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Gedanken zum Jahr der Taufe


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Rolf

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Die großen Kirchen haben 2011 zum Jahr der Taufe ausgerufen. Über das Taufverständnis hier eine Ordinationspredigt eines ev. Bischofs.

Ist die Säugkingstaufe ohnehin nicht schriftgemäß, so mag man sich kaum vorstellen, dass die Baptisten mit der ev. Kirche ein Konvergenzpapier formuliert haben, mit dem Ziel der gegenseitigen Taufanerkennung. Jeder getaufte wird in dieser Predigt in den himmel gelobt. Busse, Bekehrung, wiedergeburt - Fehlanzeige!






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Getrieben vom Geist Gottes



Ordinationsgottesdienst in der Christuskirche Mannheim am 5. September 2010

Predigt zu Röm 8,14-17 von Landesbischof Dr. U. Fischer


Für diesen Ordinationsgottesdienst ist uns als Wort der Bibel ein Abschnitt aus dem 8. Kapitel des Römerbriefes gegeben. Paulus schreibt dort:
„Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater! Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind. Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, wenn wir denn mit ihm leiden, damit wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden."

Liebe begeisterte Kinder Gottes!

So rede ich Sie heute an. Ich habe das Recht zu dieser Anrede, weil Sie getaufte Menschen sind. Und getaufte Menschen sind begeisterte Kinder Gottes. Denn in der Taufe haben Sie alle den Geist Gottes empfangen, den „Geist der Kindschaft“. Seit der Taufe sind Sie alle vom heiligen Geist getrieben. Getragen von einer göttlichen Kraft lassen sich getaufte Menschen hinreißen. Deshalb sind auch getaufte Menschen hinreißende Menschen, oder sollten es zumindest sein. Und deshalb ist das alles Entscheidende für ein Christenleben die Taufe, in der Gottes Geist verliehen wird. Die Taufe ist so etwas wie die Grundordination aller Christenmenschen. Alles, was im weiteren Leben geschieht, auch die Ordination ins geistliche Amt, gründet auf der Taufe und darauf, dass Gott Menschen seinen Geist verliehen und sie zu seinen Kindern gemacht hat.

Getrieben von was?

Nun werden manche von Ihnen sogleich einwenden: Ich fühle mich aber gar nicht als vom Geist Gottes getrieben. Manchmal fühle ich mich auf ganz andere Art getrieben. Dann treibt mich mein Ehrgeiz oder mein Terminkalender. Dann treiben mich Ansprüche anderer an mich, Erwartungen, die ich zu erfüllen habe. Manchmal kann ich gar nicht entscheiden, ob es Gottes guter Geist ist, der mich gerade treibt, oder eher der Zeitgeist mit seinem verführerischen Lächeln und seinen bösen Fratzen. Ja, welcher Geist treibt mich – in meinem Leben als getaufter Mensch, in meinem Dienst als Amtsträgerin oder Amtsträger der Kirche? Gerade weil sich ein Gefühl des Getriebenseins durch anderes immer wieder einstellt, weil es so schwer zu entscheiden ist, wann wirklich Gottes Geist mich treibt, deshalb ist es so wichtig, mich regelmäßig der eigenen Taufe zu erinnern. Jeder Gottes­dienst, den wir im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes beginnen, ist ein Akt der Tauferinnerung. Machen wir uns dies klar.

Dann der andere Einwand: Will ich eigentlich ein von Gottes Geist Getriebener sein? Oder will ich eher und vor allem die Freiheit meines eigenen Willens unter Beweis stellen? Will ich mich überhaupt von irgendetwas treiben lassen? Oder will ich lieber ein vollständig selbst be­stimmtes Leben führen, ein Leben, in dem ich meinen eigenen Willen durchsetze? Aber mit diesem Traum von der völligen Selbstbestimmung erliege ich einer furchtbaren Illusion. Denn nicht ich habe mich selbst geschaffen und ins Leben gerufen. Durch Gottes Atem, durch Gottes Lebenskraft wurde ich ein lebendiges Wesen. In der Taufe wurde ich der Kraft dieses göttlichen Geistes ausgesetzt. Dieser Geist, der Leben erschaffen hat und der mir in der Taufe verliehen wurde, er treibt mich. Mit ihm werde ich immer wieder neu beatmet. Dies zu wissen, muss meine Freiheit ja gar nicht einschränken. Im Gegenteil: Es kann so tröstlich sein zu wissen: Bei allem, was ich tue und rede, bin ich nicht auf mich selbst, auf meine Kreativität, auf meine Tatkraft allein angewiesen. Ich werde von Gottes Geist inspiriert. Mir fließen von außen Kräfte zu. Mir wird etwas geschenkt, das ich annehmen, das ich aufnehmen, auf das ich hören, von dem ich mich leiten lassen kann.

