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Religionskritische Werbung auch auf deutschen Bussen


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Rolf

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Verein plant religionskritische Werbung auch auf deutschen Bussen





10.03.2009


(PRO) - "Gottlos glücklich – ein erfülltes Leben braucht keinen Glauben". Diese und ähnliche Aussagen könnten bald schon auf deutschen Linienbussen zu lesen sein. Bereits in sieben Ländern haben Atheisten Werbetexte im öffentlichen Nahverkehr platziert, die Menschen zum Nicht-Glauben ermutigen wollen – jetzt soll die Botschaft auch in Deutschland verbreitet werden.

Atheisten in Deutschland, die von der Kampagne in England, begeistert waren, wollen diese möglichst bald auch hierzulande umsetzen. Auf einer Internetseite werben die Initiatoren für die Aktion. Von Spenden sollen drei Werbeflächen gemietet werden, die die atheistischen Botschaften dann in Berlin, Köln und in München verbreiten sollen. Nach eigenen Angaben verzeichnet die Aktion bereits erste Erfolge: Schon über 1.000 Euro seien innerhalb der ersten 24 Stunden zusammengekommen.

"Nicht-Religiöse, Agnostiker und Atheisten sollen wahrnehmen können, dass sie nicht alleine sind", erläutern die Initiatoren ihr Anliegen. "Sie sollen mutiger werden, sich gegen religiösen Hochmut zur Wehr zu setzen und sich in die öffentlichen Debatten einzumischen."

Die Initiative wurde zunächst von Einzelpersonen gestartet. Unterstützung bekommt sie inzwischen auch von den atheistischen Verbänden in Deutschland: Der "Giordano Bruno Stiftung", die sich die "Förderung des evolutionären Humanismus" zum Ziel gesetzt hat, dem "Internationalen Bund der konfessionslosen und Atheisten" (IBKA) sowie den "Brights ", einer Vereinigung von Atheisten.

Pressesprecher: "Einige religiöse Einstellungen verstoßen gegen die Grundrechte der Gesellschaft"

Wer spendet, darf mit abstimmen, welche der Kampagnen bald auf den Bussen zu lesen sein sollen. Zu den Vorschlägen gehören etwa "Es gibt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen Gott. Ein erfülltes Leben braucht keinen Glauben" oder auch "Gott ist eine Behauptung – Menschenrechte sind real. Auf uns kommt es an".

Der Pressesprecher der Kampagne, Philipp Möller, sagt, mit der Kampagne "niemanden vom Glauben abbringen" zu wollen. Dennoch wird die Haltung gegenüber diesem schnell deutlich: Möller behauptet etwa, dass "vereinzelte religiöse Einstellungen zu Themen wie Sexualität, Gleichberechtigung von Mann und Frau oder Meinungsfreiheit" sich nicht mit den Grundrechten unserer Gesellschaft vereinbaren ließen. Zudem ist er der Ansicht, dass es sich beim Glauben "um ein durch Sozialisation, also durch ganz irdische Menschen, übergestülptes Überzeugungssystem" handele, das auf "inzwischen nachweislich falschen Grundannahmen" beruhe.

Ob das Erstarken atheistischer Meinungen in öffentlichen Debatten dazu führt, dass sich mehr Menschen als Atheisten bezeichnen, ist eher fraglich. Der Kölner Soziologe und Professor Wolfgang Jagodzinski wertete 2003 die deutschen Ergebnisse der "Werte-Studie" aus, in der die europäische Bevölkerung unter anderem zu ihrer Religiosität befragt wurde. Dabei kommt er zu dem Ergebnis, dass "trotz verstärkter öffentlicher Aktivitäten der Atheisten die Zahl der Menschen, die sich als überzeugte Atheisten bezeichnen, seit 1981 kaum zugenommen hat". Der Wert liege in Westdeutschland bei rund 10 Prozent, in Ostdeutschland aber bei über 20 Prozent.
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