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Wenn freikirchlichen Pastoren gekündigt wird


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Rolf

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Wenn freikirchlichen Pastoren gekündigt wird





Klaus Kanwischer setzt auf Krisenprävention.

Witten (idea) – Im Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland kommt es etwa zehn Mal im Jahr vor, dass Pastoren gekündigt wird. Vier Kündigungen gab es in diesem Jahr in nordrhein-westfälischen Gemeinden, berichtete der Geschäftsführer der Freikirche, Klaus Kanwischer (Witten), gegenüber idea.

In dem 38.400 Mitglieder zählenden Bund sind etwa 400 Pastoren tätig – Tendenz steigend. Einer Trennung gehen laut Kanwischer viele Gespräche und manchmal quälende Prozesse voran. Ursachen seien etwa zu gleichen Teilen ethisches Fehlverhalten des Pastors, gesundheitliche Probleme und menschliche Konflikte. Das häufigste gesundheitliche Problem ist das Burnout-Syndrom (Ausgebranntsein). Finanzielle Engpässe sind laut Kanwischer in den Gemeinden als Kündigungsgrund selten: „In solchen Situationen gibt es die Möglichkeit, dass sich Gemeinden und ihr Pastor auf einen zeitlich befristeten Gehaltsverzicht einigen.“

Kritische Themen rechtzeitig ansprechen

Wenn es zwischen einer Gemeinde und ihrem Pastor zur Krise kommt, wird in der Regel die Leitung des Gemeindebundes um Begleitung gebeten. Dabei bleibt die Gemeinde in ihren Entscheidungen selbstständig: Sie beschäftigt den Pastor und hat auch den Arbeitsvertrag mit ihm ausgehandelt. Es gibt eine Pastorenordnung und eine Mustersatzung für Arbeitsverträge des Bundes, deren Übernahme freiwillig ist. „Gemeinden orientieren sich immer häufiger daran“, so Kanwischer. Die Bundesleitung will Krisen auch dadurch vorbeugen, dass sie ein jährliches Auswertungsgespräch empfiehlt. Für manche Gemeindeleitungen sei es ein Lernprozess, dabei kritische Themen anzusprechen, sagte Kanwischer. Das sei auch deshalb wichtig, weil die Anforderungen an einen Pastor heute deutlich vielseitiger seien als früher. Gemeinden erwarteten nicht nur eine gute Verkündigung, sondern auch seelsorgerliche und organisatorische Fähigkeiten.

Eine zweite Chance gibt es fast immer

Wie Bundessekretär Reinhard Spincke (Witten) sagte, sei in manchen Situationen eine Kündigung unausweichlich. So müsse ein Pastor ausscheiden, wenn er sich von sich von seiner Ehefrau trennt. „Geht die Initiative zur Trennung von der Frau aus, gibt es intensivere Diskussionen“, so Spincke. Die Gemeindeleitung lebe von einer vertrauensvollen Zusammenarbeit. Die ganz überwiegende Mehrheit der Arbeitsplatzwechsel von Pastoren erfolge einvernehmlich, und selbst bei einem konflikthaften Wechsel gilt laut Spincke: „Eine zweite Chance gibt es fast immer.“ Begleitet werden solche Veränderungen durch den „Arbeitskreis Pastorenwechsel“, dem Spincke vorsteht. Bei jüngeren Pastoren seien Stellenwechsel nach drei bis fünf Jahren häufig, dienstältere Pastoren blieben auch zwölf Jahre oder länger in einer Gemeinde. Laut Spincke bietet der Bund Freier evangelischer Gemeinden vielen jungen Leuten die Chance zu einem Einstieg in den geistlichen Dienst: „Wer in den letzten zehn Jahren unser Theologisches Seminar Ewersbach mit einer Empfehlung verlassen hat, dem konnten wir auch eine Stelle anbieten.“

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