Urvertrauen als Kinder Gottes

Deshalb spreche ich Sie heute Morgen so an als „begeisterte Kinder Gottes“ und schließe mich dabei mit ein: Auch wenn wir uns nicht im­mer als sonderlich geisterfüllt erleben mögen, so ist dies doch die Bestimmung unseres Lebens. In der Taufe hat uns der heilige Geist an Gottes Brust gelegt. Er hat uns seit unserer Taufe kindliches Selbstbe­wusstsein saugen lassen. „Ich bin von Gott angenommen. Ich darf ich sein - Gottes geliebtes Kind“. Diese Gewissheit haben wir seit unserer Taufe durch Gottes heiligen Geist vermittelt bekommen. Und so haben wir uns als Kinder Gottes glauben gelernt, als Brüder und Schwestern Jesu. Als zugehörig zu Gott, unserem Vater, als zugehörig zu Jesus, unserem Bruder. Und weil dies so ist, können wir Vertrauen, unendliches Vertrauen zu Gott schöpfen. Ein Säugling ruft nicht zaghaft; er schreit. Er schreit nach seinem Vater, nach seiner Mutter. Dieser Schrei des Säuglings ist der Schrei des Vertrauens. Genau diesen Schrei des Neugeborenen stellt uns Paulus als Ausdruck unbedingten, geisterfüllten Ver­trauens beispielhaft vor Augen. Durch Gottes Geist haben wir mit unserer Taufe ein herrliches Selbstbe­wusstsein erlangt, das Selbstbewusstsein der Kinder Gottes, die in unbedingtem Vertrauen, sozusagen mit Urvertrauen Gott als „Vater“, als „Abba“, sicher auch als „Mama“ ansprechen können.

Gegen alle Tauf- und Geistvergessenheit will ich uns also heute erinnern an unsere Taufe, an das Ge­schenk des Geistes und an unsere Gotteskindschaft. Wenn wir uns daran erinnern lassen, dann finden wir uns wieder an der Seite Jesu, unseres Bruders. Dann finden wir uns wieder als Erben des Gottesreiches und als Miterben Jesu Christi. Dann gewinnen wir mit Jesus Kraft zum Durchstehen des Leidens, das uns in unserem Leben abverlangt wird. An der Seite Jesu, als Kinder Gottes, als Erben des Gottesreiches können wir der Freiheit trauen und uns im Vertrauen auf die versprochene Gottesherrschaft allen Anpassungszwängen widersetzen. Können wir leben in unbedingter Bindung an Gott, die zugleich herrliche Freiheit gegenüber der Welt und allen Menschen bedeutet. Können wir uns befreien von so ge­nannten Sachzwängen. Können wir Konflikte aushalten. Können wir uns unbefangen einmischen in die Angelegenheiten dieser Welt - in der Gewissheit, dass Erben der Freiheit einen langen Atem haben, den Atem Gottes. Wer sich in der Taufe ganz an Gott hat binden lassen, verliert die Furcht gegenüber der Welt. So führt der kindliche „Abba“-Schrei nicht in eine kindliche Abhängigkeit, sondern zur herrlichen Freiheit der begeisterten Kinder Gottes. Gottes heiliger Geist bläst getauften Menschen die Furcht aus der Seele. Weil dies so ist, kann Paulus seine Ausführungen über die begeisterten Kinder Gottes im 8. Kapitel seines Römerbriefes dann mit den wunderbar tröstlichen und Mut machenden Worten schließen, die vielen von uns vertraut sind: „Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ Ja, so kann jemand reden, der weiß: Gottes heiliger Geist bläst mir die Furcht aus der Seele.

