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Südisrael – meine Reise in die Hölle


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Rolf

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Südisrael – meine Reise in die Hölle

 

 

 

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Auf materieller Ebene werden die angegriffenen israelischen Gemeinden wieder aufgebaut werden. An einem Punkt werden die Häuser wieder her-gestellt werden, die Straßen werden repariert werden und abgesehen von einer unausweichlichen Gedenkstätte – die äußerlichen Erinnerungen and die Gräuel vom 7. Oktober werden vergehen.

 

Ich wollte einiges von der Realität verarbeiten, das sich während der tödlichen Angriffe ereignete, bevor der Wiederaufbau beginnt. Verschwörung und Leugnung zum 7. Oktober machen sich bereits breit und ich hatte das Gefühl, es sei für mich wichtig in der Lage zu sein zusagen: „Ich habe es gesehen.“ Als ich dann feststellte, dass ich zu den Orten des terroristischen Einmarschs gefahren werden konnte, stieg ich in ein Flugzeug nach Israel.

 

Ich will hier nicht schockieren oder horrende Bilder teilen. Das ist nicht mein Stil. Für diejenigen, die sie sehen wollen, gibt es jede Menge Online-Quellen mit Livebildern, die die Hamas-Terroristen stolz live streamten. Ich verlinke nicht dahin. Andere mögen das Pech haben, die offizielle 47-minütige Horror-Show zu sehen, die Israel zusammengestellt hat – und ich möchte jedem dringend davon abraten.

 

Der israelische Süden

 

Den angegriffenen Bereich kenne ich ziemlich gut. Als ich zum ersten Mal nach Israel kam, war Sderot die Stadt, die meinem Kibbuz am nächsten lag. Lange vor der Ära der Raketen arbeitete ich an der Seite von Palästinenser aus dem Gazastreifen auf den Feldern. Einige meiner liebsten Erinnerungen sind Freundschaften, die über arabischem Kaffee geschlos-sen wurden und frühmorgendliche Lagerfeuer in einem Moschaw, der komplett von Arbeitern aus dem Gazastreifen abhängig war.

 

Es war eine andere Welt – eine Zeit, in der der beste Markt für Israelis in der Region sich in Gaza befand. Ich besuche diese Gegend immer noch jedes Mal, wenn ich nach Israel komme. Ich bin sogar jetzt hier – schreibe im 

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 – und Gaza ist nur eine kurze Fahrt von hier entfernt.

 

Der Kibbuz Kfar Aza und der Kibbuz Be’eri – die Stellen zweier der schlimmsten Massaker vom 7. Oktober – sind 19 bzw. 24 Kilometer entfernt. Ein wenig weiter im Süden liegt der Zeltplatz des Kibbuz Re’im, wo das Nova-Festival stattfand. Sderot? Nur etwa 6,5 m von mir entfernt und ich fuhr immer mit dem Rad dorthin. Das ist alles teil der ersten Nachbarschaft in Israel, in die ich mich verliebt habe.

 

Ich nenne diese vier Stellen (Kfar Aza, Be’eri, Re’im und Sderot) besonders deshalb, weil das die Orte sind, die ich sehen sollte. Die Armee hat nicht gezickt – ich wollte das Schlimmste sehen – sie wollte uns zeigen, wie die Hamas idyllische Gemeinden in eine lebende Hölle verwandelt hatte.

 

Die Fahrt/Reise

 

Als Teil einer kleinen Gruppe wurde ich unter Aufsicht der Armee durch eine aktive Kampfzone gebracht. Vor der Ankunft wurde ich mit einem Helm und Splitterweste ausgestattet. Und wurden auch jede Menge Anweisungen gegeben, bevor die Gruppe weiter durfte. Dazu gehörten strikte Ratschläge darüber, Fotos nur dort zu machen, wo die Familien ihre Erlaubnis dazu gegeben hatten. Die Armee war überall, wo ich hinkam und unsere Reise war und unsere Fahrt war ständig um das aktive Schlachtfeld herum geleitet.

 

Manchmal fand ich mich mitten in einem ausgebrannten Haus stehend wieder, direkt gegenüber von dort, wo IDF-Artillerie auf den Gazastreifen eintrommelte.

 

Ich versprach keine schockierenden Bilder zeigen – und es wird keine geben – aber ich habe immer noch etwas zu erzählen. Das Bild unten zeigt die Schlüsselstelle, an der die Terroristen durchbrachen, um Kfar Aza anzugreifen. Der Teil des Kibbuz direkt hinter mir, als ich dieses Foto aufnahm, war die Stelle eines entsetzlichen Massakers. Der bebaute Bereich im Hintergrund ist Gaza – so nahe ist Gaza an der idyllischen Gemeinde, zu der die Terroristen kamen, um sie zu zerstören.

