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„Keine Zeit Nerven zu zeigen“: Die Geschichte von Sanitäterinnen an der Seite von IDF-Soldaten im Gazastreifen


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Rolf

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„Keine Zeit Nerven zu zeigen“: Die Geschichte von Sanitäte-rinnen an der Seite von IDF-Soldaten im Gazastreifen

 

 

 

 

 

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Israel HaYom sprach mit drei mutigen Frauen, die Teil eines 70 Mitglieder zählenden medizinischen Teams im Gazastreifen sind, das sich bemüht das Leben von IDF-Soldaten zu retten, bis der Sie erreicht ist. Bar verbrachte 60 Stunden am Stück in einem Panzer an der Front, Ella rettete zwei Bataillons-Kommandeuren das Leben und Schaked behandelte unter Beschuss vier Soldaten.

 

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Bar, eine Batallionsärztin, verbrachte sechzig Stunden am Stück in einem Panzer an der Front im Gazastreifen, bot IDF-Soldaten lebensrettende medizinische Versorgung. Ella, eine Sanitäterin, die am Tag nach dem brutalen Hamas-Angriff auf Südisrael zum Reservedienst eingezogen wurde, rettete das Leben zweier Bataillons-Kommandeure und zweier Kämpfer, in einem Fall in einem überfüllten Panzer. Und Schaked, ebenfalls Sanitäterin im Reservedienst, betrat den Gazastreifen zu Fuß mit einer schweren Tasche mit Zubehör und behandelte unter Feuer vier Soldaten.

 

Die drei mutigen Frauen sind Teil einer Gruppe von 70 weiblichen Gesundheitsprofis, die an der Seite der IDF-Streitkräfte im Gazastreifen kämpfen. In einem Interview mit Israel HaYom, das kurz nach dem Ende des Waffenstillstands zwischen Israel und der Hamas und der Wiederaufnahme der Kämpfe geführt wurde, sprachen sie davon, wie sie ihr Zuhause, ihre Familien und Berufe verließen, um sich der sinnvollsten Tätigkeit zu widmen – das Leben von IDF-Soldaten zu retten, bis der Sieg erreicht ist. Aber leider erlitten die Bataillone von Bar und Ella diese Woche schmerzhafte Verluste.

 

IDF-Streitkräfte im Gazastreifen (Foto: Oren Cohen)

Leutnant Bar (27) ist eine Berufssoldatin und ranghohe medizinische Offizierin des 53. Panzerbataillons. Ihr Ehemann Idan ist Reservist des Heimatfront-Kommandos.

 

Sie war seit Kriegsbeginn nur einmal Zuhause in Ramat Gan, nach 28 Tagen an der Front. „In der Vergangenheit nahm ich an operationellen Aktivitäten in der Division Judäa und Samaria teil, aber im jetzigen Krieg kümmerte ich mich zum ersten Mal unter Feuer um die Verwundeten“, teilt sie mit.

 

Bar trat 2015 dem Militär bei, erst in der Personal-Abteilung, aber dann entschied sie sich ihren Kindheitstraum zu verwirklichen und studierte an der Hebräischen Universität Medizin als Teil eines Spitzen-Reservistenprogramms. „Die IDF hat dringenden Bedarf an Ärzten, was der Grund ist, dass sie mir das Studium erlaubten und vor einem halben Jahr wurde ich zu einer leitenden medizinischen Offizierin.“


Bar und Kameraden im Feld (Foto: IDF-Sprechereinheit)

 

Bar betrat den Gazastreifen am 31. Oktober als Leiterin eines medizinischen Teams. „Ich bin mit anderen medizinischen Offizieren hier, einem Reservisten-Arzt, .drei Sanitätern und einem Team Golani-Kämpfern – insgesamt 11 Personen. Das ist ziemlich gedrängt, besonders bei 60 Stunden am Stück.“

 

Am 2. November wurde Bars Bataillons-Kommandeur, Oberstleutnant Salman Habaka, getötet.

