Warum hat die Presse Yair Lapid einen Freifahrtschein gegeben, als er aggressiver gegen die Palästinenser vorging als Bennett oder Netanyahu?
Die letzen zwei Monate lang haben die Medien einen Artikeln nach dem anderen darüber abgeliefert, dass die ins Amt kommende Regierung Netanyahu extremistisch sein wird, eine Katastrophe gleichermaßen für die Palästinenser wie die Israelis. In einem beispiellosen Zug gab US-Präsident Joe Biden eine öffentliche Warnung an die kommende Regierung, dass er Politik ablehnen würde, von denen die USA das Gefühl hat, sie werde gegen die Zweistaatenlösung sein.
Sechs Monate lang ist Israel von einem Politiker der Mitte regiert worden, Yair Lapid. Nach fast jedem Maßstab war Lapid den Palästinensern gegenüber aggressiver als seine zwei Vorgänger Naftali Bennett und Benjamin Netanyahu.
Die jeweils sechs Monate von Bennett und von Lapid dieses Jahr machen es leicht die beiden zu vergleichen.
Laut der UNO- hatte Israel, als Lapid das Amt übernahm, bei Operationen in der Westbank 2022 unter Bennett 60 Palästinenser getötet. Seitdem wurden 86 weitere getötet. Vergleichen sie das mit dem gesamten Jahr 2020 unter Netanyahu, als die Zahl der Getöteten 24 betrug.
Unter Bennett wurden dieses Jahr rund 340 palästinensische Bauten zerstört. Unter Lapid waren es rund 550. Zusammen ist das eine bescheidene Zunahme gegenüber der Gesamtzahl von 2020.
Unter Bennett gab es rund dieses Jahr 1.620 Durchsuchungs- und Verhaftungs-Operationen in der Westbank. Unter Lapid betrug die Zahl 1.800. (Die Gesamtzahl ist in etwa dieselbe wie unter Netanyahu 2020.)
Der Zentrist Lapid ist eindeutig aggressiver gewesen als der „Siedler“ Bennett und der „Faschist“ Netanyahu.
Es mag zwar gute Gründe für israelisches Handeln unter Lapid geben und es ist insgesamt möglich, dass unter Bennett oder Netanyahu die Zahlen für die letzen sechs Monate ähnlich gewesen wären, aber mit den Daten, die wir haben, ist Lapid von den Medien ein gewaltiger Freifahrtschein erteilt worden, die sich dann dafür entschieden haben seine Rolle als Entscheidungsträger bei Israels Schritten zum Aufstöbern der Terroristen zu ignorieren.
Was der Punkt ist. Die Medien berichten nicht über objektive Realität: Sie berichten über die Dinge, die in ihre vorgefassten Narrative passen und spielen die herunter oder ignorieren sie, die es nicht tun. Netanyahu ist für das Handeln der IDF unter seiner Führung als persönlich verantwortlich betrachtet worden, während das bei Lapid nicht der Fall war. Netanyahu wird als aggressiver Kriegstreiber betrachtet, Lapid nicht. Die Berichterstattung folgt der Voreingenommenheit, nicht der Realität.
Die Medien und die NGOs werden die Statistiken veröffentlichen und hinausposaunen, die zur Geschichte passen, die sie erzählen wollen – und die verstecken, die ihr widersprechen.
Und auf ähnliche Weise, beträgt, obwohl es keine fairer Vergleich ist, die Zahl der dieses Jahr bei Anschlägen unter den Regierungen Bennett/Lapid getöteten Israels 24. 2020, unter Netanyahu, waren es drei. Es gibt viel solche Faktoren in den Statistiken, aber Netanyahu wird in den Medien selten die Reduzierung der Terroranschläge in Israel zugeschrieben, die von 2015 bis 2020 stetig abnahmen.
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