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Was trug Jesus nicht am Kreuz?


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#1
Rolf

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Was trug Jesus nicht am Kreuz?
«Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten
ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre.» (Jes
53,4).





Das ideaSpektrum 50.2010 berichtete von einem Ehepaar in Philadelphia (USA), das
sich auf Glaubensheilung verliess: «Ihr Kind starb ohne ärztliche Hilfe.» Das Gericht
befand die Eltern der fahrlässigen Tötung schuldi
g.


Zu dieser Meldung schrieb ein
Leser unter anderem: «Es gibt innerhalb der weltweiten Pfingstbewegung überall
Gemeinden, die Ähnliches lehren, wie die ‹Evangeliumsgemeinde des ersten Jahrhunderts›
in Philadelphia: ‹Krankheit hänge mit mangelndem Glauben zusammen
und stamme in jedem Fall vom Teufel›. Diese Lehre ist falsch und unverantwortlich.
Es kann durchaus an Gottes Zulassung oder erklärtem Willen liegen, wenn ein Christ
an einer Krankheit stirbt. (…) Wer immer nur von Heilung redet und nicht heilen kann,
sollte seine Gemeindeglieder auf jeden Fall immer zum besten Arzt schicken, den er
kennt.» Der Herr Jesus trug nicht unsere Krankheiten am Kreuz. Mit welchen Argumenten
kann man eine solch «dreiste» Behauptung untermauern?

1. Die Auswirkungen: Hätte Jesus unsere Krankheiten am Kreuz getragen, müsste
die Auswirkung zwangsläufig dieselbe sein wie die Erlösung. Das ist sie aber nicht.
Wenn ein Mensch sich zu Jesus bekehrt, ist die direkte Folge davon, dass ihm die
Sünden ganz und gar vergeben werden, er den Heiligen Geist erhält und wiedergeboren
wird – seine Seele und sein Geist werden gesund. Aber wird er auch sofort
und in jedem Fall körperlich gesund? Nein! Ausnahmen bestätigen zwar die Regel,
Gott ist souverän und Ihm sei gedankt dafür – doch warum wird ein Mensch nicht
immer und in jedem Fall gesund, obwohl er erlöst worden ist? Weil das Fleisch nicht
erlöst ist, weil man immer noch in einem sündigen Leib lebt, der für jede Art von
Krankheit anfällig ist.

2. Das Wort selbst erklärt es uns: In Matthäus 8 wird beschrieben, wie der Herr zunächst
einen Aussätzigen heilt. Danach heilt Er den Knecht eines römischen Hauptmannes
von Kapernaum. Darauf folgt die Heilung der Schwiegermutter des Petrus.
Und in diesem Zusammenhang heisst es: «Als es aber Abend geworden war, brachten
sie viele Besessene zu ihm; und er trieb die Geister aus mit seinem Wort, und er
heilte alle Leidenden, damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaja geredet
ist, der spricht: ‹Er selbst nahm unsere Schwachheiten und trug unsere Krankheiten›
» (Mt 8,16-17). Jesus erfüllte demnach die Prophezeiung aus Jesaja 53,4 vor der
Kreuzigung, während Seines irdischen Lebens und Wandels, als Er viele Seiner jüdischen
Mitmenschen heilte, Mitleid mit ihnen hatte, ihre Not auf sich nahm und sie
gesund machte. Er litt mit ihren Leiden, Er erbarmte sich über sie und trug ihre
Schwachheiten und Krankheiten. Diese Prophezeiung wurde in erster Linie in und an
Israel erfüllt und war bereits eine Vorausschattung des zukünftigen messianischen
Reiches. Immer, wenn die Bibel im Neuen Testament sagt, dass etwas erfüllt ist,
dann ist es auch vollendet, dann gibt es keine Nacherfüllung mehr, keine Haupterfüllung.
Betrachten wir einige Beispiele aus dem Matthäusevangelium, wo es jedes Mal
heisst «auf dass erfüllt würde»:
– 1,22-23: Die Jungfrauengeburt.
– 2,15.17-18.23: Die Flucht nach Ägypten, Kindermord in Bethlehem, dass Er Nazarener
genannt würde.
– 4,14-16: Die Weissagungen über Sebulon, Naphtali und das Galiläa der Heiden.
– 13,14-15.35: Die Blindheit der Pharisäer und das Reden in Gleichnissen.
– 21,4-5: Der Einzug Jesu in Jerusalem, reitend auf einem Esel.
– 27,9-10: Der Verrat mit dreissig Silberlingen und der Kauf des Blutackers.
Für all diese Aussagen gibt es keine weitere Erfüllung, weil sie bereits erfüllt wurden.