 

„Wir hätten uns nicht vorstellen können, dass so etwas so früh in den Kämpfen geschehen könnte. Salman hörte, dass das Bataillon neben uns angegriffen wurde, also nahm er seinen Panzer und ohne über die Gefahr nachzudenken, fuhr er los, um dort zu helfen. Er wurde später im Kampf gegen die Hamas getötet.“

 

„Es hieß, er sei getötet worden, aber wir beschlossen trotzdem zu ihm zu gelangen. Als wir ankamen, wurden wir beschossen und mehrere Stunden lang durften wir den Panzer nicht verlassen. Erst nachdem wir es schafften das Feuer zu stoppen, gegen Morgen, schafften wir es festzustellen, dass Salman tatsächlich getötet worden war.“

 

Frage: Wer hat das festgestellt?

 

„Mein medizinischer Offizierskollege B. Weil ich Salman sehr nahe stand, war es mir lieber, dass B das machte. Kurz vorher feierte Salman seinen Geburtstag, so wie ich auch, und wir schickten einander emotionale Grüße. Bevor wir in den Gazastreifen gingen, rief er meinen Mann an, fragte ihn, wie es ihm ging und segnete uns. Salman war ein ganz besonderer Mensch. Und als Kommandeur zeigte der am 7. Oktober seine Größe, als er innerhalb weniger Stunden aus dem Norden zu den überfallenen Zwillingen im Süden kam und – sofort, als er das Ausmaß des Geschehens begriff – die Panzer in den Kampf brachte, was half die Waage zugunsten der IDF zu neigen.

 

Das ist, warum ich beschloss, dass ich nicht diejenige bin, die seinen Tod feststellt. Ich hatte das Gefühl, ich müsse sicherstellen, dass ich weitermachen die Leute medizinisch versorgen kann. Es gab keine Zeit für einen Zusammenbruch oder um zu trauern. Aber Salman ist immer bei mir, begleitet mich in den Kampf. Ich erinnere mich noch an das Letzte, was er mir sagte: „Auf in den Kampf und zum Sieg, in den Kampf und zum Sieg.“ Diesen Geist hatte er.“

 

Der verstorbene Oberstleutnant Salman Habaka (Foto: IDF-Sprechereinheit)

Ein weiterer schwieriger Vorfall, an dem Bar beteiligt war, trat in einem unerwarteten Moment ein, als ihr Team in einer Schutzzone ankam, um sich kurz auszuruhen, aufzu-tanken und die Lebensmittel, Wasser und das medizinische Material aufzustocken.

 

Zum ersten Mal seit ihrer Ankunft im Gazastreifen nahm Bar ihre Schutzweste ab, auf der sich ihre medizinische Ausrüstung befand, weil die Schutzzone ihr eigenes medizinisches Team hatte.

 

„Ich hatte kaum eine Dose Thunfisch geöffnet, als plötzlich jemand rief, dass ein Soldat von einer Kugel getroffen worden war. Ich griff mir die Weste und rannten sofort dorthin. Im Nachhinein betrachtet hätte ich sie nicht ablegen sollen.

Als ich ankam, behandelten zwei Ärzte einen im unteren Bauch verletzten Soldaten. Sie arbeiteten daran die Blutung zu stoppen, ich redete mit ihm. Er hatte Schmerzen, also gab ich ihm ein Sedativum. Er stand auch stark unter Stress und sagte mir, er sei nicht sicher, ob er durchkommen würde. Ich sicherte ihm zu, dass alles gut wird.

Er wurde von vier Ärzten sowie zwei Sanitätern behandelt, die noch nicht zusammenge-arbeitet hatten und trotzdem koordiniert arbeiteten. Jeder trug seinen Teil bei und wir schafften es, den Kämpfer zu stabilisieren. Gleichzeitig forderten wir an, dass er dringend mit einem Hubschrauber evakuiert wird Wir erkannten, dass er sterben könnte, sollte er nicht in ein Krankenhaus gebracht werden. Am Ende des Tages braucht man einen OP, um solche Blutungen zu stoppen.

