmes im Hammer Steindamm
in Hamburg, und war total am Ende. Ich sah tatsächlich an manchen
Tagen keinen Grund aufzustehen.

Juli 1991
Routinemäßig kam tatsächlich eine Auditorin aus Flag (Conny Heath) um
ARC-gebrochene PC's (= verstimmte) zu interviewen, darauf hatte ich
sehr viel Hoffnung!
Aber was geschah war, dass sie mich bösen Blicken musterte und mir
riet, MEST Work (schwere körperliche Arbeit ) zu machen und die gerade
geschilderte Geschehnisse einfach zu vergessen. Ob das Scientology
wäre, fragte ich, und bekam ein böses Lachen zu hören.

August 1991
Daraufhin verließ ich Hamburg und zog nach Braunschweig zu einem
Freund, der kein Scientologe war, Gott sei Dank.

November 1991
Ich nahm eine Arbeit als EDV-Dozent in Sachsen an.

Januar 1992
Als sich meine Eltern in schriftlicher, höflicher Form hilfesuchend an
die ORG Hamburg wandten, wurde das so gewertet, dass ich sie als "Keil
gegen die Kirche" benutzen würde. (Frau Cornelia Fiedler KOT/(=
Keeper of Technology= Beschützer der Technology (vor den
Menschen ?) ) wörtlich)

Meine zahlreichen Einlassungen bei höheren Stellen u.a. dem leitenden
Direktor der Church of Scientology International Guillaume Lesevre in
Los Angeles USA in den Jahren 91 und 92 wurden zum Teil gar nicht, zum
Teil beschwichtigend beantwortet.
Der erste sehr lange, sehr ausführliche Bericht, den ich in tagelanger
Arbeit in Englisch verfasste ging u.a an folgende Stellen:

An: Excutive Director International Mr. Guillaume Lesevre
cc: International Justice Chief, Chris O. Neill
cc: Continental Justice Chief in Kopenhagen
cc: RTC Reports Officer

....


Die Antwort des ED Int, einige Wochen später:
"I' m very concerned about what is going on in Hamburg Org. This will
be looked into."

Übersetzung: " Ich bin sehr betroffen, über das, was in der Hamburger
Orgasnisation geschehen ist. Man wird sich das anschauen!"
Bis März 1995 (Siehe dort) geschah weiter ... nichts!

Auch meine Eltern haben Briefe an Herrn Lesevre gesandt, die niemals
beantwortet wurden.
Eine sich als zuständig bezeichnende Person sagte mir: " Er
beantortet keine emotionalen Briefe, die nicht konstruktiv sind ".
Kein Kommentar.

Sommer 1992
Nach mehreren weiteren Anfragen beim Executive Director International
Guillaume Lesevre "durfte" ich eine Stunde Review Auditing (DM 600)
in Hannover einzahlen.
Ich will nicht alle Details der Demütigungen hier aufführen, die mir
in den Jahren 91-94 entgegengebracht wurden, aber der Wahnsinn scheint
Methode zu haben.

Sommer 1994
Der Höhepunkt der Demütigungen war erreicht, als ich mit einer "Stop
Service Order" (d.h. Verbot des Erhalts auch bereits gezahlter
Dienstleistungen) versehen wurde. (siehe Anlage)

März 1995
Es kam unter anderem wohl auch durch meine Reports an das Int.
Management dazu, dass einige höherrangigen Scientologen aus den USA,
unter anderem Marc Jaeger, der Chairman of the Board vom RTC
(Religious Technology Center= das Vemächtnis von LRH verwaltendes
Reigiöses Technologie Zentrum) aus Kalifornien in der Hamburger
Organisation auftauchten.
Anscheinend auch von anderen war die mittlerweile himmelschreiende
Diskrepanz (=Out Tech) in der Anwendung der "reinen" Lehre von LRH
bemerkt worden. Dies wurde aber gegenüber den Publics (= zahlende
PC´s) heruntergespielt "Wir wollen nur ?Standard Tech'
reinbringen!"
Hamburg Org sollte zu Ron's Org gemacht werden, anstatt zu Wiebke
Hanssens. So war ein Buhmann gefunden worde, und alles ging seinen
Gang..


Das "Hereinbringen der Tech", was immer das sei, ist Ihnen zumindest
in meinem Fall aber bis heute nicht gelungen, und ich habe auch nicht
mehr die geringste Absicht, mich auf meine eigenen Kosten zum
Experimentierobjekt der Seelen-ver-käufer zu machen. Dazu bin ich mir
viel zu schade.
Ich bin im Dezember 1995 aus der Hamburger und allen anderen sog.
"Kirchen" ausgetreten.

