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Köhler: Die Zukunft des Glaubens ist ökumenisch


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Rolf

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Köhler: Die Zukunft des Glaubens ist ökumenisch





Hildesheim (idea) – Der Weg in die Zukunft des christlichen Glaubens steht nach Ansicht von Bundespräsident Horst Köhler im Zeichen der Ökumene. „Nur gemeinsam können die Christen ihren Glauben leben“, sagte das Staatsoberhaupt am 15. Januar in Hildesheim.

Mit einem ökumenischen Festgottesdienst wurde dort das Jubiläumsjahr zum tausendjährigen Bestehen der St. Michaeliskirche eröffnet. Das spätromanische Bauwerk gehört seit 1985 zusammen mit dem katholischen Mariendom der norddeutschen Stadt zum Weltkulturerbe. Die nach dem Erzengel Michael benannte Kirche wird von beiden Konfessionen genutzt. In der Krypta finden katholische Gottesdienste statt. Wie Köhler sagte, setze Hildesheim ökumenische Zeichen mit den beiden großen Kirchen, die aufwändig renoviert werden. Der Bundespräsident unterzeichnete ein 635 Meter langes Band, das über 1.000 Schüler des katholischen Gymnasiums Josephinum mit Sprüchen und Bildern zur Geschichte der vergangenen 1.000 Jahre versehen hatten. Es wurde zwischen dem Mariendom und der Michaeliskirche ausgelegt.

„Gottes Engel weichen nie“

Das Hildesheimer Jubiläumsjahr steht unter dem Motto „Gottes Engel weichen nie“, einem Zitat aus einer Kantate von Johann Sebastian Bach. Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann sagte in ihrer Festpredigt, noch heute seien viele Menschen von Engeln fasziniert. Ihre Aufgabe sei zu zeigen, „dass Gott mitten unter uns ist“. Die Frage „Wo ist Gott?“ treibe viele Menschen um – besonders angesichts von Leid und Katastrophen wie in Haiti. Sie sei zutiefst überzeugt, so die EKD-Ratsvorsitzende, dass Gott Leid nicht wolle und dass er nicht durch Katastrophen strafe - „sondern Gott begleitet Menschen, die Katastrophen erleiden müssen“. Nicht in dieser unerlösten Welt, sondern erst in Gottes Zukunft - so sage es das biblische Buch der Offenbarung - werde alles Leid, Not und Geschrei ein Ende haben. Aufgabe der Kirchen sei es, zu mahnen, Katastrophen, Krieg und Unrecht zu verhindern.

Katholischer Bischof vermisst Beständigkeit

Der katholische Bischof von Hildesheim, Norbert Trelle, warnte in einem Grußwort vor den Folgen einer immer schnelllebigeren Zeit. Durch wachsende Anforderungen an Mobilität und Flexibilität drohe den Menschen, ihre Identität verloren zu gehen. Schwache und Verlierer blieben auf der Strecke. Gerade für sie müsse die Kirche eintreten. Trelle erinnerte an das Motto der Benediktiner. Sie legten Wert auf „Stabilitas“ – Beständigkeit. Das sei auch heute vonnöten.

Kirche als Strohlager und SS-Schule

Bischof Bernward von Hildesheim (960-1022) gründete die St. Michaeliskirche als seine Grabeskirche. Sie hat die Form einer mittelalterlichen Burg und ist nach mathematischen Regeln aufgrund biblischer Zahlensymbolik gestaltet, etwa den neun sogenannten Engelordnungen. Sie enthält ein mittelalterliches Deckengemälde und gilt als bedeutendes Denkmal romanischer Baukunst. Mit der Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche fast 50 Jahre lang geschlossen und zeitweise als Strohlager genutzt. Im Nationalsozialismus missbrauchte die SS sie als Ausbildungsstätte. 1945 wurde die Kirche bei Bombenangriffen weitgehend zerstört. Mit Finanzhilfe des US-amerikanischen jüdischen Geschäftsmanns Bernard R. Armour wurde sie in der frühen Nachkriegszeit wieder aufgebaut. Die jetzige Restaurierung kostete rund drei Millionen Euro.

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