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Vermischung von Psychologie und Seelsorge auf dem Vormarsc
Erstellt von
Rolf
, Feb 26 2011 23:29
#1
Geschrieben 26 February 2011 - 23:29
Vermischung von Psychologie und Seelsorge auf dem Vormarsch
- Orientierung aus der Bibel -
Die Psychologie hat alle Bereiche unseres Lebens durchdrungen. Ein bekannter Psychologe, der kein bewußter Christ ist, bezeichnet die heutige nachchristliche Gesellschaft als die "Psychologische Gesellschaft", die die christliche abgelöst hat.
Er schreibt: "Vielleicht ist dieser Wandel nicht zu unserem Guten, denn die gegenwärtige Verkrampfung der Gesellschaft ist möglicherweise in vielem ein Nebenprodukt dieser psychologisch gedeuteten Befangenheit in den zwischenmenschlichen Beziehungen." (Martin Groß, "Die Psychologische Gesellschaft", zitiert von Els Nannen in "Psychologie im Lichte der Bibel - Irrwege der Psychotherapie", Teil 1, herausgegeben von "Bibel und Gemeinde").
Groß bemerkt, daß seit Freud die "psychologische Vorstellung" Fuß gefaßt hat, der Mensch sei grundsätzlich ein (evolviertes) umweltbezogenes Tier, ausgestattet mit Triebanlagen, die ihn vom "Unbewußten" her steuern, während seine frühesten Kindheitserlebnisse die endgültige Richtung seines Verhaltens anweisen."
"Pathetisch führt der Psychologieexperte den hehren Namen der Wissenschaft im Munde und behauptet, alles zu wissen." Die Psychologie soll nun die christliche Ethik ersetzen.
Sie wurde zum Normgeber des Verhaltens und 'wurde zum allgemein meist anerkannten Ersatz' für den Niedergang des Glaubens und das Ende der absoluten moralischen Grundsätze." (zitiert a.a.O.)
Kritik an der Psychologie, der Psychiatrie und Psychotherapie kommt viel häufiger aus den Reihen der Psychologen als von Christen. Aber für Christen ist es wichtig, sich mit diesem Thema zu beschäftigen und dabei auch nach den Wurzeln und den Früchten (Auswirkungen) zu fragen (vgl. Mt 7,15-20).
Deshalb trafen sich etwa 55 Dauerteilnehmer und einige Tagesgäste bei unserem Wochenendseminar in Krelingen. Frau Els Nannen aus den Niederlanden, die Jura und Psychologie studiert hat, hielt vier Vorträge: "Was ist Psychologie? Die historische Wurzel"; "Das Menschenbild der fünf Hauptzweige der Psychologie und ihre gemeinsame Anthropologie"; "Biblische Antwort auf die verschiedenen Formen der Psychologie" und "Ist Integration der verschiedenen psychologischen Theorien und Therapien in die Seelsorge möglich?"
Jeder Vortrag machte das gute Fachwissen von Frau Nannen deutlich, aber auch ihre fundierte Bibelkenntnis, ihren persönlichen Glauben an das Wort Gottes und ihr praktisches Leben mit dem Herrn Jesus Christus.
Sie hat einige Jahre an der Evangelischen Hochschule in Amersfoort (einer ähnlichen Einrichtung wie die Universitätsvorbereitung von "Wort und Wissen") Psychologie unterrichtet.
Ihre Aufgabenstellung war:
1. Die Geschichte der Psychologie zu erforschen und zu lehren,
2. die heutigen Theorien objektiv darzulegen, aber das biblische Licht darauf fallen zu lassen und
3. womöglich eine biblische Alternative zu erarbeiten.
Was sind die Wurzeln der Psychologie?
Sie sind nicht zu trennen von der Persönlichkeit und der Weltanschauung der Gründer der fünf Hauptzweige der Psychologie, die atheistisch, evolutionistisch, materialistisch, humanistisch und/ oder marxistisch war.
Die meisten von ihnen waren aktive Spiritisten. Wir können diese Wurzeln nicht einfach mit Prof. Michael Dieterich als "Überbau" bezeichnen, den wir abschneiden können, um die "guten Früchte" biblisch-therapeutisch zu gebrauchen. Das ist eine Irrlehre und wird auch von ungläubigen Psychologen bezweifelt.