Tatsache war, wie ich durch Nachforschungen herausbekam, dass die
damalige Führungsspitze (Exec Council) unter Leitung von Frau Wiebke
Hanssen, massiv Statistiken, d.h. Einkommensbilanzen gefälscht hatte,
um die Hamburger Org gegenüber dem International Management besser
aussehen zu lassen. Sie wollten in dem "Spiel" gewinnen, wer die
meisten neuen PC´ s zu Clear auditiert und entsprechend zur Kasse
bittet. Aber auch das mag eine Lüge sein.
Leute die unzufrieden waren, wurden da nicht gebraucht und wurden
teils offen, teils subtil abgewimmelt. Teilweise wurden
Massenflugblätter in der Org und im Umfeld der Scientology
verteilt. Inhalt: "Person soundso wird zum Feind der Menschheit
erklärt".
Sie muss herausfinden wer sie wirklich ist! (Zustand : Feind)
Auch darüber habe ich schon 1993 Reports an das International
Management geschrieben, in der Hoffnung, dass es dazu führen würde, dass
mir nun endlich geholfen würde.
Nichts war damals geschehen. Unter Hitler hat man ja auch an das Gute
im Führer geglaubt, und dass die Greueltaten seiner Untergebenen nicht
in seinem Namen geschehen sind. "Das kann der Führer nicht zulassen".
Aber er hat alles gewußt und zugelassen.
So habe auch ich lange Zeit an das Gute in der Technologie oder an die
Kompetenz und oder Menschlichkeit des Internationalen Managements
geglaubt, und gehofft, dass etwas geschehen würde.
Im Allgemeinen konnte ich immer wieder feststellen, dass die IAS
(=International Association of Scientologists) bzw. das Internationale
Management, mehr Fähigkeiten darin entwickelt, gute Werbung für sich
zu machen, als guten Service zu liefern, und ihren Mitglieder zu
helfen, wenn Sie dazu überhaupt in der Lage oder willens ist, was ich
beides inzwischen stark bezweifele.


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#2
Rolf

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Eine Scientology Sekten-" Karriere"



Teil 2



- Ende mit Schrecken oder ... -

Genau zur selben Zeit des Führungswechsels in der Hamburger Org (März
1995) schrieben meine Eltern eine deutliche Forderung auf "Hilfe, oder
Geld zurück" an das DSA (Department of Special affairs, auch 'OSA' )
Deutschland unter der Leitung des durch Fernsehen bekannten
Franz Riedl.
Daraufhin kam es am 25.3.1995 zu einem Gespräch in Hamburg zwischen
Herrn Riedl, dem sog. "Kaplan" der Hamburger "Kirche" R.
Kretzschmar, der eine Fliesenfirma (Fliesen-Rolf) nach
scientologischen Grundsätzen leitet, 2 weiteren Mitarbeitern von DSA,
meinen Eltern und mir.
Mein Vater setzte sich so sehr für mich ein, dass man gnädigerweise
anbot, mir die schon vor 5 Jahren bei Herrn Groß eingezahlten
Leistungen in Höhe von DM 22300,- bei der Hamburger
Org auch endlich zu geben!
Ich war damals wirklich richtig dankbar, und dachte jetzt würde ich
wieder in den Kreis der Ehrenwerten Gesellschaft aufgenommen werden.

Dies Geld wurde in Auditing-Sessions umgewandelt, wofür ich
nocheinmal DM 320,- für den Folder Transfer, d.h das Beschaffen der
Unterlagen per Delta Airlines aus Flag einzahlen
musste. Als diese dann endlich kamen, waren die 37 1/2 Stunden
Auditing, die ich noch zwischen Mai 95 und Oktober 95 bekommen habe,
fast verbraucht.

Inkompetenz, Stümperei und Verantwortungslosigkeit beschreiben auch da
das Verhalten vieler, sicher nicht aller Kirchenmitarbeiter. Es gab
sicherlich wenn auch halbherziges Bemühen, aber das hat in meinem
Falle eben nicht gereicht.

Mein Vater war sehr besorgt um mich, aber glaubte lange Zeit an
Scientology. Er meinte, "Die Weisen Leute" würden mich schon
[hin]richten ,und es läge doch alles irgendwie an mir. Er
hat zusammen mit meiner Mutter sogar im Jahre 1992 eine HQS
(="Hubbard Qualifizierter Scientologe ") Kurs besucht, aber mittendrin
abgebrochen, weil sie wie sie mir später erzählten, die Übungen
teilweise schwachsinnig fanden.
Im Jahre 94 kam es zu mehreren Treffen zwischen meinen Eltern und dem
sog. Kaplan der Kirche Hamburg, Herrn Rolf Kretzschmar. Was da genau
besprochen wurde, weiß ich nicht. Der Erfolg war jedenfalls, dass mein
Vater mir, als er nach Hause kam, Stellen aus dem Ethik der
Scientology- Buch von Hubbard anstrich.
In diesen Stellen war von der unsozialen Person, quasi dem
Antichristen der Scientology die Rede: "Wenn der Mensch feststellt,
dass er zu viel Böses tut ... macht er sich, ohne dass
irgend jemand anderes dabei nachhilft, selbst fertig"
Mein Vater war nun sicher, dass ich wohl zu dieser Kategorie gehörte.
So verstanden es die Mitarbeiter einen Keil in unsere Familie zu
treiben, und das geschah in voller Absicht!

