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Manipulation?


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6 Antworten in diesem Thema

#1
Dalya

Dalya

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  • 4 Beiträge
Hallo,

nach zwei Jahren als Christ in einer freikirchlichen Gemeinde habe ich an einigen Stellen das Gefühl, ohne es zu bemerken und ohne dass es die anderen bemerkt haben manipuliert worden zu sein. Nicht in dem extremen Ausmaße dass ich schwere Traumata oder was weiß ich davon getragen hätte. Aber in dem Sinne, dass ich Meinungen irgendwann unhinterfragt für mich übernommen habe, obwohl sie nicht die meinigen waren.

Damit meine ich z.B., dass ich anfangs das Sprachengebet oder das Umfallen von Leuten (was in unserer Gemeinde kaum praktiziert wurde, von vielen aber als Wirken des heiligen Geistes akzeptiert wurde) sehr befremdlich fand. Nachdem mir aber von allen Seiten immer wieder versichert wurde, dass sei voll ok, empfand ich das selbst ebenfalls als ok. Dann wäre da weiterhin die ständige Gegenwärtigkeit von Bildern zu nenen, oder auch die Stimmung, in die man sich beim Lobpreis begibt, und die mir immer suggeriert hat, Gott sei jetzt wirklich gegenwärtig und ich müsste es irgendwie schaffen, jetzt Zeit mit ihm zu verbringen. Wiederholung von Aussagen, ein ständiges Angebot von Gruppenaktivitäten, Wecken und Befriedigen von Bedürfnissen ... etc.

Was habt ihr für Erfahrungen damit gemacht und was meint ihr zu diesem Thema? Was für "Manipulationsrechniken" habt ihr im Nachhinein eventuell durchschaut?

Viele Grüße
Dalya
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#2
Guest_Matthes_*

Guest_Matthes_*
  • Guests
Untersuche doch einfach im Gebet und im Studium der Bibel und im Austausch mit anderen Christen, wie es sich mit den Fragen wirklich verhält, im Zusammenhang mit denen Du Manipulation befürchtest. Das ist seriöser und sinnvoller als vage Manipulationsvorwürfe in den Raum zu stellen. Tatsächlich ist es doch so, dass die Gefahr, zu manipulieren, in Gruppen aller Art sehr nahe liegt und dass Manipulation oft geschieht und dass ein Leiter ganz bewusst daran arbeiten muss, nicht zu manipulieren, wenn er Manipulation vermeiden will. Manipulation ist ein Problem, dass in menschlichen Gemeinschaftsformen aller Art vorkommt, weil daran Menschen beteiligt sind und weil Menschen so sind, wie sie sind. das ist nicht spezifisch für Freikirchen. Landeskirchliche Pfarrer haben oft die Kompetenz an Nicht-Manipulation, die viele Pastoren freikirchlicher Gemeinden haben, gar nicht gelernt. Sie sind zwar in ihrem Selbstbild sehr demütig. In ihrer Stellung als laki Pfarrer kommt aber gar nicht 'raus, wie sie wirklich sind. So ist das. Den freiki Pastoren wird dann vorgeworfen, sie seien manipulativ, autoritär oder sonst 'was. Grüße, Matthes.
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#3
Dalya

Dalya

    Newbie

  • Topic Starter
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  • PIP
  • 4 Beiträge
@Matthes:

Ich bin kein Christ mehr, deswegen wird es mir kaum weiterhelfen, zu beten und in der Bibel zu lesen. Ich bin in dieses Forum gekommen, weil ich nach Austausch suche mit Leuten, die vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie ich - da ich in meiner wirklichen Lebenswelt gerade nicht viele davon antreffe.

Ich wollte keine vagen Manipulationsvorwürfe in den Raum stellen. "Ich habe das Gefühl manipuliert worden zu sein" ... ist das schon ein Vorwurf?? Vielleicht etwas ungünstig formuliert, das mag sein.
Der Punkt ist, dass ich mich gerade mit den Dingen auseinandersetze, die ich in dieser freikirchlichen Gemeinde erlebt habe, der ich selbst für eine gewisse Zeit angehört und deren Glauben ich geteilt habe. Es wurde niemals versucht, mir etwas aufzuwingen oder mir etwas Schlechtes zu tun. Und doch hatte ich in dem Moment, als ich aufhörte, an Gott zu glauben, irgendwie das Gefühl, manipuliert worden zu sein - vielleicht passt ja das Wort beeinflusst besser. Eigentlich passen beide nicht wirklich, das eine ist zu krass, das andere zu seicht.

