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Bell’s Hell: «Liebe gewinnt» oder «Jesus rettet»?


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Rolf

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Hell: «Liebe gewinnt» oder «Jesus rettet»?






Bell’s Hell: «Liebe gewinnt» oder «Jesus rettet»?





Das neue Buch von Rob Bell wird kontrovers diskutiert. Es öffnet Türen zur liberalen Theologie und untergräbt biblische Grundlehren. Das sagen Kritiker.


Rolf Höneisen


Zondervan, der langjährige Verleger von Rob Bell’s Büchern, war nicht bereit, dessen neuestes Manuskript «Love wins» zu veröffentlichen. Der Buchinhalt entspreche nicht der Verlagsausrichtung. Dass der Verlag einen seiner Erfolgsautoren entlässt, ist bemerkenswert.

Rob Bell, dessen Mars Hill Bible Church wöchentlich von 10 000 Menschen besucht wird, fand in Harpers One einen neuen Verleger. Inzwischen gibt es eine deutsche Übersetzung. Der Brunnen Verlag in Giessen nennt den Titel «Das letzte Wort hat die Liebe». Das Buch sorgt in den USA und nun auch bei uns für Diskussionen. Lehrt Bell Allversöhnung oder nicht?

"Passt eine Hölle ins 21. Jahrhundert?" Diese und ähnliche Fragen leiten Rob Bell: "Hat Gott Milliarden von Menschen erschaffen, nur um einige wenige auszuwählen und alle anderen leiden für immer in der Hölle?" Bell ist überzeugt, dass viele Menschen angesichts solcher Fragen ihren Glauben verloren hätten, während andere es nicht wagten, laut über ihre Zweifel zu reden. Für solche Menschen habe er dieses Buch geschrieben.

Einer von Bell’s kritischen Rezensenten ist Albert Mohler, Präsident des Southern Baptist Theological Seminary Louisville. Er vergleicht Bell’s Ansatz mit den Positionen des protestantischen Liberalismus. Dieser habe im 19. Jahrhundert mit dem Argument begonnen, man wolle das Christentum retten, indem man sich von schwer akzeptierbaren Lehrinhalten verabschiede. Dabei habe die Lehre von der Hölle ganz zuoberst auf der Abschussliste gestanden.

Die liberalen Theologen hatten nicht die Absicht, das Christentum zu zerstören. Im Gegenteil, sie waren überzeugt, es zu retten. Doch der Versuch scheiterte. Prof. Mohler: «Die Ablehnung der Hölle machte die liberale Kirche nicht relevanter, sondern verführte Millionen von Menschen in Bezug auf ihre ewige Bestimmung.» Die säkulare Gesellschaft hat kein Bedürfnis, eine der Welt angepasste Kirche mit einer säkularisierten Theologie zu besuchen.

Rob Bell hingegen meint, dass die ewige Höllenstrafe Menschen davon abhalte, an Jesus zu glauben. Dabei sprach Jesus selbst sehr klar über die Hölle, zum Beispiel in Matthäus 10, Vers 28: «Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als auch Leib zu verderben vermag in der Hölle!»

Der Autor von «Love wins» spielt mit verschiedenen Formen der Allversöhnung. Auch wenn seine Aussagen unbestimmt bleiben, wirken sie suggestiv. Sie bringen den Leser zur Annahme, dass auch jene Menschen von Christus gerettet werden, die ihn ablehnen oder ignorieren. Dazu versucht Bell, die Botschaft von Jesus und diejenige von anderen biblischen Personen zu trennen, insbesondere von derjenigen von Paulus. Und dann befindet Rob Bell darüber, welche «Geschichte» die bessere sei.

Auf diese Weise wird selbst der stellvertretende Opfertod Jesu zur kulturellen Anachronistik. Die damaligen Schreiber hätten eine «brillante, kreative Arbeit» geleistet, «indem sie die Jesus-Geschiche in eine Sprache setzten, die ihre Zuhörer verstanden».

Auf diese Weise untergrabe Bell die Autorität der Bibel, sagen seine Kritiker. Er führe die Gedanken der Leser in Richtung Allversöhnung, ohne klarzustellen, welchen Standpunkt er selbst vertritt.

Bell seinerseits will klarmachen, dass die Liebe Gottes so kräftig ist, dass sie am Ende das erreicht, was Gott will, und das sei die Errettung aller Menschen. Also, so folgert er, werden wohl auch alle gerettet werden – einige grad nach dem Tod, andere lange nach dem Tod. – Und was ist dann mit denjenigen, die nicht gerettet werden wollten? Diese Frage fällt auf Rob Bell, der die menschliche Autonomie so hoch hält, zurück.