Wie genau hier die Bibel ist, zeigt uns der Tag von Pfingsten. Als dieser geschah,
heisst es nicht, dass Pfingsten die Erfüllung von der Joelprophezeiung sei, sondern:
«Dies ist es, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist: ‹Und es wird geschehen
in den letzten Tagen, spricht Gott, da werde ich ausgiessen von meinem Geist
auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, und eure
jungen Männer werden Gesichte sehen, und eure Ältesten werden Träume haben›»
(Apg 2,16-17). Warum benutzt Petrus nicht das Wort «erfüllt»? Weil Pfingsten noch
nicht die vollendete Erfüllung von Joels Aussage ist. Es steht noch eine Haupterfüllung
aus, die geschieht, wenn Jesus wiederkommt. Dies ersieht man auch aus Johannes
19,36-37: «Denn dies ist geschehen, damit die Schrift erfüllt würde: ‹Kein
Knochen soll ihm zerbrochen werden›. Und wiederum sagt eine andere Schrift: ‹Sie
werden den ansehen, welchen sie durchstochen haben›.» Bei Vers 36 ist die Schrift
erfüllt, aber bei Vers 37 noch nicht, weil das noch zukünftig ist, darum auch der Unterschied
in der Aussage.

Diese Behandlung der Materie ist wichtig,
– damit wir die Schrift richtig einordnen und ihr nicht Gewalt antun,
– damit wir nicht unnüchtern werden und uns in etwas verbeissen, was biblisch nicht
haltbar ist und wir nachher enttäuscht sind.
So viele Menschen leben ein verkrampftes Christenleben, weil ihnen Glauben gemacht
wird, dass sie auf jeden Fall gesund werden müssten. So geraten sie in grösste
Nöte, wenn es nicht geschieht. Das Neue Testament spricht an unzähligen Stellen
von körperlichem Leid. Auch Christen werden nicht davor bewahrt, im Gegenteil,
ihnen wird Mut gemacht, Leiden zu ertragen.
«Er trug unsere Krankheiten» bedeutet, dass Er während Seines Lebens auf Erden
die Krankheiten vieler wegnahm, aber nicht, dass Jesus am Kreuz etwa AIDS, Hepatitis
oder Krebs gehabt hätte, wie manchmal behauptet wird.
Was Jesus am Kreuz trug: An keiner Stelle, die über das Kreuz spricht, redet die Bibel
darüber, dass Jesus unsere Krankheiten getragen hätte, vielmehr redet sie von
der Sünde, die Jesus auf sich nahm – die Ursache der Krankheit und des Todes. Erst
in Jesaja 53,5, nicht in Vers 4, ist die Rede vom Kreuz und davon, was Er am Kreuz
trug: «Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt (Kreuz), wegen
unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und
durch seine Wunden sind wir geheilt worden (geheilt von den Übertretungen). Wir
alle gingen in die Irre wie Schafe, jeder wandte sich auf seinen Weg; aber der Herr
warf unser aller Schuld auf ihn» (Jes 53,5-6). «Denn er hat den, der von keiner Sünde
wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm zur Gerechtigkeit Gottes
würden» (2.Kor 5,21).

Wir Menschen sind getäuscht und geprägt von einer falschen inneren Haltung. Wir
meinen, reagieren oder tun so, als wäre die Krankheit schlimmer als die Sünde. Im
Allgemeinen hält man Krankheit für das Schlimmste. Darum wünscht man sich «allezeit
Gesundheit» oder man sagt: «Hauptsache gesund». Aber es gibt etwas, das viel
schlimmer ist als jede Krankheit: die Sünde. Die Sünde ist es, die uns tötet, nicht die
Krankheit. Die Sünde ist die Ursache aller Krankheit, die Wurzel des Todes und allen
Leides überhaupt. Es ist schlimm, zu leiden und an Krankheit zu sterben, aber unendlich
viel schlimmer ist es, in Sünden zu sterben.
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Wir glauben daran, dass Gott
auch heute noch Wunder tut und Menschen gesund macht, dass man dafür beten
darf und soll, und dass man im Glauben nach Jakobus 5,14-16 handelt. Aber wie bei
allen Themen sollte auch der Glaube über Krankenheilung auf den Gesamtaussagen
der Heiligen Schrift gegründet sein, damit man nicht in ein falsches Fahrwasser gerät.