Wenn du schreibst, dass überall Manipulation stattfindet, dann stimme ich dir zu.
Trotzdem ...
ich frage mich halt, was es ist, was da mein Denken derart in seine Fänge genommen hat, dass meine Schulfreunde von früher den Kopf schüttelten und sagten "Ich glaube, da hat dich jemand mächtig zugetextet ...". Dass ich von mir gemalte, "böse" Bilder vernichtet habe, Musik weggeworfen (bei diesen beiden Aktionen gebe ich zu, mein Eigenanteil daran war nicht gering!), dass ich meine Überzeugungen und Teile meiner Selbst an einige Stellen verleumdnet und diesem Weltbild angepasst habe? Z.B.: "Kein Sex vor der Ehe" oder "Keine Homosexualität" oder der Glaube an die Schöpfungsgeschichte ...
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#4
Guest_Hermann_*

Guest_Hermann_*
  • Guests
Zitat: Ich bin kein Christ mehr, deswegen wird es mir kaum weiterhelfen, zu beten und in der Bibel zu lesen.


Liebe Dalya,

man ist kein Christ, weil man sich mit Menschen identifiziert oder deren Lehre vertritt. Man ist auch plötzlich kein Christ mehr, weil man von Menschen enttäuscht ist. Christsein ist nicht wie Mitglied in einem Verein zu sein oder an irgendetwas regelmäßig teilzunehmen.

Christsein bedeutet, sein Leben Jesus Christus mit allem übergeben zu haben, was einen ausmacht. Es bedeutet, Jesus Christus als seinen HErrn und Erlöser angenommen zu haben, IHM nachzufolgen und IHM immer ähnlicher zu werden. Es bedeutet, erkannt zu haben, dass man ohne IHN in der Hölle endet und ER für unsere Sünden gestorben ist, damit wir Leben haben.

Ich vermute, Du hast Jesus Christus nicht als Deinen HErrn und Retter angenommen und keine Neue Geburt (Joh. 3) erlebt. Denn sonst könntest Du das "Christsein" nicht so einfach an- und ausziehen.

Du irrst, wenn Du sagst, beten und Bibellesen würde Dir kaum weiterhelfen. Doch, das wird es! Gott, der HErr, kennt Deine Nöte und ER will, dass Du nicht verloren gehst! Er liebt Dich, wie Dich kein Mensch lieben kann und ER geht Dir nach!

Bitte, wirf IHN nicht weg. Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist für Dich gestorben und auferstanden. Er will Dich zu sich ziehen, denn sonst wärest Du nicht schon 2 Jahre in einer christlichen Gemeinschaft gewesen. Menschen können uns enttäuschen, aber Gott niemals! Vertrau IHM!

Bitte Ihn um Hilfe und Erkenntnis und bitte IHN um Vergebung - ER hat versprochen, uns zu vergeben, wenn wir unsere Sünden bekennen. Es beginnt immer mit unserer Kapitulation vor Gott! Im 1. Johannes-Brief 1,9 steht, dass, wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist ER treu und gerecht, dass ER uns unsere Schuld vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. Und Er wird Dich auf dem Weg begleiten und aus Dir eine neue Schöpfung machen.

Wende Dich von Menschen ab, die Dich enttäuscht haben und stütze Dich auf das Wort Gottes. Lies, und bete dabei, so wird ER Dir die richtigen Dinge zeigen. Denk daran, dass Enttäuschung bedeutet, das Ende einer Täuschung zu erleben.

Such Dir eine biblische Gemeinde, ab von den "Schwärmerischen Strömungen", aus denen Du kommst. Wenn Du nicht weißt, wie man so eine Gemeinde findet, kann Dir hier sicher geholfen werden.

Es gibt die Kontaktstelle Bergwerk in Rotenburg/Wümme, die Dir evtl. eine solche Gemeinde nennen kann. Schick dazu eine Mail an Lothar Gassmann: info@l-gassmann.de. Er kann Dir die Adresse geben.

Aber bitte, lass nichts unversucht, den Weg zum Herrn zurückzufinden!