Meine Meinung zu Scientology aus heutiger Sicht:

Ich habe jahrelang tatsächlich versucht, die Lösung für mich in der
Verbesserung der Technologie zu suchen, indem ich Reporte an die
höchsten Stellen geschickt habe, wie die Menschen im Dritten Reich an
den Führer geschrieben haben.
Ich bin nunmehr der Überzeugung, dass nicht das geringste Interesse von
niemandem in der Hierarchie der Scientology besteht, irgendetwas zu
verbessern!
Das einzige Interesse der IAS und des Int managements ist, die gut
laufenden Fälle, wenn es solche gibt, und Celebitries=Künstler zu
propagieren oder zu erfinden, deren Geld zu zählen, und die
Abgefallenen zu diskreditieren und zu diskriminieren. Es paßt eben
nicht ins Weltbild der Hoffnung-verkaufenden Seelendealer, wenn der PC
keinen Erfolgsbericht schreibt, sondern in massive Schwierigkeiten
gerät.
Sie finden dann schnell Formulierungen und Referenzen von LRH, die
bestätigen: "Bei dem konnte es ja gar nicht funkionieren".
Er kann sich natürlich auf eigene Kosten therapieren lassen, wenn er
noch nicht kurzerhand unbürokratisch zum PTS erklärt wird, der ja für
Auditing gar nicht zugelassen werden darf .
LRH: " Wenn die Ethik nicht drin ist, greift die Tech nicht". Was
Ethik ist, entscheiden meist schlecht gelaunte "Offiziere" nach
eigenem Gusto. Wehe, wenn der/die E/O schlecht oder gar
nicht geschlafen hat, dann bist du verratzt!

In Narconon wurden gerade 1 Monat vom Heroin losgekommene Djunkees
hektisch zu E/O's "ausgebildet", da man keine Leute hatte. Solche
Individuen können dann über Gedeih und Verderb eines Studenten
entscheiden, und tuen es wahrscheinlich gar nicht so ungerne.
Machtgehabe, Statistikenbeschönigung und Zynismus charakterisieren den
Wert und die Achtung, die dem "PC" (=Preclear= noch nicht Clear)
zugemessen wird.
Ich bin kein Versuchskaninchen der noch "jungen Religion".

Da wird Hoffnung auf die Unsterblichkeit der Seele in einer Weise
verkauft, die verdammt an Klinkenputzermanier und Abzockerei erinnert.
Ich weiß nicht, ob L. Ron Hubbard das so gemeint hat, oder ob es nur
Irrtümer oder die böse Absicht einzelner ist.
Ich fühle mich auch nicht verpflichtet, das herauszufinden.

Meiner Ansicht und Wahrnehmung nach ist der Kirche (oder soll man
besser Firma sagen) der "Schutz der Technologie" ( KSW Serie 1) (KSW=
Keep Scientology Working=Haltet die Scientology funktionsfähig)
wichtiger als der einzelne, Geld wichtiger als Hilfe, und sie geht
über Leichen, wenn es darum geht, sich selbst, die Internationale
Organisation IAS und das dubiose Vermächtnis von L. Ron Hubbard ins
Recht, und Einzelpersonen ins Unrecht zu setzen.

Der Ausstieg

Im November 1995 hatte ich das grosse Glück, einen sehr gut
ausgebildeten Psychologen aus Berlin kennenzulernen, mit dem ich 2
längere Gespräche hatte:
Er hat nicht einmal besonders gedrängt, ich sollte aussteigen.
Er stellte mir eine einfache Frage:
"Wenn zu Dir jemand käme, und Dir die ganze (also meine Scientology-)
Story erzählen würde, was würdest Du ihm raten?"
Ich sagte ohne zu zögern: "Ich würde sagen : Vergiß es!"

-Epilog-

Falls Informationen aus meinem Ethik- bzw. Auditing -Folder an die
Außenwelt gelangen sollten, würde das zu einer Schadensersatzklage in
7-stelliger Höhe gegen die Kirche meinerseits führen.

gez. Jürgen B.

Anmerkung: Alle in diesem Bericht genannten Beträge sind ungefähre
Angaben, also etwa auf -5% genau.
Alle genannten Personen existieren wirklich.
Alle Ereignisse sind genauso geschehen.
Alles ist kein Alptraum und keine Fantasy, sondern geschieht hier in
unserem Lande, täglich!

Braunschweig im August 1996
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