Evangelische und katholische Kirche vertiefen ihre Gemeinschaft
Rom (idea) – Die evangelische und die katholische Kirche wachsen zu einer immer tieferen Gemeinschaft zusammen. Das erklärten die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus (Bielefeld), und Papst Franziskus am 18. Januar in Rom. Die leitende Geistliche der westfälischen Kirche, die zugleich stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende ist, eröffnete dort eine Etappe des Europäischen Stationenweges zum 500-jährigen Reformationsjubiläum.
Bei einem Treffen mit Kurschus würdigte Papst Franziskus das Reformationsgedenken als „ein bedeutsames ökumenisches Zeichen“, das die Gemeinschaft zwischen den Kirchen zum Ausdruck bringe: „Im Geist des gemeinsamen Reformationsgedächtnisses schauen wir mehr auf das, was uns verbindet, als auf das, was uns trennt.“ Diesen Weg gelte es fortzusetzen. Kurschus hob in einem Gottesdienst in der deutschsprachigen Evangelisch-Lutherischen Christuskirche, an dem auch der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Kardinal Kurt Koch, teilnahm, die Fortschritte des Miteinanders hervor: „An die Stelle der Verwerfungen ist das Gespräch getreten.“ In der Ökumene breche sich „Neues Bahn in ungezählten Pfarreien und Kirchengemeinden, in vielen konfessionsverbundenen Ehen, in regelmäßigen Gesprächen und gelingenden Beziehungen zwischen evangelischen Landeskirchen und katholischen Bistümern“. Der Europäische Stationenweg wurde am 3. November 2016 in Genf eröffnet. Aus Anlass des 500. Reformationsjubiläums im Jahr 2017 macht ein sogenannter „Reformationstruck“ – ein LKW-Anhänger mit Zugmaschine – Halt in 67 europäischen Städten in 19 Ländern, um auf das Ereignis aufmerksam zu machen. Die Tour mündet am 20. Mai 2017 in die Weltausstellung Reformation in der Lutherstadt Wittenberg.