Von Norbert Lieth
  • 0

#2
Guest_Peter Wiem_*

Guest_Peter Wiem_*
  • Guests
Gottes Kraft ist in dem körperlich Schwachen mächtig. Schwäche macht abhängig!

Wollen wir uns tatsächlich von Gottes Gnade abhängig machen?

Ist Jesu Anspruch und vor allem die uns betreffenden Konsequenzen für uns inakzeptabel?
Nachfolge ja, aber nach meinen Vorstellungen und zu meinen Bedingungen?
Sind wir bereit, uns von Theologien distanzieren zu wollen, die den schmalen Weg unzulässig breit machen wollen?

A) Krankheit und Krankenheilung

Und er zog in ganz Galiläa umher, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Reiches und heilte jede Krankheit(3407) und jedes Gebrechen unter dem Volk. Mt 4,23
Und Jesus zog umher durch alle Städte und Dörfer und lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Reiches und heilte jede Krankheit(3407) und jedes Gebrechen. Mt 9,35

B) Was ist Krankheit?

Lex 3407 nosos Krankheit, Gebrechen im eigentlichen Sinn; Syn.: astheneia [(761)], Schwachheit, Krankheit; malakia [(3093)], Weichheit, Gebrechen; arrostia, Krankheit, von welchem aber nur das Adj. …rr"stos [(723)], krank, gebrechlich, im NT vorkommt. Nosos ist eine Krankheit schwererer Art. In Mt 4,23; 9,35; 10,1 steht es neben malakia, welches ein leichteres Gebrechen bezeichnet.
Lex 761 astheneia Schwachheit, Krankheit; von sthenos, Stärke, und neg. a-, ohne. Im NT ist dieses wie die verwandten Wörter asthenes [(764)], schwach, krank, und astheneo [(762)], krank, schwach sein, die häufigste Bezeichnung für Krankheit und wird in umfassendem Sinn für den ganzen Menschen gebraucht (Mt 8,17; Lk 5,15; Apg 28,9; 1Kor 2,3; 15,43; 2Kor 13,4; Hebr 4,15; 5,2; 7,28; 11,34); aber es kann sich auch auf eine besondere körperliche Schwachheit oder Krankheit beziehen (Lk 8,2; 13,11f; Joh 5,5; 11,4; 1Tim 5,23; 2Kor 11,30; 12,5.9f). Übertr. meint es das geistliche Unvermögen (Röm 6,19; 8,26; Gal 4,13).
Lex 723 arrostos schwach, kraftlos, krank, oft als Subst. (Mt 14,14; Mk 6,5.13; 16,18; 1Kor 11,30); von rhonnymi [(4355)], stärken, und neg. a-, ohne. Im klass. Griech. wurde es benutzt, um moralische Schwäche zu bezeichnen, und das Subst. arrostia, welches im NT nicht vorkommt, heißt Schwachheit, Krankheit, chronisches Leiden, schlechter Gesundheitszustand.

In der Bibel ist Krankheit und körperliche Schwachheit im NT begrifflich in den allermeisten Fällen dasselbe.
Deshalb muss nicht jedesmal eine Krankheit vorliegen, wenn dieser Begriff in der Bibel erwähnt wird.
Diese Schwachheit und/oder Krankheit kann den Körper und die Seele betreffen, muss es aber nicht zwangsläufig.
Umgekehrt definiert die heilige Schrift Gesundheit zwangsläufig als Gesundsein an Geist, Seele und Leib.

C) Woher kommt Krankheit?

Und der HERR wird jede Krankheit von dir abwenden. Und keine der bösen Seuchen Ägyptens, die du kennst, wird er auf dich legen, sondern er wird sie auf alle deine Hasser bringen. 5.Mose 7,15
Und der Satan ging vom Angesicht des HERRN fort und schlug Hiob mit bösen Geschwüren, von seiner Fußsohle bis zu seinem Scheitel. Hiob 2,7

Die Krankheit ist eine Konsequenz und auch ein Zeichen des Sündenfalls des Menschen.
Sie ist von Gott erdacht und geplant, kann aber vom Teufel als Mittel zu seinen Zwecken ausgeübt werden.

D) Was kann Krankheit (Schwachheit) unter anderem für Ursachen haben?

