Vor allem junge Leute engagieren sich gegen Abtreibung
Paris (idea) – In Europa engagieren sich vor allem junge Leute gegen Abtreibung. Das wurde auf einer internationalen Tagung über Lebensrechtsmärsche in Paris berichtet. Auf Einladung der Organisation „Choisir la vie“ (Das Leben wählen) nahmen Vertreter aus Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien, Schweiz, Deutschland, der Slowakei sowie aus den USA und dem Senegal teil. Der Arzt Kai Witzel (Hünfeld) vertrat die Lebensrechtsorganisation Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA). Italienischen Teilnehmer zufolge kommen zum jährlichen Marsch für das Leben in Rom rund 40.000 Menschen, darunter etwa 80 Prozent Jugendliche und junge Erwachsene. Zwei Britinnen berichteten, dass es in ihrem Land ähnlich sei, allerdings sei die Zahl mit rund 2.000 deutlich geringer. Schweizer Abtreibungsgegner teilten mit, dass sie 2016 nicht durch Bern laufen konnten. Die Polizei hätte nach eigenen Angaben wegen befürchteter Störungen durch Linksautonome den Schutz des Marsches nicht garantieren können. Deswegen hätten sich die 1.700 Besucher auf einem Platz getroffen. Die Tagungsgäste besuchten am 22. Januar auch den Marsch für das Leben in Paris, bei dem rund 50.000 zumeist jugendliche Teilnehmer durch die Straßen zogen.
Neues Gesetz könnte die Arbeit von Lebensschützern in Frankreich einschränken
Die stellvertretende ALfA-Bundesvorsitzende, Cornelia Kaminski (Fulda), sagte gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea, dass Frankreich vor einer beunruhigenden rechtlichen Änderung stehe. Im Februar werde ein Gesetz verabschiedet, das eine Beratung von Schwangeren mit dem Ziel, ihnen von Abtreibungen abzuraten, unter Strafe stelle. Die Regierung werfe etwa Betreibern von Internetseiten, die die Frauen ermutigten, ihr Kind zu bekommen, Desinformation und die Ausübung moralischen Drucks vor, so Kaminski. Im November vergangenen Jahres hatte zudem das oberste Verwaltungsgericht in Frankreich die Ausstrahlung des Kurzvideos „Dear Future Mom“ (Liebe zukünftige Mutter) über Menschen mit Downsyndrom im Fernsehen verboten. Darin berichten sie über ihr Leben und über die Begabungen, die Gott ihnen geschenkt habe. Das Video wurde erstmals 2014 auf YouTube veröffentlicht. Das französische Gericht war der Meinung, dass es auf Frauen, die ein ungeborenes Kind mit Downsyndrom abgetrieben haben, „verstörend“ wirken könnte.