Der Hubschrauber landete 200 Meter von uns entfernt und wir rannten mit einer Bahre auf ihn zu. Der Arzt der Brigade heilt mich später über den Zustand des Soldaten auf dem Laufenden und zwei Tage später rief ich ihn selbst an. Er hat ein sehr emotionales Gespräch mit ihm und seiner Mutter. Er war bereits wieder Zuhause. Er hatte großes Glück, dass das in einem Bereich geschah, wo es so viele Ärzte gab, so dass wir alle zusammen schnell reagieren konnten.“

 

Bar mit einer israelischen Flagge am Strand von Gaza (Bild: IDF-Sprechereinheit)
Frage: Und jetzt, wo Sie zwei Tage dienstfrei haben, wie fühlt es sich an wieder in der relativen Routine des Alltagslebens in Israel zu sein?

 

„Es war seltsam mich in mein Auto zu setzen und loszufahren, wenn es sich so anfühlt als wäre es nur eine Sekunde her, dass ich eine Weste und einen Helm trug und beschossen wurde. Aber das ist der Auftrag und am Ende, al ich nach Hause kam, verstand ich das ‚Warum‘: damit die Bürger, besonders die Kinder, ohne Angst durch unser Land gehen können, weil es Leute gibt, die sie beschützen und für sie kämpfen. Wenn ich Zuhause bin und keine Sirenen heulen, ist es das alles wert. Das ‚warum‘ ist also, dass wir dafür kämpfen, dass die Geiseln nach Hause kommen.“

 

Frage: Waren Sie im Gazastreifen immer mit demselben Team zusammen?

 

„Nein. In den 28 Tagen wechselte ich dreimal die Teams. Ich war die Einzige, die ständig dort blieb. Als ich sah, dass ihnen die Energie ausging, wechselte ich. Aber für mich als jemand, die dem Bataillonskommandeur untersteht, war es wichtig vor Ort zu bleiben und weiter Entscheidungen zu treffen, während ich im Feld anwesend war.“

 

Frage: Und wie fühlt es sich als Frau im Militär an, dass es weibliche Soldaten gibt, die von der Hamas festgehalten werden?

 

„Für mich macht das keinen Unterschied, ob es ein Mann oder eine Frau ist, Zivilist oder Soldat. Sie müssen alle nach Hause zurückkehren.“

 

Frage: Ich bin mir sicher, dass sie auch nicht immun gegenüber Sorgen sind.

 

„Natürlich nicht. Ich denke, solche Gedanken gehen auch Männern durch den Kopf. Bevor ich den Gazastreifen betrat, war da Angst, aber ich beschloss, mich nicht darauf zu konzentrieren. Ich erstand die Gefahren und weiß, was ich mache, aber das ist mein Auftrag und ich werde ihn so gut erfüllen, wie ich kann, um sicherzustellen, dass so viele Soldaten wie möglich nach Hause kommen.“

 

Frage: Gibt es auch lustige Momente?

 

„Viele. Einmal musste ein Soldat pinkeln und konnte den Panzer nicht verlassen. Also blieb uns nur übrig zu lachen. Aber natürlich ist er seitdem ständig an den Vorfall erinnert worden – gutmütig.

Wir gehen sehr offen miteinander um. Letztlich stecken wir rund um die Uhr zusammen. Aber es gibt auch gute Erfahrungen. Zum Beispiel als wir an den Strand von Gaza kamen. Es war aufregend, weil das eines der Ziele war – ans Meer zu kommen. Und wir blieben ein paar Tage dort. Einige der Sanis fanden einen Sonnenschirm und ein paar Stühle. Und die israelische Flagge wehen zu lassen, als wir am Strand in Gaza waren, war auch eine bedeutende und bewegende Erfahrung. Und natürlich machten wir ein Bild und schickten es unseren Eltern.“

 

Frage: Was ist mit Ihrem Mann?