1.) Begangene Sünde:

Danach findet Jesus ihn im Tempel, und er sprach zu ihm: Siehe, du bist gesund geworden. Sündige nicht mehr, damit dir nichts Ärgeres widerfahre! Joh 5,14

2.) Dämonische Gebundenheit:

Und siehe, da war eine Frau, die achtzehn Jahre einen Geist der Schwäche hatte; und sie war zusammengekrümmt und gänzlich unfähig, sich aufzurichten. Lk 13,11

3.) Alter:

Und denke an deinen Schöpfer in den Tagen deiner Jugendzeit, bevor die Tage des Übels kommen und die Jahre herannahen, von denen du sagen wirst: Ich habe kein Gefallen an ihnen! - Pred 12,1

4.) Gottes Führung:

Und seine Jünger fragten ihn und sagten: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, daß er blind geboren wurde? Jesus antwortete: Weder dieser hat gesündigt, noch seine Eltern, sondern damit die Werke Gottes an ihm offenbart würden. Joh 9,2-3
Als aber Jesus es hörte, sprach er: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern um der Herrlichkeit Gottes willen, damit der Sohn Gottes durch sie verherrlicht werde. Joh 11,4

E) Krankheit (Schwachheit) und das Prinzip der Stellvertretung

1.) Das Vorbild Jesu

Siehe, mein Knecht wird einsichtig handeln. Er wird erhoben und erhöht werden und sehr hoch sein. Wie sich viele über dich entsetzt haben - so entstellt war sein Aussehen, mehr als das irgendeines Mannes, und seine Gestalt mehr als die der Menschenkinder -, ebenso wird er viele Nationen besprengen; über ihn werden Könige ihren Mund schließen. Denn sie werden sehen, was ihnen nicht erzählt worden war, und was sie nicht gehört hatten, werden sie wahrnehmen. Wer hat unserer Verkündigung geglaubt? An wem ist der Arm des HERRN offenbar geworden? Er ist wie ein Trieb vor ihm aufgeschossen und wie ein Wurzelsproß aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht. Und als wir ihn sahen, da hatte er kein Aussehen, daß wir Gefallen an ihm gefunden hätten. Er war verachtet und von den Menschen verlassen, ein Mann der Schmerzen und mit Krankheit vertraut, wie einer, vor dem man das Gesicht verbirgt. Er war verachtet, und wir haben ihn nicht geachtet. Jedoch unsere Leiden - er hat ‹sie› getragen, und unsere Schmerzen - er hat sie auf sich geladen. Wir aber, wir hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf seinen ‹eigenen› Weg; aber der HERR ließ ihn treffen unser aller Schuld. - Jes 52,13-53,6

Die Betonung in diesem Text liegt auf dem Aspekt der Stellvertretung - hier leidet jemand an meiner Statt.
Dieses Leid und die Reaktion darauf wird solcherart differenziert, dass es Rückschlüsse zulässt.
Zuerst geht es um eine Entstellung ohne vergleichbares Vorbild - die Reaktion darauf ist blankes Entsetzen.
Hier wird die Kreuzigung und deren Begleitumstände geschildert.

Einige Verse weiter geht es um einen Menschen ohne Gestalt, Pracht und gefälligem Aussehen - die Reaktion darauf ist Missfallen, Wegwendung und Verachtung. Hier wird das Leben Jesu vor seiner Hinrichtung beschrieben.
Unter anderem beinhaltet es meiner Meinung nach Krankheit und Leid.

2. Das Vorbild Paulus

Jetzt freue ich mich in den Leiden für euch und ergänze in meinem Fleisch, was noch aussteht von den Bedrängnissen des Christus für seinen Leib, das ist die Gemeinde. Kol 1,24

3.) Das Vorbild Epaphroditus

Denn um des Werkes Christi willen ist er dem Tod nahe gekommen und hat sein Leben gewagt, um den Mangel in eurem Dienst für mich auszugleichen. Phil 2,30

Die Bibel lehrt einen Zusammenhang zwischen dem Leid, der Schwachheit und/oder der Krankheit eines Menschen und der darauf sich gründenden geistlichen Gesundheit eines oder mehrerer anderer Menschen. Das bedeutet aber keineswegs, das dieser Zusammenhang stets vorliegen muss.