 

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Wir alle sind von dem betroffen, was am 7. Oktober stattfand. Aber als ich durch Verwüstung ging, war es nicht der physische Schaden, der mich fertig machte – es waren die noch vorhandenen Zeichen des Menschlichen. Zum Beispiel war da ein völlig ausge-branntes Haus, n dem ein paar Spielkarten auf dem Boden verstreut lagen. Alles war weg, das meiste von Feuer verzehrt – aber irgendwie hatten diese Spielkarten überlebt.

 

Oder das hier: Dieses Haus war nicht wie viele andere verbrannt aber das Innere war brutal auseinandergerissen worden, zusammen mit der Familie, die dort gelebt hatte. An der Wand – ein Zeichen des Optimismus und der Liebe – hing eine rührende Mahnung, dass das Leben kurz ist.

 

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Hier ist noch eins. Aus dem Haus einer weiteren Familie, die sichtlich einen lebendigen Alptraum erlebt hatte. Die Szenen im Innern werden nie vergessen werden. Aber dieses Schild befand sich an der Eingangstür. Darauf steht einfach: „Wie fantastisch – wie toll, dass du uns besuchst – wir haben dich so lange nicht gesehen – wo bist zu gewesen – Willkommen.“

 

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Das sind die Bilder, die mich anhalten ließen. Wie kann ein Willkommens-Schild in einem Haus, das so viel Zerstörung durch ungewollte Eindringlinge sah, etwas anderes tun, als dein innerlich zerstören?

 

Und in jedem Haus tickte die Uhr und es fand normales Leben statt – bis alles stoppte. So in einem – einer Stelle, in dem der Wohnbereich wie eine Kampfzone aussah – saht die Küchenuhr praktisch unberührt aus. Das offensichtlichste Ergebnis vorsätzlicher Zerstö-rung menschlichen Lebens. Sie zerstörten den Wohnbereich – weil dort die Menschen waren. Eine leere Küche? Kein Interesse. Und dort auf der Arbeitsplatte lagen Süßigkeiten, die darauf warteten, von den Kinder gegessen zu werden. Angesichts dessen, was in dieser Gegend passierte, ist es unwahrscheinlich, dass diese Kinder überlebten.

 

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Ich ging in Dutzende Häuser wie diese. Auf einige Wände draußen sind Warnungen gekritzelt, dass es drinnen immer noch „Körperteile“ geben könnte – mit Anweisungen nichts anzufassen. Tatsächlich bezieht sich das auf Fragmente – mögliche DNA-Proben – und dieser Teil gehört zu Israels Suche nach den Überresten mehrere Dutzend Menschen, die noch gefunden werden müssen. Endlose, unaussprechliche Tragödie. Und jedes einzelne Haus, das ich sah, war einmal eine ganze Familie.

 

Weg von den Wohngegenden – und hin zur Stelle des größten Einzelmassakers des Tages. Die hunderte junger Leute, die einen Rave genossen und nie nach Hause zurückkehrten. Es ist schon weitgehend aufgeräumt worden – aber nicht alles. Das Chaos, das vor Ort zusammen mit Picknickstühlen und Kühlboxen immer noch sichtbar ist, ist umringt von den Schildern, die immer noch den Campingbereich markieren. An dieser Stelle sind die Zeichne des Massakers bereits verschwunden – es sieht aus, als hätten die Kids einfach Unordnung hinterlassen (hinter mir).

 

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Schließlich kam ich nach Sderot und sah ein leeres Grundstück, wo einmal die Polizeiwache stand. Einwohner, die noch dort sind (die meisten haben die Stadt vorübergehend verlassen) erzählt den Horror, der sich an dem Tag entfaltete. Aber bis dahin war ich emotional und physisch erschöpft. Ich hatte keine Fragen mehr, die ich stellen konnte. Ich bin froh, dass sich es nicht machte – aber es gibt Wunden, die zum Heilen Zeit benötigen – und das sagt jemand, der nur sah, was übrig war. Was ist mit all denen, die das tatsächlich überlebt haben?

 

Es ist jetzt Morgen und ich habe die Nacht damit verbracht, das hier im Kibbuz Bror Hayil zu schreiben. Den ganzen Abend habe ich einem unerbittlichen Angriff aus der Luft und vom Land aus zugehört. Es gibt keine einzige Minute, in der kein „Bumm“ zu hören und zu fühlen ist. Die IDF prügelt die Hamas in die Hölle. Nach dem, was ich früher diese Woche in diesen Kibbuzim gesehen habe, muss ich zugeben, dass ich das irgendwie als Therapie empfinde.

 


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