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Teufelsanbetung: In den Fängen von Satanisten


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Rolf

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Teufelsanbetung: In den Fängen von Satanisten





Geheimsekten - Seine Kutte hat er verbrannt, den rituellen Dolch in die Donau geworfen. Aber ein Foto zeugt heute noch von Peter R.s Vergangenheit als Satanist: dunkler Umhang, schwarze Kontaktlinsen, dunkel umrandete Augen. Diese Vergangenheit verfolgt ihn bis heute.

Von Marijana Babic

Für die Gesellschaft ist der heute 26-jährige Peter R. ein Versager, der es sich mit Hartz IV bequem gemacht hat. Für die Eltern ist er ein Schmarotzer. Sie haben den Kontakt abgebrochen. Für die ehemaligen Schulkameraden ist er der einstige Außenseiter, der es auch im Leben zu nichts gebracht hat. Für das Arbeitsamt ist er ein Fall, der schwer zu vermitteln ist. Seine ehemalige Lebensgefährtin und einige enge Freunde kennen seine Geschichte, wissen aber nicht, wie sie helfen sollen.

Vergewaltigung als Auslöser

R. wurden gesundheitliche Probleme bescheinigt, die ihm ein normales "Funktionieren" unmöglich machen: Vor einiger Zeit wurden organische und anorganische Insomie (chronische Schlaflosigkeit) diagnostiziert, außerdem eine zyklische manische Depression, mit ausgeprägten Hoch- und Tiefphasen.

Beim Gespräch sitzt er auf der abgeschabten Couch in seiner Zweizimmerwohnung in Süddeutschland. Er trägt Jeans und ein Metal-Shirt, seinen linken Oberarm ziert eine halbnackte Frau, den rechten ein Drachen. Die dunkelbraunen Haare hat er sich zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.

Die Wände der Wohnung sind mit Postern bedeckt: verspielte Gothic-Liebespaare, Symbole nordischer Mythologie. "Ich war lange in einem satanistischen Zirkel", erzählt er mit leiser Stimme, "angefangen hat es mit 17." Bei einem Konzert sei er von zwei Männern auf der Toilette überwältigt und missbraucht worden. Wenn er daran denke, habe er immer noch den Geruch von Erbrochenem und Blut in der Nase. Und seitdem habe er große Probleme mit dem Schließmuskel. Ein Freund griff damals ein, der später sein bester Freund werden sollte. Er animierte Peter R. dazu, in die satanistische Gruppe einzutreten.

Für die Mutter ist ihr Sohn "verdorben"

"Damals, als ich mich den Satanisten angeschlossen habe, hatte ich nur Rache im Sinn", reflektiert R. seine Gefühle. Rache an den beiden Verbrechern, Rache an der schlagenden Mutter, die ihn von Kindesbeinen an so misshandelte, dass ihn andere Kinder beim Schwimmen fragten, warum er rote Striemen auf dem Rücken habe. Fragt man sie heute nach ihrem Sohn, nennt sie ihn "arbeitsscheu" und "verdorben". Er mache sie krank - helfen wolle sie ihm nicht.

Der Freund, der Peter R. half, weihte ihn in die satanistische Philosophie ein. Der religiöse Unterbau der Organisation, der sich R. anschloss, bestand hauptsächlich in der Pervertierung christlicher Werte: Der Mensch als Gott, Satan an der Stelle des Gottes, der versagt hat. Verwoben in ein magisches Weltbild, in dem Rituale und der Glaube an unsichtbare Mächte Raum haben, entstand der Boden für blutige Szenarien.

"Das funktioniert wie bei allen Sekten", sagt R. rückblickend. "Es gibt eine strenge Hierarchie, es gibt äußere Feinde und der eigene Freiraum wird eingeengt." Was ihn am Satanismus angezogen habe? "Ich wollte Macht spüren und nicht mehr Opfer sein. Das verspricht der Satanismus. Die Leute hatten Angst vor mir. Außerdem war ich endlich Teil einer Gruppe."

Zu fast allem bereit

Um eine liebevolle Gemeinschaft handelte es sich aber keineswegs, stattdessen waren grausame Praktiken die Regel: "Die Ängste der Person werden ausgelotet und dann Ekeltraining praktiziert, etwa mit Spinnen. Im Rückblick waren es massive Demütigungen", berichtet R. Dieses Ekeltraining sei gesteigert worden, um Hemmschwellen abzubauen. Beispielsweise sei das "Ritual des Schibboleth" praktiziert worden, bei dem ein Frosch als Verhöhnung Jesu an ein Kreuz genagelt wurde.

"Irgendwann ist man unter dem Einfluss von Drogen zu fast allem bereit", sagt er – obwohl R. bis heute nicht weiß, welcher Art die Drogen waren. Sexualmagische Praktiken spielten bei dieser Form des Satanismus eine große Rolle, berichtet der Aussteiger weiter, wobei er während der nächtlichen Rituale beides gewesen sei: Täter und Opfer. "Man darf aber nicht denken, dass alles mit Gewalt geschieht", berichtet R. "Viele Frauen haben freiwillig mitgemacht, und ich habe mich auch dafür hergegeben. Trotzdem war es furchtbar." Über das Ritual, mit dem er zum Priester initiiert wurde, mag er bis heute nicht sprechen.

Mit 21 gelang R. der Absprung, als die Gruppe plante, nach dem Vorbild skandinavischer satanistischer Zirkel Kirchen anzuzünden. Doch nachts holen ihn die Geschehnisse in Form von Albträumen wieder ein.