Furchtlos

Furchtloses Vertrauen ist es, das uns geschenkt wird, wenn wir uns treiben lassen vom Geist Gottes. Furchtloses Vertrauen, das uns fähig macht, als Erben des Gottesreiches zu leben in der Geschwisterschaft mit dem gekreuzigten und auf­erstandenen Christus. Der uns in der Taufe als seine Kinder angenommen hat, der uns als Erben seines Reiches eingesetzt hat, der bindet uns an sich. Der stellt uns an die Seite Jesu, unseres Bruders. So können sich jene, die vom Geist Christi getrieben werden, der Nachfolge des Gekreuzigten nicht entziehen. Des­halb sind begeisterte Kinder Gottes als Erben der Freiheit und als Miterben Christi fähig zum Mitleiden. In der Nachfolge Christi werden sie hineingezogen in sein Leiden. Und dieses muss ihnen nicht Furcht machen. Die gemeinsame Erbschaft des Gottesreiches schafft eine Schicksalsgemeinschaft mit Christus. Als vertrauende Miterben Christi lernen wir die Solidarität mit den Leidenden. Und durch un­sere Solidarität mit den Leidenden blitzt immer wieder die Herrlichkeit des kommenden Got­tesreiches auf in dieser Welt.

Dabei wissen wir, dass die Verwirklichung der von Gott verheißenen Herrlichkeit nicht abhängt von Ihrer Einsatzbereitschaft und Ihren Erfolgen. Das bedeutet eine große Entlastung: Nicht Sie sind es, die Gottes Reich heraufführen, sondern Gott, unser Vater, wird sein Reich vollenden. Zugleich aber sind Sie als Erben des Gottesreiches auch gefordert. (...) Natürlich gibt es auch Grenzen des Mitleidens. Nicht jedes Leiden werden Sie, liebe Schwestern, lieber Bruder, mitgehen können, aber in jedem Leiden sind Sie gefordert, als Erben des Gottesreiches an der Seite der Leidenden zu stehen. Anteil an der künftigen Herrlichkeit gibt es für Christenmenschen nicht am Kreuz vorbei.

Das klingt sehr ernst. Das ist es auch, aber nicht traurig. Denn für das Leben in der Schicksalsgemeinschaft mit Christus sind Sie alle, liebe Schwestern und Brüder, bestens ausgerüstet als begeisterte Kinder Gottes, die mit den Worten Paul Gerhardts singen können:

Ist Gott für mich, so trete gleich alles wider mich;
so oft ich ruf und bete, weicht alles hinter sich.
Hab ich das Haupt zum Freunde und bin geliebt bei Gott,
was kann mir tun der Feinde und Widersacher Rott?
Mein Herze geht in Sprüngen und kann nicht traurig sein,,
ist voller Freud und Singen, sieht lauter Sonnenschein.
Die Sonne, die mir lachet, ist mein Herr Jesus Christ,
das, was mich singen machet, ist was im Himmel ist.
Amen.
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#2
Rolf

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Warum ich mich fast 30 Jahre nach meiner Bekehrung
habe taufen lassen






Ich wurde im Jahre 1958 geboren und empfing, da der Zustand meiner Mutter und mein eigener Zustand kritisch waren, als Säugling die katholische „Nottaufe“. Danach machte ich sämtliche katholischen Stationen durch – über die Erstkommunion und die Firmung bis hin zu einem fast ein halbes Jahr dauernden (Kur)-Aufenthalt als achtjähriges Kind in einem katholischen Kloster.

Im Dezember 1976 – damals war ich 18 Jahre alt – zeigte mir der HERR Jesus Christus durch das Wort Gottes bei meinem eigenen Bibelstudium und bei einer Evangelisation, daß ich ein verlorener Sünder bin. Ich erkannte meine Schuld, tat Buße darüber, bekannte meine Sünden Jesus Christus und bat ihn um Vergebung und Reinigung. Als ein Mensch, der bis dahin nicht nur im Katholizismus, sondern auch in verschiedenen Religionen und Weltanschauungen (v.a. Buddhismus und Anthroposophie) vergeblich nach dem Heil gesucht hatte, hatte ich Jesus Christus nun als einzigen wahren Erlöser und HERRN erkannt und in mein Herz aufgenommen. Aus Liebe zu Ihm und als Akt des Gehorsams gegenüber Seinem Wort trat ich noch im gleichen Jahr aus der Römisch-Katholischen Kirche aus, da ich deren Lehre nicht mit der Lehre der Bibel in Einklang sehen konnte.

