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Präses Buß: Es gibt eine tiefe Sehnsucht nach Wiedergeburt


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Rolf

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Präses Buß: Es gibt eine tiefe Sehnsucht nach Wiedergeburt






Schwerte (idea) – Gegen Missverständnisse im Zusammenhang mit dem „Jahr der Taufe 2011“ hat sich der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Alfred Buß (Bielefeld), gewandt.

Manche sagten, dass sich die Kirche angesichts schwindender Mitgliederzahlen nun verstärkt um Aufnahme kümmere. Es gehe aber um etwas Tieferes, sagte Buß am 4. Juli in Schwerte beim Jahresempfang der Kirche vor etwa 200 Gästen. Viele Menschen hätten „eine tiefe Sehnsucht danach, wiedergeboren zu werden“. Die aktuelle Wellness-Welt sei ein fahler Abglanz davon, aber ohne die Fülle Gottes. In der Kindertaufe komme Gott auf den Menschen zu, ohne dass der Mensch in Vorleistung treten könne. Buß: „Taufe ist voraussetzungslos, aber nicht folgenlos.

Taufe und Glauben gehören zusammen.“ Doch selbst wenn der Getaufte nicht glaube, verliere die Taufe nicht ihre Gültigkeit. Wenig Verständnis zeigte Buß für die Haltung von Eltern, die ihre Kinder religionsneutral erziehen wollen und sie deshalb nicht taufen. Die Aussage „Das sollen meine Kinder selbst entscheiden“ finde er eine „komische Haltung“, so Buß. Er frage sich, ob eine weltanschaulich neutrale Erziehung überhaupt möglich sei. Insgesamt aber sei die Akzeptanz der Taufe weiterhin hoch und die Bereitschaft von Eltern wachse, ihre Kinder taufen zu lassen. Davon ausgenommen seien allerdings Hartz-IV-Empfänger, Alleinerziehende und Eltern, die nach einer Scheidung eine neue Familie gegründet haben (Patchwork-Familien). Buß: „Da wirken sich wohl auch 500 Jahre Predigt aus, in denen alleinerziehende Frauen stigmatisiert worden sind.“ Alternative Taufgottesdienste außerhalb von Kirchengebäuden erreichten zu über 90 Prozent diese Zielgruppe.

Als Beispiel nannte er eine Taufe von 120 Personen am Ostermontag im Freilichtmuseum Hagen. Die Kirche könne bei der Gestaltung der Taufe sehr flexibel sein. Streng sei sie nur bei einem: der geistlich-theologischen Bedeutung.

Kurschus: Etwas sagen, das aufhorchen lässt


Auf dem Empfang stellten sich auch die beiden Kandidatinnen für das Amt des Präses vor: die Superintendentin des Kirchenkreises Siegen, Annette Kurschus, und die leitende Pfarrerin der Evangelischen Frauenhilfe von Westfalen, Angelika Weigt-Blätgen (Dortmund). Kurschus (48) sagte zu dem Vorbehalt, dass sich alle Stationen ihrer beruflichen Biografie bisher nur in Siegen befanden: „Mein Horizont ist ein bisschen weiter.“ Sie sei mit ihren Eltern aus dem nordosthessischen Obersuhl zugezogen und habe das pietistisch-reformiert geprägte Siegerland lieben gelernt. Zu ihrer Tätigkeit als Superintendentin gehörten sowohl die seelsorgerliche Begleitung der Pfarrer als auch die Dienstaufsicht, wobei sie ihre Aufgabe als eine „heilsame Draufsicht“ auf die Dienste und Werke im Kirchenkreis verstehe. Ein Machtwort sprechen, „das kann ich auch, auch wenn es viele nicht glauben“, so Kurschus. Im gesellschaftlichen Leben des Siegerlandes genieße die Kirche ein hohes Ansehen, und sie erlebe es als eine Herausforderung, bei öffentlichen Anlässen „etwas zu sagen, wo die Leute aufhorchen“. An der Aufgabe der Präses reize sie die Chance, als ein Gesicht der Kirche ein Wort des Evangeliums in Situationen hinein zu sagen. Kurschus: „Da könnte ich unserer Kirche nützen.“

Weigt-Blätgen: Wie predigt man für Alleinerziehende?

Die im Ruhrgebiet aufgewachsene Pfarrerin Angelika Weigt-Blätgen (55) berichtete, dass sie den Strukturwandel und die Integrationsleistung der Region aus theologischer und sozialpolitischer Perspektive aufmerksam verfolgt habe. Als Vikarin habe sie in Dortmund-Scharnhorst erlebt, wie eine integrative kirchliche Arbeit aussehen könne, die auch Alleinerziehenden oder Behinderten gerecht werde. „Wie predigt und wie tauft man in einer solchen Gemeinde?“ Diese Frage habe sie in ihrer theologischen Arbeit geprägt. Durch ihre Tätigkeit in der westfälischen Frauenhilfe lerne sie viele Gemeinden und Kirchenkreise kennen; sie sei zudem verantwortlich für diakonische Tätigkeitsbereiche und 450 Mitarbeitende. Dieses „Bündel von Erfahrungen“ wolle sie mit einer „gewissen Lust am Gestalten“ im Amt der Präses für die ganze Kirche einbringen. Zudem reize es sie, in den letzten acht Jahren ihres Dienstes nochmals durchzustarten und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Die Wahl der neuen Präses wird im November stattfinden.
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