Halbtot gewürgt

Rund 40.000 Satanisten unterschiedlichster Couleur soll es in Deutschland geben, vom Mode-Satanismus bis hin zu kriminellen Organisationen. Sabine Riede, Leiterin der Sekten-Info Essen, und der Satanismus-Experte Roger Moch, Weltanschauungsbeauftragter der katholischen Kirche im Kreis Rotenburg (l.), haben fast täglich mit dem Phänomen zu tun.

Riede hält die Schilderungen von R. für authentisch: "Vor allem das sadistische Ekeltraining und die sexualmagischen Praktiken passen zur 'Thelema Society'", ordnet Riede die Geschehnisse ein. Auch das "Ritual des Schibboleth" hält sie für sehr realistisch, vor allem, da solche Praktiken öffentlich kaum bekannt seien. Riede hat zurzeit eine junge Frau in der Beratung, die ebenfalls den Thelemiten angehört hat. Die Betroffene hatte seinerzeit zwar ihre Zustimmung zu Sado-Maso-Praktiken gegeben, wurde dann aber fast zu Tode gewürgt.

Pastor Moch findet es bemerkenswert, dass die von R. geschilderte Gruppe gemischten Alters war. Auch Ältere aus einflussreichen Berufsgruppen könnten Satanisten sein, so der Pastor. Das vom Betroffenen beschriebene Ekeltraining sei typisch, ganz nach dem Motto: "Was uns nicht tötet, macht uns härter." Die erwähnten Prozeduren gingen auf den englischen Okkultisten Aleister Crowley (1875 – 1947) zurück, der zu Lebzeiten mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt geriet. Auch Moch ordnet die Geschehnisse den Thelemiten zu.

Sexueller Missbrauch im Dienst von Pädophilen

"Mit Wodka zur Unsterblichkeit", so laute der bizarre Werbeslogan der Gesellschaft aus Bergen/Dumme derzeit, deren Vorsitz lange der mehrfach vorbestrafte Michael D. Eschner führte. Er verstand sich als Reinkarnation Crowleys und wurde wegen Vergewaltigung und Folterung zu sechs Jahren Haft verurteilt. In solchen Szenarien dürfte sich auch die Schnittstelle finden, die die Satanisten- mit der Pädophilenszene verbindet, vermutet Moch: Jugendliche werden von Schwerstkriminellen übelster Sorte missbraucht, gefilmt und die Aufnahmen verkauft.




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Doch warum nehmen Menschen freiwillig an solchen Praktiken teil? "Drogen, Alkohol, Sex und Macht – indem die Thelemiten dies versprechen, bringen sie junge Leute dazu, teilzunehmen. Dabei suchen sich die Satanisten gern Jugendliche aus, die Probleme haben, so wie den jungen Mann", betont Moch. "Die Vorgehensweise ist dabei simpel: Sagt der Christ 'Amen', sagt der Satanist 'Nema'. Und das Kreuz steht auf dem Kopf." Umkehrung christlicher Werte also, Ausbruch aus der traditionellen Ordnung. Und die Organisatoren sind clever: Sie benennen ihre Gruppierungen immer wieder um und sind juristisch schwer greifbar. So auch die "Thelema Society", die noch vor der "Church of Satan" als gefährlichste satanistische Logenorganisation gilt. Erst seit 2001 trägt sie den jetzigen Namen und wirbt unverfänglich mit dem Thema "persönliche Entwicklung".

Verschiedene Strömungen – nicht alle sind gefährlich

Grundsätzlich ist zwischen Erwachsenen- und Jugendsatanismus zu unterscheiden. Der Fall von Peter R. gehört dabei klar zu Ersterem. Bei Jugendorganisationen handelt es sich hingegen meist um flüchtige Formierungen, die oft in der Szene der Black-Metal-Musik angesiedelt sind, wobei nicht jeder Black-Metal-Fan auch gleich Satanist ist. Aus der Black-Metal-Szene kommen Vorbilder wie etwa Kristian "Varg" Vikernes, Gründer des Black Metal-Projekts "Burzum". Sie stehen häufig dem rechten Spektrum nahe und bezeichnen sich selbst als Rassisten. Vikernes saß wegen Mordes 16 Jahre in Haft.

Der Black-Metal-Satanismus von Jugendlichen ist verglichen mit dem organisierten Logensatanismus eine deutlich mildere Form. Simple Protestsignale wie das Hörnerzeichen, das häufig bei Konzerten zu sehen ist, stehen für eine Negierung geltender Werte, sind aber nicht dem Satanismus zuzuordnen. Keineswegs gleichzusetzen ist der Satanismus mit der Gothic-Szene, die mit der Melancholie des Todes flirtet und eine eigene Subkultur bildet. Die Übergänge können allerdings fließend sein.

"Was ich gefährlich finde, ist, dass Organisationen wie die 'Thelema Society' im Internet sehr präsent und somit auch Jugendlichen zugänglich sind", warnt die Sektenexpertin Sabine Riede. Denn diese Sekten lockten mit der großen Freiheit, was vor allem für Jugendliche interessant sei – doch diese Freiheit entpuppe sich am Ende als mörderisches Gefängnis.


Marijana Babic ist freie Autorin.

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Vatikan: Internet fördert den Satanismus
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Tage vor der anstehenden "Exorzismus-Konferenz" der Regina Apostolorum Pontifical Universität geht es in Rom bereits heiß her: Als größten Auslöser für Satanismus sieht man in der päpstlichen Universität das Internet, so berichtet der Telegraph.
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