 

„Wir sind seit zehn Jahren zusammen. Er war die ganze Zeit Teil aller Entscheidungen und weiß, in was er da reingeriet, obwohl er nicht genau gewusst haben dürfte, wohin das führen würde. Er unterstützt mich sehr und ist stolz auf mich. Ohne ihn könnte ich das nicht gemacht haben. Zu einem Zeitpunkt, als ich im Gazastreifen war, trafen wir uns 40 Tage lang nicht und das war hart. Wir schafften es ein wenig zu telefonieren. Als wir uns trafen, umarmten wir uns Minuten lang. Aber ich werde bald zurück sein, es ist also noch nicht vorbei.“

 

Feldwebel Ella bei der Ausbildung (Foto: IDF-Sprechereinheit)

Feldwebel Ella (24) aus Modi’in war in den letzten Zügen nach Jerusalem umzuziehen, um an der Hebräischen Universität Biomedizin zu studieren. Nach dem 7. Oktober wurde sie in den Reservedienst einberufen. Während ihres normalen Wehrdienstes behandelte Ella die Verwundeten bei Verkehrsunfällen und anderen medizinischen Notfällen, aber erst im Gazastreifen versorgte sie Soldaten unter Beschuss.

 

Sie verbrachte vier Wochen im Strip, machte dabei mehrere Pausen. Jetzt ist sie wieder im Gazastreifen, in einem Panzer.

 

Das ist wie im Kofferraum eines Autos; du kannst nicht stehen, du kannst nicht richtig liegen und die meiste Zeit ist ein weiterer Kämpfer bei mir. Insgesamt sind wir zu fünft im Panzer, vier unglaubliche Kämpfer, es ist ein wahres Privileg mit ihnen zusammen zu sein und dann ich als Sanitäterin.“

 

Ella fand sich in einer komplexen Situation wieder, als zwei Pioniere von einer Granate schwer verletzt wurden.

 

„Unser Panzer kam gleichzeitig mit der Evakuierungseinheit an, zu der auch ein Arzt gehörte. Er versorgte einen der Verwundeten und ich kümmerte mich um den anderen. Beide waren dringliche Fälle. Wir mussten sie evakuieren, weil alles in einer Gefahrenzone stattfand, die Soldaten und die Panzer boten uns Deckung. Jeder half mit die Verletzten zu versorgen und zu evakuieren. Wir lernten eine Menge daraus, wie verschiedene Teams zusammenarbeiten.“

Laut Ella kamen die beiden verletzten Kämpfer in letzter Sekunde ins Krankenhaus.

 

„Es ist verrückt zu glauben, dass sie innerhalb von 40 Minuten bereits in der Luft waren. Der Kommandeur der Evakuierungseinheit handhabte das hervorragend.“

 

Während der Evakuierung der Verletzten auf israelisches Territorium nutzte Ella die Gelegenheit und rief ihre Eltern und ihren Freund an.

 

„Es gab Leute mit Handys und ich bat darum einen Anruf machen zu dürfen. Bevor ich den Streifen betrat, sagte ich meiner Mutter und meinem Freund, dass es eine Sache von 48 Stunden sei, weil wir das so machen. Aber die Tage vergingen und ich hatte keine Möglich-keit sie wissen zu lassen, dass es mir gut ging. Sie haben sich also richtig Sorgen um mich gemacht und ein Anruf beruhigte sie.“

 

Ella versorgte später zwei Bataillons-Kommandeure, die getrennt voneinander am selben Tag verwundet wurden.

 

„Wir waren die ersten die bei unserem Bataillons-Kommandeur ankamen, der verwundet wurde und sofort evakuiert werden musste. Ich leistete Erste Hilfe und das Evakuie-rungsteam kam und behandelte sie weiter, bis der Hubschrauber kam. Am nächsten Tag wurde der Bataillons-Kommandeur, der ihn ersetzte, leider ebenfalls verwundet.

 

Am nächsten Tag wurde der Generalmajor, der ihn ersetzte, leider auch verwundet. Der SMP, der mit mir im Panzer war, handhabte den Vorfall meisterhaft. Der stellvertretender Bataillons-Kommandeur, der mit mir im Panzer war, ging unglaublich mit der Situation um, alles unter Beschuss. Er schaffte es unseren Panzer näher an den Panzer des Bataillons-Kommandeurs zu bringen und als die beiden verbunden waren, brachten wir ihn [den verwundeten Bataillons-Kommandeur] hinten in unseren Panzer.