In der Katholischen Kirche wird gelehrt, daß die Säuglinge bei der Taufe durch Gottes Geist zu neuem Leben wiedergeboren werden (Taufwiedergeburtslehre). Die Taufe gilt als geradezu magischer („sakramentaler“) Akt, durch den der Täufling in die Katholische Kirche als „mystischer Leib Christi“ einverleibt wird. Ähnliche Lehren finden sich auch in manchen evangelischen Kirchen (besonders innerhalb des Luthertums). In der heutigen volkskirchlichen Tradition ist es so, daß durch die Säuglingstaufe der Bestand der Volkskirche gesichert wird, indem ihr Mitglieder zugeführt werden, bevor diese eine bewusste Entscheidung für oder gegen die Kirchenmitgliedschaft treffen können.

Immer schon hatte ich Fragen, ob die Säuglingstaufe generell und zudem in der Art, wie ich sie empfangen hatte, von Gottes Wort, der Bibel, her gerechtfertigt ist. Über viele Jahre stützte ich mich innerlich und in Gesprächen mit Andersdenkenden auf Bibelstellen wie Matthäus 28,19-20 („Gehet hin, macht zu Jüngern alle Völker, taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe“) und besonders die „Haustaufen“ in Apostelgeschichte 16, Vers 15 und 33 („er/sie ließ sich taufen mit seinem/ihrem ganzen Hause“; vgl. auch Apostelgeschichte 18,8 und 1. Korinther 1,16). Eine gängige Argumentation lautet, daß hier auch Kinder und Säuglinge eingeschlossen sein müßten. Ich las die Stellen immer und immer wieder, mußte aber schließlich zugeben, daß hier etwas in die Aussagen hineingedeutet wird, was so nicht dasteht.

Nun habe ich in meiner theologischen Forschung immer wieder den Standpunkt vertreten, daß man bei christlichen Lehren und Handlungsweisen von den klaren, eindeutigen Stellen der Heiligen Schrift ausgehen muß – und nicht von den unklaren Stellen. Nur – seltsamerweise – bei der Tauffrage habe ich mich jahrzehntelang auf unklare Stellen gestützt, sicherlich auch aus menschlichen und kirchlichen Rück-sichtnahmen (ich war von 1977-1999 Mitglied der Evangelischen Landeskirche, darüber hinaus von 1991-93 als Vikar in dieser tätig). Wenn ich nun aber die klaren Aussagen der Heiligen Schrift zur Taufe betrachte, dann wird mir folgendes deutlich:

Erstens: Die klare Reihenfolge bei der Taufe im Neuen Testament lautet: erst Glaube, dann Taufe (man lese hierzu Markus 16,16; Apostelgeschichte 2,38.41; 8,12f.36-38; 9,18; 10,43-48; 18,8; 22,16; Galater 3,26f. u.a.).

Zweitens: Getauft werden nur Menschen, die über ihr altes Leben Buße getan haben und Jesus Christus als ihren Erlöser und HERRN angenommen haben (vergleiche dieselben Bibelstellen).

Drittens: Die christliche Taufe symbolisiert das Sterben des alten Menschen im Wasser (Taufgrab) und das Auferstehen des neuen, durch den Glauben erretteten Menschen (vergleiche das Vorbild der Arche in 1. Petrus 3,20f. sowie Römer 6,3ff. und Kolosser 2,12).

Viertens: Aus diesen klaren Grundlehren der Heiligen Schrift ergibt sich die Folgerung, daß auch die „Haustaufen“ in der Apostelgeschichte und in 1. Korinther 1,16 diese Kennzeichen tragen, zumal an mehreren Stellen bei Haustaufen ausdrücklich erwähnt wird, daß den Täuflingen vorher das Evangelium verkündigt worden ist und sie zum Glauben gekommen sind: „Und sie sagten ihm das Wort des HERRN und allen, die in seinem Hause waren“ (Apostelgeschichte 16,32). „Krispus aber, der Synagogenvorsteher, kam mit seinem ganzen Hause zum Glauben an den HERRN; und viele Korinther, die zuhörten, wurden gläubig und ließen sich taufen“ (Apostelgeschichte 18,8). Also auch hier die Reihenfolge: erst bußfertiger Glaube aufgrund der Wortverkündigung – und dann erst Taufe. Ferner ergibt sich aus den klaren Grundlehren des Neuen Testaments die Folgerung, daß in Matthäus 28,19-20 die Jünger aus allen Völkern (und nicht die Völker als Gesamtheit!) gemeint sind, die getauft und nach ihrer Bekehrung weiter im Glaubensleben unterwiesen werden. Gemeinde Jesu ist im Neuen Testament durchgehend Jüngergemeinde - und nicht Volkskirche!