"Die verschlimmernde Auswirkung einer Psychotherapie wurde eine lange Zeit nicht beachtet, weil der Berufsstand von seiner eigenen Bedeutung wie gebannt schien". Dr. Arthur Chapman kritisiert: "Das Gute an der Psychotherapie wurde wie ein Evangelium hinausposaunt. Ihre möglichen Gefahren bleiben unerwähnt."
(A.H.Chap-man, Psychiater, "latrogenic Problems in Psychotherapy", 1964; zitiert in "Psychologie im Lichte der Bibel - Irrwege der Psychotherapie", 2. Teil, Els Nannen, S. 423).
"Die von Dr. Strupp befragten Therapeuten befürchten psychiatrogene (= durch Psychiatrie verursachte) Folgen wie depressive Zusammenbrüche, Selbstvernichtung, zunehmende Angst und Feindseligkeit, geringes Selbstvertrauen, sich steigernde Phobien (Angstzustände). ...
"Obgleich die Psychiatrie sich mit der Medizin verbunden hat, setzt im allgemeinen ein Psychiater den Hilfesuchenden nicht im voraus ins Bild über die Risiken einer psychotherapeutischen Behandlung, auch nicht über die Gefahr einer Verschlimmerung, wie verschiedene Forscher zeigten. "Im allgemeinen kommen Verschlechterungen der verschiedensten Art viel zu häufig vor, als daß man sie übergehen könne" (zitiert a.a.O.).
Frau Nannen weist darauf hin, "daß biblisch gesehen eine Verschlimmerung der Gesamtlage im Grunde überall schon dort vorhanden ist, wo z.B. der Hilfesuchende ein unbiblisches Bild von sich und seiner Lage bekam, wo er sich auch sonst an unbiblischen Theorien des Therapeuten oder an der Gruppe ausrichtete, wo er Sichbehaupten, Selbstannahme und Selbstliebe lernte; aber auch dort, wo er meinte, sein Verhalten ohne den Maßstab des Wortes Gottes, ohne Buße und in eigener Kraft verändern oder mit den Problemen fertig werden zu können, aber auch wo er lernte, sich auf seinen Körper zu konzentrieren (Autogenes Training, Yoga usw.).
Das Konzentriertsein auf sich selbst setzt sich oft in der Seelsorge fort. Man möchte gerne Aufmerksamkeit und Mitleid (z.B. weil man "um soviel Liebe zu kurz gekommen" sei).
Man sucht sich selbst statt den Herrn Jesus Christus und sucht auch eine Entschuldigung für sein Verhalten und seine Probleme.
Es kostet Menschen, die in psychiatrischer Behandlung waren, oft größere Mühe, persönliche Verantwortung auf sich zu nehmen, in biblischem Sinn Buße zu tun, ganz bewußt zu brechen mit Sünde, Ich, Welt oder Irrlehre und, vor allem, ein ganzes Ja zu Gottes Weg zu finden. Dieses ist die hauptsächliche Verschlimmerung, die nicht zu ignorieren oder bagatellisieren ist.
"Wir wollen nie vergessen, daß jede unbiblische Theorie über den Menschen und seine Problematik ein Same ist, der irgendwie und irgendwann einmal seine Ernte haben wird (Gal 6,7b).
Bewußt oder unbewußt wird ein Psychiater, ein Psychotherapeut oder die Gruppe (bei einer Gruppentherapie oder bei Gruppendynamik) persönliche, unbiblische moralische und ethische Normen und Werte bezüglich Sexualität, Aggression, Autorität usw. auf den Hilfesuchenden übertragen.
Das Gleiche gilt für die persönliche (evolutionistische, materialistische, humanistische, marxistische) Weltanschauung.
Der Psychologe Prof. Dr. Diekstra schreibt dazu: "Selbst die Wertvorstellungen des beeinflußbaren Patienten nähern sich unbeabsichtigt denen des Therapeuten. Die Lebensauffassung wird durch die Suggestion des Therapeuten erfolgreich auf den Patienten übertragen".
(Zitiert von Els Nannen, a.a.O.)
Frau Nannen zeigte viele Gefahren auf, aber auch das positive Angebot, daß uns der Herr Jesus in Seiner Person und in Seinem Wort macht.
(Dieser Artikel ist eine kurze Zusammenfassung des Wochenendseminars mit Frau Els Nannen, geschrieben für den CDK-Rundbrief Dezember 1994.)
Die Kassetten der vier Vorträge können im CDK-Büro bestellt werden.
"Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, daß ihr prüfen mögt, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene". (Römer 12,2)