 

Es ist nicht leicht einen Verwundeten im Inneren eines Panzers zu versorgen, es gibt nicht viel Platz. Ich hatte einen andren Soldaten dabei, der kein Sani ist, aber ich hatte mit ihm zuvor geübt, wie er mir in einer solchen Situation helfen kann. Aber als es dann so weit war, machten wir, was wir tun mussten und es stellte sich heraus, dass es möglich war.“

 

Ella rettete dem Bataillons-Kommandeur damit das Leben.

 

„Er wurde gut versorgt und der Kämpfer an meiner Seite machte mehr als nötig um zu helfen. Gott sei Dank geht es beiden Bataillons-Kommandeuren gut. Ich war besonders aufgeregt zu sehen, dass der erste Bataillons-Kommandeur bereits wieder aktiv dient. Der zweite ist auch auf dem Weg dahin.“

 

Frage: Sind Sie in solchen Situationen jemals geschockt?

 

„Es gibt nicht die Zeit für Schock oder Nerven. Das ist etwas, was wir in der langen Ausbildungszeit viel üben. Wir sind bereit und wissen genau, wie wir anfangen müssen, damit wir nicht durcheinander kommen. Da ist wenigstens definitiv eine Menge Adrenalin. Bevor ich in den Gazastreifen ging, hatte ich Ängste und Ungewissheiten. Ich begreife wirklich die Bedeutung dessen, was wir im Gazastreifen tun, insbesondere das, was die medizinischen Teams tun.

 

Ich bin auch von unglaublichen Leuten umgeben, die auch lustig sind. Die ersten drei Wochen lang stanken alle extrem, also machten wir darüber eine Menge Witze.“

 

Trotzdem blieb die Lage ernst, weil einige der Kämpfer in Ellas Panzer im echten Leben noch nie solch schwere Wunden gesehen hatten.

 

„Als die Soldaten sahen, wie ich mich um die Verwundeten kümmerte, gab ihnen das ein Gefühl der Sicherheit. Sie fühlten, wenn, was Gott verhüten möge, ihnen etwas zustoßen sollte, es jemanden hier gibt, dessen Job es ist sich um sie zu kümmern. Plötzlich vertrauen sie mir und wissen, dass sie mich bei jedem medizinischen Problem konsultieren und zu mir kommen können. Zusätzlich zur Versorgung der Verwundeten gibt es eine Menge Routine-Verletzungen – einen gebrochenen Finger oder verkrampften Rücken und ich bin hier, um auch dabei zu helfen. Die Soldaten vertrauen mir und das gibt mir eine Menge Kraft.“

 

Auf dem Weg in den Gazastreifen war Ella Zeugin der Zerstörung, die die Hamas über die Orte an der Grenze zur Enklave brachte.

 

„Wir sahen Häuser, die niedergebrannt wurden und Zeichen des Notfalldienstes ZAKA, die sich um die Leichen der Opfer kümmern. Es war eine Erinnerung daran, warum wir tun, was wir tun. Es gab mir eine Menge Motivation und Kraft weiterzumachen. Die Schule kann warten. Solange der Krieg andauert, werde ich im Reservedienst sein.

 

Die enorme Unterstützung aus dem Umfeld des Gazastreifens gibt uns allen Kraft. Sie schicken uns ständig Essen und Dankeskarten. Wir haben keinen Platz im Panzer, um alles unterzubringen! Wir bekommen Mitteilungen von Kindern und in meiner Tasche bewahre ich Mitteilungen meiner Cousins auf. Als wir zu einer Pause zurück auf israelisches kamen, bettelten die Einwohner uns an, in ihren Häusern zu duschen und alles zunehmen, was wir brauchten.“

 

Hauptmann Schaked (Foto: IDF-Sprechereinheit)

Hauptmann Schaked (26) ist eine Sanitäterin, die in der Jerusalem-Brigade 6310 dient. Sie studiert im zweiten Jahr Medizin in Beer Sheva, wo sie auch als Sanitäterin beim Magen David Adom arbeitet.

 

Am 7. Oktober erhielt sie drei Notrufe.