Aus dieser Erkenntnis heraus ergab sich für mich der konsequente Gehorsamsschritt gegenüber meinem HERRN und Heiland Jesus Christus, mich so taufen zu lassen, wie es in der Gemeinde der ersten Christen üblich war. Am 2. Oktober 2005 wurde ich in Pforzheim im Fluß Nagold auf den Namen des dreieinigen Gottes getauft. Ehre und Dank sei dem HERRN!

Lothar Gassmann

Anschrift: Am Waldsaum 39, D-75175 Pforzheim
Tel. 07231-66529, Fax 07231-42 44 067
E-Mail: LOGASS1@t-online.de
Homepage: www.L-Gassmann.de



Auszug aus:

Wie Georg Müller zur Klarheit über die Taufe kam

Ich bat Gott wiederholt, mich in dieser wichtigen Sache zu unterweisen und las das Neue Testament von Anfang an mit besonderer Rücksicht auf diesen Punkt. Nun aber, da ich die Sache mit Ernst betrieb, kamen mir eine Anzahl von Einwürfen in den Sinn:
1. "Da viele heilige und erleuchtete Männer über diesen Punkt eine verschiedene Ansicht gehabt haben und noch haben, ist das nicht ein Beweis, daß wir in dem jetzigen unvollkommenen Zustande der Kirche nicht zu erwarten haben, zu einem genügenden Schlusse in diesem Punkte zu kommen?" - Dieser Einwurf wurde so beseitigt: "Wenn es in der Bibel geoffenbart ist, welches die wahre schriftgemäße Taufe ist, warum sollte ich nicht zur Erkenntnis dieser Wahrheit kommen können, da der Geist jetzt wie früher der Lehrer in der Kirche ist'?"
2. "Nur wenige meiner Freunde sind getauft worden, und die meisten von ihnen sind der Taufe der Gläubigen entgegen, und diese werden mir den Rücken zukehren." - Antwort: "Wenn alle Menschen mich verlassen würden, so nur Jesus mit mir Ge-meinschaft hat, so werde ich glücklich sein."
3. "Du wirst sicherlich die Hälfte deines Einkommens verlieren, wenn du getauft wirst." - Antwort: "Solange ich dem Herrn treu zu sein suche, wird er mich nicht Mangel leiden lassen."
4. "Die Leute werden dich einen Baptisten nennen, und du wirst als ein Glied dieser 'Sekte' betrachtet werden, und doch kannst du nicht alles billigen, was unter ihnen vorgeht." - Antwort: "Wenn ich mich auch taufen lasse, so folgt daraus nicht, daß ich mit denen, die die Taufe der Gläubigen als die Wahrheit betrachten, in allen übrigen Punkten übereinstimmen muß."
5. "Du hast jetzt schon seit einigen Jahren gepredigt, und du wirst öffentlich zu bekennen haben, daß du in einem Irrtum gewesen bist, wenn es dir einleuchten sollte, daß die Taufe der Gläubigen die wahre sei." - Antwort: "Es ist viel besser, es zu bekennen, daß du in dieser Hinsicht in einem Irrtum gewesen bist, als in demselben zu beharren."
6. "Selbst wenn die Taufe der Gläubigen die wahre sein sollte, so ist es doch jetzt zu spät, dich taufen zu lassen, da du ja gleich, nachdem du gläubig geworden warst, hättest getauft werden sollen." - Antwort: "Es ist besser, ein Gebot Jesu zu erfüllen, sei es auch noch so spät, als in der Vernachlässigung desselben fortzuleben."

Georg Müller (1805-1898), Missionar und einer der „Väter“ der Brüderbewegung, gründete im Jahre 1836 die berühmten Waisenanstalten in Bristol.

Quelle: Johannes Warns: Die Taufe, R. Brockhaus-Verlag, Wuppertal und Zürich, 3. Aufl. 1992, S. 252-254
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