In den USA haben einige Pastoren gleichgeschlechtliche Ehen gesegnet. Hunderte Methodisten-Gemeinden heißen offen lesbisch, schwul, bi- und transsexuell lebende Christen willkommen. Konservative Kirchenmitglieder und besonders viele Mitgliedskirchen aus Afrika lehnen das ab.
Keine Lust mehr auf „teilende und zerstörende Debatten“
Konservative sind zudem empört über ausbleibende Richtlinien für die Zukunft der Kirche und das Aufschieben der Generalversammlung. Theologisch konservative Gemeinden hätten genug von „teilenden und zerstörenden Debatten“ und wollten gemeinsam in die Zukunft gehen, erklärte der Vorsitzende des vorbereitenden Transitional Leadership Council, Pastor Keith Boyette.
Noch im Februar hatten mehrere europäische Bischöfe vor einer Spaltung der Kirche gewarnt. Sie warben für eine methodistische Kirche, in der Menschen mit ihren unterschiedlichen Überzeugungen weiterhin ihren Platz haben sollten – vergeblich.
Die deutschen Methodisten hatten im Februar 2021 den jahrelangen Streit um den Umgang mit Homosexualität vorläufig beigelegt und die Einheit ihrer Kirche bewahrt.
Den Angaben zufolge wurde am 12. Februar der „Gemeinschaftsbund der Evangelisch-methodistischen Kirche“ gegründet. Darin finden laut EmK Menschen und Gemeinden mit überwiegend konservativer Prägung in sexualethischen Fragen weiterhin innerhalb der Kirche eine Heimat. Die Bildung des Gemeinschaftsbunds als Teil der EmK in Deutschland habe, so der deutsche Bischof, Harald Rückert, international „viel Zuspruch“ ausgelöst.
Die Evangelisch-methodistische Kirche ist aus einer Erweckungsbewegung in England im 18. Jahrhundert hervorgegangen. Sie betont „verbindlichen Glauben“, soziales Engagement und praktische Dienste der Nächstenliebe. In den USA ist die Methodistenkirche nach dem Südlichen Baptistenverband die zweitgrößte protestantische Kirche. Weltweit gehören rund zwölf Millionen Menschen zur Evangelisch-methodistischen Kirche.
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Korrektur: In einer früheren Version fehlte die Jahreszahl „2021“ bei der Gründung des „Gemeinschaftsbundes der Evangelisch-methodistischen Kirche“.