Ich wünsche Dir Gottes Segen

Hermann


Übrigens gibt es über Geistlichen Missbrauch eine Menge Informationen und Erfahrungsberichte, z. B.: www.geistlicher-missbrauch.info/

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#5
Jelina

Jelina

    Advanced Member

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  • 34 Beiträge
Liebe Dalya, bin seit 10 Jahren Christ. Wenn du Christ warst, gehe ich davon aus das du auch die Bibel gelesen hast. Das du auch gebetet hast und eine Beziehung zu unserem Schöpfer gehabt hast. Bin selbst aus einer Gemeinde ausgetreten die sich 2005 gespalten hatte. Ich muß sagen es war eine sehr schwierige Zeit. Aber ich habe nie aufgehört Gott zu vertrauen. War nicht immer leicht da ich in ein ziemlich großes schwarzes Loch gefallen bin. Es gibt immer Menschen die versuchen einen zu manipulieren, aber es gibt auch den heiligen Geist der dir zur Verfügung steht und dir dabei hilft solche Aktionen zu durchschauen, war jedenfalls bei mir so.
Zum Thema Homosexualität, Sex vor der Ehe u.s.w. kann ich dir nur sagen, dass ich mich diesbezüglich klar an Gottes Wort halte. Die Welt ist dabei alles zu tolerieren und zu verdrehen, aber man sollte immer an seinen Standpunkt festhalten auch wenn es nicht immer leicht ist. Es gibt immer Menschen die den Kopf schütteln und sagen, die ist doch nicht ganz dicht, aber ganz ehrlich es stört mich nicht mehr im geringsten, denn ich weiß wo ich nach meinem Ableben hinkomme. Diese Gewissheit läßt so manche Mauer überspringen.
Schade das du Gott den Rücken gekehrt hast, aber er wird wieder an deine Tür anklopfen und ich hoffe und bete das du Gott wieder in dein Leben läßt.
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#6
Guest_Matthes_*

Guest_Matthes_*
  • Guests
Ach, das tut mir Leid, Dalya, dass das so gelaufen ist bei Dir. Aber das klingt für mich so, als ob Du am Anfang Deines Christseins ganz viel äußerliche Dinge gelernt hast, was man so glaubt, was man so denkt, was man so tut, ... Du hast Dich vielleicht ein Stück weit christlich inkulturieren lassen und dann hast Du irgend wie gemerkt, dass Du das so gar nicht wolltest. Aber, wie oben schon jemand schrieb: Du musst die fundamentals durchgehen. Alles andere kommt dann in der Folge als Auswirkung. Liebe Grüße, Matthes.
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#7
Guest_The Fool's Apologist_*

Guest_The Fool's Apologist_*
  • Guests
Wer einmal wirklich "Christ" gewesen ist, kann eigentlich schwerlich nicht mehr "Christ" sein.
Wenn man sagt, ich bin jetzt kein Christ mehr, könnte man auch sagen, ab heute atme ich nicht mehr.
Das sind eben nahezu unmögliche Dinge - bzw. enden sie mit dem Tod. Das fühlt der körperliche wie der geistige Organismus und wehrt sich mit allen Kräften dagegen.

Man kann "christlich" orientiert gewesen sein und sich dann wieder etwas anderem zuwenden (Buddhismus o.ä.) - ja, das ist möglich.

Dayla -
in Deinem Falle musst Du zwei Dinge auseinanderhalten:

1. Der Mensch sträubt sich von Natur aus gegen die Wahrheit Gottes. Möglicherweise hast Du für Manipulation gehalten, was doch in Wirklichkeit nur Dein angeborener Widerwille gegen die Wahrheit gewesen ist - und Dir damit eine feine Ausrede gesucht (Manipulation!), um der Wahrheit weiter aus dem Weg gehen zu können. Wenn ein Merkmal für Manipulationsfreiheit für Dich sein sollte, dass Du dich wohlfühlst und allem zustimmen kannst, wirst Du die Wahrheit nie finden.

2. Tatsächlich stattfindende Manipulation in christlichen Kreisen (denn die gibt es leider wirklich ... und das nicht zu knapp!) erkennt man ebenfalls an o.g. Widerwillen gegen die Wahrheit. Wenn in einer Gemeinde die Wahrheit gemindert, verdreht oder verleugnet wird, findet Manipulation einen prächtigen Nähboden um zu wachsen und sich auszubreiten. Man muss also immer darauf schauen, ob:
- der Herr Jesus erhöht wird - oder der Mensch
- Gehorsam gepredigt wird - oder Bedürfnisorientiertheit
- Hierarchie gefordert wird - oder brüderliche Gleichheit vor dem Herrn
- die Bibel wörtlich genommen wird - oder kulturell frei interpretiert (z.B. in der Frauenfrage)
- Sünde und Verlorenheit genannt wird - oder billige Gnade angeboten wird für jedermann
- der Verstand angesprochen wird - oder das Gefühl
usw.


TFA
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