F) Krankheit (Schwachheit) und Vollendung zum Dienst

Und er hat zu mir gesagt: Meine Gnade genügt dir, denn ‹meine› Kraft kommt in Schwachheit(761) zur Vollendung.
Sehr gerne will ich mich nun vielmehr meiner Schwachheiten(761) rühmen, damit die Kraft Christi bei mir wohne. 2.Kor 12,9

Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit das Übermaß der Kraft von Gott sei und nicht aus uns. In allem sind wir bedrängt, aber nicht erdrückt; keinen Ausweg sehend, aber nicht ohne Ausweg; verfolgt, aber nicht verlassen; niedergeworfen, aber nicht vernichtet; allezeit das Sterben Jesu am Leib umhertragend, damit auch das Leben Jesu an unserem Leibe offenbar werde. Denn ständig werden wir, die Lebenden, dem Tod überliefert um Jesu willen, damit auch das Leben Jesu an unserem sterblichen Fleisch offenbar werde. Folglich wirkt der Tod in uns, das Leben aber in euch. 2.Kor 4,7-12

Gott gibt seine Ehre keinem anderen, deshalb und auch zu unserem Schutz sorgt er bei uns für ein Gleichgewicht aus Schwachheit (Krankheit) und Kraft Christi.

G) Was muss bei Krankenheilung beachtet werden?

In der Bibel gibt es Gesetzmässigkeiten, was die Krankenheilung anbetrifft.
Diese dürfen bei der Beantwortung dieser Frage nicht ausser acht gelassen werden:

1.) Die Aufforderung, Kranke oder Schwache zu heilen, geht stets auch mit der Aufforderung einher, die Heilung ihrer Seele anzustreben. Wenn ich also diese Dinge trenne, handle ich nicht schriftgemäss.
Wo Jesu Dienst zusammengefasst wird, stehen Verkündigung und Heilung stets nebeneinander.

2.) Mit Ausnahme von Jakobus 5 wird die Aufforderung zur Krankenheilung und zur Bekehrung stets zusammen erwähnt.
Der Missionsbefehl Jesu an seine Jünger umfasst Heilung der Seele und des Leibes.
Der Zeugendienst Jesu soll Wort und Tat umfassen.

3.) In den Evangelien und in der Apostelgeschichte ist meines Wissens keine Heilung geschildert, die einen längerfristig Gläubigen betraf. Dies muss keine Regel nach sich ziehen, sollte aber Beachtung bei der Frage nach einem schriftgemässen Umgang mit Krankheit (Schwachheit) finden.

4.) Es gibt die Gnadengabe (charisma) der Heilung. Das griechische Wort für Heilung wird nur an dieser Stelle verwendet und kann sich sowohl auf seelische als auch auf körperliche Gesundung beziehen.

5.) Es gibt Schwachheit (Krankheit?) die auf Gottes Führung mit der betreffenden Person zurückzuführen ist.
Paulus und im erweiterten Sinn auch Mose, David usw. sind Beispiele dafür.
Das Ziel ist stets ein in Gottes Augen adäquater Rahmen für seine Kraft in und durch seine Jünger.

H) Der Weg zur Krankenheilung für einen Jünger Jesu

Leidet jemand unter euch? Er bete. Ist jemand guten Mutes? Er singe Psalmen. Ist jemand krank(762) unter euch?
Er rufe die Ältesten der Gemeinde zu sich, und sie mögen über ihm beten und ihn mit Öl salben im Namen des Herrn.
Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken(761) retten, und der Herr wird ihn aufrichten, und wenn er Sünden begangen hat, wird ihm vergeben werden. Bekennt nun einander die Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet!
Viel vermag eines Gerechten Gebet in seiner Wirkung. Jak 5,13-16

Wo ein Jünger Jesu Heilung aus Schwachheit/Krankheit (nicht aus Leid!) erleben möchte, muss die Errettung aus seelischer und leiblicher Pein gleichzeitig angestrebt werden.
Dabei macht Jakobus die Heilung, die von dem Kranken oder Schwachen in die Wege geleitet werden sollte(5,14), von einem gegenseitigen Sündenbekennen abhängig(5,16). Das Gebet des Glaubens(5,15) führt zur Rettung, Aufrichtung und Vergebung, das Bekennen und das Gebet füreinander(5,16) führt (danach!) zur Heilung.
Normalerweise ist dies der Weg zur körperlichen und seelischen Wiederherstellung für einen Jünger Jesu.

Hindernisse für ein Gebet des Glaubens können dämonische Gebundenheit, mangelnde Vergebungsbereitschaft, Unaufrichtigkeit beim Sündenbekennen, Verwechslung von Leid und Schwachheit (Ursache und Wirkung), usw. sein.
Auch die persönliche Führung Gottes mit demjenigen, der Gebet zur Heilung wünscht, sollten beim Gebet und bei der Salbung mit Öl berücksichtigt werden.
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