Jump to content

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Photo

Die brutalen Bibelstellen bei Sandra Maischberger


  • Please log in to reply
No replies to this topic

#1
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PipPipPip
  • 34237 posts
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







Die brutalen Bibelstellen bei Sandra Maischberger





Es geht auf Ostern zu und deshalb laufen auch im Fernsehen Bibel-Filme und Jesus-Dokumentationen rund um die Uhr. Sogar bei Sandra Maischberger wird gerätselt, was es mit Ostern bloß auf sich hat. Doch nach einem "Comeback der Religion" – wie der Titel der Sendung lautete – sah das wirklich nicht aus.


Bei Maischberger wurde zwischen zwei Kritikern und drei Kirchenbefürwortern gesittet philosophiert. Die Kernfrage dabei war, wie kann man an einen Gott glauben, wenn er überall auf der Welt schlimmes zulässt? Wie kann man die Bibel verteidigen, in der ein blutrünstiger Gott „heilige Krieger“ los schickt? „Die Bibel ist ein zutiefst gewalttätiges Buch“, erklärte der Psychologieprofessor und bekennende Atheist Franz Buggle. Der schärfste Kritiker der Runde versäumte keine Gelegenheit, die fiesesten Stellen zu zitieren, sprach von Gott befohlenem Genozid, „zerschmetterten Kindern“ und Kreuzigung. Er könne zudem nicht glauben, ohne dabei mit massiven logischen Gesetzen in Konflikt zu kommen.

Der Kirchenkritiker und ehemalige Priester Eugen Drewermann stimmte zwar zu, dass die Bibel vor Gewalt nur so strotze. An seinem Glauben an Jesus halte er aber trotzdem fest. „Ich könnte nicht wirklich leben ohne die Botschaft Jesu“, predigte er: „Ich brauche Gott, um an die Liebe zu glauben im Gegensatz zur Realität.“ Vor drei Jahren war der Papstgegner aus der Kirche ausgetreten. 1991 war ihm die Lehrerlaubnis entzogen worden.

Als höchster Repräsentant des Benediktinerordens legte Abtprimas Notker Wolf ein gutes Wort für Gott in der Runde ein, erinnerte an die Nächstenliebe und die guten Seiten des Glaubens. Das die Sendung nicht vollends zum vorgezogenen Wort am Sonntag abdriftete, war vor allem der ehemaligen Gesundheitsministerin Andrea Fischer zu verdanken. Sie fühlte sich in der Runde ganz offensichtlich nicht wohl. „Das kommt hier in beachtliche intellektuelle Höhen“, bemerkte sie und gab zu, selbst nur einen Bruchteil der Bibel gelesen zu haben. Mit 20 Jahren war sie aus der Kirche ausgetreten, hat aber zu ihrem Glauben zurückgefunden. Mittlerweile ist sie wieder Mitglied der katholischen Kirche. Die Bibelzitate ihres Sitznachbarn Buggle nahm sie gelassen hin. Der Text stamme schließlich aus einer ganz anderen Zeit, in der die Welt insgesamt gewalttätiger war, argumentierte sie.

Sportjournalist Harry Valérien drohte in dem Gespräch völlig unterzugehen. Als hätte Maischberger das vorausgesehen, widmete sie ihm alleine den Anfang der Sendung. Als Soldat im Zweiten Weltkrieg hatte er zum Glauben gefunden und ihn nie verloren. Als er gerade mal 14 Jahre alt war starb seine Mutter. Ein Jahr darauf sein Vater. Seine Tochter starb mit 46 Jahren überraschend an Krebs. „Haben Sie nie gezweifelt, das nie als ungerecht empfunden?“, bohrte Maischberger. Valérien zuckte nur mit den Schultern: Er müsse das Schicksal eben hinnehmen.

Auch dem Zuschauer blieb nichts anderes übrig, als sich in sein Schicksal zu ergeben und sich von für eine Talkshow ungewöhnlich sanften Stimmen in den Schlaf predigen zu lassen. Und wer nicht vorzeitig eingelullt wurde, weiß jetzt vielleicht wenigstens, wie die plötzliche Themenwoche „Bibel“ im Fernsehen und Ostern zusammenhängen.
  • 0