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Chaos in Libyen-wie ergeht es Christen?


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1.Kor.1,30

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Chaos in Libyen: Wie ergeht es den Christen?

(22. Februar 2011/idea) – Libyen versinkt in Chaos und Gewalt. Sorgenvoll blickt die Weltöffentlichkeit auf das abgeschottete nordafrikanische Land. Viele Christen fragen sich: Wie geht es der kleinen christlichen Minderheit?

Bei den Protesten gegen den seit 1969 regierenden Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi sollen bereits über 500 Menschen getötet worden sein. Doch offizielle überprüfbare Informationen gibt es nicht aus dem 6,3 Millionen Einwohner zählenden Land.

Dort besteht eine kleine katholische Minderheit, die rund 75.000 Personen umfasst. Wie der Bischof von Tripolis, Giovanni Martinelli, Radio Vatikan mitteilte, habe die Kirche bisher „keine besonderen Probleme". Allerdings seien am 20. Februar spürbar weniger Menschen zum Gottesdienst gekommen. In Bengasi blieb die katholische Kirche geschlossen: Dort seien Gastarbeiter von den Philippinen aufgenommen worden, die auf ihre Evakuierung warteten, so Martinelli. Die Stadt ist Medienberichten zufolge in der Hand der Aufständischen. Bei den rund 1.000 Gastarbeitern handelte es sich überwiegend um Flughafenbeschäftigte, die um Hilfe und Kirchenasyl gebeten hatten. In Bengasi gibt es nach den Worten des Bischofs drei Gemeinschaften von Ordensfrauen: „Die Schwestern arbeiten in den Krankenhäusern und wollen auch in der jetzigen Lage dort bleiben und weiterarbeiten.“ Auch die Priester wollten das Land nicht verlassen. Martinelli sieht keine Anzeichen für antichristliche Übergriffe. Die bisherigen Machthaber hätten bisher „mehr oder weniger Religionsfreiheit“ garantiert.

Zur christlichen Minderheit gehören auch einige orthodoxe Kopten sowie einige russisch- und serbisch-orthodoxe Christen. Die meisten Kirchen im Land wurden 1969 nach Gaddafis Machtübernahme geschlossen. 97 Prozent der 6,4 Millionen Einwohner sind Muslime. Der Islam ist Staatsreligion. Christliche Mission unter Muslimen ist verboten. Christen, die Muslime heiraten, müssen zum Islam übertreten.

Nach Angaben des christlichen Hilfswerks Open Doors können sich in Libyen die wenigen evangelikalen Christen nur im Untergrund versammeln. Sie lebten in ständiger Furcht vor der Polizei und dem Geheimdienst. Man habe keine Informationen darüber, ob sich Christen an den Demonstrationen beteiligten, sagte der geistliche Berater des Hilfswerks, Paul Estabrooks (Santa Ana/US-Bundesstaat Kalifornien). Auch über die Haltung der Evangelikalen zu den Protesten wisse er nichts. Er habe allerdings wenig Hoffnung, dass sich durch einen politischen Umsturz im Land die Lage der Christen grundlegend verbessern werde. Estabrooks rief dazu auf, für die Christen im Land zu beten, „dass Gott ihnen die Gelegenheit gibt, in dieser Lage Gottes Liebe weiterzugeben und mit anderen offen über den Glauben zu sprechen“.

Auch im Inselstaat Bahrain im Persischen Golf Zu Protesten kommt es auch gegen die Machthaber in Bahrain, in Jemen, im Iran, in Marokko und in Kuwait.

Warum kommt es jetzt in arabischen Ländern zu den Demonstrationen? „Da hat sich in der islamischen Welt viel Wut angestaut“, sagte der Zweite Vorsitzende des Instituts für Islamfragen der Evangelischen Allianz, Kirchenrat i.R. Albrecht Hauser (Korntal bei Stuttgart). Auch in islamischen Ländern lasse sich vor allem die Jugend nicht mehr bevormunden. Als Folge der Globalisierung fühle sie sich als ein Teil der Weltbevölkerung. Dies sei eine Folge der weltweiten Kommunikation.

Der innere Drang nach Freiheit bahne sich nun einen Weg. Doch ob es wirklich zu mehr Freiheiten und Rechten für die Bevölkerung komme, ist nach Hausers Beobachtungen noch unklar. Es könne durchaus sein, dass radikale Muslime die Macht übernähmen. Diese Gefahr sei noch nicht ausgestanden, weil die Islamisten gut organisiert seien.
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