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Grundlegende Unterschiede zwischen Islam und christlichem Gl


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Rolf

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Islamkritik: Grundlegende Unterschiede zwischen Islam und christlichem Glauben





29. 12. 2008


Gestern wieder eine herausragende Kolumne von Lorenz Jäger in den Exerzitien der Franfurter Allg. Sonntagszeitung. Man muss sich durchbuddeln, denn auf sehr wenigen Zeilen ist viel Sachwissen komplex vermittelt, aber es lohnt sich, ist erfrischend sachlich und unpolemisch und man beginnt eine tiefe Freude darüber zu empfinden, Jesus kennen zu dürfen. Und: als ich die Kolumne gestern Abend zu Ende gelesen hatte, saß ich etwas fassungslos auf dem Sofa und fragte mich: darf man das so offen schreiben? Gibt das keinen Ärger? Schon schockierend, dass man sich das überhaupt fragen muss… hier der Artikel von Lorenz Jäger (wichtige Kernpunkte von mir fett hervorgehoben):

Jesus Christus und Maria sind für die Muslime keine Fremden. Anders als das Judentum hat der Islam beide in seine Theologie aufgenommen und verehrt sie. Zusammengenommen passen die Aussagen des Korans über Jesus indes auf zwei Druckseiten. Zunächst der dogmatische Punkt, der manchem als bloßes Theologengezänk vorkommen mag: Jesus gilt den Muslimen als Gottes Gesandter, nicht als der Sohn. “Es kommt Gott nicht zu, dass er ein Kind nimmt”, sagt die neunzehnte Sure. Und insofern kann man den Islam als eine Religion der Vernunft ansehen: Die Schwierigkeiten der Dreifaltigkeitslehre werden kurzerhand beiseitegeschoben.

Auch im Koran ist Jesus Sohn der Jungfrau Maria. Gott “zeugt” ihn nicht, sondern lässt ihn durch ein Wunder entstehen: “Das fällt mir leicht . . . Es ist beschlossene Sache.” Die historische Umwelt, die uns das Neue Testament schildert, fällt aus. Jesus, eben zur Welt gekommen, spricht zum Volk: “Ich bin Gottes Diener . . . Er hat mir das Gebet und die Abgabe anbefohlen, solange ich lebe.”

Jesus lehrt also nichts anderes als die Grundgebote des Islam. Und vor allem: In dieser Lehre erschöpft sich sein Wirken auch schon. Wenn er für das Neue Testament jener ist, der die an Leib und Seele Beschädigten heilt, so bleibt er für den Koran der Prophet. Er hat nicht am Kreuz gelitten. In der Polemik gegen die Juden sagt die vierte Sure des Korans, Gott habe das Volk der Schrift “versiegelt”, weil sie “nicht glaubten, Maria mächtig verleumdeten und sagten: ,Wir haben Christus Jesus, den Sohn Marias, Gottes Gesandten, getötet.’ Sie haben ihn aber nicht getötet und nicht gekreuzigt, vielmehr wurde ihnen der Anschein erweckt.” Aus der mensch-göttlichen Dramatik des Neuen Testaments wird der Kern herausgenommen, das Leiden wird so entwirklicht wie die Herrlichkeit.

Hegel, der Philosoph, hat von Allah gesagt, sein Zeichen sei die “Verhältnislosigkeit”. Menschliche Gliederungen haben vor diesem Gott nicht nur keinen Bestand, sie können schlechterdings keine Rolle spielen, wo nur der stets wiederholte Allmachtsbeweis erbracht werden muss. Allah wendet sich Einzelnen zu, die aus jedem geschichtlichen Kontext gelöst sind.

Und wie im Falle Jesu der Koran der Zuwendung Gottes ihre Konkretheit nimmt, so kann er andererseits der Gottferne, dem Hadern und Rechten mit Gott, wie es sich im Buch Hiob findet, keinen Platz in seiner Lehre geben. Wer zweifelt, leugnet. Die Schwingungsweite der Bibel zwischen Frömmigkeit und Verlassenheit erreicht der Koran nicht: Von Hiob weiß er nur, dass er “standhaft” blieb. So ähnelt Allah dann doch eher einem Despoten, der seine Allmacht manifestiert, je willkürlicher, um so eindrucksvoller. Insofern hat die “Islamophobie” in Europa, die vielfach beklagt wird, auch einen rationalen Kern. (Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 28.12.2008, Nr. 52 / Seite 11)

Hammer! Und die Zeilen machen deutlich, was wir im NT haben! Ein Gott, der in Beziehung tritt. Zu einzelnen bzw. in Gruppen versammelten realen Individuen in ihrem jeweiligen historischen Zusammenhang. Der auch Zweifeln souverän und gelassen entgegen tritt. Der in liebende Vorleistung geht.

Gleichzeitig macht die Aufzählung von Lorenz Jäger deutlich, was wir auf keinen Fall aufgeben dürfen: die Beziehung darf nicht zu einem Gebotskatalog hin abgeschwächt werden. Gottes Handeln darf nicht aus seinem historischen Kontext gelöst werden. Gott handelt konkret an und zu konkreten Menschen. Wir neigen manchmal zu sehr zur Abstrahierung Gottes und reden und leben nicht mehr in realen historisch verankerten Beziehungen, sondern in Konzepten. Zweifel müssen erlaubt sein! Wir haben Gott nicht zu verteidigen und eine Art Gottesbeweis zu führen. Es gibt Heilsgewissheit (nicht -sicherheit!). Gott ist kein Despot, dem etwas zu beweisen wäre.

Und: wer behauptet: der Islam baut auf Judentum und Christentum auf und sie haben ja alle gemeinsame Wurzeln - dem muss Recht gegeben werden. Diese Wurzeln allerdings wurden gekappt und etwas Neues darauf aufgepfropft. Und dieses Neue bedeutet einen Rückschritt. In die Beziehungslosigkeit und in die Gesetzlichkeit eines despotischen Gottes, bei dem selbst der frömmste seiner Ewigkeit nicht sicher sein kann…
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