Kein „Wasser rüber, fertig“: Käßmann wirft Bundesamt Anzweifeln von Taufen vor
Die evangelische Theologin Margot Käßmann hat die Praxis des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge im Umgang mit getauften Flüchtlingen kritisiert. Das Bundesamt erkläre vermehrt, dass es die Taufe anzweifele und als fadenscheinig ansehe, sagte Käßmann am Freitag in Berlin.
Die Reformationsbotschafterin sagte, sie wisse von zwei derartigen Vorgängen in ihrem Umfeld. Sie kenne allerdings keinen Pfarrer, der sage „Taufe – Wasser rüber, fertig“, sagte die Theologin. Eine Taufe sei ein langer Vorgang. Die Gemeinde müsse zustimmen, der Pfarrer müsse das Begehren prüfen. „Wir taufen nicht einfach so“, betonte Käßmann.
Ein Übertritt zum christlichen Glauben kann bei Asylbewerbern in Deutschland Grund für eine Asylgewährung sein, wenn dadurch im Heimatland Verfolgung drohen würde. Das Bundesamt ist daher dazu angehalten, zu überprüfen, wie ernsthaft der Glaubensübertritt ist.