 

„Das Soroka-Krankenhaus rief an um zu sagen, dass sie Studenten brauchten, weil die Operationssäle überfordert waren. Der Magen David Adom bat dringend um 24-Stunden-Schichten. Und ich hatte bereits angefangen zu packen, al sich zum Reservedienst eingezogen wurde.“

 

Schakeds Freund, ein Wasser-Ingenieur, mit dem sie seit vier Jahren zusammen ist, ging zur gleichen Zeit in den Reservedienst.

 

„Alon kämpft im nördlichen Gazastreifen und ich bin im Zentrum. Wir haben unsere Abfahrt nicht abgestimmt. Er verließ den Gazastreifen für eine kurze Pause, während ich dort blieb und jetzt bin ich in Israel und er ist dort. Wir haben nur einmal miteinander gesprochen, im letzten Monat. Ich hoffe, das nächste Mal, dass wir dienstfrei haben, wird das gleichzeitig sein.“

 

Schaked betrat die Enklave mit einem Bataillon, das die Grenze zu Fuß überschritt; sie trug eine Waffe, einen Helm und eine Schutzweste sowie eine große Tasche mit medizinischem Material.

 

„Darin war alles, was für ein kleines Feldlazarett benötigt wurde – Medikamente, Ausrüstung, Geräte für Atemwege, was insgesamt rund 25 Kilogramm wiegt.“

 

Schaked kämpfte zweieinhalb Wochen im Gazastreifen und leistete bei drei verschiedenen Vorfällen Leben rettende Versorgung.

 

Der medizinische Trupp, zu dem ich und ein Sanitäter gehören, befindet sich im Zentrum der Streitkräfte, die in Teams aufgeteilt sind. Wir hörten am Telefon, dass bei einem der Teams in einem der Gebäude eine Granate explodierte. Gleichzeitig begann das schwere Feuer der Kalaschnikows. Ich war 50 Meter von den Truppen entfernt und innerhalb einer Minute kamen wir zu dem Gebäude, wobei wir beschossen wurden. Wir fanden zwei Verwundete, einen mit Splittern über dem Auge und im Bein, der andere mit starken Rückenschmerzen von der Explosion.

 

Zusammen mit den Sanitätern stoppten wir die Blutungen, behandelten die Schmerzen und innerhalb von 12 Minuten evakuierten wir sie auf Tragen zu Fuß zum Treffpunkt mit dem Evakuierungsteam. Beiden geht es jetzt gut. Einer ist noch immer im Krankenhaus und der andere ist aus dem Krankenhaus entlassen worden.“

 

Es war nicht das erste Mal, dass Schaked Verwundete im Krieg versorgte. Als Sanitäterin im regulären Wehrdienst behandelte sie Verwundete aus Syrien und in Judäa und Samaria gab sie medizinische Versorgung unter Beschuss.

„Diesmal findet das natürlich alles in viel größerem statt“, sagt sie.

 

Im Alter von 6 Jahren beschloss ich Ärztin zu werden, aber ich wollte auch ein richtiger Kämpfer werden, also beschloss ich meine Eignung und Liebe zu dem Bereich über die Rolle einer Kampf-Sanitäterin zu testen. Es gibt ein anderes Adrenalin bei der Versorgung in einer militärischen Uniform. Hier sorge ich für Leute, die ich kenne, die inzwischen wie meine zweite Familie sind. Wenn sie verletzt werden, ist das viel schwieriger. Ich habe das Gefühl, dass dies die größte militärische Herausforderung ist.“

 

Ein anderes Mal schloss sich Schaked einer kleinen Streitkraft an, die Feindoperationen vereiteln sollte, zwei Kilometer entfernt von der Position der Hauptstreitmacht.

 

„Da war ein Heckenschütze. Einer der Kämpfer wurde getroffen, aber zum Glück in den Arm, an keine kritische Stelle. Wir zogen uns sofort an eine sicherere Stelle zurück und versorgten die Wunde, um sicherzustellen, dass er sich komplett erholt.“

 

Schaked erklärte, dass sie sich für einen Verband entschied, der den Blutfluss in die Gliedmaße nicht stoppt; am 7. Oktober wurden 130 Gliedmaßen amputiert, weil Arterien blockiert wurden.

