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Volker Beck: Mit wem Partner ins Bett gehen, ist zweitrangig


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Rolf

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Volker Beck: Mit wem Partner ins Bett gehen, ist zweitrangig





Treue ist für den Grünenpolitiker teilbar - auf soziale Treue, nicht auf sexuelle Treue komme es an

(MEDRUM) Im Interview mit dem Magazin STERN erläutert der Grünenpolitiker Volker Beck, worauf es ihm bei der Treue zwischen Partnern ankommt. Er unterscheidet zwischen der sozialen Treue und der sexuellen Treue.

Volker Beck setzt sich seit langer Zeit besonders für die Homosexuellenbewegung ein und hatte selbst eine Eingetragene Partnerschaft abgeschlossen. Obwohl Beck für dieses rechtlich geregelte Zusammenleben für homosexuelle Partner unzutreffender Weise die Worte "Ehe" und "heiraten" benutzt, steht seine Definition von Ehe nicht nur im elementaren Widerspruch zur Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau, sondern steht auch im Gegensatz zum Treuebegriff, der mit der Ehe verbunden ist. Dies geht aus einem Interview des Magazins STERN mit dem Bundestagsabgeordneten von Bündnis 90 / Die Grünen hervor (Titel des Interviews: "Der Grüne und die Schöpfung", 19.04.11).

Im STERN antwortet Beck auf die Frage "Was halten Sie von Treue?": "Ich finde, es kommt auf soziale Treue an." Auf Nachfrage, was er unter sozialer Treue verstehe, erwiderte er, er habe 17 Jahre mit seinem Partner zusammengelebt und ihn in seinen letzten Lebensmonaten gepflegt. Das, worauf es ankomme, sei, sich füreinander zu entscheiden und aufeinander verlassen zu können. Die Frage, ob mal jemand mit einem anderen ins Bett gehe, sei zweitrangig.

Wie Studien belegen, ist eine Auffassung wie sie Volker Beck in der Frage der sexuellen Treue vertritt, unter homosexuell orientierten Menschen keine Ausnahme. Dies deutet darauf hin, daß es beim Verständnis von Ehe und Partnerschaft zwischen Homosexuellen und den christlichen Kirchen erhebliche Unterschiede gibt. So haben Vertreter der EKD die Einführung des neuen Pfarrdienstgesetzes, mit dem es ermöglicht werden soll, homosexuelle Partnerschaften von Pfarrerinnen und Pfarrern im Pfarrdienst der Ehe gleichzustellen, damit begründet, daß es nicht auf die sexuelle Orientierung und sexuelle Praktiken ankomme, sondern darauf, ob Partnerschaft "verläßlich und in gegenseitiger Verantwortung" gelebt werde. Im Gegensatz zu Volker Beck haben die Vertreter der EKD bei diesen Kriterien allerdings nicht nach den Merkmalen "soziales" und "sexuelles" Verhalten unterschieden und sexuelle Treue als zweitrangig erklärt.

Volker Beck stellt seine Auffassung über Treue und Verlässlichkeit überraschend als konservativ dar. Dies gelingt ihm, weil er auch bei der Benutzung des Begriffes "konservativ" unterscheidet in "rückständige" und fortschrittliche Konservative. Volker Beck dazu: "Wir transportieren Werte in die Gegenwart und erneuern sie. Das unterscheidet uns von rückschrittlichen Konservativen." Mit Blick auf sexuelle Treue bedeutet dies: Wer mit Ehe und Partnerschaft den Wert "sexuelle Treue" verbindet, kann als rückständig, wer "sexuelle Treue" für zweitrangig hält, kann als fortschrittlich eingestuft werden. So gesehen müsste das neue Pfarrdienstgesetz der EKD immer noch als rückständig angesehen werden, obwohl es der Versuch ist, den Pfarrdienst in den Gliedkirchen der EKD für homosexuelle Partnerschaften kirchenrechtlich zu öffnen. "Fortschrittlich" wäre dieser Versuch - gemessen an den Vorstellungen des Grünenpolitikers Beck - erst dann, wenn damit auch die Vorstellung verbunden wäre, der Wert "sexuelle Treue" sei für Ehepartner und homosexuelle Partnerschaften zweitrangig, weil es auf soziale Treue ankomme. Doch noch gibt es keine Anzeichen dafür, daß die EKD bereit ist, sich bei ihrer ethischen Beurteilung auch an einer solchen Wertevorstellung zu orientieren. Vielleicht aber, ist dies nur eine Frage der Zeit.
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