Hat Pater Amorth einen Regisseur zu einem „großen Exorzismus“ eingeladen?
Veröffentlicht: 24. Mai 2016 | Autor:
Wie die Webseite „Grenzwissenschaft“ sowie die Presseagentur AFP aktuell melden, hat der Regisseur des Horrorfilm-Klassikers „Der Exorzist“ von 1973, William Friedkin, im Rahmen der diesjährigen Filmfestspiele von Cannes berichtet, er habe kürzlich einem echten Exorzismus beigewohnt und diesen sogar gefilmt.
Zu Recht heißt es in der Nachricht weiter, dies sei ein „nahezu einzigartiger Vorgang“ – allerdings kein erfreulicher, denn das Teilnehmen von an sich unbeteiligten Personen an einem sog. „Großen Exorzismus“ verstößt gegen das Seelsorgsgeheimnis. Die Nachrichtenseite schreibt daher: „Außer den Beteiligten und Geistlichen durfte der sog. große Exorzismus bislang noch nie von Unbeteiligten beobachtet, geschweige denn gefilmt werden.“
Wie der 80-jährige Regisseur zudem erzählte, sei er persönlich vom Chefexorzisten des Vatikans nach Rom eingeladen worden; er habe Anfang dieses Monats der Dämonenaustreibung beigewohnt. Obwohl er kein Katholik sei, habe ihn dieser Vorgang sehr erschüttert; er sei danach „nicht mehr derselbe“ gewesen.
Wie dem auch sei und unabhängig von der bislang ungeklärten Frage, ob der gefilmte Exorzismus jemals veröffentlicht wird oder nicht, so ist das Hinzuziehen einer am Ritual nicht beteiligten Person zumindest unangebracht. Ein Exorzismus ist eine ernste seelsorgliche Angelegenheit und kein Spektakel für Neugierige, auch kein Mittel zum Zweck, um wen auch immer von der Existenz höllischer Geister zu überzeugen.
Nach Lage der Dinge wurde der Filmemacher von Pater Gabriele Amorth eingeladen, was auch die Seite „Grenzwissenschaft“ vermutet: „Wenn es sich aber tatsächlich um den zitierten „Chef-Exorzisten der katholischen Kirche in Rom“ handelt, so wäre dies am ehesten der 1925 geborene Pater Gabriele Amorth“.
Mit Äußerungen dieses italienischen Geistlichen haben wir uns im CHRISTLICHEN FORUM auch zuvor schon kritisch befaßt, zB. hier:
Quelle für die Zitate: