Mehrheit hat kein Verständnis für Corona-Proteste
11.01.2022
Die Teilnehmer einer Corona-Demonstration in Düsseldorf. Foto: IDEA/ Daniela Städter
Erfurt (IDEA) – Die Mehrheit der Deutschen (52 Prozent) hat kein Verständnis für Menschen, die gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung demonstrieren. Das ergab eine Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts INSA-Consulere (Erfurt) im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA (Wetzlar).
Jeder Dritte (35 Prozent) kann die Demonstranten dagegen grundsätzlich verstehen. Neun Prozent wissen nicht, wie sie dazu stehen, vier Prozent machten keine Angabe. Das Unverständnis ist bei den über 60-Jährigen mit 68 Prozent deutlich größer als in den anderen Altersgruppen (18- bis 29-Jährige: 45 Prozent, 30- bis 39-Jährige: 43 Prozent, 40- bis 49-Jährige: 42 Prozent, 50- bis 59-Jährige: 48 Prozent).
Im Westen ist die grundsätzliche Ablehnung der Corona-Proteste mit 53 Prozent ausgeprägter als im Osten (46 Prozent). Unter den Angehörigen der christlichen Konfessionen stehen vor allem die landeskirchlichen Protestanten den Demonstrationen kritisch gegenüber: 68 Prozent haben kein Verständnis für die Teilnehmer. Bei den Katholiken sind es 55 Prozent. Ein völlig anderes Bild ergibt sich bei den Freikirchlern: 49 Prozent von ihnen haben grundsätzlich Verständnis für die Protestierer, 35 Prozent haben das nicht.
Die Aufschlüsselung nach politischen Parteien zeigt einen großen Unterschied zwischen der AfD und den anderen politischen Lagern: 75 Prozent der AfD-Anhänger können die Demonstranten verstehen (anderer Ansicht: 18 Prozent). Während sich bei den FDP-Wählern Verständnis und Unverständnis in etwa die Waage halten (43 Prozent zu 40 Prozent), überwiegt in den anderen Lagern die Ablehnung. Am deutlichsten zeigt sie sich bei den Parteigängern der Grünen (70 Prozent), gefolgt von denen der SPD (68 Prozent), der CDU/CSU (67 Prozent) und der Linken (55 Prozent).
Für die Erhebung wurden 2.107 Erwachsene im Zeitraum zwischen 7. bis 10. Januar befragt.