Hass und Hetze gegen Abtreibungsgegner
Frankfurt am Main (idea) – In Frankfurt am Main sehen sich christliche Abtreibungsgegner mit einem zunehmend aufgeladenen Klima der Gewalt und Ablehnung konfrontiert. Das berichtet der katholische Publizist und Lebensrechtler Mathias von Gersdorff (Frankfurt am Main). So wurde die Geschäftsstelle der katholischen Lebensrechtsbewegung „SOS Leben“ der „Deutschen Vereinigung für eine christliche Kultur“ in der Nacht vom 9. auf den 10. März Ziel „eines wohl linksradikalen Farbanschlags“. Zwei mit lila Farbe gefüllte Beutel wurden an eine Wand geworfen. Dazu haben sich nach den Worten von Gersdorff „Autonome Feministinnen“ bekannt. Wie er der Evangelischen Nachrichtenagentur idea sagte, wurde der „Internationale Tag der Frau“ offenbar als Anlass genutzt, „einen Kübel von Hass und Hetze gegen die Lebensrechtler auszuschütten“. In einem Bekennerschreiben hieß es: „Wir haben den heutigen internationalen Frauen*kampftag zum Anlass genommen, antifeministische Akteur*innen, Organisationen und Institutionen in Frankfurt sichtbar zu machen und zu markieren.“ Von Gersdorff erinnerte zugleich daran, dass auf das Büro schon am 16. November ein wesentlich größerer Farbanschlag verübt wurde. Erneut habe man Strafantrag wegen Sachbeschädigung gestellt.
Vorwurf: Auch die bürgerliche Presse berichtet nicht ausgewogen
Zugleich ist von Gersdorff betroffen, dass „selbst die bürgerliche Presse jegliche Objektivität und Ausgewogenheit vermissen lässt, wenn es um Lebensrecht geht“. Stets werde einseitig negativ über Abtreibungsgegner berichtet. Einige Parteien äußerten sich in einem noch aggressiveren Stil. Abtreibungsgegner würden als „radikal“ oder „fundamentalistisch“ verunglimpft: „Sie werden praktisch entmenschlicht und als Hülsen von Hass gegen die Frauen dargestellt, weil sie das Recht auf Leben der ungeborenen Kinder verteidigen.“ Von Gersdorff: „Abtreibungsgegner verbal stets wie Freiwild zu behandeln, muss endlich aufhören.“
„40 Tage für das Leben“: Beter weichen in Kirchen aus
Ziel von Protesten und Übergriffen sind wiederholt auch die bis zu 15 Teilnehmer der Aktion „40 Tage für das Leben“ geworden, die in der Passionszeit in der Mainmetropole vor der Beratungsstelle von „Pro Familia“ täglich beten und singen. Immer sei bisher ein als Geistlicher verkleideter Gegner vor Ort, der die Beter wüst beschimpfe und beleidige, sagte die Organisatorin Josipa Barbaric (Wiesbaden) idea. Um eine Eskalation der Gewalt zu verhindern, sei man vom 8. und 10. März zum Beten in eine Kirche ausgewichen. Darum hätten das Ordnungsamt und die Polizei gebeten. Ein Bündnis „Frankfurt für Frauenrechte“ hatte zu „kreativen und starken“ Aktionen gegen die „fundamentalistischen Christ*innen“ aufgerufen. 150 Personen waren am 9. März dem Aufruf gefolgt. Einschüchtern lassen wolle man sich aber nicht, so Barbaric: „Wir werden auf jeden Fall bis Ostern weiterbeten.“ Der Landesverband von „Pro Familia“ kritisiert die Mahnwachen. Mit ihrer Aktion übten die Aktivisten psychischen Druck auf Frauen aus, sagte die Geschäftsführerin Brigitte Ott. Gegner der Lebensrechtler kündigten inzwischen an, täglich vor der Pro-Familia-Zentrale gegen die Aktion „40 Tage für das Leben“ zu protestieren. „Wir wollen zeigen, dass es ein breites gesellschaftliches Verständnis dafür gibt, dass diese Mahnwachen vor der Beratungsstelle nicht gehen“, sagte die Grünen-Politikerin Ursula auf der Heide, die das Bündnis gegründet hat.