 

„Da der Kämpfer nicht per Hubschrauber evakuiert wurde, wusste ich nicht, wie bald er in ein Krankenhaus kommen konnte, also unternahmen wir einen Versucht seinen Arm zu retten. Für mich ist die Lebensqualität der Verwundeten genauso wichtig wie das Leben selbst.“

 

Der dritte Vorfall beinhaltete eine Bombenexplosion und laut Schaked wurde einer der Kämpfer im Auge verletzt. Sie zog noch im Feld den Splitter heraus, was dem Soldaten ermöglichte in den Kampf zurückzukehren.

 

„Zwei Soldaten erlitten Schnitte von scharfen Metallen, also nähten im Feld wir um das Auge und die Nase herum und beide bleiben um zu kämpfen. Die Moral der Soldaten ist hoch. Selbst wenn jemand mit einer kleinen Verletzung geht, kommt er innerhalb von 24 Stunden wieder.“

 

Frage: ‚Haben Sie als Frau das Gefühl, dass sie sich mehr beweisen müssen?

 

„Als ich meinen Wehrdienst abschloss, wurde ich Sanitäterin in der Reserve. Sie lernten mich kennen und vertrauen mir. Das Geschlecht spielt in diesem Fall in der Regel keine Rolle. Sie vertrauen mir und behandeln mich als eine von ihnen. Ich kämpfe genauso wie sie.“

 

Hand Sie nachts schlafen können?

 

„Nicht wirklich. Wir wachen früh auf und wir gehen jede Nacht auch unsere Runde als Wache. Der Schlaf selbst ist nicht tief, weil es den Lärm des Beschusses gibt und wir wachsam sind. In den stillen Momenten denke ich auch viel an Alon, ich sorge mich um ihn, weil ich sicher bin, dass er in derselben Situation ist wie ich.“

 

Was ist mit Ihren Eltern?

 

„Sie haben gemischte Gefühle: Sie machen sich Sorgen, sind aber auch stolz auf mich. Sie sind sehr mit der Aufgabe verbunden und wissen, wie sehr ich das liebe. Meine Mutter ist die Päckchen-Königin, sie schickte mir fünf in weniger als drei Wochen, mit einem beson-deren Talent sie nach überall hinzubekommen. Als ich rauskam [zu einer Pause aus dem Gazastreifen nach Israel], kam sie um mich aufzugabeln und natürlich habe als erstes Schnitzel meiner Mutter gegessen.“

 

Schakeds träumt davon Gynäkologin zu werden. „Die Kämpfer lachen mich aus, weil ich hier im Gazastreifen dazu nicht sonderlich Erfahrung sammeln kann. Ich will etwas Erfreuliches tun, Leben in die Welt bringen. Ich möchte wirklich im Kreißsaal arbeiten. Im Moment liegt das Medizinstudium auf Eis, bis der Krieg vorbei ist. Als zukünftige Ärztin gibt der Krieg mir auch Erfahrung bei der Herangehensweise an die Patienten und auch in Gelassenheit und Einsatz. Das hat bestätigt, dass dies das ist, was ich wirklich tun will.“

 

Frage: Es besteht ein großer Unterschied zwischen der Front und dem Kreißsaal

 

„Erst als ich nach Hause kam, erkannte ich wie anders das Leben der Soldaten im Gazastreifen ist. Aber unser Aufenthalt im Gazastreifen macht das Leben in Israel möglich. Der 7. Oktober hinterließ eine gewaltige Narbe und jeder begreift sehr wohl, dass wir die Hamas beseitigen und die Geiseln zurückbringen müssen. Ich habe das Gefühl, dass wir ein riesiges Orchester der Menschen Israels sind, Soldaten als Bürger, die draußen und die drinnen. Ich habe das Gefühl privilegiert und geehrt zu sein. Ich bin froh, dass ich in den Gazastreifen gegangen bin. In den eineinhalb Tagen, die ich Zuhause war, habe ich nicht aufgehört an die Kämpfer zu denken und ich wollte schon zurück.

 


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