Israelische Teenagerin führte „Operationsraum“, als die Hamas kam um ihre Familie zu töten
Die 13-jährige Hadar Bachar bekämpfte die Flammen der Hamas und leistete Erste Hilfe indem sie Informationen von ihren Nachbarn und Experten einholte
Hadar Bachar (13) aus dem Kibbuz Be’eri ruht sich aus, während sie sich zusammen mit ihrem Vater Avida im Sheba Medical Center in Ramat Gan von ihren Verletzungen erholt; sie rettete ihn während des tödlichen Hamas-Angriffs auf den Kibbuz am 7. Oktober, der das Leben ihrer Mutter und ihres Bruders forderte.
13. November 2023
Im Verlauf eines verzweifelten und blutgetränkten Samstags wurde Hadar Bachar von einer gewöhnlichen 13-jähirgen zur Koordinatorin des ihrer Familie gegen den Hamas-Ansturm.
Wie andere Einwohner israelischer Grenzdörfer, die von den bewaffneten palästinensischen Eindringlingen am 7. Oktober überrannt wurden, verbarrikadierten sich die Bachars ein einem „Saferoom“, der gebaut ist um Raketen-Salven aus dem Gazastreifen standzuhalten. Die Hamas arbeitete daran ihn in eine zu verwandeln.
Zuerst schossen die Schützen durch die Tür und verletzten Hadars Vater Avida und ihren 15-jährigen Bruder Carmel schwer. Schließlich zerbrachen sie das Fenster mit Sprengstoff und schossen durch den Spalt ihre Mutter Dana an.
Es lag jetzt nur an Hadar die Wunden zu verbinden, während sie versuchte Hilfe oder Rat herbeizurufen. In dem Chaos und Durcheinander verwendete sie ihr Handy und die ihrer Eltern, um den Notdienst anzurufen, der aber noch Stunden ihr Haus im Kibbuz Be’eri nicht erreichen konnte.
„Man muss begreifen: Ein 13-jähriges Mädchen führt einen Operationsraum mit drei Telefonen gleichzeitig“, erinnert sich Avida mit grimmigem Stolz in einem Krankenhaus, in dem er sich nach der Amputation eines seiner verletzten Beine erholt.
Aus der WhatsApp-Gruppe des Dorfs erfuhren die Bachars in Echtzeit, dass die Hamas mordend von Haus zu Haus zogen – und dass sie ein solches Schicksal erwartete, wenn sie aus dem Versteck kommen würden.
Für Dana was es bereits zu spät. Nur ihre Tochter konnte sich um sie küm-mern, so wie sie von den Medizinern über das Handy angewiesen wurde.
„Sie sagten mir, ich solle sie ausziehen. Das machte ich und sah nach, konnte aber keine Ein- oder Austrittswunde der Kugel finden. Sie sagten mir ihre Atmung zu prüfen. Sie atmete nicht“, sagte Hadar leise in einem Reuters-Interview mit ihrem Vater.
„Mein Papa sagte: ‚Lass sie.‘“
Wie die Hamas Zivilisten angriff
Hektische Textwarnungen der Nachbarn machten die Bachars auf das aufmerksam, was als nächsten kommen würde. Die terroristischen Eindringlinge nutzen Feuer, um sie auszuräuchern. Das begann damit, dass der Kleiderschrank auf die andere Seite der Tür des Saferooms gerammt und in Brand gesetzt wurde.
„Sie benutzten auch Reifen. Sie brachten Reifen von den Fahrzeugen, Reserve-reifen, alles, was sie fanden. Sie zündeten die Reifen an um dickeren Rauch zu erzeugen – schwarzen, den man nicht einatmen kann – um die Leute dazu zu bringen durch die Fenster nach draußen zu entkommen“, sagte Hadar.
„Und dann starben sie während ihrer Flucht.“
Hadar und ihr verletzter Bruder drückten weiter gegen die Tür, damit sie nicht eingeschlagen wurde, als die Flammen kamen.
„Ich sagte Carmel, dass wir von der Tür weg mussten und zehn Minuten später hatte ich Verbrennungen an meinen Beinen und Carmel Verbrennungen an seinen Händen, da sagte ich ihm: ‚Wir müssen weg‘“, sagte sie.
„Also gingen wir näher an die Matratzen und blieben dort. Inzwischen versteckte ich mich unter einem Koffer und ich sprach mit jedem, der helfen kann.“
Hilfe sollte schließlich kommen, aber bis dahin waren mehr als 100 Einwohner von Be’eri – 10% der Dorfbewohner – getötet worden. Zu ihnen gehört Carmel, der seinen Wunden erlag.
Avida sagt, er wird sich erholen und wieder aufbauen – so wie seine Tochter auch.
„Zweifellos werden Sie sich fragen: ‚Wofür braucht eine 13-jährige das? Wem setzt du sie aus?‘ Aber wir befinden uns in einem Überlebensmodus und sie wahr, ehrlich gesagt, ein Superstar“, sagte ihr Vater. „So jemanden wie sie gibt es nicht. Sie blieb cool. Es war beinahe beängstigend.“