Bell’s Argumente sind fokussiert auf die Liebe Gottes. Er trennt sie ab von Gerechtigkeit und Heiligkeit. Das entspricht der liberalen Theologie. Bell’s Verständnis des Evangeliums fehlen die eindeutigen Bezüge zum biblischen Verständnis von Sünde, zur Heiligkeit Gottes und seiner Zusicherung, Sünde zu bestrafen. Es fehlen der Bezug zum geflossenen Blut Jesu, dem Tod am Kreuz, dem stellvertretenden Sühneopfer und zur Auferstehung; es fehlt auch der Bezug zum Glauben als persönliche Antwort des Sünders auf die Gute Nachricht. R. Albert Mohler resümiert: «Es ist eine Wiederholung der kraftlosen Botschaft des Liberalismus.» Das Problem beginne schon im Buchtitel, meint Prof. Mohler. Die Botschaft des Evangeliums sei nicht nur «Liebe gewinnt», sondern «Jesus rettet». Inzwischen hat sich die britische Evangelische Al­lianz kritisch zu Rob Bell’s Buch geäussert. Derek Tidball: «Zu diesem Buch sage ich ja, aber ...» Es enthalte viele Halbwahrheiten und sei verwirrend. Es stelle eine Menge an Fragen, während die Antworten weniger gut seien und die Klarheit vermissen lies­- sen. So interpretiere Rob Bell das Gleichnis vom verlorenen Sohn mit Himmel und Hölle: Der eine Bruder sei an eine Party gegangen, also sei die Hölle nicht Separation, sondern Integration. Steht das in der Bibel?

Der Dozent für Apologetik und Neuere Theologiegeschichte am Martin-Bucer-Seminar, Ron Kubsch, nennt als ein weiteres Beispiel für Rob Bells sanft umdeutende Auslegungsweise seine auf YouTube stehende Botschaft über Matthäus 14,22 bis 26. In diesem Abschnitt berichtet der Evangelist Matthäus, wie Jesus auf dem See seinen Jüngern entgegengeht. Die Schüler erschraken und schrien vor Furcht. Nachdem Jesus sich zu erkennen gab, sprach Petrus: „Herr, wenn du es bist, so heisse mich über das Wasser zu dir kommen!“ (14,29). Weiter lesen wir (14,28–31): „Er sprach: Komm! Da stieg Petrus aus dem Boot, und er konnte auf dem Wasser gehen und ging auf Jesus zu. Als er aber den Wind spürte, fürchtete er sich, und als er zu sinken begann, schrie er: Herr, rette mich! Sogleich streckte Jesus seine Hand aus, hielt ihn fest, und er sagt zu ihm: Du Kleingläubiger! Warum hast du gezweifelt?“

Traditionell wird diese Episode so verstanden, dass Petrus Jesus nicht glaubte und deshalb unterzugehen drohte. Der Apostel nahm die Elemente dieser Welt und sich selbst wichtiger als Jesus und seine Zusage „Komm!“ Kubsch weist nun darauf, wie Rob Bell „mit dieser Auslegungstradition bricht“.

Bell behaupte, das mangelnde Selbstvertrauen des Petrus sei das eigentliche Problem gewesen. Petrus zweifelte an sich selbst. Hätte er an sich selbst geglaubt, seine Selbstzweifel also überwunden, hätte er trotz starken Windes auf dem Wasser gehen können. Ron Kubsch: „Dabei ist es doch gerade das Errettende an der Botschaft des Evangeliums, dass die Hilfe von aussen an uns herantritt. Die Lösungen für unsere Nöte liegen nicht in uns oder dem Appell, an uns zu glauben, sondern ausserhalb von uns, bei Jesus Christus. Der Glaube an sich selbst möge dabei helfen, über Glassplitter zu gehen. Das Unmögliche, nämlich auf dem Wasser laufen, werde aber auch einem Menschen mit überstarkem Selbstvertrauen unmöglich bleiben, schreibt Kubsch und er betont: „ Genau das ist Evangelium: Gott tritt in das Leben von Menschen hinein, die an sich selbst zweifeln. Gerade jener, der von sich selbst enttäuscht ist, also an sich verzweifelt, wird bei Jesus Rettung finden, wenn er ihm vertraut.“
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Guest_Matthes_*

Guest_Matthes_*
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Ich habe die Rezension an Bekannte weiter gegeben. Es ist interessant, was für Reaktionen darauf so kommen, ...

Mit herzlichen Grüßen,

Matthes.
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